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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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auch später, an eben diesem Leiden, so daß die Zahl der Verstorbenen<br />

ein guter Indikator für die Zahl der Erkrankten bleibt.<br />

Allenfalls bei der Beurteilung der Krebsgefahr in den verschiedenen<br />

Altersklassen können diese verbesserten Überlebenschancen<br />

die Beurteilung erschweren. Zum Beispiel ist nicht<br />

auszuschließen, daß die oben zitierte Zunahme der Krebsmortalität<br />

bei deutschen Männern zwischen 45 und 55 weniger auf<br />

eine erhöhte Erkrankungsrate in dieser Altersklasse als darauf<br />

zurückgeht, daß die in noch jüngeren Jahren Erkrankten länger<br />

überleben (bis sie letztendlich doch dem Krebs erliegen).<br />

Dergleichen Fragen erfordern ein nationales Krebsregister, das<br />

nicht nur die Zahl der an Krebs Verstorbenen, sondern auch die<br />

Zahl der an Krebs erkrankten Menschen meldet. Ein solches Register<br />

gab es seit 1961 in der alten DDR, im Westen aber nur in<br />

Hamburg und im Saarland. <strong>Die</strong> weiter oben für ganz Deutschland<br />

zitierten Zahlen an Krebsneuerkrankungen sind also hochgerechnet<br />

und geschätzt. Ein Krebsregister für ganz Deutschland<br />

ist zur Zeit in Planung; mit seiner Hilfe ließe sich dann endgültig<br />

entscheiden, ob die abnehmende Zahl der an Krebs Verstorbenen<br />

nur auf verbesserte Überlebenschancen oder auch auf einen<br />

Rückgang der Erkrankungen zurückzuführen ist.<br />

Auf jeden Fall müssen aber die verbesserten Überlebensraten<br />

die sogenannte Prävalenz, das heißt die Zahl der Menschen, die zu<br />

einem gegebenen Zeitpunkt an Krebs leiden, in die Höhe treiben.<br />

<strong>Die</strong>ser Zusammenhang betrifft nicht nur das Krebs geschehen,<br />

sondern das Wirken der modernen Medizin im allgemeinen.<br />

Denn anders als so manche Kritiker des modernen Gesundheitswesens<br />

glauben, muß eine erfolgreiche Medizin eine Population<br />

im Durchschnitt nicht gesünder, sondern kränker machen.<br />

Damit meinen wir nicht die unmittelbar krank machenden<br />

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