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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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Deutschland nicht mehr Frauen unter 30 Jahren verschrieben<br />

werden, die erstmals die Pille nehmen wollen. Denn Frauen<br />

unter 30 Jahren könnten von einem herzinfarktschützenden<br />

Eff ekt der Pillen der 3. Generation nicht profi tieren, da sie<br />

praktisch keinen Herzinfarkt bekämen. Das Verbot sei auf Erstanwenderinnen<br />

beschränkt, weil bei prädisponierten Frauen<br />

Th rombosen eher in den ersten Monaten und Jahren der Pilleneinnahme<br />

auft räten. Neben schon bekannten Risikofaktoren<br />

wie Übergewicht und Rauchen sollten zusätzlich Th rombosen<br />

bei nahen Verwandten im jüngeren Alter ermittelt und bei der<br />

Verordnung berücksichtigt werden, wurde den Ärzten ans<br />

Herz gelegt.<br />

<strong>Die</strong> deutsche Arzneimittelbehörde stand unter Handlungszwang.<br />

Der vorbeugende Gesundheitsschutz als Prinzip öff net<br />

ein Tor, mehr nach den zukünft igen Möglichkeiten als nach<br />

den erkennbaren Wahrscheinlichkeiten zu entscheiden. <strong>Die</strong><br />

Anwendungseinschränkung des BfArM kann nicht getadelt<br />

werden, sie liegt in der Mitte zwischen »keine Reaktion«<br />

und »Verbot«. Im Gegensatz zu den billigen Warnungen der<br />

Pharmakritiker, welche diese nichts kosten, selbst wenn die<br />

behauptete Gefährdung sich als falsch herausstellen sollte,<br />

stehen die Handlungen der Behörde unter Regreßdrohung.<br />

Wer die Kontrollbehörde kritisiert, sollte das bedenken. Unter<br />

<strong>Dr</strong>uck von zwei Seiten, anhand von niemals vollständigen Daten<br />

und aufgrund von schwer interpretierbaren Nebenwirkungsmeldungen,<br />

soll sie weitreichende Entscheidungen treff en. Jede<br />

unter diesen Bedingungen herbeigeführte Entscheidung ist von<br />

irgendeiner Seite angreifb ar.<br />

Walter Spitzer aus Montreal, Kanada, Studienleiter der<br />

Transnational-Studie, sprach nach der BfArM-Entscheidung<br />

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