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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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der Medien anzunehmen; die Manipulation der öff entlichen<br />

Meinung geschieht vielmehr auf Umwegen und indirekt.<br />

1970 kam die Th ese von der »Agenda setting«-Funktion der<br />

Medien auf, wonach Massenmedien immerhin die »Tagesordnung«<br />

der öff entlich debattierten Th emen vorgeben; sie legen<br />

uns nahe, was wir gemeinsam diskutieren wollen, weil sie die<br />

Macht haben, ein Th ema nach oben zu drücken und ein anderes<br />

aus dem öff entlichen Bewußtsein verschwinden zu lassen.<br />

Dabei können sie kaum je gezielt lenken (selbst wenn sie es<br />

immer wieder versuchen), aber sie haben einen entscheidenden<br />

Anteil an der Angstproduktion und daran, wenn Laien falsch<br />

oder unangemessen über Gefahren informiert werden. Medien<br />

berichten meist über die Risikoempfi ndung uninformierter<br />

Laien und Betroff ener, weniger über die Risikobewertung der<br />

Experten. Und wenn Medien über die Risikobewertung der<br />

Experten schreiben, können sie diese nicht gut einordnen. <strong>Die</strong><br />

Medien als wichtigste Informationsverbreiter tragen damit<br />

dazu bei, die Menschen über die tatsächlichen Gefahren im<br />

unklaren zu lassen – was gesund ist und was krank macht,<br />

scheint in Deutschland weniger die Wissenschaft , als vielmehr<br />

die veröff entlichte Meinung zu bestimmen.<br />

Nach dreizehn Jahren Faschismus, nach Goebbels und dem<br />

Stürmer, hatte die deutsche Publizistik 1949 den Auft rag erhalten,<br />

nicht nur zu unterhalten und die Zeit zu vertreiben, sondern<br />

zu informieren und zu bilden, politisch aufzuklären und gesellschaft<br />

lich zu integrieren. <strong>Die</strong> Informationsfreiheit des Artikels 5<br />

des Grundgesetzes sollte sicherstellen, daß der mündige Bürger<br />

alle Informationen erhält, die ihn befähigen, an der res publica,<br />

der öff entlichen Sache, verantwortlich teilzunehmen, Daraus ist<br />

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