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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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Quecksilbergehalt des Urins natürlich um ein Mehrfaches an.<br />

Daraus eine Quecksilbervergift ung abzuleiten, ist ein gedanklicher<br />

Kurzschluß. Daunderer hatte zudem keine Meßwerte von<br />

beschwerdefreien Normalpersonen zum Vergleich.<br />

Wenig aussagekräft ig ist auch das Messen von elektrischen<br />

Strömen im Mund. In der Regel werden von alternativen<br />

Medizinern Potentialdifferenzen zwischen verschiedenen<br />

Metallen im Mund gemessen, was dann eine Erklärung für Metallgeschmack<br />

oder »galvanische Schmerzen« abgibt. Wie der<br />

Berner Zahnarzt Adrian Lussi trocken feststellt, lassen sich im<br />

Mund immer Ströme messen, natürlich auch zwischen Amalgamplomben<br />

oder Amalgam und anderen Metallen. <strong>Die</strong> Stärke<br />

des Stromfl usses schwankt stark von Mensch zu Mensch und<br />

steht nicht in Zusammenhang mit etwaigen Beschwerden. »Aus<br />

diesen Gründen sind Strommessungen zu wenig aussagekräft ig<br />

und eignen sich als diagnostisches Hilfsmittel nicht«, stellt Lussi<br />

fest.<br />

Dennoch lassen die Amalgamgegner nicht locker. Sie schreiben<br />

Petitionen, erheben <strong>Die</strong>nstaufsichtsbeschwerden, drohen mit<br />

Strafanzeigen. Und sie haben Erfolg. Das Bundesgesundheitsamt<br />

(bga) empfahl bereits im Oktober 1987, »keine umfangreiche<br />

Amalgamtherapie in der Schwangerschaft durchzuführen«,<br />

um Föten vorbeugend zu schützen. 1992 reagierte es auf den<br />

anhaltenden <strong>Dr</strong>uck der Amalgamgegner mit einer Einschränkung<br />

der Anwendung. Amalgame sollen demzufolge nur noch<br />

auf den stark belasteten Kaufl ächen zum Einsatz kommen. Für<br />

die anderen Bereiche werden andere Materialien empfohlen,<br />

die zusammen mit dem Patienten ausgewählt werden sollen.<br />

Bei Patienten mit schweren Nierenstörungen sollten keine<br />

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