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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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Amalgam angeht, als »Beweis« für die Gift igkeit des Stoff es<br />

herangezogen werden.<br />

Wenn überhaupt jemand vor Amalgam in Deckung gehen<br />

müßte, dann die Zahnärzte und ihre Helfer, die eine doppelt so<br />

hohe Quecksilberbelastung wie die Normalbevölkerung ertragen<br />

müssen. Dennoch kommen Krankheitsfälle durch quecksilberhaltiges<br />

Amalgam bei ihnen nur sehr selten vor, stellt der schon<br />

mehrmals zitierte Heiko Visser fest. Untersuchungen an Zahnärztinnen<br />

und Zahnarzthelferinnen bzw. deren Kindern ergaben<br />

auch keine erhöhte Rate von angeborenen Fehlbildungen oder<br />

eine erhöhte Säuglingssterblichkeit. <strong>Die</strong> Lebenserwartung von<br />

Zahnärzten betrug 1990: 75,1 Jahre und lag damit über dem<br />

Bevölkerungsdurchschnitt (72,2 Jahre für Männer).<br />

<strong>Die</strong> Bilanz der Alternativmedizin in der Zahnheilkunde könnte<br />

trauriger nicht ausfallen: zur Zahngesundheit nichts beigetragen,<br />

den Stand der Wissenschaft ignoriert, Angststörungen verstärkt<br />

und verunsicherten Amalgamträgern viel Geld für unsinnige<br />

Th erapien aus der Tasche gezogen. Es taucht die Vermutung<br />

auf, daß der ganze Wirbel um Amalgam letzten Endes nur<br />

dazu dient, unter dem Etikett einer »Ganzheitsmedizin« parallel<br />

zur gesetzlichen Krankenversorgung zusätzliches Geld zu<br />

mobilisieren. »<strong>Die</strong> Amalgamdiskussion wird inzwischen als das<br />

Jahrhundertgeschäft von marketingorientierten Zahnärzten und<br />

zahlreichen angrenzenden Branchen angesehen«, meint Hans<br />

Jörg Stachle von der Universität Heidelberg. <strong>Die</strong> Motive der alternativen<br />

Zahnmedizin scheinen eher ökonomisch als medizinisch<br />

begründet zu sein. Sie ist fi xiert auf eine hypochondrische und<br />

gutbetuchte Selbstzahlerklientel. Ihre margi-nale, ja schmähliche<br />

Rolle in der Zahnmedizin steht in einem auff allenden Mißverhältnis<br />

zur Medienaufmerksamkeit, die sie genießt.<br />

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