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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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Für die Betroff enen aber off ensichtlich nicht. Für die Menschen<br />

hinter den Statistiken zählen auch noch andere Dinge.<br />

Zum Beispiel, ob die Gefahren, die uns drohen, Naturgefahren,<br />

sozusagen Gottesgeißeln, oder Menschenwerke sind. Naturgewalten<br />

wie Erdbeben, Vulkanausbrüche, Seuchen, Gewitterstürme,<br />

Flutkatastrophen sind bzw. erschienen lange Zeit von<br />

Menschen nicht beherrschbar; wir können uns so gut es geht<br />

vor den Folgen schützen: durch Deiche, Frühwarnsysteme oder<br />

durch eine erdbebenresistente Bauweise wie in Japan, wo man<br />

Hochhäuser baut, die selbst bei starken Beben nicht zusammenfallen.<br />

Aber das gefürchtete Ereignis als solches auszuschalten<br />

liegt außerhalb des Menschenmöglichen; es wird als Schicksal<br />

hingenommen. Selbst wenn hin und wieder eine der längst<br />

besiegt geglaubten Seuchen wie Typhus, Tbc oder die Cholera<br />

auch in Europa neue Opfer fordert, die bei besserer Hygiene<br />

oder konsequenteren Schutzimpfungen nicht hätten sterben<br />

müssen, sind wir bereit, dies achselzuckend hinzunehmen.<br />

Völlig anders dagegen unser Verhalten gegenüber Gefahren,<br />

die wir uns selber zuzuschreiben haben oder glauben, uns selber<br />

oder anderen Menschen zuschreiben zu müssen. Einige, wie<br />

die Gefahren des Rauchens oder des Straßenverkehrs, werden<br />

mit großer Anstrengung verdrängt, weil niemand anderer als<br />

wir selbst dafür verantwortlich zu machen ist. Andere, wie die<br />

Risiken des Essens, Wohnens oder Energieerzeugens, die wir<br />

anderen Menschen in die Schuhe schieben können, werden<br />

durch das Mikroskop betrachtet und gewaltig aufgebauscht. Gemeinsam<br />

ist diesen beiden Risikoklassen aber, daß es mög lich<br />

ist, nach Schuldigen zu suchen, Verantwortungen zuzuweisen,<br />

nicht mehr das blinde Schicksal, sondern konkrete Menschen<br />

haft bar zu machen. Manche Teilnehmer an der modernen<br />

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