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DRACHENBRÜDER – Leseprobe

Unter den Millionen Augen der Lichter lebt das Drachenvolk von Leotrim. Der Drache Norwin hat einen schwierigen Start ins Leben. Eine Amme lässt sein Ei fallen, die Schale ist beschädigt, ein Flügel verletzt. Es wird schnell klar, er wird nie fliegen können. Als er alt genug ist, kommt sein menschlicher Vater, um ihn bei den Menschen leben zu lassen. Die Drachenmutter muss darauf hoffen, dass die jahrhundertealte Verbindung zwischen den Völkern ausreicht, um Norwin einen Platz in ihrer Mitte finden zu lassen. Anfänglich hat sein halbgebürtiger Bruder Ambro Schwierigkeiten, etwas mit seinem Drachenbruder anzufangen. Die beiden passen nirgends hin. Jeder in Leotrim hat seinen Platz, seine Aufgabe. Diese beiden müssen nun selbst herausfinden, wofür sie gut sind.

Unter den Millionen Augen der Lichter lebt das Drachenvolk von Leotrim.
Der Drache Norwin hat einen schwierigen Start ins Leben. Eine Amme lässt sein Ei fallen, die Schale ist beschädigt, ein Flügel verletzt. Es wird schnell klar, er wird nie fliegen können. Als er alt genug ist, kommt sein menschlicher Vater, um ihn bei den Menschen leben zu lassen. Die Drachenmutter muss darauf hoffen, dass die jahrhundertealte Verbindung zwischen den Völkern ausreicht, um Norwin einen Platz in ihrer Mitte finden zu lassen.
Anfänglich hat sein halbgebürtiger Bruder Ambro Schwierigkeiten, etwas mit seinem Drachenbruder anzufangen. Die beiden passen nirgends hin. Jeder in Leotrim hat seinen Platz, seine Aufgabe.
Diese beiden müssen nun selbst herausfinden, wofür sie gut sind.

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DAS drachenvolk von leotrim<br />

Die Chronistin von Leotrim<br />

Hangameh konnte nicht hellsehen, sie war keine Zauberin<br />

oder in sonstiger Weise übernatürlich. Sie war<br />

ein Kind.<br />

Nein, das stimmte nicht ganz.<br />

Sie steckte im Körper einer Achtjährigen und war sehr alt. Es<br />

kam ihr nicht in den Sinn sich als erwachsen zu bezeichnen. So<br />

wie Erwachsene Verantwortung übernahmen, ein Sommerhaus<br />

bauten und eine Winterstatt einrichteten für ihre Kinder, so wie<br />

sie alt wurden und weise und zum Schluss alles vergaßen, kurz<br />

bevor sie starben. Es war, als dürften die Alten nicht einmal die<br />

Erinnerungen ihres Lebens mitnehmen, wenn sie unter die Rosen<br />

gingen.<br />

Hangameh hatte viele Menschen sterben sehen und war dabei<br />

keinen Tag gealtert.<br />

Kein Sterbender hatte Angst, wenn eine Achtjährige fragte:<br />

»Was nimmst du mit?« Sie wusste nicht genau, warum sie diese<br />

Frage stellen musste. Doch wenn ihr Gegenüber »Nichts« sagte,<br />

durfte er gehen.<br />

Unter die Rosen. Hangameh hatte es sich schon manches<br />

Mal vorgestellt, wie es wohl wäre, nicht das Sterben an sich, sie<br />

wünschte es sich nicht. Aber sie war von allen Zeremonien ausgeschlossen.<br />

Sie durfte sich keinen Ort aussuchen, an dem sie liegen<br />

wollte. Durfte kein Grab ausheben und pflegen, keine Heckenrose<br />

pflanzen für ihren ewigen Schlaf. Sie würde nicht sterben. Ob sie<br />

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