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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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Beispielsweise haben 60 Jahre alte Frauen ein Todesrisiko von<br />

1:100, das heißt von 100 60jährigen Frauen stirbt eine innerhalb<br />

eines Jahres. Mit anderen Worten, unabhängig davon, ob<br />

6ojährige Frauen ein Arzneimittel nehmen oder nicht, muß<br />

statistisch mit einem Todesfall unter 100 Frauen gerechnet<br />

werden. <strong>Die</strong> Schwierigkeit liegt nun darin zu entscheiden, ob<br />

die Todesfälle ausschließlich arzneimittelbedingt aufgetreten<br />

sind. Auch bei jungen Frauen, und um die handelt es sich ja,<br />

wenn von der Anti-Baby-Pille die Rede ist, erkranken einige<br />

und einige wenige sterben sogar, besonders wenn es sich um<br />

übergewichtige Raucherinnen mit einem familiären Hang zur<br />

Blutpfropfenbildung handelt.<br />

5. Epidemiologische Ergebnisse sagen zunächst nichts über<br />

Ursachen aus, sondern nur etwas über Zusammenhänge.<br />

Wird eine bestimmte Menschengruppe unter einem bestimmten<br />

Einfluß (eines bestimmten Medikaments) mit einer<br />

Kontrollgruppe (ohne Medikament) verglichen, fi ndet man<br />

immer Unterschiede.<br />

6. In dem Pillenkonfl ikt wurde – wie bereits erwähnt – mitgeteilt,<br />

daß Beinvenenthrombosen bei Frauen, die die Anti-Baby-<br />

Pille der 3. Generation (mit den Bestandteilen Desogestrel oder<br />

Gestoden) nehmen, etwa doppelt so häufi g auft reten wie bei<br />

Frauen, die solche der 2. Generation nehmen. »Das ist eine<br />

nichtssagende Mitteilung«, meint der Münchner Mediziner und<br />

Epidemiologe Klaus Heilmann. Man könne ihre Bedeutung erst<br />

verstehen, wenn man weiß, in welcher Größenordnung sich die<br />

Risikoverdoppelung abspielt.<br />

Und das ist die Größenordnung: Nach Spitzers Einschätzung<br />

ist bei den umstrittenen Pillen mit jährlich ein bis zwei zusätzlichen<br />

Todesfällen durch Th rombosen bei 17 Millionen Frauen<br />

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