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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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meisten »Abweichler« hatten nach der Lektüre der Beipackzettel<br />

einfach Angst.<br />

Nicht völlig ohne Grund. In den USA sollen Nebenwirkungen<br />

von Arzneien nach Herz-Kreislaufk rankheiten, Krebs,<br />

Krankheiten der Atmungs- und Verdauungsorgane sowie<br />

Unfällen die fünft häufi gste Todesursache sein. Insgesamt errechneten<br />

die Autoren einer einschlägigen Studie allein für das<br />

Jahr 1994 2,2 Millionen schwere Nebenwirkungen mit 106000<br />

Todesfällen.<br />

In Deutschland spürt u.a. der Pharmakologe Peter Schönhofer,<br />

ehemaliger Direktor des Instituts für Klinische Pharmakologie<br />

am Zentralkrankenhaus Bremen, den Nebenwirkungen<br />

von Arzneien nach. Demnach sollen allein in deutschen<br />

Krankenhäusern jährlich über 200000 schwere Fälle von<br />

Medikamentennebenwirkungen auft reten, über 10000 davon<br />

mit Todesfolge.<br />

Gemeldet werden jährlich in Deutschland nur 80000 Fälle.<br />

Experten gehen aber davon aus, daß nur etwa jede zweite bis<br />

fünft e schwere Nebenwirkung den Pharmaherstellern und<br />

Behörden bekannt wird. Weiterhin wird die Entdeckung von<br />

Nebenwirkungen dadurch erschwert, daß die gleichen oder<br />

ähnlichen Symptome auch als »richtige Krankheit« auft reten<br />

können. Medikamente erhalten vor allem Menschen, die<br />

schon älter sind, oft mals an mehreren Krankheiten leiden und<br />

mehrere Medikamente gleichzeitig einnehmen. Tritt nun eine<br />

weitere Komplikation auf, ist nur mit aufwendigen ärztlichen<br />

Untersuchungen festzustellen, ob es sich um eine neue Erkrankung,<br />

eine Folgekrankheit oder eine unerwünschte Arzneimittelnebenwirkung<br />

handelt. Das alles kann sich ziemlich<br />

ähneln. Bei Todesfällen schwerkranker Patienten muß gefragt<br />

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