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typisch evangelisch - Kirchenbezirk Geislingen

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Aus dem <strong>Kirchenbezirk</strong><br />

Chorgesang im Krankenhaus<br />

Mit Liedern trösten<br />

KLAUS HOOF<br />

Der christliche Glaube singt und spielt! Schon die älteste<br />

Christenheit konnte nicht anders: Sie sang Psalmen und<br />

Hymnen in ihren Gottesdiensten. Und nicht selten gingen<br />

die Ältesten der Gemeinde aus diesen Gottesdiensten hinaus<br />

in die Häuser kranker Gemeindeglieder, um diese zu<br />

besuchen und zu salben.<br />

Nachdem im Mittelalter das Singen im Gottesdienst im<br />

Wesentlichen von Priestern, Solisten und einer Schola<br />

übernommen wurde, setzte mit der Reformation eine kräftige<br />

Singbewegung ein, die das neu entdeckte Evangelium<br />

mit gemeinsam gesungenen Liedern und Musik in die<br />

Gottesdienste einbrachte. Die neu entstehenden Kirchenlieder<br />

umfassten alle Themen des Lebens und Glaubens.<br />

Sie haben in hohem Maß zur Verbreitung <strong>evangelisch</strong>en<br />

Glaubens beigetragen und den Charakter <strong>evangelisch</strong>er<br />

Gottesdienste geprägt. Bis heute ist das geistliche Singen<br />

unverzichtbares Element im <strong>evangelisch</strong>en Gottesdienst.<br />

Singen hat eine heilende Wirkung<br />

Schon Saul, der erste König Israels, ließ sich von David<br />

Lieder auf der Harfe vorsingen und -spielen, um seine<br />

Depressionen aufzuhellen. Singen bewegt alle Fasern des<br />

Leibes. Wer singt, kann von sich absehen und für Augenblicke<br />

sogar seine Krankheit vergessen.<br />

In den Krankenhausgottesdiensten der Helfenstein-Klinik<br />

in <strong>Geislingen</strong> kommt das Singen und Musizieren zu kurz.<br />

Menschen, die im Krankenhaus liegen, sind in einer<br />

besonderen Situation. Ihnen ist in aller Regel nicht zum<br />

Singen zumute. Da wäre es gut, wenn andere für sie singen<br />

würden.<br />

Im Krankenhaus tauchen Fragen auf, die im Alltag oft<br />

nicht wahrgenommen werden: Warum bin ich krank? Bin<br />

ich selber „schuld“ an meiner Krankheit? Wer oder was<br />

war in meinem Leben bis jetzt wichtig? Wer trägt mich,<br />

wenn ich krank und schwach bin? Was ist mit mir, wenn<br />

ich sterben muss?<br />

Helfenstein-Klinik in <strong>Geislingen</strong><br />

32 EVANG. KIRCHENBEZIRKSZEITUNG<br />

Fenster im Andachtsraum der Helfenstein-Klinik<br />

In den Gesprächen am Krankenbett, in Gebet, Predigt und<br />

Abendmahl der Klinikgottesdienste finden diese Fragen<br />

Raum. Doch eine wertvolle Gestaltungsmöglichkeit fehlt<br />

bis jetzt: Das Singen und Musizieren von Liedern. Liedtexte<br />

und Melodien können Menschen in einer Weise aufschließen,<br />

wie es dem gesprochenen Wort nicht gelingt,<br />

zumal Kranke dem gesprochenen Wort oft nur eine<br />

begrenzte Zeit folgen können. Und was für wunderschöne<br />

Trostlieder haben wir in unserer protestantischen<br />

Liedtradition mit Liederdichtern wie Martin Luther, Paul<br />

Gerhardt und Jochen Klepper, mit Liedkomponisten wie<br />

Johann Crüger, Johann Sebastian Bach und Johannes<br />

Petzold!<br />

Die heilende Wirkung des Singens und der Musik möchte<br />

ich gerne verstärkt in die <strong>evangelisch</strong>en Sonntagsgottesdienste<br />

der Helfenstein-Klinik einbringen, die 14-tägig um<br />

9 Uhr stattfinden. Ich wünsche mir, dass in jedem Gottesdienst<br />

neben der Orgel noch ein Chor, eine Instrumentalgruppe,<br />

eine einzelne Instrumentalistin, ein sich für diesen<br />

Zweck spontan zusammenfindendes Gesangs- oder<br />

Instrumentalquartett den Gottesdienst mitgestaltet.<br />

Haben Sie Interesse oder gar Lust und Freude daran?<br />

Dann bitte melden bei Pfarrer Klaus Hoof,<br />

Tel. (0 73 31) 3 05 98 34 oder<br />

Email: klaus.hoof@web.de<br />

Klaus Hoof ist Pfarrer<br />

an der Helfenstein-Klinik

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