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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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Wirkungen unseres modernen Medizinbetriebs. Sicher werden<br />

viele von uns im Krankenhaus erst richtig krank, durch Kunstfehler<br />

verstümmelt oder durch Arzneien abhängig gemacht,<br />

aber diese »Betriebsunfälle« gehen kaum über das hinaus, was<br />

wir anderswo, etwa im Verkehrswesen, als traurige, aber letztendlich<br />

unvermeidbare Zwillinge des Fortschritts seit langem<br />

akzeptieren.<br />

Das Paradox, daß wir mit wachsenden Ausgaben für Gesundheit<br />

trotzdem immer kränker werden, hat ganz andere Wurzeln<br />

als die meisten Menschen glauben. <strong>Die</strong>ser vermeintliche Widerspruch<br />

von Gesundheitsausgaben und Krankenständen ist<br />

in Wahrheit nämlich überhaupt nicht widersprüchlich, und der<br />

vermeintlich so bescheidene Ertrag des modernen Medizinbetriebs<br />

ist in Wahrheit alles andere als bescheiden. <strong>Die</strong> Wahrheit,<br />

die paradoxe und sehr schmerzhaft e Wahrheit ist vielmehr, daß<br />

uns die Medizin nicht trotz, sondern wegen ihrer Erfolge immer<br />

kränker macht und immer kränker machen muß. Ihr vermeintlich<br />

so enttäuschendes Ergebnis ist alles andere als ein Indiz für<br />

Impotenz, sondern eine logisch notwendige Konsequenz ihrer<br />

großen Siege über Tod und Seuchen, die sie in den letzten 100<br />

Jahren davongetragen hat.<br />

<strong>Die</strong>se Einsicht wird am besten an einem Beispiel klar: Angenommen,<br />

eine größere Versammlung von Menschen, die<br />

aus irgendeinem Anlaß in einem Saal versammelt sind, etwa<br />

eine Geburtstagsrunde, einigt sich auf ein »Spiel« – jeder, der<br />

weniger als einen bestimmten Geldbetrag mit sich führt, muß<br />

den Saal verlassen. Wieviel Geld haben die anderen dann im<br />

Durchschnitt in der Tasche?<br />

Off enbar hängt das ganz entscheidend von der kritischen<br />

Grenze ab. Liegt diese etwa bei 1000 Mark, muß also jeder mit<br />

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