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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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an der Wohnunestür auszuziehen – sie könnten Radioakti vität<br />

einschleppen. Zahllose Menschen stellen ihre Ernährung kurzfristig<br />

auf Dosennahrung um. <strong>Die</strong> Strahlenschutzkommission<br />

der Bundesregierung hingegen sieht keine Veranlassung, die<br />

natürlichen Lebensgewohnheiten zu ändern. Weder sei ein<br />

Kinderspielverbot im Freien notwendig, noch würden Sandkästen<br />

und Tennisplätze eine Gesundheitsgefährdung darstellen.<br />

Aber die Stimmung kippt. Zwei von drei Bundesbürgern<br />

wünschen sich ein Ende der Atomenergie. Im August 1986<br />

wird die SPD auf einem Parteitag in Nürnberg mit wenigen<br />

Gegenstimmen den Ausstieg aus der Atomenergie »innerhalb<br />

von zehn Jahren« beschließen. Der hessische Umweltminister<br />

Joschka Fischer von den mitregierenden Grünen legt erstmals<br />

ein Konzept zum raschen Ausstieg vor. Das soll bis zum Jahr<br />

2000 geschehen. Atomkraft gegner und -befürworter streiten<br />

um die Höhe der Kosten. Der frühere Atommanager Klaus<br />

Traube rechnet mit einem verkraft baren Pfennig Mehrkosten<br />

pro Kilowattstunde, Forschungsminister Heinz Riesenhuber<br />

(CDU) nennt zur Abschreckung die Summe von einer Billion<br />

Mark. <strong>Die</strong> Bundesregierung unter Helmut Kohl (CDU) will<br />

nichts an ihrer Energiepolitik ändern, das Restrisiko sei vertretbar.<br />

Einen Monat nach Tschernobyl und zwei Wochen vor der<br />

Landtagswahl in Niedersachsen ernennt Kohl den Frankfurter<br />

Oberbürgermeister und früheren hessischen Ministerpräsidenten<br />

Walter Wallmann (CDU) zum ersten Bundesminister<br />

für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Währenddessen<br />

eskaliert die Gewalt am Atomkraft werk Brokdorf und am<br />

Bauzaun der Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf in der<br />

Oberpfalz.<br />

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