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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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ausdrücklich von einer »fehlerhaft en Interpretation der Zwischenergebnisse«.<br />

<strong>Die</strong> Untersuchungen würden einen breiten Spielraum<br />

für Interpretationen eröff nen, die in den Studien selbst<br />

begründet lägen. Mögliche Fehlinterpretationen der Studien,<br />

so wurde erst im Laufe der Debatte deutlich, ergeben sich aus<br />

folgenden Überlegungen:<br />

1. Je häufi ger Herz-Kreislauf-Risikofaktoren bei den Frauen<br />

bekannt waren, desto häufi ger wurden die als besonders sicher<br />

geltenden Pillen der 3. Generation verschrieben. Das heißt, es<br />

kam zu Venenthrombosen bei ohnehin gefährdeten Frauen.<br />

Würde man alle Pillen der 3. Generation vom Markt nehmen<br />

und auf die der 2. Generation zurückgreifen, wäre nach epidemiologischem<br />

Sachverstand ein Anstieg des Risikos der 2.<br />

Generation die Folge.<br />

2. Je häufi ger Herz-Kreislauf-Risikofaktoren bei den Frauen<br />

bekannt waren, desto häufi ger gaben die Ärzte an, bei geringfügigen,<br />

unspezifi schen Symptomen besonders nach Beinvenenthrombosen<br />

gesucht zu haben.<br />

3. <strong>Die</strong> Beinvenenthrombosen der Frauen, über die wir hier<br />

sprechen, standen nicht nur in zeitlichem Zusammenhang mit<br />

der Anti-Baby-Pille, sondern auch mit Übergewicht, starkem<br />

Rauchen und Bluthochdruck. Nur eine äußerst aufwendige<br />

Untersuchung könnte herausfi nden, ob dicke, übergewichtige<br />

Frauen nicht sowieso einen Beinvenenverschluß bekommen<br />

hätten – das ist nicht unwahrscheinlich. Nach Vorerkrankungen<br />

sowie individuellen und familiären Risikofaktoren (Th rombosen<br />

oder andere Venenerkrankungen) wurde in den Studien<br />

aber nicht systematisch gefahndet.<br />

4. Pro Bevölkerungssegment erkranken und sterben immer<br />

eine gewisse Anzahl von Menschen an gewissen Krankheiten.<br />

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