Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

Anders berechnet: 4000 Milligray Energiedosis überleben nur
50 Prozent der Betroff enen, 6000 Milligray fast niemand mehr.
Bei 1500 bis 2000 Milligray kommt es zu dauerhaft er Sterilität.
In Hiroshima wurden im Umkreis von 500 Metern des
Explosionszentrums über 40000 Milligray geschätzt, in zwei
Kilometer Entfernung waren es nur noch 70 Milligray. Das
erklärt, warum nach den Atombombenabwürfen über Hiroshima
und Nagasaki 240000 Menschenleben sofort auslöscht
wurden, während in den Jahrzehnten danach unter den 100000
Überlebenden die relativ geringe Zahl von 450 Menschen mehr
an Krebs starben, als statistisch zu erwarten gewesen wäre.
Das ist die Auskunft der offi ziellen japanischen Krebsstatistik.
Eine statistisch gesicherte Erhöhung von Erbschäden unter
den Nachkommen der Atombombenüberlebenden ist nicht
zu erkennen.
Eine Verdoppelung der Mutationsrate bei der Zellteilung wird
ab 1000 Milligray/1000 Millisievert angenommen. Je stärker die
Energiedosis darunter bleibt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit,
daß der DNA-Selbstreparaturmechanismus der Zellen
intakt bleibt. Hier besteht eine Dosis-Wirkungsbeziehung,
doch ab 2000 Milligray versagt dieser Reparaturmechanismus
zunehmend.
Die maximal zulässigen eff ektiven Dosen bei radiologisch
oder kerntechnisch berufl ich belasteten Personen betragen laut
Gesetz und Verordnung in Kontrollbereichen 50 Millisievert
pro Jahr. (Die Strahlenschutzverordnung von 1989 soll demnächst
novelliert und der Grenzwert der eff ektiven Dosis auf
20 Millisievert im Kalenderjahr gesenkt werden.) Wie niedrige
Strahlendosen unter 100 Millisievert über längere Zeit auf den
Menschen wirken, ist sehr unklar. Th eoretisch kann ein einziges
290