15.11.2012 Aufrufe

Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

estlichen 999 Fällen aber nicht. <strong>Die</strong> Versicherung zahlt also für<br />

diesen einen Schaden einmal dm 100000, und 999mal bezahlt<br />

sie nichts. Im Mittel zahlt sie damit pro Police 100 dm. Mit<br />

anderen Worten, die Versicherung gegen Brandschäden wird<br />

uns etwas über 100 dm zu stehen kommen – nicht genau 100<br />

dm, denn von irgend etwas muß die Versicherung ja auch ihre<br />

Büropaläste und die Traumgehälter ihrer Vorstände bezahlen.<br />

Das ist alles einfach nachzurechnen, hier ist keine Hexerei im<br />

Spiel. Allerdings kehrt diese Rechnung eine Reihe von Problemen<br />

unter den Teppich, die bei der Ermittlung der Wahrscheinlichkeiten<br />

entstehen, aus denen das Risiko dann abgelei tet<br />

wird. Etwa den Zeitraum, über den das Risiko versichert werden<br />

soll. Bei der Brandschutzversicherung ist das üblicherweise ein<br />

Jahr. Korrekt müßte es also heißen: <strong>Die</strong> Wahrscheinlichkeit, daß<br />

unser Haus binnen eines Jahres abbrennt, beträgt 1:1000. <strong>Die</strong><br />

Wahrscheinlichkeit, daß es binnen zweier Jahre abbrennt, ist<br />

schon etwas größer (wenn auch etwas weniger als das Doppelte;<br />

diese Feinheiten der Wahrscheinlichkeitsrechnung wollen wir im<br />

weiteren vernachlässigen), und die Wahrscheinlichkeit, daß es in<br />

den nächsten 20 Jahren abbrennt, ist nochmals weitaus höher.<br />

Vor allem bei Lebensversicherungen ist diese Zeitbegrenzung<br />

wichtig. Soviel wir wissen, gibt es noch keine Versicherung gegen<br />

das Sterben überhaupt. Aber das Risiko, im nächsten Jahr<br />

(in den nächsten zehn oder 20 Jahren) zu sterben, ist sehr wohl<br />

zu versichern.<br />

Alternativ werden Risiken oft auch auf Ereignisse statt auf<br />

Zeiträume bezogen. In der Seeschiff ahrt ist es seit alten Zeiten<br />

und lange vor dem Aufk ommen des modernen Versiche rungsgedankens<br />

üblich, das Risiko – damals sagte man: die aventure<br />

– auf eine Reise zu beziehen.<br />

45

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!