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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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Wenn Freunde oder Medien behaupten, ein bestimmtes<br />

Verhalten oder eine Substanz sei »gefährlich«, läßt sich die<br />

tatsächliche Größe der Bedrohung mit einer einfachen Frage<br />

ermitteln: »Verglichen mit welchem anderen Risiko?« <strong>Die</strong>ses<br />

»Verglichen-mit-was?« ist die einfachste Methode, um Risiken<br />

beizukommen und sie zu verstehen. Sie kann von jedermann<br />

angewandt werden: Castor-Transporte sind gefährlich! Verglichen<br />

mit was? Amalgam im Zahn ist gift ig! Wie stark ist das<br />

Gift im Vergleich zu anderen Gift en und wie viele sind wirklich<br />

krank? Erhöhte Strahlenbelastung durch Tschernobyl! Wieviel<br />

bekommen wir »von Natur aus« mit? Gehirntumore durch Mobiltelefone!<br />

Steigt die Zahl wirklich? Dioxin bei Bränden! Ist<br />

der Brand selbst nicht die größere Gefahr? Spermienzahl bei<br />

Männern nimmt ab! Wie groß ist die natürliche Schwankung?<br />

Gefährliche Pfl anzenschutzmittel! Wieviel Pestizide nehmen<br />

wir durch »natürliche« Nahrung auf? usw. Wenn Journalisten<br />

es mit Risikofragen zu tun haben, sollten sie ihren Katalog der<br />

W-Fragen (Wer sagte/tat was, wann, wo, wie und warum?) um<br />

eine siebte und achte ergänzen: Wieviel im Verhältnis zu was?<br />

Oft lassen sich diese Zahlen ohne viel Aufwand recherchieren.<br />

Und wie wäre es, wenn Reporter das nächste Mal Fachleute<br />

fragen würden und nicht Politiker, Umweltfunktionäre und<br />

Betroff enenverbände?<br />

Und Vorsicht vor reißerischen und tränenrührenden Einzelfällen!<br />

Sie sind wertlos, wenn sie keine sorgfältige Krankengeschichte,<br />

keine Diff erentialdiagnose (d.h. Ausschluß aller<br />

anderen möglichen Krankheitsquellen) und keine Langzeitbeobachtung<br />

beinhalten. So interessant Einzelfälle sind, wirklich<br />

aussagekräft ig sind nur epidemiologische Studien mit geeigneten<br />

Kontrollgruppen. Das Fehlen einer Kontrollgruppe macht<br />

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