15.11.2012 Aufrufe

Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Venenverschlusses bei 1 Prozent. Erleiden diese Frauen hingegen<br />

einen für Frauen in diesem Alter äußerst seltenen Hirn oder<br />

Herzschlag, muß in 30 Prozent mit einem tödlichen Ausgang<br />

gerechnet werden. Aber wie wir hörten, reduziert die Pille der<br />

3. Generation dieses ohnehin minimale Risiko noch einmal.<br />

Eine weiteres Problem bei der Bewertung von Nebenwirkungen<br />

ist: Viele Nebenwirkungen sind gar keine, sie treten allein<br />

durch Mitverschulden des Arztes oder der Patienten auf. Besonders<br />

Alkohol und Medikamente vertragen sich in der Regel<br />

nicht. Das steht meist auch in den Beipackzetteln, wird aber<br />

von Patienten mit Suchtproblemen nicht beachtet. Überhaupt<br />

können Patienten ziemlich viel falsch machen. Sie schildern<br />

ihre Symptome ungenau, sie bagatellisieren oder übertreiben,<br />

sie verdrängen oder ignorieren neue Symptome, sie verzichten<br />

auf weitere diagnostische Klärung aus Angst vor schlechten<br />

Nachrichten. Sie treffen auf Ärzte, deren Zeit und deren<br />

diagnostische Möglichkeiten begrenzt sind und die die Patientenakte<br />

nicht immer lückenlos führen. Ärzte verschreiben<br />

manchmal zuviel und manchmal zuwenig Medikamente in<br />

manchmal zu geringer und manchmal zu hoher Dosis. Es gibt<br />

Krankheitsprobleme, die trotz ärztlicher Kunst nicht bewältigt<br />

werden können. Es gibt nicht nur ein »Risiko Medikament«,<br />

sondern auch ein »Risiko Arzt« und – am größten – ein »Risiko<br />

Patient«.<br />

<strong>Die</strong> meisten unerwünschten Wirkungen von Medikamenten<br />

sind auf Falschanwendung zurückzuführen, betont Medizinprofessor<br />

Klaus Heilmann. <strong>Die</strong> Medikamente an sich sind<br />

sicher. Man muß den Finger darauf legen, welchen Unsinn<br />

die Patienten selber treiben. Sie bringen sich selbst in Gefahr,<br />

wenn sie bei der Verschreibung eines weiteren Medikaments<br />

123

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!