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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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die Reduktion von Lärm an Autobahnen, die Asbestsanierung<br />

von Schulturnhallen oder den Auf- und Abbau ungenutzter<br />

Atomkraft werke ausgeben, die in einem nicht so reichen Land<br />

für solche Zwecke niemals zur Verfügung stünden.<br />

<strong>Die</strong> moderne Aufregung um alle möglichen Gefahren und<br />

der Aufwand zu ihrer Beseitigung sind fast umgekehrt proportional<br />

zu den Gefahren selbst. Wir leben immer länger,<br />

unsere Atemluft wird reiner, unsere Flüsse sauberer, unsere<br />

Autos sicherer, unser Essen gesünder – aber die <strong>Panik</strong>macher<br />

erzeugen das Gefühl des Gegenteils. Wenn man zwei Wochen<br />

hintereinander die Frankfurter Rundschau, das Flaggschiff der<br />

deutschen Ökochonder liest, muß man glauben, das Jüngste<br />

Gericht stehe vor der Tür.<br />

<strong>Die</strong> von den <strong>Panik</strong>machern erzeugte Angst vor allen möglichen<br />

Gefahren ist fast gefährlicher als viele dieser Gefahren<br />

selbst. <strong>Die</strong> Wartezimmer unserer Ärzte sind voll von eingebildeten<br />

Umweltkranken, die nur deshalb, weil sie viel Zeit<br />

und Geld und Muße haben, dem Hobby der Hypochondrie<br />

frönen können. Wie viele Menschen, die über Amalgam in<br />

ihren Zähnen klagen, fi ndet man in Bangladesch? Wie viele<br />

Patienten, die meinen, holzschutzmittelvergift et zu sein, sieht<br />

ein Landarzt in der hinteren Türkei? Solche Wehwehchen können<br />

nur Menschen entwickeln, die sich um die elementaren<br />

Überlebensbedürfnisse nicht mehr kümmern müssen. Wenn<br />

unsere Medien im Sommer den alljährlichen Ozonalarm<br />

begehen, leiden auch solche Menschen unter ozontypischen<br />

Symptomen wie Augenreizung, Schluckbeschwerden, Kopfschmerzen<br />

und Atemnot, die in Ge genden mit völlig normalen<br />

Ozonwerten wohnen; sie kopieren unbewußt und ohne es zu<br />

wollen die Symptome, die in den Medien verbreitet werden<br />

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