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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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gemeint. Das sei hier deutlich betont, weil »Risiko« ja oft , und<br />

auch in diesem Buch, auf andere Weise defi niert und gemessen<br />

wird. In wie vielen von wieviel Versuchen, einen Briefk asten zu<br />

füllen, wird ein Brieft räger vom Hund gebissen? In wie vielen<br />

von wieviel Fällen, in denen ein Urlauber in der Touristenklasse<br />

weiter als 1000 Kilometer in den Urlaub fl iegt, droht ihm wegen<br />

enger Sitzreihen eine Flugthrombose? In wie vielen von wieviel<br />

Fällen, in denen ein Patient ein Krankenhaus aufsucht, wird er<br />

sich dort infi zieren?<br />

Leider sind diese Wahrscheinlichkeiten im Rohzustand, selbst<br />

wenn man sie korrekt ermitteln könnte, allenfalls bei großen<br />

Risiken als Maßstab zu gebrauchen.<br />

Wenn ich weiß, 40 Prozent aller Bundesbürger sterben an<br />

Herz-Kreislaufl eiden und 25 Prozent an Krebs, dann weiß ich<br />

erstens: Herz-Kreislaufl eiden sind gefährlicher als Krebs, und<br />

zweitens weiß ich auch in etwa, um wieviel gefährlicher sie<br />

sind (nicht ganz doppelt so gefährlich). Aber bei kleinen Wahrscheinlichkeiten,<br />

und um diese geht es bei Risikoabwägungen<br />

sehr oft , kommt man mit diesen reinen Wahrscheinlichkeiten<br />

nicht weiter. Was z.B. ist größer: die Wahrscheinlichkeit von<br />

0,0000071 Prozent für einen Hauptgewinn im Lotto, oder die<br />

Wahrscheinlichkeit von 0,0005 Prozent dafür, in der gleichen<br />

Woche, in der die Lottoziehung stattfi ndet, umgebracht zu<br />

werden? Bei derart kleinen Werten kann man zur Not noch<br />

den größeren von dem kleineren unterscheiden, aber wenn<br />

es darum geht, um wie viel der eine größer ist als der andere,<br />

versagen unsere Kopfrechenkünste. <strong>Die</strong> meisten brauchen hier<br />

schon einen Taschenrechner oder Bleistift und Papier. Das gilt<br />

auch dann, wenn wir diese Wahrscheinlichkeiten in der Form<br />

1: 14 Millionen bzw. 1: 2 Millionen angeben. Mit derart kleinen<br />

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