15.11.2012 Aufrufe

Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Zahlen können viele Menschen nichts anfangen; auch die Tatsache,<br />

daß die erste siebenmal kleiner ist als die zweite, bleibt<br />

vielen Lesern zunächst einmal verborgen.<br />

Deshalb schlagen wir im weiteren eine alternative Skala vor.<br />

Wie bei der Richter-Skala ist die Höhe des Schadens für das<br />

Risiko nicht relevant. Das wurde zuweilen als Kritik gegen den<br />

Ansatz von Heilmann und Urquhart vorgebracht, geschieht aber<br />

in voller Absicht. Denn auch die Richter-Skala fragt nicht nach<br />

den Gefühlen der Opfer und nach dem Schaden, den ein Beben<br />

verursacht. Sie sagt: Das Beben hat die Stärke 8. Und was dann<br />

folgt, sollen andere bestimmen, messen und entscheiden, das<br />

ist nicht Aufgabe der Richter-Skala.<br />

Zwei Unterschiede gibt es allerdings. <strong>Die</strong> 1938 von Charles<br />

Francis Richter (1900-1985) entwickelte Skala ist nach oben<br />

off en. Sie beginnt bei null und hat keine natürliche Obergrenze:<br />

Ganz gleich wie stark ein Erbeben auch sei, man kann<br />

sich immer ein noch stärkeres vorstellen. Der höchste bisher<br />

gemessene Wert ist eine 8,6, aber der wird sicher eines Tages<br />

übertroff en werden.<br />

Anders als bei Erdbeben gibt es bei Risiken aber durchaus<br />

einen höchsten Wert, nämlich 100 Prozent. Das ist etwa das<br />

Risiko, daß wir eines Tages sterben. Oder daß unsere Erde eines<br />

Tages untergeht (in etwa 5 bis 15 Milliarden Jahren, so schätzen<br />

Astronomen, wird sich die Sonne zu einem roten Riesen<br />

aufb lasen und die Erde auslöschen).<br />

Der zweite Unterschied: <strong>Die</strong> Stärke eines Erdbebens auf der<br />

Richter-Skala bemißt sich rein mechanisch nach dem Ausschlag<br />

eines Seismographen. <strong>Die</strong> Risikoskala dagegen ist auf menschliche<br />

Feineinstellung angewiesen. Wie schon bei der Berechnung<br />

von Wahrscheinlichkeiten ist eine präzise Bezugsgröße festzu-<br />

245

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!