typisch evangelisch - Kirchenbezirk Geislingen
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DISTRIKT OBERE FILS<br />
325 Jahre Pfarrei Ganslosen-Auendorf<br />
Der Fußweg von Auendorf nach Gruibingen führt 5 Kilometer<br />
über den Berg. Heute schafft man das auf Asphalt<br />
und gepflegtem Feldweg bequem auch mit dem Fahrrad<br />
oder kann dort einen Kinderwagen schieben.<br />
Im 17. Jahrhundert war diese Strecke unwirtlich, dazu im<br />
Winter weglos und tief verschneit. Kurzum, die Gruibinger<br />
<strong>evangelisch</strong>en Gemeindeglieder aus der Filiale Ganslosen<br />
– bis 1849 hieß Auendorf so – wurden im Gottesdienst<br />
in Gruibingen kaum gesichtet. Jedenfalls wollten<br />
die Gansloser eine eigene Pfarrei haben. Eine richtige<br />
Kirche, St. Stephan, hatten sie schon. Die einstige Kapelle<br />
war 1618 zur heutigen Größe ausgebaut worden.<br />
1683 wurde der Wunsch der Gemeinde erfüllt und der erste<br />
Pfarrer kam nach Ganslosen. Gleichzeitig erbaute die Gemeinde<br />
ein Pfarrhaus, das bis 1973 seinen Dienst tat und<br />
danach durch ein neues ersetzt wurde. 48 Pfarrer und zwei<br />
Pfarrerinnen sind dem ersten Geistlichen bis heute nachgefolgt.<br />
Im Jahr 2008 sind es 325 Jahre, dass Johann Casper Friedrich<br />
seinen Dienst in der kleinen Gemeinde angetreten<br />
hat. Bis zum Jahr 2011 werden die beiden Kirchengemeinden<br />
Bad Ditzenbach und Auendorf fusionieren. Damit<br />
geht die lange Spanne der selbständigen Pfarrei Auendorf<br />
zu Ende und etwas Neues beginnt.<br />
In dieser Übergangszeit möchte<br />
die Kirchengemeinde die 325<br />
Jahre feiernd begehen – nicht<br />
aus Nostalgie, sondern um zu<br />
schauen: Woher kommen wir<br />
und wohin wollen wir gehen?<br />
Was hat uns als Gemeinde<br />
geprägt? Was ist wichtig beim<br />
Weitergehen?<br />
So wünscht sich der Kirchengemeinderat<br />
im Jubiläumsjahr<br />
lebhafte Begegnungen und<br />
Ausblicke. Vier ehemalige Pfarrer,<br />
eine Pfarrerin und eine Pfarr- Auendorfer Pfarrtafel<br />
frau haben ihr Kommen zugesagt.<br />
Ein Vortrag von Archivar<br />
Karl-Heinz Bauer, Amstetten, und ein Orgelkonzert von<br />
Barbara Weber aus Deggingen auf der historischen Goll-<br />
Orgel sind weitere Glanzpunkte im Gedenkjahr.<br />
Sonntag, 5. Oktober, Erntedankfest<br />
10.00 Uhr Familiengottesdienst<br />
14.00 Uhr Gemeindemittag zum Pfarrei-Jubiläum.<br />
Festvortrag: Karl-Heinz Bauer, Archivar, Amstetten<br />
Kunst in der Christuskirche in Bad Ditzenbach<br />
Die <strong>evangelisch</strong>e Christuskirche<br />
in Bad Ditzenbach ist eine ganz<br />
schlichte Kirche. Dadurch kann<br />
sie unterschiedlichen Kunstwerken<br />
Raum geben – auf Zeit<br />
und für länger.<br />
Drei Bildtafeln aus handgefärbter<br />
Seide, angefertigt von der<br />
Textilgrafikerin Nicole Basien<br />
aus Gosbach, waren an Pfingsten<br />
2007 in der Kirche zu<br />
sehen. Eine davon hat die Kirchengemeinde<br />
erworben. Sie<br />
stellt einen Weg in Form eines<br />
Kreuzes dar und nimmt die<br />
Farben auf, die in dem Fensterband auf der gegenüberliegenden<br />
Seite enthalten sind. Ein textiles Wandbild aus<br />
Seidenstoffen mit dem Namen “Kommunikation“ ist das<br />
Titelbild der vorliegenden <strong>Kirchenbezirk</strong>szeitung.<br />
Engel waren so einige zu Besuch im Lauf dieses Kirchenjahres.<br />
Drei begleiteten das Konzert von Werner Dannemann.<br />
Ein Engel blickte in der Christnacht auf die Krippe<br />
und machte sich so seine Gedanken, was aus dem Jesuskindlein<br />
und seinem großen Auftrag wohl werden würde.<br />
Und der goldene Engel brachte Licht ins Todesdunkel und<br />
verkündete zum Osterfest die Botschaft von der Auferstehung<br />
Jesu Christi.<br />
Farbe und Gestalt gegeben hat den Engeln Christel Fuchs,<br />
Malerin aus Bad Ditzenbach und seit November im<br />
Kirchengemeinderat.<br />
Im Leiden Christi sehen wir die Verstrickungen, in denen<br />
sich Menschen verfangen haben. In seinem Kreuz erkennen<br />
wir die Last, unter der Menschen sich beugen. Aus<br />
Stahl geschmiedete Skulpturen von Josef Wehrle, Bauer<br />
und Bildhauer im Allgäu, führten dies den Gottesdienstbesuchern<br />
in der Passionszeit eindrücklich<br />
vor Augen.<br />
„Kunst schläft nicht“, unter diesem Motto stand die<br />
zweite Bad Ditzenbacher Kunstnacht im Mai. Überall im<br />
Ort stellten Künstler ihre Werke aus. Dieser kunstvolle<br />
Nachtspaziergang führte auch zur <strong>evangelisch</strong>en Christuskirche<br />
als Ort der Stille und Besinnung.<br />
EVANG. KIRCHENBEZIRKSZEITUNG<br />
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