15.11.2012 Aufrufe

Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Risiko als weniger gravierend angesehen. Viele haben Angst<br />

vor dem Fliegen, weil sie die Unausweichlichkeit des Todes<br />

fürchten, die bei einem Absturz droht – die Hoff nungslosigkeit,<br />

die Unmöglichkeit, aus eigener Kraft den Ausgang der Dinge<br />

mitzubestimmen, wirken angstverstärkend. In einem Auto<br />

dagegen erscheint der Ablauf besser kontrollierbar. Bis man<br />

dann wirklich mit Tempo 100 gegen die Betonmauer gefahren<br />

ist, kann man noch immer hoff en.<br />

Bei Umfragen sind sich Autofahrer auch stets sicher, daß<br />

ihnen weniger Unfälle zustoßen als anderen und daß andere<br />

weniger aufpassen als sie selbst. Und so werden auch die Risiken<br />

vieler anderer Aktivitäten, die vertraut sind, die man persönlich<br />

kontrollieren zu können glaubt und bei denen man noch nie zu<br />

Schaden gekommen ist, systematisch unterschätzt.<br />

Oder nehmen wir die »Faßbarkeit«: Gefahren, die wir sehen,<br />

riechen, schmecken oder hören, ängstigen weniger als unsichtbare,<br />

unfaßbare Bedrohungen, die unseren Sinnen entgehen.<br />

Wasser, Feuer oder Schneelawinen, bissige Hunde, Stürme,<br />

Lärm und Erdbeben machen vielen Menschen weniger Angst<br />

als Atomstrahlen, Viren oder mutierte Gene. Laut Umweltbundesamt<br />

sollen z.B. allein durch Lärmbelastung jährlich<br />

mehr als 2000 Bundesbürger sterben. Lärm beeinträchtigt<br />

den Kreislauf, schädigt das Herz und ist nach dem Rauchen<br />

der wichtigste Faktor für einen Herzinfarkt. Außerdem führen<br />

konstant hohe Schallpegel zu Streßreaktionen, die Muskeln verspannen<br />

sich, der Blutdruck steigt, auch Fett- und Zuckerwerte<br />

gehen in die Höhe – Lärm ist nach Meinung der Deutschen<br />

Gesellschaft für Akustik »das Umweltproblem Nr. 1«. Rund 58<br />

Prozent der deutschen Bevölkerung fühlen sich durch Straßenlärm<br />

gestört, 32 Prozent durch laute Nachbarn, dann folgen<br />

65

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!