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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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neter und wirksamer Medikamente ist also deutlich riskanter<br />

als die Einnahme.<br />

Vor 100 Jahren noch war ein vereiterter Zahn eine unerträgliche<br />

Qual, eine Lungenentzündung oftmals und eine<br />

Blinddarmentzündung so gut wie immer tödlich. Gegen das<br />

Kindbettfi eber und viele andere Krankheiten waren Ärzte<br />

machtlos, ja sie kannten nicht einmal die Ursache. Ange sichts<br />

dieser Tatsache ist die Furcht so vieler Zeitgenossen vor Medikamenten<br />

verblüff end. Dank des hygienischen und medizinischen<br />

Fortschritts ist in den vergangenen 100 Jahren die Säuglingssterb<br />

lichkeit dramatisch abgesunken und die allgemeine Lebenserwartung<br />

um Jahrzehnte angestiegen. Dazu haben auch<br />

Arzneien beigetragen. Welcher Diabetiker möchte heute auf<br />

Insulin verzichten? Wenn die Anwendung von Antibiotika als<br />

zu riskant unterbunden wird, denn sie könnten zur Evolution<br />

medizinresistenter Krankheitskeime führen, wer will dann den<br />

Tod der Menschen verantworten, die durch diese Antibiotika<br />

hätten gerettet werden können?<br />

Man könnte das Arzneimittelrisiko umgehen, indem man<br />

konsequent auf jede medikamentöse Therapie verzichtet.<br />

Niemand müßte dann mehr wegen Nebenwirkungen oder<br />

Falschanwendungen ins Krankenhaus eingeliefert werden.<br />

Heilmann schreibt: »Statistisch betrachtet nähme die durchschnittliche<br />

Lebenserwartung zu, und zwar um etwa 37 Minuten.«<br />

Allerdings würden dann auch wieder Zehntausende an<br />

Infektionskrankheiten und nicht durchgeführten Operationen<br />

sterben oder an Schmerzen zugrunde gehen. Dadurch nähme<br />

die Lebenserwartung wieder ab, und zwar um 15 Jahre (Heilmann<br />

1994). Im übrigen gelte: »Das Risiko, mit einem Rezept<br />

in der Tasche auf dem Weg zwischen Arzt und Apotheke zu<br />

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