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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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Derjenige, der das Risiko übernahm, tat dies in Form eines<br />

Darlehens, das bei geglückter Fahrt mit einer hohen Prämie<br />

zurückzuzahlen war. Ging das Schiff verloren, erhielt der<br />

Darlehensgeber nichts. Dergleichen Verträge hießen auch<br />

»Großaventurkontrakt«.<br />

Aber auch andere, z.T. konkurrierende Bezugsgrößen sind<br />

denkbar. So hat man z.B. festgestellt, daß der Anteil der bei<br />

der Arbeit tödlich verunglückten Bergleute in den USA in<br />

den letzten Jahrzehnten angestiegen ist. Mit anderen Worten,<br />

für einen Bergmann hat die Wahrscheinlichkeit, binnen eines<br />

Jahres bei der Arbeit umzukommen, zugenommen. Aber pro<br />

geförderte Tonne Kohle hat der Anteil der getöteten Bergleute<br />

abgenommen. Damit hat auch die Wahrscheinlichkeit, eine<br />

gegebenen Fördermenge Kohle mit dem Leben eines Bergmanns<br />

zu erkaufen, in gleicher Weise abgenommen.<br />

Bei Wahrscheinlichkeiten ist es also wichtig, von welchen<br />

Ereignissen wir reden; die möglichen Verluste, ob an Geld,<br />

Gesundheit oder Leben, müssen sich auf irgend etwas beziehen,<br />

müssen quasi einen Anker haben.<br />

<strong>Die</strong>se Anker ist nicht notwendig für alle Beteiligten derselbe.<br />

Ein Schulabgänger auf der Suche nach einem Beruf<br />

will wissen, wie hoch in den anvisierten Berufen die Wahrscheinlichkeit<br />

ist, sich bei der Arbeit zu verletzen oder bei der<br />

Arbeit umzukommen. Ein Wirtschaft s- oder Energieminister<br />

dagegen will wissen (oder sollte sich zumindest dafür interessieren),<br />

wie viele Menschen bei der Energieversorgung<br />

seines Landes verletzt oder getötet werden. Einmal sind<br />

diese Wahrscheinlichkeiten subjektbezogen – komme ich,<br />

Max Meier, bei meiner Arbeit um? –, das andere Mal ergebnis-<br />

oder objektbezogen: wie vergleichen sich die Risiken der<br />

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