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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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Es gab einige gute Gründe, der Bevölkerung mitzuteilen, es<br />

gebe für sie durch BSE kein Risiko, genauer: das Risiko sei so<br />

unendlich klein, daß man von »fast keinem Risiko« sprechen<br />

könne. <strong>Die</strong> Presse und die Leser verkürzten das zu einer »Null-<br />

Risiko«-Aussage und wollten sich nur zu gern beruhigen lassen.<br />

Und Wissenschaft ler wie Stephen Dealler von der Universität<br />

Leeds, die schon 1987 vor den nicht genau quantifi zierbaren,<br />

aber potentiell großen Gefahren durch BSE-belastetes Rindfl<br />

eisch gewarnt hatten, wurden regierungsamtlich kaltgestellt.<br />

<strong>Die</strong> öff entliche Debatte geriet dennoch außer Kontrolle.<br />

Ein nicht zu unterschätzender Katalysator dabei waren die<br />

Begleitumstände der Tragödie: Ungewißheit der Wissenschaft ,<br />

Furcht der Bevölkerung, Katastrophe der Agrarindustrie und<br />

der mögliche Griff der Seuche nach den Kindern. Sündenböcke<br />

wurden gesucht und gefunden: die Regierung, die intensive<br />

Landwirtschaft , der erzwungene Kannibalismus unter Grasfressern,<br />

die Versündigung an der Natur, die sensationsgeilen<br />

Medien, das Profi tstreben der Bauern, lasche Kontrollen in den<br />

Schlachthöfen, die Geheimniskrämerei der Gesundheits- und<br />

Landwirtschaftsminister – Pogromstimmung begann sich<br />

auszubreiten.<br />

Wie sicher (oder wie gefährlich) ist Rindfl eisch nun wirklich<br />

für den Verbraucher?<br />

Für eine Ansteckung sind mehrere Bedingungen nötig. Zuerst<br />

einmal muß das Rind mit nicht ausreichend sterilisiertem<br />

Tiermehl gefüttert worden sein und sich so mit den krank machenden<br />

Prionen infi ziert haben. In Großbritannien gilt ein<br />

Tiermehlverfütterungsverbot seit 1988, doch wurde Tiermehl<br />

noch Jahre später exportiert. Ein EU-weites Verbot gilt erst seit<br />

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