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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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Strahlenbelastung zu vernachlässigen.<br />

September 2000: Plusmtnus zum dritten: Es wird »Krebs aus<br />

dem Trinkwasser« gemeldet. In einigen älteren Wasserleitungen<br />

waren polyzyklische Aromate (PAK) gefunden worden. Der<br />

Beitrag wurde von Ingenieuren des Wasserfachs als »zutiefst<br />

unseriös« abgetan. Das Problem sei seit Jahren bekannt, und<br />

die Rohre würden Zug um Zug ausgewechselt. Nur in einzelnen<br />

Leitungen und keineswegs fl ächendeckend kämen erhöhte<br />

Werte vor.<br />

<strong>Die</strong> Liste der Beispiele ließe sich beträchtlich erweitern:<br />

Stern-TV und Chlor im Badewasser, die Rolle von Pfl anzenschutzmitteln<br />

für die Lebensmittelproduktion (»Nahrung von<br />

verseuchten Feldern«), die Lieferung von kernwaff enfähigem<br />

Material nach Libyen und Pakistan durch die Firmen Nukem<br />

und Transnuklear, weiße Spatzen in der Umgebung des Kernkraft<br />

werkes Isar in Bayern, radioaktiv verstrahltes Milchpulver,<br />

Gift beutel am Nordseestrand, die Risikodiskussion um den Audi<br />

5000 in den USA, Schering-Antibabypille »Diane 35«, Leukämiefälle<br />

um Krümmel, Rinderwahnsinn BSE und, und, und<br />

immer schafft es ein Großteil der Medien, mehr oder weniger<br />

weit an den Fakten vorbeizuschreiben.<br />

Neun von zehn Enthüllungsgeschichten zerplatzen beim<br />

Nachrecherchieren wie Seifenblasen. Eilige und unachtsam formulierte<br />

Schnellschüsse aus den Bereichen Medizin, Ernährung<br />

und Umwelt können Menschen verunsichern und den Ruf des<br />

Journalismus ruinieren. »Jede andere Branche, die so konstant<br />

gegen die einfachsten Regeln ihres Handwerks verstoßen würde,<br />

wäre einer kreischenden Medienkampagne ausgesetzt«, meinte<br />

der Journalist Cordt Schnibben. Journalismus sei der einzige<br />

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