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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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heißt 10 Prozent oder mehr von jenen, die dies Medikament<br />

einnehmen, können über diese oder jene Nebenwirkung, egal,<br />

wie schwer, berichten. Meist handelt es sich um eher leichte<br />

Symptome wie Durchfall oder Mundtrockenheit, aber der Grad<br />

solcher Beeinträchtigungen ist nicht mathematisch faßbar und<br />

wird in hohem Maß von der individuellen Einschätzung und<br />

dem körperlichen Gesamtzustand bestimmt. Dabei liegt es auf<br />

der Hand, daß das Nebenwirkungsrisiko einer Medikamenteneinnahme<br />

mit zunehmendem Alter, einer sich verschlechternden<br />

Gesundheit und vorliegenden weiteren Erkrankungen<br />

ansteigt.<br />

Der Ausdruck gelegentlich wird für unerwünschte Wirkungen<br />

verwendet, die bei 1 bis 10 Prozent der Patienten auft reten können.<br />

Selten bedeutet, in weniger als 1 Prozent der Fälle treten<br />

Nebenwirkungen auf. Selbst Nebenwirkungen, die in Einzelfällen<br />

– und das kann heißen bei einem von 10000 oder auch bei<br />

einem von 100000 Patienten – aufgetreten sind, müssen im<br />

Beipackzettel erwähnt werden.<br />

Nicht immer sind diese Nebenwirkungen gewollt, so wie<br />

bei Anovlar. <strong>Die</strong> meisten Menschen haben davor Angst. Nach<br />

einer Emnid-Umfrage vom Mai 1997 weichen 20 von 100<br />

Patienten von der Einnahmeanweisung ab, weil sie sich vor<br />

Nebenwirkungen fürchten. Der Münchner Mediziner Klaus<br />

Heilmann behauptet in seiner Broschüre »Der Beipackzettel«<br />

(1995) sogar, daß über die Hälft e aller Patienten die ihnen<br />

verschriebenen Medikamente entweder überhaupt nicht<br />

oder unvorschrift smäßig einnimmt. Frauen sind dabei etwas<br />

ängstlicher als Männer. Einige setzen Arzneien ab, »weil ich<br />

vorher schon gesund geworden bin«, andere räumen ein, sie<br />

hätten schlicht vergessen, das Medikament zu nehmen. Aber die<br />

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