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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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schwellen auf den städtischen Kinderspielplätzen auszuwechseln,<br />

die dort z.B. zur Einfriedung von Sandkästen dienen,<br />

weil die teerölgetränkten Schwellen angeblich die Gesundheit<br />

der Kinder gefährdeten. Obwohl ein Gutachten ein derartiges<br />

Risiko weitgehend verneinte, lehnte die regierende Koalition<br />

von SPD und Grünen den Vorschlag der Verwaltung ab, auf<br />

diese Aktion, die 330000 Mark kosten soll, zu verzichten, »da<br />

auch das geringste Gesundheitsrisiko für Kinder ausgeschlossen<br />

werden müsse«.<br />

Nochmals: Das Gegenteil von gut ist gut gemeint. Wollte man<br />

wirklich »auch das geringste Gesundheitsrisiko« für Kinder<br />

ausschließen, müßte man ihnen zuerst einmal die Murmeln<br />

wegnehmen und dürft e sie nicht mehr ins Schwimmbad oder<br />

in die Sonne lassen. Nach neueren Forschungen unterliegen<br />

gerade Kinder und Jugendliche einer erhöhten Krebsgefahr<br />

durch Sonnenbrand. Man hätte schon längst, wie in den USA,<br />

ein Gesetz erlassen müssen, wonach Kinder nie allein in einer<br />

Wohnung bleiben dürfen, oder daß in jeden Pkw ein Kindersitz<br />

gehört. Denn jedes Jahr kommen auf unseren Straßen mehr als<br />

400 Kinder ums Leben, von denen mindestens jedes zehnte nach<br />

Meinung von Fachleuten noch leben könnte, wenn Kindersitze<br />

in Personenwagen gesetzlich vorgeschrieben wären. Sie sind es<br />

aber nicht. »Eine allgemeine Verordnung, daß Kinder nur dann<br />

mitfahren dürfen, wenn sie durch Halteeinrichtungen gesichert<br />

sind, fand keine Mehrheit«, erfuhr man aus der Presse über einschlägige<br />

Beratungen im Deutschen Bundestag. Mit anderen<br />

Worten, der Gesetzgeber ist durchaus bereit, pro Jahr mehr als<br />

40 vermeidbare Todesfälle in Kauf zu nehmen, damit, wie es in<br />

der Begründung heißt, »auch Familien mit mehr als drei Kin dern<br />

gemeinsam verreisen können« (denn vier Kindersitze passen<br />

40

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