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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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Netz und Sicherheiten, möglich – ein Aufstieg zum Mount Everest<br />

mit dem Hubschrauber, den man vielleicht auch noch im<br />

Ottokatalog bestellt, ist für diese Zwecke ungeeignet.<br />

»Wenn’s gelingt, hast du einen Hormonausstoß, das fasziniert<br />

dich. Ist es möglich oder Wahnsinn? Gehe ich hops, oder geht<br />

es gut?« (ein deutscher Extrembergsteiger im Stern).<br />

Man kann darüber spekulieren, ob wir ohne solche Zeitgenossen,<br />

die es auf das »Hopsgehen« ankommen lassen, heute<br />

noch in Höhlen leben würden. Für unsere Zwecke wichtig ist<br />

allein die Feststellung, daß in den Genen der Spezies Homo<br />

sapiens ganz off ensichtlich ein Mechanismus schlummert, der<br />

ausgewählte Exemplare dieser Gattung immer wieder aus den<br />

sicheren und ausgetretenen Pfaden ihres Alltags auszubrechen<br />

antreibt, ein Trieb, der, wie wir von Sigmund Freud gelernt haben,<br />

wie jeder Trieb mit Lustgewinn lockt.<br />

Gefahr und Risiko werden also gesucht, um aus dem Alltag<br />

auszubrechen. Auf der anderen Seite werden sie paradoxerweise<br />

aber auch erzeugt, um Alltag herzustellen.<br />

<strong>Die</strong> meisten Menschen haben ihren persönlichen Risikopegel,<br />

den sie als normal, vielleicht sogar als angenehm empfi nden. Auf<br />

jeden Fall sind sie daran gewöhnt. Ob aus Not oder freier Entscheidung,<br />

sei hier einmal dahingestellt. Durch welche Mechanismen<br />

auch immer erzeugt: ein bestimmtes Hintergrundrisiko<br />

scheint für viele Menschen ein fester Bestandteil ihrer Existenz<br />

zu sein. Und wenn jemand von außen diese Risikoschraube<br />

herunterdreht, drehen wir sie von innen wieder hinauf.<br />

Aus einem »Letter to the Times« von 1908:<br />

Bevor Ihre Leser vielleicht auf den Gedanken kommen, so<br />

wie vom Sekretär des Automobilklubs vorgeschlagen, ihre<br />

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