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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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DDT ist auch gefährlich. Warum betrachten so wenige Menschen<br />

beide Seiten der Medaille?<br />

Das Abwägen von Risiken ist eine in modernen Industriegesellschaft<br />

en nicht sehr oft geübte Tugend. Wir würden gerne<br />

A haben, ohne B zu missen, wollen lange leben, ohne alt zu<br />

werden, die Segnungen des Fortschritts genießen, ohne einen<br />

Preis dafür zu zahlen. Wir nehmen es als selbstverständlich,<br />

vor den Risiken des Verhungerns oder Erfrierens geschützt zu<br />

sein, und geraten in <strong>Panik</strong> wegen der Minigefahren, die bei<br />

der Gewährleistung dieses Schutzes entstehen. Wir denken<br />

kaum noch über die gewaltigen Errungenschaft en des modernen<br />

Verkehrs- und Transportwesens nach, wenn wir heute<br />

an einem Tag von unserer Haustür aus jeden anderen Punkt<br />

der Welt erreichen, machen uns aber in die Hosen wegen der<br />

dabei auft retenden Gefahren, die jene Gefahren, denen sich<br />

Weltreisende wie Kolumbus oder Magellan gegenübersahen,<br />

bei weitem nicht erreichen. Wir verlangen nach Heilung von<br />

Krebs und Herzkrankheiten, nach Medikamenten gegen Bluthochdruck<br />

und Kreislaufschwäche, Diabetes, Zahnschmerzen<br />

und Alzheimer, aber wenn wir dann den Beipackzettel lesen,<br />

wollen wir die damit notwendig verknüpft en Nebenwirkungen<br />

nicht ertragen.<br />

Medikamente können nicht nur Nebenwirkungen entfalten,<br />

sie können auch unnötig lange von den Patienten, die davon<br />

profi tieren würden, ferngehalten werden. Nach dem deutschen<br />

Arzneimittelgesetz von 1976 dürfen neue Medikamente erst<br />

nach einer behördlich überprüft en, ausführlichen Untersuchung<br />

auf akute und chronische Schadwirkungen in den Handel<br />

kommen; unter anderem auch deshalb verstreichen heute von<br />

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