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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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<strong>Die</strong>se Zahlen werden in den Medien oft als »verharmlosend«<br />

gebrandmarkt. Durch die Unterstellung einer für Deutschland<br />

völlig untypischen Bevölkerung, mit vielen Jungen und wenig<br />

Alten, würden die so errechneten Krebs-Todeszahlen künstlich<br />

klein gehalten, in Wahrheit wäre die Zahl der pro 100000<br />

Bundesbürgern an Krebs Verstorbenen beträchtlich größer.<br />

Und das ist sie auch. Legt man die aus der Volkszählung von<br />

1987 ermittelte Bevölkerungspyramide zugrunde, sterben nicht<br />

mehr 180, sondern über 300 Männer in den alten Bundesländern<br />

an Krebs. Und bei einer nochmals anderen Referenzpyramide,<br />

etwa der afrikanischen, erhält man nochmals andere,<br />

diesmal aber weitaus kleinere Ergebnisse.<br />

Aber darauf kommt es gar nicht an. <strong>Die</strong> absolute Zahl der so<br />

errechneten an Krebs Verstorbenen ist für die Beurteilung der<br />

Unterschiede der Krebsgefahr völlig unwichtig. Wichtig ist allein<br />

die Frage: Ausgehend von einer festen Bevölkerungspyramide,<br />

egal, welcher, hat die Sterblichkeit an Krebs zu- oder abgenommen?<br />

Ist sie in Deutschland größer oder kleiner als in Polen? Ist<br />

sie in Deutschland 1995 größer oder kleiner als in Deutschland<br />

1970? Um diese Fragen zu beantworten, kommt man um eine<br />

gemeinsame Vergleichsbasis, um die Wahl einer Standardbevölkerung<br />

nicht herum. Und dabei zeigt sich unabhängig von der<br />

Standardisierung: <strong>Die</strong> Krebsgefahr ist in Deutschland kleiner<br />

als in Polen, und sie hat seit 1970 abgenommen.<br />

<strong>Die</strong>se Einsicht scheint deutschen Intellektuellen nur schwer<br />

vermittelbar. Vermutlich haben sie in bester Goethescher Tradition<br />

so ihre Probleme mit der Mathematik. »Heidelberger<br />

Krebsforscher sind Meister in der Anwendung statistischer<br />

Rechentricks. Dank dieser Gaukelei sterben scheinbar immer<br />

weniger Deutsche an Krebs – in Wahrheit sind es immer<br />

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