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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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aus der Atomenergie. Im Rest der Welt gingen allein im Jahr<br />

2ooo sechs neue Kernkraft werke ans Netz, 30 weitere sind im<br />

Bau. Nirgendwo auf der Welt ist die Angst vor gentechnisch<br />

veränderten Pfl anzen und daraus gewonnenen Lebensmitteln<br />

größer als in Deutschland. Laut Umfragen sind nur 30 Prozent<br />

der deutschen Konsumenten bereit, Produkte zu kaufen, die<br />

gentechnisch gegen Insektenbefall geschützt sind. Sie wissen<br />

nicht, daß sie selbst, daß alles, was wir essen oder trinken, das<br />

Ergebnis eines riesigen gentechnischen Experimentes ist, das<br />

vor Hunderten Millionen Jahren in der Ursuppe der Weltmeere<br />

begonnen hat.<br />

»Es kann nicht sein«, so hatte der nordhessische SPD-<br />

Vorsitzende Schlitzberg einmal formuliert, »daß die letzte<br />

technische Erfi ndung, die die SPD insgesamt begrüßt hat, die<br />

Erfi ndung des Farbfernsehers war.« Aber es ist so. Fast alles<br />

Neue, Zukunft sweisende in unserem Land, von der Gentechnik<br />

über den Transrapid bis hin zu Fortschritten in der Kerntechnik,<br />

trifft zunächst einmal auf eine Große Koalition von<br />

»Reichsbedenkenträgern« (Manfred Lahnstein). Ein riesiges<br />

freischwebendes Angst-, Protest- und Verweigerungspotential<br />

steht wie die Klospülung allen denen zur Verfügung, die neue<br />

Ideen schon bei der Geburt ertränken wollen. <strong>Die</strong> Beweislast<br />

für den Neuerer hat sich umgekehrt: In einer dynamischen<br />

Gesellschaft haben die Gegner des Neuen zu beweisen, daß<br />

das Neue schadet. In Deutschland haben die Neuerer zu beweisen,<br />

daß das Neue nicht schadet. Das mag in statischen<br />

Gesellschaft en wie bei den Inkas in Peru, die es über mehrere<br />

Jahrhunderte nicht schafft en, das Rad zu erfi nden, oder bei<br />

den chinesischen Kaiserdynastien, die mehrere Jahrtausende<br />

lang über stets die gleichen Sitten und Gebräuche herrschten,<br />

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