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Haut & Allergie

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Das Magazin der Deutschen <strong>Haut</strong>- und <strong>Allergie</strong>hilfe e.V.<br />

für werdende Eltern und junge Familien<br />

August 2011<br />

Für Sie kostenlos<br />

zum Mitnehmen!<br />

Gewinnen Sie ein<br />

PLAYMOBIL-Set!<br />

Prävention<br />

Neurodermitisschulung<br />

Familie und Gesundheit<br />

Chronische Erkrankungen<br />

im Schulalltag<br />

<strong>Allergie</strong>n<br />

Kontaktallergie


Natürlicher Schutz<br />

mit Bio-Calendula<br />

Sie wollen für die noch zarte und sehr empfindliche <strong>Haut</strong> Ihres Babys eine möglichst natürliche Pflege<br />

verwenden. Deshalb enthalten viele Bübchen Pflegeprodukte Bio-Calendula aus kontrolliertem<br />

Anbau für sanfte Pflege und zuverlässigen Schutz zugleich. Der Extrakt aus den Blütenblättern der Ringelblume<br />

beruhigt irritierte <strong>Haut</strong>, beugt Wundwerden vor und unterstützt die natürliche Entwicklung gesunder <strong>Haut</strong>.<br />

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buebchen.de<br />

Schutz,<br />

der berührt.®


Editorial<br />

Erhard Hackler, Geschäftsführender Vorstand<br />

der Deutschen <strong>Haut</strong>- und <strong>Allergie</strong>hilfe e.V.<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

wenn Eltern vom Arzt erfahren müssen, dass ihr Kind unter einer chronischen Krankheit<br />

leidet, stehen plötzlich viele Fragen und Unwägbarkeiten im Raum. Zu den Ängsten und<br />

Sorgen um die gesundheitlichen Perspektiven des Kindes kommen Unsicherheit und<br />

Hilflosigkeit beim Umgang mit der Krankheit. Wir wollen Eltern in dieser Situation dazu<br />

ermutigen, all ihre Fragen zu stellen und Bedenken zu äußern. Werden Sie für Ihr Kind<br />

zum Experten der Erkrankung, damit Sie die Therapie bestmöglich unterstützen können!<br />

Eine gute Möglichkeit dazu bieten spezielle Schulungsprogramme für Eltern chronisch<br />

kranker Kinder; so beispielsweise die Neurodermitisschulungen, die wir Ihnen in dieser<br />

Ausgabe unseres Magazins vorstellen.<br />

Wie sehr chronisch kranke Kinder auf die Unterstützung ihrer Eltern angewiesen sind,<br />

zeigt sich unter anderem auch im späteren Schulalltag. Hier stehen sie viel größeren<br />

Herausforderungen gegenüber als ihre gesunden Mitschüler. Wenn ein neurodermitiskrankes<br />

Kind beispielsweise einen heftigen Ekzemschub verkraften muss, kann es<br />

sich nicht so unbeschwert und aktiv am Unterricht oder an gemeinsamen Unternehmungen<br />

beteiligen, wie es gern möchte. Da bedarf es viel Einfühlungsvermögen von<br />

Seiten der Eltern, aber auch der Erzieher und Lehrer. Lesen Sie, wie chronisch kranken<br />

Kindern dabei geholfen werden kann, ihren Schulalltag zu meistern.<br />

Wir hoffen, dass wir mit diesen sowie mit den anderen Themen dieser Ausgabe einmal<br />

mehr zur Gesundheitsförderung in Ihrer Familie beitragen können.<br />

Mit den besten Wünschen für die Gesundheit Ihrer Familie<br />

Editorial haut & allergie August 2011<br />

3


<strong>Haut</strong>schutz<br />

6 Der passende Lichtschutzfaktor<br />

Sehr hellhäutige Menschen bekommen<br />

schon nach 5 Minuten,<br />

dunkle <strong>Haut</strong>typen erst nach 30<br />

Minuten Sonne einen Sonnenbrand.<br />

Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor<br />

verlängert diese<br />

Zeitspanne. Die einfache Formel<br />

lautet: Eigenschutzzeit x Lichtschutzfaktor<br />

= täglich mögliche<br />

Aufenthaltszeit in der Sonne.<br />

Therapie<br />

14 Neurodermitisschulung<br />

Neurodermitis wird durch viele<br />

äußere Faktoren beeinflusst.<br />

Wer die Symptome kennt und<br />

gelernt hat, mit ihnen umzugehen,<br />

kann meist das Krankheitsbild<br />

deutlich verbessern.<br />

Neurodermitisschulungen<br />

vermitteln Hintergrundwissen<br />

und<br />

praktische Hilfe.<br />

<strong>Allergie</strong>n<br />

10 <strong>Allergie</strong>risiko für Autofahrer<br />

Menschen, die zu <strong>Allergie</strong>n<br />

neigen, setzen sich auf langen<br />

Autofahrten möglicherweise einer<br />

ungeahnten Belastung aus.<br />

Denn sowohl das Risiko für eine<br />

Kontaktallergie als auch für eine<br />

Beeinträchtigung durch Luftschadstoffe<br />

im Innenraum ist<br />

hoch.<br />

20 Kontaktallergie<br />

Nahezu jeder Stoff, mit dem unsere<br />

<strong>Haut</strong> in Berührung kommt,<br />

kann eine Kontaktallergie auslösen.<br />

Nickel, Duft- und Farbstoffe<br />

sind die häufigsten Kontaktallergene.<br />

Prävention<br />

18 Nicht für zwei essen –<br />

aber für zwei denken<br />

Auf die Nährstoffdichte kommt<br />

es an. Das Netzwerk „Gesund<br />

ins Leben“ hat neue einheitliche<br />

Empfehlungen für die<br />

Ernährung in der Schwangerschaft<br />

herausgegeben.<br />

Familie und Gesundheit<br />

26 Chronische Erkrankungen im<br />

Schulalltag<br />

Viele Schülerinnen und Schüler,<br />

die unter einer chronischen<br />

Erkrankung leiden, sind in ihrem<br />

Schulalltag deutlich beeinträchtigt.<br />

Sie brauchen Motivation<br />

und Bestätigung, aber keine<br />

Sonderbehandlung oder übertriebene<br />

Fürsorge.<br />

Fotos: Jose Manuel Gelpi/Fotolia.com; daniel rajszczak/Fotolia.com<br />

4 haut & allergie August 2011 Inhalt


Foto: Benjamin Thorn/Fotolia.com<br />

30 Versicherungsschutz von Anfang an<br />

Schon der Gedanke daran, dass das eigene<br />

Kind durch Unfall oder schwere Krankheit<br />

schwer geschädigt wird, lässt erschauern.<br />

Dennoch sollte man sich damit<br />

auseinandersetzen und über einen passenden<br />

Versicherungsschutz nachdenken.<br />

38 Hilfe bei Bauchkrämpfen<br />

Knapp 20 Prozent der Säug linge leiden<br />

unter schmerzhaf ten Bauchkrämpfen<br />

und Blähungen.<br />

Mit ein paar einfachen Maßnahmen<br />

lassen sich die<br />

Beschwerden mitunter<br />

lindern.<br />

<strong>Haut</strong>erkrankungen<br />

32 Weißer <strong>Haut</strong>krebs<br />

Stirn, Nase, Ohr, Handrücken oder Unterarme<br />

– an allen Stellen, die besonders<br />

häufig von der Sonne bestrahlt werden, ist<br />

das Risiko für eine krankhafte <strong>Haut</strong>veränderung<br />

groß.<br />

Lexikon<br />

40 Histamin<br />

Es ist ein Überschuss an Histamin, der<br />

Allergikern zu schaffen macht. Denn das<br />

Gewebshormon ist maßgeblich für die<br />

allergischen Symptome verantwortlich.<br />

Service<br />

5 Impressum<br />

43 Kurzmeldungen<br />

36 Informationen zur DHA-Mitgliedschaft<br />

44 Gewinnspiel<br />

Kinder, aufgepasst! Wer miträtselt, kann<br />

ein Playmobil-Set gewinnen.<br />

46 Vorschau<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Deutsche <strong>Haut</strong>- und <strong>Allergie</strong>hilfe e.V.<br />

Heilsbachstraße 32<br />

53123 Bonn<br />

www.allergie-elternmagazin.de<br />

Geschäftsführender Vorstand:<br />

RA Erhard Hackler<br />

Vorsitzender:<br />

Prof. Dr. med. Dr. h. c.<br />

Enno Christophers, emeritus<br />

Verlag:<br />

MedCom international GmbH<br />

medical & social communication<br />

René-Schickele-Straße 10<br />

53123 Bonn<br />

Redaktion:<br />

Dorit Harms, Claudia Vonstein<br />

Layout und Produktion:<br />

Angelika Fiedler<br />

Anzeigenvertrieb:<br />

Markus Gruber<br />

Telefon: 040/22738081<br />

E-Mail: mg@hv-medien.de<br />

Druck:<br />

Möller Druck und Verlag GmbH<br />

© Copyright:<br />

2011 durch MedCom international<br />

GmbH, medical & social communication.<br />

Nachdrucke und Vervielfältigungen,<br />

gleich welcher Art,<br />

sind – auch auszugsweise – nur mit<br />

schriftlicher Genehmigung des Verlages<br />

gestattet und honorarpflichtig.<br />

Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte und Fotos übernimmt<br />

der Verlag keine Haftung. Rücksendung<br />

oder Beantwortung von sonstigen<br />

Zuschriften nur, wenn ausreichendes<br />

Porto beiliegt.<br />

Bildnachweis:<br />

Titel: lunamarina/Fotolia.com<br />

Inhalt haut & allergie August 2011<br />

5


Ein Tag in der Sonne, ohne vorher Sonnencreme aufgetragen zu<br />

haben? Undenkbar! Doch welcher Lichtschutzfaktor ist für den<br />

eigenen <strong>Haut</strong>typ am besten geeignet? Und wie lässt sich die Intensität<br />

der Sonne einschätzen?<br />

Der passende<br />

Lichtschutzfaktor<br />

Sommerzeit ist Sonnenzeit – und wenn<br />

das Wetter zu Hause nicht ganz so mitspielt,<br />

reisen wir eben in den sonnigen<br />

Süden. Dass ein Sonnenbad am Strand<br />

oder Pool zwar unserem Gemüt, aber<br />

nicht unbedingt der<br />

<strong>Haut</strong> guttut, ist<br />

den meisten<br />

sehr<br />

wohl bewusst. Deshalb greifen sie zu<br />

Sonnencreme, -lotion oder -gel. Doch<br />

bieten diese Sonnenschutzmittel wirklich<br />

die Sicherheit, die sie versprechen?<br />

Schirmen Sunblocker die Sonne wirklich<br />

komplett ab?<br />

Um eines vorwegzunehmen: Den vollständigen<br />

Schutz vor UV-Strahlung<br />

kann keine Sonnencreme leisten. Doch<br />

gut eingecremt lässt es sich länger in<br />

der Sonne aushalten, ohne einen<br />

Sonnenbrand zu bekommen. Die<br />

Dauer eines risikoarmen Sonnenbads<br />

hängt ganz entscheidend von<br />

der Eigenschutzzeit der <strong>Haut</strong> und<br />

dem Lichtschutzfaktor des aufgetragenen<br />

Sonnenschutzmittels ab.<br />

Die individuelle<br />

Eigenschutzzeit der <strong>Haut</strong><br />

Der Eigenschutz der <strong>Haut</strong> ist<br />

zum größten Teil durch ihre Pig-<br />

Foto: mangostock/Fotolia.com<br />

6 haut & allergie August 2011<br />

<strong>Haut</strong>schutz


mentierung bestimmt. Die UV-Strahlen<br />

führen dazu, dass die in der Oberhaut<br />

befindlichen Pigmentzellen den<br />

<strong>Haut</strong>farbstoff Melanin bilden, so dass<br />

unsere <strong>Haut</strong> bräunt. Dadurch werden<br />

die unteren <strong>Haut</strong>schichten und die<br />

DNA der Zellkerne geschützt. Außerdem<br />

kommt es bei anhaltender Sonneneinwirkung<br />

zu einer Verdickung<br />

der Hornschicht. Nach etwa drei Wochen<br />

hat sich eine Lichtschwiele ausgebildet,<br />

die das Eindringen von UV-<br />

B-Strahlung in tiefere <strong>Haut</strong>schichten<br />

hemmt. Sonnengewöhnte und dunkle<br />

<strong>Haut</strong>, in der mehr Melanin eingelagert<br />

ist, besitzt folglich eine höhere Eigenschutzzeit<br />

als blasse <strong>Haut</strong>.<br />

Was der Lichtschutz faktor<br />

aussagt<br />

Der Lichtschutzfaktor ist eine Kennzahl<br />

für die Schutzleistung des Produkts gegen<br />

die kurzwellige UV-B-Strahlung,<br />

die für den Sonnenbrand verantwortlich<br />

ist. Er gibt an, um welchen Faktor<br />

sich die Eigenschutzzeit verlängert,<br />

ohne dass ein Sonnenbrand entsteht.<br />

Ein heller <strong>Haut</strong>typ mit einer Eigenschutzzeit<br />

von etwa 10 Minuten sollte<br />

sich also bei Verwendung eines Sonnenschutzmittels<br />

mit LSF 20 nicht länger<br />

als drei Stunden und 20 Minuten<br />

pro Tag in der Sonne aufhalten. Dies<br />

ist allerdings nur ein Richtwert. Ganz<br />

Jeder <strong>Haut</strong>typ besitzt eine individuelle<br />

Eigenschutzzeit, während der er sich der<br />

Sonne aussetzen kann, ohne einen Sonnenbrand<br />

zu bekommen. Sonnencremes<br />

mit Lichtschutzfaktoren verlängern diesen<br />

Zeitraum.<br />

• <strong>Haut</strong>typ 1:<br />

<strong>Haut</strong>farbe: sehr hell, blass; Augenfarbe:<br />

meist blau; Haarfarbe: rötlich<br />

Eigenschutzzeit: ca. 5 bis 10 Minuten<br />

Empfohlener LSF: 30 bis 50+<br />

• <strong>Haut</strong>typ 2:<br />

<strong>Haut</strong>farbe: hell; Augenfarbe: blau, grün,<br />

grau; Haarfarbe: blond<br />

Eigenschutzzeit: ca. 10 bis 20 Minuten<br />

Empfohlener LSF: 15 bis 30<br />

• <strong>Haut</strong>typ 3:<br />

<strong>Haut</strong>farbe: hellbraun; Augenfarbe: grau,<br />

braun; Haarfarbe: hellbraun<br />

Eigenschutzzeit: ca. 15 bis 25 Minuten<br />

Empfohlener LSF: 15 bis 30<br />

• <strong>Haut</strong>typ 4:<br />

<strong>Haut</strong>farbe: braun; Augenfarbe: dunkel;<br />

Haarfarbe: dunkel<br />

Eigenschutzzeit: ca. 20 bis 30 Minuten<br />

Empfohlener LSF: 6 bis 15<br />

• Kinderhaut:<br />

Empfohlener LSF: 30 bis 50+<br />

Quelle: GD Gesellschaft für Dermopharmazie e.V.,<br />

Task Force „Licht.<strong>Haut</strong>krebs.Prävention“<br />

exakt und minutengenau lässt sich die<br />

Schutzwirkung nicht berechnen. Zum<br />

einen kennt kaum einer die tatsächliche<br />

Eigenschutzzeit seiner <strong>Haut</strong>, und<br />

die übliche Einteilung in die vier <strong>Haut</strong>-<br />

<strong>Haut</strong>schutz haut & allergie August 2011<br />

7


Ermittlung des Lichtschutzfaktors<br />

Die Bestimmung des Lichtschutzfaktors erfolgt nach einer<br />

international einheitlichen Methode unter standardisierten<br />

Bedingungen. Bei den freiwilligen Testpersonen<br />

werden zwei Milligramm Sonnencreme pro Quadratzentimeter<br />

<strong>Haut</strong> aufgetragen. Anschließend wird die<br />

geschützte und ungeschützte <strong>Haut</strong> gezielt mit UV-Licht<br />

bestrahlt, bis sie sich rötet. Sind das ungeschützt zum<br />

Beispiel 10 Minuten und mit Sonnencreme 120 Minuten,<br />

so errechnet sich ein Lichtschutzfaktor von 12.<br />

typen blass, hell, hellbraun braun ist<br />

ziemlich vage (siehe Tabelle Seite 7).<br />

Zum anderen spielen auch die geografische<br />

Lage und die Witterungsbedingungen<br />

des Aufenthaltsorts eine Rolle.<br />

Der größte Unsicherheitsfaktor bleibt<br />

jedoch das Eincremen an sich. Die wenigsten<br />

verteilen das Sonnenschutzmittel<br />

in einer gleichmäßigen und ausreichend<br />

dicken Schicht auf der ganzen<br />

<strong>Haut</strong>, so, wie es nötig wäre, um die bei<br />

der Bestimmung des Lichtschutzfaktors<br />

ermittelte Schutzzeit zu erreichen.<br />

Einteilung in Schutzklassen Ein gutes Sonnenschutzmittel soll aber<br />

nicht nur vor Sonnenbrand schützen,<br />

Da in der Realität die Unterschiede<br />

zwischen zum Beispiel<br />

sondern auch vor den langfristigen<br />

Produktkategorie Lichtschutzfaktoren<br />

Schutz<br />

UV-A-<br />

LSF 6 und LSF 8 hinsichtlich<br />

(Schutzklassen)<br />

der Schutzwirkung unerheblich<br />

Basis (low) 6 bis 10<br />

sind, ist eine so feine Abstufung<br />

der Schutzkategorien we-<br />

UVA<br />

Mittel (medium) 15 bis 25<br />

Hoch (high) 30 bis 50<br />

nig sinnvoll. Aus diesem Grund<br />

Sehr hoch (very high) 50, 50+<br />

wurden EU-weit die Lichtschutzfaktoren<br />

in den vier Schutzklassen<br />

„Basis“, „Mittel“,<br />

„Hoch“ und „Sehr hoch“<br />

zusammengefasst (siehe<br />

Tabelle unten). Diese<br />

Schutzklassen müssen<br />

ebenfalls deutlich erkennbar<br />

auf dem Etikett stehen.<br />

Außerdem hat man sich<br />

darauf verständigt, dass<br />

Produkte mit einem LSF unterhalb von<br />

6 nicht mehr als Sonnenschutzmittel<br />

beworben werden dürfen, da sie nicht<br />

ausreichend vor UV-Strahlung schützen<br />

können. Auch Bezeichnungen wie<br />

„Sun-Blocker“ oder „Extra breiter UV-<br />

Schutz“ sollen nicht mehr verwendet<br />

werden, denn sie könnten den Eindruck<br />

erwecken, dass das Sonnenschutzmittel<br />

hundertprozentigen UV-Schutz garantiert,<br />

was jedoch nicht möglich ist.<br />

UV-A-Schutz<br />

8 haut & allergie August 2011<br />

<strong>Haut</strong>schutz


Juckende, entzündete<br />

Kinderhaut? Neurodermitis?<br />

Insbesondere die Kinderhaut muss vor<br />

UV-Strahlung geschützt werden. Wichtig<br />

ist, dass die Sonnencreme vor dem<br />

Aufenthalt in der Sonne gleichmäßig<br />

aufgetragen wird.<br />

Folgen der Sonnenbelastung. Das bedeutet,<br />

neben einem angemessenen<br />

UV-B-Schutz, angegeben durch die<br />

Lichtschutzfaktoren, müssen auch die<br />

UV-A-Strahlen herausgefiltert werden.<br />

Sie führen zu Spätschäden wie<br />

verstärk ter <strong>Haut</strong>alterung und erhöhen<br />

das Risiko für bestimmte <strong>Haut</strong>krebsarten.<br />

Produkte, die auch vor UV-A-<br />

Strahlen schützen, sind mit dem kreisförmigen<br />

UV-A-Logo gekennzeichnet.<br />

Eine Chance zur wirksamen Behandlung!<br />

Ekzeme und Neurodermitis sind bei Kindern und Jugendlichen<br />

sehr häufig – und gerade junge <strong>Haut</strong> braucht<br />

dann besonders gute Pflege. Manchmal ist aber auch<br />

starke Kortisonwirkung nötig. Gut zu wissen, dass es<br />

dazwischen eine wirksame pflanzliche Alternative gibt.<br />

Mit Pflanzenkraft. Ohne Kortison.<br />

BASIS-<br />

PFLEGE<br />

KORTISON<br />

Mit den Wirkstoffen aus der Mönchsköpfchen-Pflanze<br />

(Cardio- spermum halicacabum) lindert DERMAPLANT ®<br />

Entzündungen und Rötungen und befreit von Juckreiz.<br />

Dabei ist DERMAPLANT ®<br />

natürlich gut verträglich und<br />

deshalb genauso gut für anspruchsvolle Erwachsenenhaut<br />

wie für empfindliche Kinderhaut geeignet – und das<br />

von Geburt an.<br />

Foto: Family Health/Bananastock<br />

Weitere Informationen zum vernünftigen<br />

Sonnenschutz und zur <strong>Haut</strong>typbestimmung<br />

sowie eine interaktive Weltkarte<br />

mit aktuellen Empfehlungen zum<br />

Lichtschutzfaktor finden Sie unter:<br />

• www.haut.de/service/lsf-tipp<br />

• www.haut.de/service/hauttyp-bestimmung<br />

• www.mysuncheck.com/map<br />

• Entzündungshemmend<br />

• Juckreizlindernd<br />

• Kortisonfrei<br />

www.dermaplant.com<br />

Mit Pflanzenkraft. Ohne Kortison.<br />

Rezeptfrei in Ihrer Apotheke<br />

Dermaplant ® Salbe. Wirkstoff: Cardiospermum Urtinktur. Anwendungsgebiete:<br />

Die Anwendungsgebiete entsprechen dem homöopathischen<br />

Arzneimittelbild. Dazu gehören: Entzündungen der <strong>Haut</strong> mit Juckreiz,<br />

z. B. Ekzeme, Neurodermitis (endogenes Ekzem). Zu Risiken und 9Ne-<br />

benwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt<br />

oder Apotheker. Spitzner Arzneimittel – Ettlingen<br />

<strong>Haut</strong>schutz haut & allergie August 2011


<strong>Allergie</strong>risiko für<br />

Autofahrer<br />

„Und hier die aktuellen Verkehrsnachrichten:<br />

Stocken der Verkehr auf der<br />

A 8 Ulm Richtung München und im<br />

weiteren Verlauf neun Kilometer Stau<br />

ab Anschlussstelle Rosenheim.“ Für<br />

viele Reisende starten und enden die<br />

Sommerferien jedes Jahr im Stau.<br />

Summiert man dazu die alltäglichen<br />

Fahrten zur Arbeit, zur Schule oder<br />

zum Einkaufen, so kommen einige<br />

Stunden zusammen, die man regelmäßig<br />

im Auto verbringt. Der Gesundheit<br />

ist dies nicht unbedingt zuträglich. Einmal<br />

abgesehen von Unfallrisiken und<br />

den Beeinträchtigungen durch Stress<br />

und mangelnde körperliche Aktivität<br />

können gesundheitliche Probleme auftreten,<br />

ausgelöst durch Schadstoffe<br />

und <strong>Allergie</strong>auslöser im Innenraum<br />

des Fahrzeugs.<br />

Dicke Luft im Auto<br />

Selbst wenn Abgase ausgesperrt bleiben,<br />

sind wir im Auto verschiedenen<br />

Luftschadstoffen ausgesetzt. Diese<br />

düns ten zum Beispiel aus Kunststoffen,<br />

Gummierungen, Textilien oder den verwendeten<br />

Klebstoffen aus. Wie der Einzelne<br />

darauf reagiert und welche Schadstoffmengen<br />

zu gesundheit lichen<br />

Beeinträchtigungen führen, ist ganz unterschiedlich<br />

und hängt beispielsweise<br />

vom aktuellen Gesundheitszustand,<br />

dem Alter oder der Neigung, <strong>Allergie</strong>n<br />

zu entwickeln, ab. Kinder reagieren im<br />

Foto: Kzenon/Fotolia.com<br />

10 haut & allergie August 2011<br />

<strong>Allergie</strong>n


Um Pollen und Schadstoffpartikel<br />

aus der Außenluft fernzuhalten,<br />

sollten spezielle Staub- und<br />

Pollenfilter in die Lüftungsanlage des<br />

Autos eingebaut sein. Bei vielen neuen<br />

Autos gehört dies mittlerweile zur Standardausrüstung<br />

der Klimaanlage.<br />

Allgemeinen besonders empfindlich<br />

und klagen über Beschwerden wie<br />

Kopfschmerzen und Unwohlsein. Aber<br />

auch Symptome wie Appetitlosigkeit,<br />

Konzentrationsschwäche, Müdigkeit<br />

oder Schlafstörungen sowie vermehrte<br />

Reizungen der Schleimhäute und<br />

Atemwege können durch Luftschadstoffe<br />

hervorgerufen werden. Außerdem<br />

sind Luftschadstoffe mitunter<br />

Wegbereiter einer allergischen Reaktion.<br />

Sie wirken zwar meist nicht direkt<br />

als Allergen, doch gereizte und angegriffene<br />

Schleimhäute sind sehr viel<br />

empfänglicher für typi sche Allergene<br />

aus der Umwelt, wie beispielsweise<br />

Hausstaubmilben oder Pollen.<br />

Kontaktallergene<br />

Wer viel im Auto unterwegs ist und<br />

zu <strong>Allergie</strong>n neigt, ist jedoch nicht allein<br />

durch die Innenraumluftschadstoffe<br />

besonders gefährdet. Die <strong>Haut</strong><br />

kommt über einen längeren Zeitraum<br />

mit verschiedenen Materialien<br />

in Berührung, die eine Kontaktallergie<br />

auslösen können. Nach Aussagen<br />

des Ärzteverban des Deutscher Allergologen<br />

sind beispielsweise Weichmacher<br />

in Kunststoffen, wie sie in Armaturen,<br />

Lenkrad, Schalthebel und<br />

Verkleidungen vorkommen können, typische<br />

Allergenquellen im Auto. Auch<br />

Farbstoffe in textilen Sitzbezügen,<br />

chromgegerbte Ledersitze, Klebstoffkomponenten<br />

oder Naturgummilatex<br />

aus Fußmatten können zu allergischen<br />

Ausschlägen führen.<br />

<strong>Allergie</strong>getesteter Innenraum<br />

Damit auch lange Autofahrten ohne<br />

große Schadstoff- und Allergenbelas-<br />

Kindersitze im Test: Die Sicherheit von Kindersitzen für das Auto wird regelmäßig<br />

überprüft. In einem aktuellen Test des ADAC und der Stiftung Warentest<br />

wurden die Sitze erstmals auch auf Schadstoffe untersucht. Ergebnis: Die meisten<br />

Sitze bestanden den Test, in einigen wenigen Sitzen fanden sich jedoch erhöhte<br />

Werte von gesundheitsschädlichen Stoffen. Fazit der Tester: Für Kinder jeder Altersklasse<br />

gibt es sichere und empfehlenswerte, praktische und schadstoffarme Autokindersitze.<br />

Die ausführlichen Testergebnisse zu den Autokindersitzen sind in der Juni-<br />

Ausgabe 2011 der Zeitschrift „test“ und online unter www.test.de veröffentlicht.<br />

<strong>Allergie</strong>n haut & allergie August 2011<br />

11


Kinder reagieren besonders empfindlich<br />

auf Schadstoffe. Wenn der Innenraum<br />

des Autos frei von gesundheitsschädlichen<br />

Stoffen ist, kommt die<br />

gesamte Familie entspannt ans Ziel.<br />

tungen möglich sind, fordern Verbraucherverbände<br />

von den Autoherstellern<br />

mehr Sorgfalt bei der Wahl und Verwendung<br />

einzelner Komponenten zur Innenraumausstattung.<br />

Dass dies keine Utopie<br />

ist, zeigt ein großer Autohersteller,<br />

der schon seit Jahren Modelle mit dem<br />

TÜV-Prüfsiegel „Aller giegetesteter Innenraum“<br />

auf dem Markt hat. Dieses<br />

Siegel bestätigt, dass die verwendeten<br />

Stoffe wie Textilien, Leder oder Kunststoffe<br />

keine aller gieauslösenden Substanzen<br />

noch sonstige Schadstoffe<br />

enthalten. Zusätzlich zur chemischen<br />

Analyse werden Materialien, die länger<br />

mit der <strong>Haut</strong> in Berührung kommen,<br />

dermatologisch getestet. Nur wenn<br />

die Testpersonen nach 24-stündigem<br />

direktem <strong>Haut</strong>kontakt keine <strong>Haut</strong>reizungen<br />

zeigen, ist der Test bestanden.<br />

Bei der Überprüfung der Innenraumluft<br />

im geschlossenen, stehenden Fahrzeug<br />

dürfen ebenfalls keine gesundheitsbeeinträchtigenden<br />

Stoffe nachgewiesen<br />

werden. Außerdem muss ein eingebauter<br />

Luftfilter Pollen und Schadstoffpartikel<br />

aus der Außenluft nahezu komplett<br />

abschirmen.<br />

Freude, lange im Stau zu stehen, macht<br />

es sicherlich auch in diesen Autos nicht.<br />

Doch immerhin sind die gesundheitlichen<br />

Belastungen währenddessen<br />

deutlich reduziert.<br />

Das TÜV- Prüfsiegel „<strong>Allergie</strong>getesteter Innenraum“<br />

Solange es keine einheitlichen Standards bei der Innenraumgestaltung<br />

zum Schutz von Allergikern und zur Vorbeugung von <strong>Allergie</strong>n<br />

gibt, können sich Käufer von Neuwagen seit einigen Jahren an dem<br />

Prüfsiegel „<strong>Allergie</strong>getesteter Innenraum“ orientieren. Es besagt: Alle<br />

Innenraum materia lien dieses Fahrzeugs entsprechen den strengen<br />

Anforde rungen des TÜV-TOXPROOF-Kri te rien katalogs für Fahr zeuginnen raum materialien<br />

der TÜV Rheinland Produkt und Umwelt GmbH und minimieren das Risiko einer<br />

aller gischen Reaktion. Zusätzlich werden die Fahrzeuginsassen durch einen wirksamen<br />

Pollenfilter vor allergieauslösenden Partikeln der Außenluft geschützt.<br />

Foto: Konstantin Sutyagin/Fotolia.com<br />

12 haut & allergie August 2011<br />

<strong>Allergie</strong>n


TROCKENE<br />

KINDER-HAUT<br />

HAUT<br />

RUHE<br />

Sehr gut<br />

gegen trockene<br />

Kinder-<strong>Haut</strong><br />

HAUT RUHE ist die medizinisch<br />

sanfte Lösung für die trockene <strong>Haut</strong><br />

Ihres Kindes – auch Therapie<br />

begleitend bei Neurodermitis.<br />

Glättet spürbar, lindert Juckreiz.<br />

Dermatologische Studien* belegen<br />

eine ausgezeichnete Wirksamkeit<br />

und <strong>Haut</strong>verträglichkeit.<br />

Sehr gut auch für Erwachsene.<br />

HAUT RUHE gibt es als:<br />

Creme, Lotion, Gesichtscreme<br />

Waschgel <strong>Haut</strong> & Haar, Badeöl<br />

Von <strong>Haut</strong>- und<br />

Kinderärzten empfohlen<br />

■ ohne Parfüm<br />

■ ohne Parabene<br />

■ ohne Lanolin<br />

■ ohne PEG<br />

ohne Mineralöl (Paraffin)<br />

Empfohlen von:<br />

für trockene Kinder-<strong>Haut</strong><br />

*Universitäts-<strong>Haut</strong>klinik Kiel, Derma Consult GmbH / Alfter: 2006/2007,<br />

<strong>Haut</strong>pflege, getestet ab 7 Monaten (n=30 / pro Produkt), 2008 <strong>Haut</strong>reinigung,<br />

getestet ab 4 Monaten (n=53) • www.eubos.de<br />

ZUR MEDIZINISCHEN HAUTPFLEGE I ERHÄLTLICH IN APOTHEKEN


Neurodermitisschulung<br />

Experte werden in eigener Sache<br />

Zwischen 10 und 20 Prozent der<br />

Kinder in Deutschland erkranken<br />

an Neurodermitis. Die meisten von<br />

ihnen bereits im Säuglingsalter.<br />

Weißbuch <strong>Allergie</strong> in Deutschland, 2010<br />

„Ihr Kind leidet unter Neurodermitis.“<br />

Immer häufiger werden Eltern mit dieser<br />

Diagnose konfrontiert. Wer sich<br />

nicht schon vorher mit diesem Thema<br />

auseinandergesetzt hat, möglicherweise<br />

weil bereits Kinder im Verwandten-<br />

oder Bekanntenkreis betroffen<br />

sind, wird jetzt einige Fragen haben:<br />

zu den Hintergründen der Erkrankung,<br />

den Behandlungsmöglichkeiten und<br />

dem Krankheitsverlauf. Vielen wird<br />

wohl erst nach dem ersten ausführlichen<br />

Gespräch mit dem Arzt klar,<br />

dass es bislang kein Mittel und keine<br />

Therapie gibt, um diese chronisch-entzündliche<br />

<strong>Haut</strong> erkrankung zu heilen.<br />

Sie werden erfahren, dass viele ganz<br />

unterschiedliche Faktoren das Krankheitsbild<br />

beeinflussen und dass es<br />

folglich wichtig ist, diese Faktoren zu<br />

kennen, um die Symptome in den Griff<br />

zu bekommen. Eine Fülle neuer Fragen<br />

wird nun aufkommen, die in erster Linie<br />

um das eine Thema kreisen: Wie<br />

können wir die Beschwerden unseres<br />

Kindes lindern?<br />

Foto: Valua Vitaly/Fotolia.com<br />

14 haut & allergie August 2011<br />

Therapie


Information, Aufklärung und<br />

praktische Hilfe<br />

Eltern von neurodermitiskranken Kindern<br />

brauchen besonders in den ersten<br />

Monaten nach der Diagnose Unterstützung.<br />

Sie müssen lernen, mit der Erkrankung<br />

ihres Kindes umzugehen, und<br />

dazu heißt es, verschiedene Lebensbereiche<br />

und Aspekte der Erkrankung zu<br />

berücksichtigen. Im Rahmen der üblichen<br />

Sprechstunden beim Arzt kann<br />

dies häufig nicht ausreichend geleistet<br />

werden. Daher übernehmen spezielle<br />

Neurodermitisschulungen diese Aufgabe<br />

und bieten Eltern und Betreuungspersonen,<br />

aber auch den kleinen Patienten<br />

selbst eine wichtige Hilfe.<br />

Das Schulungsprogramm wurde von<br />

der Arbeitsgemeinschaft Neurodermitisschulung<br />

e.V. (AGNES) erarbeitet und<br />

wird in verschiedenen Zentren bundesweit<br />

angeboten. In sechs Kurseinheiten<br />

vermitteln Experten aus unterschiedlichen<br />

Fachrichtungen Kenntnisse über<br />

Auslöser und Vermeidungsstrategien<br />

und geben Hinweise und Anregungen,<br />

Ziele der Patientenschulung<br />

• Positive Beeinflussung des Ekzemverlaufs<br />

• Verbesserung von Bewältigungsstrategien<br />

und Lebensqualität<br />

• Senkung psychischer Belastungen in<br />

der Familie<br />

• Reduzierung von Arzt- und Therapiewechsel<br />

wie man im Alltag mit krankheitsbedingten<br />

Problemen umgehen kann.<br />

Wesentliches Ziel dieser Schulung ist<br />

es, die Eltern bzw. Patienten so zu qualifizieren,<br />

dass in Übereinkunft mit den<br />

Therapeuten ein eigenverantwortlicheres<br />

Handeln möglich ist.<br />

Schulungsinhalte<br />

Zum Expertenteam gehören üblicherweise<br />

Ärzte (<strong>Haut</strong>arzt oder Kinderarzt),<br />

Psychologen oder Pädagogen, Ernährungsberater<br />

und Pflegefachkräfte<br />

(Kin derkrankenschwester oder -pfleger,<br />

Arzthelfer/-innen), die speziell für diese<br />

Aufgabe geschult wurden.<br />

Umfangreiche Informationen zu den Hintergründen und Behandlungsmöglichkeiten<br />

der Neurodermitis bietet die Broschüre „Krankheitsbild<br />

und neue Behandlungsstrategien der Neurodermitis“ der Deutschen<br />

<strong>Haut</strong>- und <strong>Allergie</strong>hilfe. Die Broschüre ist kostenlos und kann postalisch<br />

oder über das Internet angefordert werden:<br />

DHA e.V., Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn, www.dha-neurodermitis.de.<br />

Therapie haut & allergie August 2011<br />

15


Ein wesentlicher Schwerpunkt der<br />

Schulung liegt auf der konsequenten<br />

<strong>Haut</strong>pflege. Die Eltern lernen, wie<br />

wichtig die ausreichende Basispflege<br />

und der rechtzeitige, stadiengerechte<br />

Einsatz einer entzündungshemmenden<br />

Lokaltherapie ist.<br />

Aufgabe der Ärztin bzw. des Arztes<br />

ist es, den medizinischen Hintergrund<br />

der Erkrankung zu erklären, die Therapiemöglichkeiten<br />

vorzustellen und darüber<br />

aufzuklären, wie sich <strong>Allergie</strong>n<br />

vorbeugen lässt. Die Psychologin oder<br />

der Psychologe wird auf die verschiedenen<br />

psychischen Belas tungen eingehen,<br />

mit denen die kleinen Patienten<br />

zu kämpfen haben – dazu gehören z.<br />

B. Stressbewältigung und Schlafstörungen<br />

–, aber auch auf die Probleme,<br />

die sich möglicherweise innerhalb der<br />

Familie auftun, wenn ein Kind besonders<br />

viel Zuwendung benötigt. Bei der<br />

Ernährungsberatung werden die Eltern<br />

erfahren, dass insbesondere bei Kleinkindern<br />

einige Nahrungsmittel einen<br />

Ekzemschub auslösen oder verstärken<br />

können. Sie werden lernen, wann es<br />

sinnvoll ist, bestimmte Lebensmittel<br />

zu meiden, und wie sich eine ausgewogene<br />

Ernährung ihres Kindes dennoch<br />

sicherstellen lässt. Umfangreiche Anleitungen<br />

und praktische Tipps zur<br />

Pflege und zum Schutz der empfindlichen<br />

<strong>Haut</strong> erhalten die Eltern von den<br />

Pflegekräften. Sie lernen u. a., was zur<br />

Basispflege der <strong>Haut</strong> gehört, wie Umschläge<br />

und Verbände angelegt werden<br />

oder dass z. B. das Auftragen einer<br />

leicht gekühlten Creme den Juckreiz<br />

besser lindern kann.<br />

Insgesamt decken die Schulungseinheiten<br />

alle wesentlichen Punkte, die es<br />

beim Umgang mit der Erkrankung Neurodermitis<br />

zu beachten gibt, ab. Wichtig<br />

ist, dass außerdem noch Zeit bleibt,<br />

um auf individuelle Fragen einzugehen.<br />

Deshalb nehmen an jedem Kurs<br />

maximal sechs Elternpaare teil. „Es ist<br />

kein Frontalunterricht, bei dem Eltern<br />

Im Regelfall werden die Kosten für die<br />

Schulung auf Antrag von den gesetzlichen<br />

Krankenkassen übernommen.<br />

Die entsprechenden Antragsformulare<br />

erhalten Sie in Ihrem Schulungszentrum.<br />

Foto: mbt_studio/Fotolia.com<br />

16 haut & allergie August 2011<br />

Therapie


Vorträgen lauschen, sondern es sollen<br />

auch konkrete Fragen geklärt werden.<br />

Zudem soll ein Austausch zwischen<br />

den Teilnehmern stattfinden können“,<br />

erläutert Dr. Caroline Bußmann. Die<br />

Dermatologin ist Neurodermitistrainerin<br />

in der Neurodermitissprechstunde<br />

des Universitätsklinikums Bonn.<br />

Experten in eigener Sache<br />

Foto: pressmaster/Fotolia.com<br />

Selbstverständlich orientieren sich die<br />

Schulungsinhalte stets an den neuesten<br />

Forschungsergebnissen und Therapieleitlinien<br />

und unterliegen einer<br />

kontinuierlichen Weiterentwicklung.<br />

Denn Ziel ist es, die Eltern zu kompetenten<br />

Co-Therapeuten weiterzubilden,<br />

die die Behandlungsstrategien<br />

des Arztes verstehen und unterstützen<br />

können. Die Erfahrung zeigt, dass dieses<br />

Konzept aufgeht.<br />

„Eltern, die an einer Schulung teilgenommen<br />

haben, können anschließend<br />

meist sehr gut einschätzen, was zu<br />

tun ist und wie man mit einem Ekzemschub<br />

umgeht“, weiß Dr. Bußmann.<br />

„Sie können sich kompetenter mit den<br />

In manchen Schulungszentren werden<br />

parallel zu den Elternschulungen<br />

Seminare für betroffene Kinder und<br />

Jugendliche im Alter zwischen 8 und<br />

18 Jahren angeboten. Sie sollen den<br />

jungen Patienten helfen, die eigene<br />

Krankheit besser zu verstehen, ihre<br />

Körperselbstwahrnehmung trainieren<br />

und ihr Selbstbewusstsein und ihre Eigenverantwortlichkeit<br />

fördern.<br />

behandelnden Ärzten unterhalten und<br />

zeigen größeres Verständnis für die erforderlichen<br />

Maßnahmen.“ Auf dieser<br />

Grundlage ist es sehr viel einfacher,<br />

ein Vertrauensverhältnis zwischen Eltern<br />

und Arzt aufzubauen – auch das<br />

eine wichtige Voraussetzung für einen<br />

optimalen Behandlungsverlauf.<br />

Weitere Informationen zur Arbeitsgemeinschaft Neurodermitisschulung e.V.<br />

(AGNES), der Struktur und den Inhalten der Neurodermitisschulungen finden Sie<br />

im Internet unter: www.neurodermitisschulung.de. Dort finden Sie eine Übersicht<br />

mit Schulungszentren und Ansprechpartnern in Ihrer Nähe.<br />

Therapie haut & allergie August 2011<br />

17


Nicht für zwei essen –<br />

aber für zwei denken!<br />

Das Netzwerk „Gesund ins Leben“<br />

hat neue einheitliche Empfehlungen<br />

für die Ernährung in der Schwangerschaft<br />

herausgegeben. Die Kompaktfassung<br />

der Handlungsempfehlungen<br />

können Sie im Internet herunterladen:<br />

www.gesundinsleben.de/?id=518<br />

In der Schwangerschaft<br />

erbringt<br />

der<br />

Kör per Höchstleistungen.<br />

Dafür muss er kontinuierlich<br />

mit wichtigen Nährstoffen versorgt<br />

werden. Mehr Energie benötigt<br />

die Schwangere hingegen erst einmal<br />

nicht, so dass keinesfalls zum „Essen<br />

für zwei“ geraten werden kann.<br />

Ganz im Gegenteil steigt durch zu viele<br />

Kalorien das Gewicht der werdenden<br />

Mutter zu schnell und zu stark mit der<br />

Folge, dass auch das Kind überversorgt<br />

werden kann. Sein Risiko, mit<br />

einem hohen Geburtsgewicht auf die<br />

Welt zu kommen und im späteren Leben<br />

Übergewicht und Diabetes mellitus<br />

Typ 2 zu entwickeln, wird dadurch<br />

begünstigt. Vielmehr sind es die Vita-<br />

mine und Mineralstoffe, deren Bedarf<br />

nun zum Teil rapide ansteigt.<br />

Auf die Nährstoffdichte<br />

kommt es an<br />

Mehr Nährstoffe aufzunehmen, ohne<br />

wirklich mehr zu essen, wie kann das<br />

gehen? Der Trick dabei sind Lebensmittel<br />

mit einer hohen Nährstoffdichte,<br />

also mit vielen Vitaminen und Mineralstoffen<br />

bei wenigen Kalorien. Ein gutes<br />

Beispiel dafür ist Weizenvollkornbrot,<br />

das im Vergleich zu Weißbrot etwa<br />

doppelt so viel Folsäure, Eisen und<br />

verschiedene B-Vitamine, aber nicht<br />

mehr Energie liefert. Auch Gemüse,<br />

Obst, Hülsenfrüchte, fettarme Milchprodukte,<br />

mageres Fleisch und Fisch<br />

gehören zu den nährstoffdichten und<br />

damit besonders empfehlenswerten<br />

Foto: daniel rajszczak/Fotolia.com<br />

18 haut & allergie August 2011<br />

Prävention


Das Netzwerk „Gesund<br />

ins Leben“ ist ein<br />

Zusammenschluss der<br />

relevanten Institutionen,<br />

Fachgesellschaften und<br />

Verbände, die sich mit jungen Familien<br />

befassen. Gefördert wird das Netzwerk<br />

vom Bundesministerium für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

(BMELV). Es ist Teil des Nationalen<br />

Aktionsplans IN FORM – Deutschlands<br />

Initiative für gesunde Ernährung und<br />

mehr Bewegung – sowie des Nationalen<br />

Aktionsplans gegen <strong>Allergie</strong>n.<br />

Trockene <strong>Haut</strong>?<br />

Juckreiz?<br />

Neurodermitis?<br />

Endlich eine <strong>Haut</strong> zum Wohlfühlen<br />

Produkten. Erst im späteren Verlauf der<br />

Schwangerschaft steigt der Energiebedarf<br />

um gerade mal etwa 10 Prozent,<br />

umgerechnet etwa 250 Kilokalorien, an.<br />

Mit nur einer Scheibe Vollkornbrot, belegt<br />

mit Schnittkäse und einer Tomate,<br />

oder einem Becher Joghurt (1,5 % Fett),<br />

einer Handvoll Beeren und drei Esslöffeln<br />

Müsli lässt sich dieser Mehrbedarf<br />

decken.<br />

Ganz konkrete Vorschläge zur Optimierung<br />

des Speiseplans gibt das Netzwerk<br />

„Gesund ins Leben“ mit den neuen einheitlichen<br />

Handlungsempfehlungen für<br />

die Ernährung in der Schwangerschaft.<br />

Diese Empfehlungen basieren auf aktuellen<br />

wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

und werden von allen einschlägigen<br />

Fachgesellschaften, Institutionen und<br />

Verbänden inhaltlich unterstützt.<br />

Dr.Hauschka Med Intensiv Creme Mittagsblume<br />

und Pflege Lotion Mittagsblume<br />

› Pflegen und beruhigen trockene sowie<br />

neurodermitische <strong>Haut</strong> nachhaltig<br />

› Schützen, ohne nachzufetten<br />

› Bewusst unparfümiert & frei von Harnstoff,<br />

auch deshalb für Kinder sehr gut verträglich<br />

› Wirksamkeit und <strong>Haut</strong>verträglichkeit in<br />

klinisch-dermatologischen Tests bestätigt<br />

› NATRUE-zertifizierte Naturkosmetik<br />

Medizinische Pflege mit<br />

dem Wissen der Natur<br />

Prävention haut & allergie August 2011<br />

Weitere Informationen zu Dr.Hauschka Med und Bezugsquellen:<br />

www.dr.hauschka-med.de oder Servicetelefon +49 (0)7164 930-181<br />

19


Der Modeschmuck, der Jeansknopf,<br />

der Verschluss des Uhrarmbands,<br />

die neue Duschcreme<br />

– viele Produkte, mit<br />

denen wir tagtäglich in Berührung<br />

kommen, enthalten Substanzen,<br />

die bei Kontakt mit<br />

der <strong>Haut</strong> eine <strong>Allergie</strong> auslösen<br />

können.<br />

Kontakt-<br />

allergie<br />

Die <strong>Haut</strong> ist gerötet, es zeigen sich<br />

Bläschen, Papeln oder Schuppen, und<br />

heftiger Juckreiz löst immer wieder<br />

Kratzattacken aus. Bleiben diese Krankheitszeichen<br />

zunächst auf ein <strong>Haut</strong>areal<br />

begrenzt, liegt der Verdacht nahe, dass<br />

die <strong>Haut</strong> mit einem Stoff in Berührung<br />

gekommen ist, auf den sie allergisch reagiert.<br />

Kontaktallergien gehören hierzulande<br />

zu den häufigsten Unverträglichkeitsreaktionen.<br />

Man geht davon aus, dass<br />

etwa 7 Prozent der Bevölkerung im Laufe<br />

eines Jahres betroffen sind (Jahresprävalenz)<br />

und dass rund 16 Prozent<br />

irgendwann im Leben unter einem Kontaktekzem<br />

leiden (Lebenszeitprävalenz).<br />

Foto: meerisusi/Fotolia.com<br />

20 haut & allergie August 2011<br />

<strong>Allergie</strong>n


Die hohen Erkrankungszahlen verwundern<br />

nicht sonderlich, wenn man weiß,<br />

dass nahezu jeder Stoff, mit dem wir<br />

in Kontakt kommen, eine <strong>Allergie</strong> auslösen<br />

kann. Manche Stoffe sind allerdings<br />

besonders häufig Auslöser einer<br />

solchen Reaktion. Sie besitzen ein hohes<br />

Sensibilisierungspotenzial.<br />

Ablauf einer allergischen<br />

Kontaktreaktion<br />

Eine <strong>Allergie</strong> ist eine Abwehrmaßnahme<br />

unseres Immunsystems. Abhängig<br />

von der Art der Reaktion unterscheidet<br />

man verschiedene <strong>Allergie</strong>typen. Kontaktallergien<br />

sind Typ-IV-<strong>Allergie</strong>n, die<br />

auch als Spättyp-<strong>Allergie</strong>n bezeichnet<br />

werden, da zwischen dem Allergenkontakt<br />

und dem Auftreten von Symptomen<br />

mindestens 24 Stunden liegen.<br />

Krankheitszeichen des<br />

Kontaktekzems<br />

Das Kontaktekzem beginnt ein bis<br />

zwei Tage nach dem Allergenkontakt<br />

mit einer Rötung der <strong>Haut</strong>. Anschließend<br />

lagert sich Wasser im Gewebe<br />

ein und es kommt zu Schwellungen,<br />

Bläschen oder nässenden Wunden.<br />

Die betroffenen <strong>Haut</strong>stellen jucken<br />

zum Teil sehr heftig.<br />

Im weiteren Verlauf kann es zu<br />

schmerzhaften Einrissen und zu einer<br />

Verdickung der <strong>Haut</strong> kommen.<br />

Wie bei jeder allergischen Reaktion ist<br />

auch hier eine Sensibilisierungsphase<br />

vorausgegangen. Das bedeutet, durch<br />

einen früheren Kontakt mit dem potenziellen<br />

Allergen sind bestimmte Zellen<br />

des Immunsystems, in diesem Fall die<br />

T-Lymphozyten, in Alarmbereitschaft.<br />

Bei einem erneuten Kontakt können die<br />

sensibilisierten Zellen die Allergene sofort<br />

erkennen und Abwehrmaßnahmen<br />

gegen die Eindringlinge starten. Es<br />

werden bestimmte Botenstoffe freigesetzt,<br />

die weitere Immunzellen aktivieren<br />

und zu einer Entzündung des umliegenden<br />

Gewebes führen. Allerdings<br />

muss, selbst wenn eine Sensibilisierung<br />

vorliegt, nicht zwangsläufig eine<br />

solche Reaktion folgen. Oftmals tritt<br />

ein Kontakt ekzem gegen Stoffe auf, die<br />

man zuvor jahrelang problemlos vertragen<br />

hat.<br />

Allergenes Potenzial<br />

eines Stoffes<br />

Es lässt sich also weder vorhersagen,<br />

ob ein bestimmter Stoff das Immunsystem<br />

sensibilisiert, noch, ob sich daraus<br />

eine <strong>Allergie</strong> entwickelt. Man kennt jedoch<br />

einige Faktoren, die das Risiko<br />

einer allergischen Reaktion beeinflussen.<br />

Dazu gehören zum einen die chemischen<br />

Eigenschaften eines Stoffes,<br />

<strong>Allergie</strong>n haut & allergie August 2011<br />

21


Das Sensibilisierungspotenzial<br />

eines Stoffes ist abhängig von<br />

• seinen chemischen und toxikologischen<br />

Eigenschaften,<br />

• der Menge pro <strong>Haut</strong>fläche und<br />

Dauer der Belastung,<br />

• der <strong>Haut</strong>gesundheit,<br />

• der Gesamtzusammensetzung und<br />

Verarbeitung des Produktes.<br />

zum anderen kommt es maßgeblich darauf<br />

an, in welchen Mengen und über<br />

welchen Zeitraum die <strong>Haut</strong> der Belastung<br />

ausgesetzt ist und wie leicht die<br />

Substanz eindringen kann. Es spielen<br />

also auch die Verarbeitung und Konsistenz<br />

eine Rolle. Zudem sind der aktuelle<br />

<strong>Haut</strong>zustand sowie die individuelle Veranlagung<br />

und Ekzemneigung der Kontaktperson<br />

entscheidend.<br />

Hitliste der Kontaktallergene<br />

Um festzustellen, welche Substanzen<br />

und Produkte ein hohes allergenes<br />

Potenzial besitzen und welche Personengruppen<br />

besonders gefährdet<br />

sind, wurde bereits 1988 der Informationsverbund<br />

Dermatologischer Kliniken<br />

(IVDK) gegründet. Die beteiligten<br />

Kliniken – derzeit sind 60 Zentren<br />

im deutschsprachigen Raum aktiv – erfassen<br />

die im Rahmen der Diagnostik<br />

eines Kontaktekzems erhobenen Da-<br />

ten und werten diese aus. Mittlerweile<br />

verfügt der IVDK über eine der größten<br />

Datenbanken zum Kontakt ekzem und<br />

kann Auskunft über die wichtigsten Allergene<br />

geben. Seit Jahrzehnten führt<br />

Nickel die Hit liste der Kontaktallergene<br />

an, gefolgt von verschiedenen<br />

Duftstoffen. Außerdem sind manche<br />

Konservierungs- und Farbstoffe, Inhaltsstoffe<br />

von Desinfektionsmitteln<br />

und Klebstoffen, Kunstharze, Bestandteile<br />

von Salbengrund lagen, aber auch<br />

pflanzliche Stoffe, die man z. B. in Kosmetika<br />

findet, als typische <strong>Allergie</strong>auslöser<br />

bekannt.<br />

Die Datenerhebung und Veröffentlichung<br />

der wichtigsten Kontaktallergene<br />

ist ein wertvolles Instrument,<br />

um die Bevölkerung und insbesondere<br />

Menschen mit einer Neigung zu Al lergien<br />

oder mit bereits geschädigter <strong>Haut</strong><br />

vor allergenen Stoffen zu schützen.<br />

So werden gezielte Sicherheitsbewertungen<br />

für Produkte durchgeführt, und<br />

Verwendungsverbote bzw. freiwillige<br />

-beschränkungen für bestimmte Substanzen<br />

sorgen dafür, dass weitere Sensibilisierungen<br />

deutlich eingeschränkt<br />

werden. Außerdem müssen die wichtigsten<br />

Allergene stets auf allen Produkten<br />

aufgeführt sein. So können Verbraucher,<br />

die bereits wissen, dass sie<br />

auf einen bestimmten Stoff allergisch<br />

reagieren, dem Kontakt ausweichen.<br />

22 haut & allergie August 2011<br />

<strong>Allergie</strong>n


Nickelallergie<br />

Die Nickelallergie ist heute eine der häufigsten<br />

Kontaktsensibilisierungen. Jede<br />

fünfte Frau im Alter zwischen 20 und 40<br />

soll betroffen sein. Nickel ist häufig und<br />

zum Teil unvermutet im Alltag zu finden,<br />

sei es in Werkzeugen, Küchengeräten,<br />

Kochtöpfen, Haken, Ösen oder Münzen.<br />

Foto: Christian Schwier/Fotolia.com<br />

Der intensivste <strong>Haut</strong>kontakt mit nickelhaltigen<br />

Gegenständen entsteht aber sicherlich<br />

durch das Tragen von Schmuck. Das<br />

gilt nicht nur für Modeschmuck, sondern<br />

auch für Goldschmuck – insbesondere<br />

Weißgoldlegierungen sind nickelhaltig.<br />

Häufig findet die Sensibilisierung bereits<br />

im Kindesalter statt, insbesondere bei<br />

Mädchen, die oft mit Ohrringen, Halsketten<br />

oder Armkettchen geschmückt werden.<br />

„Junge <strong>Haut</strong> ist noch besonders<br />

empfindlich. Vor allem wenn die <strong>Haut</strong>oberfläche<br />

durchstochen wird – wie bei<br />

Ohrsteckern –, können Allergene leichter<br />

eindringen“, erklärt <strong>Haut</strong>arzt Dr. Arno<br />

Köllner aus Duisburg.<br />

Dass Nickel aus Besteck oder Töpfen freigesetzt<br />

wird, ist allerdings nicht zu fürchten.<br />

„Bei haushaltsüblichem Kochen,<br />

selbst von säurehaltigen Speisen wie<br />

Rhabarber oder Sauerkraut, wird in Edelstahl<br />

gebundenes Nickel kaum gelöst, so<br />

<strong>Allergie</strong>test<br />

dass keine allergischen Reaktionen zu erwarten<br />

sind – weder während der Zubereitung<br />

noch durch den Verzehr der Lebensmittel“,<br />

so Köllner.<br />

Auch hinsichtlich nickelhaltiger Lebensmittel<br />

(z. B. Hülsenfrüchte, Nüsse, Kakao<br />

oder Vollkornprodukte) gibt der <strong>Haut</strong>arzt<br />

Entwarnung. „Tatsächlich ist Nickel<br />

überall in der Umwelt zu finden – sogar<br />

im Trinkwasser –, jedoch in so geringen<br />

Mengen, dass dies allergologisch keine<br />

Rolle spielt. Nur in sehr seltenen Fällen<br />

und bei besonders schweren <strong>Allergie</strong>n<br />

kommt es zu einer allergischen Reaktion<br />

auf die Spuren an Nickel in Nahrungsmitteln.<br />

Eine ‚nickelfreie Diät‘ ist bei den allermeisten<br />

Allergikern nicht erforderlich.“<br />

Wer unter den Symptomen einer Kontaktallergie<br />

leidet, den Auslöser aber<br />

noch nicht kennt, sollte einen Allergologen<br />

aufsuchen. Gemeinsam wird man<br />

überlegen, welche der gängigen Allergene<br />

in Frage kommen können. Üblicherweise<br />

wird dann, nachdem die<br />

akuten Ekzeme abgeklungen sind, ein<br />

<strong>Allergie</strong>n haut & allergie August 2011<br />

23


Nachlesen, was drinsteckt!<br />

Zu den Produkten, mit denen unsere<br />

<strong>Haut</strong> besonders intensiv in Kontakt<br />

kommt, gehören Kosmetika. Sie unterliegen<br />

deshalb strengen Zulassungsverfahren<br />

und Sicherheitsvorschriften.<br />

Die seit Jahren geltende<br />

Deklarationspflicht bei Kosmetikprodukten<br />

schreibt vor, dass alle eingesetzten<br />

Stoffe in absteigender Reihenfolge<br />

ihrer Konzentration auf der<br />

Verpackung aufgeführt sein müssen.<br />

So können Allergiker erkennen, ob<br />

Substanzen enthalten sind, die bei ihnen<br />

zu einer Unverträglichkeit führen.<br />

Da man sich auf eine europaweit<br />

einheitliche Kennzeichnung geeinigt<br />

hat, findet man zumeist nur eine<br />

Kurzversion der chemischen Bezeichnung<br />

oder den lateinischen Namen<br />

(INCI-Bezeichnung). Übersetzungshilfe<br />

bietet hier eine Broschüre des<br />

Industrieverbandes Körperpflege und<br />

Waschmittel e.V. (IKW), die im Internet<br />

unter http://inci.haut.de/service/<br />

broschueren/Inhaltsstoffe_6.html heruntergeladen<br />

oder per Bestellformular<br />

angefordert werden kann.<br />

<strong>Haut</strong>test durchgeführt. Dazu werden<br />

spezielle Allergenzubereitungen der<br />

verdächtigen Allergene in geeigneter<br />

Verdünnung mit Pflastern auf den Rücken<br />

des Patienten geklebt. Nach zwei<br />

Tagen werden die Pflaster wieder entfernt<br />

und an den markierten Stellen<br />

können mögliche <strong>Haut</strong>reaktionen abgelesen<br />

werden.<br />

Die Allergene, die eine eindeutige allergische<br />

Reaktion hervorgerufen haben,<br />

wird der Arzt in einen <strong>Allergie</strong>pass<br />

eintragen. Diesen Pass sollten Allergiker<br />

möglichst immer bei sich tragen,<br />

um gegebenenfalls nachlesen oder<br />

gezielt nachfragen zu können, ob z. B.<br />

kritische Substanzen in einem ausgesuchten<br />

Produkt enthalten sind. Denn<br />

die einzige Möglichkeit, ein erneutes<br />

Auftreten der allergischen Symptome<br />

zu verhindern, ist das strikte Meiden<br />

jeden <strong>Haut</strong>kontakts mit dem Allergen.<br />

<strong>Haut</strong>schutz und Therapie<br />

In vielen Fällen wird es nicht möglich<br />

sein, die Allergene komplett aus dem<br />

Umfeld zu verbannen. Selbst durch<br />

Schutzmaßnahmen, wie z. B. das Tragen<br />

von Handschuhen, lässt sich ein direkter<br />

Kontakt nicht immer verhindern.<br />

Wichtig ist es, die empfindliche <strong>Haut</strong><br />

regelmäßig – auch in beschwerdefreien<br />

Zeiten – zu pflegen, damit die <strong>Haut</strong>bar-<br />

Foto: CandyBoxPhoto/Fotolia.com<br />

24 haut & allergie August 2011<br />

<strong>Allergie</strong>n


Keine Bagatellerkrankung!<br />

Allergologen warnen davor, das Kontakt ekzem zu unterschätzen. Auch wenn die<br />

<strong>Haut</strong> erscheinung in den allermeisten Fällen kein bedrohliches Ausmaß annimmt,<br />

sollte ein Arzt aufgesucht werden, um – wenn möglich – den Auslöser zu finden,<br />

Schutzmaßnahmen zu treffen und eine Behandlung zu beginnen. Ansonsten besteht<br />

die Gefahr, dass sich ein chronisches <strong>Haut</strong>ekzem entwickelt.<br />

Besteht der Verdacht, dass es einen Zusammenhang zwischen der <strong>Haut</strong> erkrankung<br />

und der beruflichen Tätigkeit gibt, wird die zuständige Berufsgenossenschaft informiert,<br />

damit entsprechende <strong>Haut</strong>schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz getroffen<br />

werden.<br />

riere intakt bleibt und Fremdstoffe weniger<br />

leicht eindringen können.<br />

Ein akutes allergisches Kontaktekzem<br />

muss behandelt und zu einer raschen<br />

Abheilung gebracht werden, um anhaltende<br />

<strong>Haut</strong>schäden zu verhindern. Abhängig<br />

vom akuten <strong>Haut</strong>zustand verordnet<br />

der Arzt wirkstoffhaltige Cremes<br />

oder Salben, die juckreizlindernd, desinfizierend,<br />

antiseptisch oder entzündungshemmend<br />

wirken.<br />

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Chronische<br />

Erkrankungen<br />

im Schulalltag<br />

Immer mehr Kinder leiden unter einer chronischen Erkrankung.<br />

Für viele von ihnen wird der Schulalltag mitunter zur Belastungsprobe.<br />

Um diese Schülerinnen und Schüler bestmöglich zu fördern,<br />

müssen Schule, Lehrerschaft und Eltern zusammenarbeiten.<br />

Die achtjährige Helena geht gern zur<br />

Schule. Sie ist eine fleißige und ehrgeizige<br />

Schülerin und zählt in ihrem Lieblingsfach<br />

Rechnen zu den Besten ihrer<br />

Klasse. An manchen Tagen sitzt sie<br />

dennoch unkonzentriert und fast teilnahmslos<br />

im Unterricht. Ein Blick auf<br />

ihre Hände zeigt den Grund: Helena<br />

hatte einen Neurodermitisschub und<br />

die letzten Nächte schlecht geschlafen.<br />

Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler,<br />

die wie Helena unter chronischen<br />

Erkrankungen leiden, hat in den letzten<br />

Jahren stark zugenommen. Diese<br />

Kinder und Jugendlichen müssen über<br />

Monate hinweg, häufig lebenslang behandelt<br />

werden. Viele von ihnen müs-<br />

sen stets Rücksicht auf ihre Gesundheit<br />

nehmen und sind in ihren Aktivitäten<br />

und ihrer Leistungsfähigkeit deutlich<br />

eingeschränkt. Das macht sich auch im<br />

Schulalltag bemerkbar. Dabei sind es<br />

nicht allein die körperliche Beeinträchtigung,<br />

Schmerzen, Missempfindungen<br />

oder vermehrtes Unwohlsein, die den<br />

Kindern zu schaffen machen. Auch die<br />

Psyche leidet. Viele fühlen sich ausgegrenzt,<br />

sind enttäuscht, genervt oder<br />

Häufige chronische<br />

Erkrankungen bei Kindern<br />

und Jugendlichen:<br />

• <strong>Allergie</strong>n • Asthma • Neurodermitis •<br />

Psoriasis • angeborene Herzfehler<br />

• Epilepsie • Diabetes Typ 1<br />

Foto: pressmaster/Fotolia.com<br />

26 haut & allergie August 2011<br />

Familie und Gesundheit


wütend, wenn sie, bedingt durch ihre<br />

Erkrankung und aus Besorgnis der Eltern,<br />

nicht wie ihre Mitschüler herumtoben,<br />

am Sportunterricht oder an<br />

Ausflügen teilnehmen können. Zudem<br />

fürchten insbesondere Schülerinnen<br />

und Schüler mit stark auffallenden Erkrankungen,<br />

z. B. sichtbaren <strong>Haut</strong>erkrankungen<br />

wie Neurodermitis oder<br />

Psoriasis, ablehnende Reaktionen ihrer<br />

Mitschüler. Mangelndes Selbstwertgefühl<br />

und die Empfindung, anders zu<br />

sein, machen es vielen betroffenen Kindern<br />

schwer, Freundschaften zu pflegen<br />

und Kontakte aufzubauen.<br />

Hinzu kommt, dass manche Schüler mit<br />

chronischen Erkrankungen häufig im<br />

Unterricht fehlen. Damit sie Versäumtes<br />

nachholen, wird ihnen besonders viel<br />

Disziplin und Lerneifer abverlangt.<br />

Förderung für Kinder mit<br />

chronischen Erkrankungen<br />

Es zählt sicherlich zu den ganz besonderen<br />

Herausforderungen des modernen<br />

Schulalltags, Schülerinnen und<br />

Schüler mit einer chronischen Erkrankung<br />

so zu unterstützen, dass sie unter<br />

guten Bedingungen lernen können,<br />

ohne sie in eine Sonderrolle zu drängen.<br />

Immer mehr Lehrer sehen sich<br />

mit dieser Situation konfrontiert, die<br />

sich nur meistern lässt, wenn Eltern<br />

Kinder mit chronischen<br />

Erkrankungen sind im Schulalltag<br />

in vielerlei Hinsicht belastet.<br />

Sie leiden vermehrt unter:<br />

• Müdigkeit und mangelnder Konzentration<br />

bei schweren oder nach nächtlichen<br />

Krankheitsschüben<br />

• Beeinträchtigungen durch Krankheitssymptome,<br />

z. B. starken Juckreiz bei<br />

Neurodermitis<br />

• erhöhter Ängstlichkeit und Unsicherheit<br />

• mangelndem Selbstwertgefühl, u. a.<br />

durch sichtbare Krankheitszeichen<br />

• erhöhter Stressanfälligkeit<br />

• häufigen Fehlzeiten, u. a. eingeschränkter<br />

Teilnahme am Sportunterricht<br />

und Lehrer von Anfang an zusammenarbeiten<br />

und wichtige Informationen<br />

zum aktuellen Gesundheitszustand,<br />

zu Auffälligkeiten und Veränderungen,<br />

Lernfortschritten oder -problemen regelmäßig<br />

austauschen. Dabei ist es<br />

mitunter hilfreich, wenn das Kind hin<br />

und wieder an diesen Eltern-Lehrer-<br />

Gesprächen teilnimmt und so die Möglichkeit<br />

bekommt, seine Situation und<br />

Empfindungen selbst darzustellen. Die<br />

Lehrer können sich gleichzeitig davon<br />

überzeugen, inwieweit das Kind verantwortungsvoll<br />

mit seiner Erkrankung<br />

umgehen kann. Dies schafft eine gute<br />

Grundlage, um gemeinsam präventive<br />

oder entlastende Maßnahmen in den<br />

Schulalltag zu integrieren. Die meisten<br />

Schulkinder sind bereits Experten,<br />

Familie und Gesundheit haut & allergie August 2011<br />

27


wenn es um ihre Erkrankung geht. Sie<br />

wissen, was ihre Erkrankung verschlimmert<br />

oder einen Schub auslösen kann,<br />

und sind darin geschult, auf Warnzeichen<br />

zu reagieren. Helena kennt z. B.<br />

einen guten Trick, um den schlimmen<br />

Juckreiz der entzündeten <strong>Haut</strong> zu ignorieren.<br />

Sie klopft auf die juckende <strong>Haut</strong>stelle<br />

und konzentriert sich dann auf etwas<br />

anderes, um sich vom Bedürfnis<br />

zu kratzen abzulenken. Ihr Klassenkamerad<br />

Ben leidet unter Asthma. Sobald<br />

sich ein Stein auf seine Brust legt, atmet<br />

er mit der Lippenbremse und setzt<br />

sich in den Kut schersitz.<br />

Am besten, die Kinder erklären den<br />

Lehrern, mit welchen Strategien sie<br />

auf bestimmte Symptome reagieren.<br />

Wichtig ist, dass Lehrer und Schüler<br />

einander vertrauen und eindeutig geklärt<br />

ist, dass das Kind auf jeden Fall<br />

Bescheid gibt, wenn es Hilfe braucht.<br />

So normal wie möglich<br />

Die Normalität, die sich viele Kinder<br />

mit chronischen Erkrankungen wünschen,<br />

hängt nicht allein vom Einfühlungsvermögen<br />

der Lehrer ab, sondern<br />

auch vom Verhalten der Mitschüler.<br />

Ohne Frage ist es hilfreich, wenn auch<br />

die Mitschüler die Erkrankung und damit<br />

das Verhalten einordnen können.<br />

Ob und in welchem Umfang sie darüber<br />

aufgeklärt werden, hängt allerdings<br />

maßgeblich vom Einverständnis der Eltern<br />

des kranken Kindes ab. Ohne deren<br />

Zustimmung darf der Lehrer, der<br />

ins Vertrauen gezogen wurde, die Diagnose<br />

nicht bekanntgeben, weder gegenüber<br />

den Mitschülern noch im Kollegenkreis.<br />

Um jedoch Hänseleien oder<br />

ein Ausgrenzen des Kindes zu vermeiden,<br />

sollten die Eltern gemeinsam mit<br />

ihrem Kind und dem Lehrer beraten,<br />

wie man vor der Klasse mit der Erkrankung<br />

umgehen soll.<br />

Im Idealfall trägt der offene Umgang<br />

mit der Erkrankung dazu bei, die gegenseitige<br />

Rücksichtnahme und Toleranz<br />

unter den Schülern zu fördern. Außerdem<br />

können die Mitschüler leichter<br />

nachvollziehen, warum für bestimmte<br />

Kinder Sonderregelungen und möglicherweise<br />

andere Leistungsnachweise<br />

gelten.<br />

Foto: Jose Manuel Gelpi/Fotolia.com<br />

28 haut & allergie August 2011<br />

Familie und Gesundheit


So können Sie den Schulalltag Ihrer Kinder erleichtern:<br />

• Informieren Sie den Klassenlehrer über die Erkrankung Ihres<br />

Kindes und stellen Sie ggf. Hintergrundinformationen zum<br />

Krankheitsbild zur Verfügung.<br />

• <br />

F a Mü ü Eka<br />

kg f . O aük G<br />

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• T a Gza <br />

a. Fa v A g z. . A<br />

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• G fü fü fa fa Tf Tf <br />

ter der Sie zu erreichen sind (ggf. die Telefonnummer des be<br />

a Az). Aß <br />

faa fü.<br />

• E faa faa vk vk a a Fa Fa<br />

Vg Gza<br />

z Az k.<br />

• Hg ggf. Mka va<br />

a f Mka <br />

ation verabreichen darf.<br />

Foto: raven/Fotolia.com<br />

Nachteilsausgleich für<br />

chronisch kranke Schüler<br />

Um kranken Schülern Chancengleichheit<br />

zu gewähren und mögliche Benachteiligungen,<br />

die durch die Erkrankung<br />

entstehen, auszugleichen, sieht<br />

das Schulgesetz einen Nachteilsausgleich<br />

vor. Dazu kann z. B. gehören,<br />

dass Klassenarbeiten nach Krankheitsund<br />

Fehlzeiten gesondert bewertet<br />

oder wiederholt werden dürfen, Leistungsbewertungen<br />

auch mündlich erfolgen,<br />

im Sportunterricht gesonderte<br />

Aufgaben gestellt oder Entspannungsphasen<br />

eingeräumt werden. Art und<br />

Umfang solcher Maßnahmen hängen<br />

von den individuellen Erschwernissen<br />

und Belastungen ab. Voraussetzung<br />

ist die Vorlage eines aussagekräftigen<br />

ärztlichen Attests. Üblicherweise entscheiden<br />

dann die Schulleitung und die<br />

Fachlehrer in Absprache mit den Eltern<br />

darüber, in welcher Form der Nachteilsausgleich<br />

umgesetzt wird. Allgemeine<br />

Informationen zum Nachteilsausgleich<br />

erhalten Eltern beim zuständigen<br />

Schulamt bzw. Kultusministerium.<br />

Familie und Gesundheit haut & allergie August 2011<br />

29


Versicherungsschutz<br />

von Anfang an<br />

Bereits für die Kleinsten birgt das Leben einige Risiken. Vor Unfällen<br />

und Krankheit sind auch sie nicht gefeit. Kinderversicherungen können<br />

einen Teil der Risiken abfangen.<br />

Eltern zu werden bringt einiges an<br />

Aufregung mit sich. Es ist nicht nur<br />

die völlig neue Lebenssituation. Es<br />

ist auch das Bewusstsein, von nun an<br />

Verantwortung für sein Kind zu tragen.<br />

Selbstverständlich will man alles tun,<br />

um diesem noch schutzbedürftigen<br />

kleinen Menschen eine unbeschwerte<br />

Zukunft zu ermöglichen. Doch Eltern<br />

können ihre Kinder nicht vor allen<br />

Gefahren und Risiken abschirmen.<br />

Auch wenn man sich gar nicht vorstellen<br />

mag, wie es weitergeht, wenn dem<br />

Kind doch einmal etwas passiert, sollte<br />

man sich darüber Gedanken machen,<br />

um genau auf diese Situation bes tens<br />

vorbereitet zu sein.<br />

Absicherung für den Ernstfall<br />

Eine Versicherung kann Sie weder vor<br />

dem Unglücksfall schützen noch die<br />

darauf folgenden emotionalen Belastungen<br />

mildern. Mit einer guten Versicherung<br />

können Sie aber zumindest<br />

die finanziellen Risiken begrenzen und<br />

die Rahmenbedingungen verbessern,<br />

damit Ihr Kind im Ernstfall bestmög-<br />

Foto: Kirill Polovnoy/Fotolia.com<br />

30 haut & allergie August 2011<br />

Familie und Gesundheit


lich versorgt und unterstützt werden<br />

kann. Die gesetzlichen Versicherungen<br />

sorgen dafür, dass die medizinische<br />

Grundversorgung gewährleistet ist,<br />

bei Unfällen und sehr schweren Erkrankungen<br />

gibt es jedoch Lücken, so<br />

dass Zusatzversicherungen sinnvoll<br />

werden.<br />

Unfallversicherung für Kinder<br />

Viele Eltern wissen nicht, dass die gesetzliche<br />

Unfallversicherung kleine Kinder<br />

nur unzureichend absichert. Zwar<br />

sind sie bei der Tagesmutter, im Kindergarten<br />

oder in der Schule und auf<br />

dem Weg dorthin gesetzlich unfallversichert,<br />

nicht jedoch, wenn etwas in der<br />

Freizeit oder zu Hause passiert. Zudem<br />

übernimmt die gesetzliche Versicherung<br />

im Regelfall nur die Kosten für die<br />

medizinisch notwendige Behandlung.<br />

Mitunter entstehen aber Kosten, z. B.<br />

durch Pflege- und Betreuungsmaßnahmen,<br />

die nicht immer ohne weiteres<br />

und in voller Höhe getragen werden.<br />

Auch für den – Gott sei Dank – sehr seltenen<br />

Fall, dass kleine Kinder durch einen<br />

Unfall dauerhafte Gesundheitsschäden<br />

davontragen, ist es sinnvoll,<br />

eine private Zusatzversicherung abzuschließen,<br />

die z. B. eine monatliche Invaliditätsrente<br />

garantiert, da die gesetzliche<br />

Unfallversicherung nur geringe<br />

Renten zahlt, mit denen sich kaum der<br />

Unterhalt eines Kindes bestreiten lässt.<br />

Invaliditätsrente<br />

im Krankheitsfall<br />

Ebenfalls selten bei Kindern, aber nicht<br />

auszuschließen sind sehr schwere Erkrankungen,<br />

die zu starken und dauerhaften<br />

Beeinträchtigungen oder Behinderungen<br />

führen. Auch hier reichen die<br />

Leistungen aus den gesetzlichen Krankenversicherungen<br />

häufig nicht aus.<br />

Eine Kinderinvaliditätsrente sichert z. B.<br />

durch eine Einmalzahlung oder monatliche<br />

Rente die Versorgung des Kindes.<br />

Versicherungsschutz für Kinder bedeutet<br />

auch, dass die Eltern Vorsorge<br />

treffen, falls ihnen selbst etwas<br />

zustößt. Sinnvoll ist eine Risikolebensversicherung<br />

und möglicherweise<br />

eine Berufsunfähigkeitsversicherung.<br />

Bevor Sie für Ihr Kind eine Versicherung<br />

abschließen, holen Sie sich von den<br />

verschiedenen Anbietern genaue Informationen<br />

ein. Einige Versicherungen<br />

bieten spezielle Versicherungspakete<br />

für Kinder an, beispielsweise eine Unfallversicherung,<br />

gekoppelt mit einer<br />

Invaliditätsrente oder privaten Krankenzusatzversicherung.<br />

Hier lohnt sich<br />

ein Vergleich der Leistungskataloge.<br />

Familie und Gesundheit haut & allergie August 2011<br />

31


Weißer <strong>Haut</strong>krebs<br />

Ist von <strong>Haut</strong>krebs die Rede,<br />

so denken viele an den<br />

aggressiven schwarzen<br />

<strong>Haut</strong>krebs, von <strong>Haut</strong>ärzten<br />

als malignes<br />

Melanom bezeichnet.<br />

Weitaus häufiger und<br />

keinesfalls harmlos<br />

sind jedoch die hellen<br />

<strong>Haut</strong>krebsarten und ihre<br />

Vorstufen.<br />

Es scheint, dass unsere<br />

<strong>Haut</strong> eine Art individuelles<br />

„UV-Lebenszeitkonto“ besitzt, auf<br />

dem sich die über die Jahre hinweg<br />

aufgenommenen Sonnenbelastungen<br />

ansammeln. Ist ein bestimmtes Maß<br />

überschritten, machen sich chronische<br />

Lichtschäden bemerkbar. Weißer <strong>Haut</strong>krebs<br />

ist eine solche krankhafte <strong>Haut</strong>veränderung,<br />

die vornehmlich auf jenen<br />

<strong>Haut</strong>arealen entsteht, die auch als<br />

Sonnenterrassen bezeichnet werden:<br />

Stirn, Nase, Unterlippe, Ohrmuschel,<br />

Nacken, Glatze, Dekolleté, Handrücken<br />

und Unterarme. Betroffen sind<br />

vor allem Menschen, die sich viel und<br />

regelmäßig in der Sonne aufhalten,<br />

im Freien arbeiten oder Sport treiben.<br />

Aber auch wer einen hellen <strong>Haut</strong>typ<br />

und sonnenempfindliche <strong>Haut</strong> besitzt,<br />

blond oder rothaarig ist, hat ein erhöhtes<br />

Risiko.<br />

Der Name heller oder weißer <strong>Haut</strong>krebs<br />

mag für viele harmloser klingen als der<br />

gefürchtete schwarze <strong>Haut</strong>krebs, doch<br />

die Bezeichnung bezieht sich mehr<br />

auf das Erscheinungsbild. Schwarzer<br />

<strong>Haut</strong>krebs entwickelt sich als bösartiger<br />

Tumor aus den Pig mentzellen<br />

der <strong>Haut</strong> und ist daher häufig als sehr<br />

dunkler oder auffälliger Leberfleck erkennbar.<br />

Die <strong>Haut</strong>veränderungen des<br />

weißen <strong>Haut</strong>krebses, die entweder aus<br />

den Basalzellen oder den Stachelzellen<br />

der Oberhaut entstehen, sind eher un-<br />

Grafik: .jpegwiz/Fotolia.com<br />

32 haut & allergie August 2011<br />

<strong>Haut</strong>erkrankungen


Das unterschätzte Risiko<br />

scheinbar – zumindest im Anfangsstadium<br />

– und zeigen sich später als Verhornungen<br />

oder flache Knötchen mit<br />

Schuppenbildung, die sich gelegentlich<br />

dunkler verfärben.<br />

Vorstufe des weißen <strong>Haut</strong>krebses:<br />

Aktinische Keratose<br />

Für alle Krebserkrankungen, so auch<br />

für den weißen <strong>Haut</strong>krebs, ist eine<br />

frühzeitige Diagnose entscheidend für<br />

den Therapieerfolg. Bei unklaren <strong>Haut</strong>veränderungen<br />

sollte man deshalb immer<br />

einen <strong>Haut</strong>arzt aufsuchen. Er kann<br />

bereits Vorstufen des weißen <strong>Haut</strong>krebses<br />

erkennen und frühzeitig eine<br />

Therapie einleiten.<br />

Eine Frühform des weißen <strong>Haut</strong>krebses<br />

ist die aktinische Keratose. Sie zeigt<br />

sich als rötliche oder bräunliche Verfärbung.<br />

In vielen Fällen kann man die<br />

<strong>Haut</strong>veränderungen aber eher ertasten<br />

als sehen. Die <strong>Haut</strong>stellen fühlen sich<br />

an wie Schmirgelpapier und sind leicht<br />

schuppig. Im fortgeschrittenen Stadium<br />

können sie deutlich verdickt und<br />

verhornt sein. Durch eine Labor analyse<br />

von Gewebeproben lässt sich feststellen,<br />

ob es sich tatsächlich um eine aktinische<br />

Keratose handelt und ob bereits<br />

Tumorzellen vorhanden sind.<br />

Man unterscheidet zwei<br />

Arten von weißem <strong>Haut</strong>krebs:<br />

Der Basalzellkrebs (Basaliom) ist<br />

in Mitteleuropa der häufigste bösartige<br />

<strong>Haut</strong>tumor. Er entwickelt sich aus den<br />

Basalzellen der Oberhaut. Der Basalzellkrebs<br />

bildet keine Tochtergeschwülste<br />

(Metastasen), wächst aber, wenn er<br />

nicht behandelt wird, weiter und zerstört<br />

das umliegende Gewebe. Frühzeitig<br />

erkannt, kann der Tumor operativ<br />

entfernt werden, und die Heilungschancen<br />

sind hoch.<br />

Der Stachelzellkrebs (Plattenepithelkarzinom,<br />

Spinaliom) ist<br />

der zweithäufigste bösartige <strong>Haut</strong>tumor<br />

in Mitteleuropa. Er entsteht durch Zellveränderungen<br />

in der Stachelzellschicht<br />

und kann ab einer bestimmten Größe<br />

metastasieren. Die Heilungschancen<br />

nach einer operativen Entfernung<br />

verschlechtern sich, wenn Tochtergeschwülste<br />

bereits Lymphknoten oder<br />

andere Organe befallen haben. Dann ist<br />

meist eine zusätzliche Chemotherapie<br />

notwendig. Eine Vorstufe des Spinalioms<br />

ist die aktinische Keratose, die<br />

sehr gut zu behandeln ist.<br />

Das Risiko, ein Basaliom oder Spinaliom<br />

zu entwickeln, hängt vor allem von der<br />

Dauer der Sonnenbestrahlung ab (chronische<br />

Lichtschäden), während das Risiko<br />

für ein malignes Melanom abhängig<br />

von der Anzahl schwerer Sonnenbrände,<br />

besonders vor dem 20. Lebensjahr,<br />

wächst.<br />

<strong>Haut</strong>erkrankungen haut & allergie August 2011<br />

33


• Basalzellkrebs • Plattenepithelkarzinom • Aktinische Keratose<br />

Selbst wenn die Diagnose noch keine<br />

krebsartigen Veränderungen erkennen<br />

lässt, sollte die aktinische Keratose<br />

auf jeden Fall behandelt werden. Denn<br />

es ist nicht vorhersehbar, ob und wann<br />

sich daraus ein Plattenepithelkarzinom<br />

entwickelt.<br />

Behandlung der aktinischen<br />

Keratose<br />

Es stehen verschiedene Therapieverfahren<br />

zur Verfügung, mit denen das<br />

durch Sonnenlicht geschädigte Gewebe<br />

zerstört oder entfernt werden kann.<br />

Abhängig von Größe und Lage der betroffenen<br />

<strong>Haut</strong>stelle wird der Dermatologe<br />

in Absprache mit dem Patienten<br />

die geeignete Behandlungsform wählen.<br />

So lassen sich die Keratosen beispielsweise<br />

mit einem scharfen Löffel<br />

abschaben (Kürettage) oder abschleifen<br />

(Dermabrasion) oder mittels eines<br />

Lasers abtragen. Bei der Kryotherapie<br />

wird das betroffene <strong>Haut</strong>gewebe mit<br />

flüssigem Stickstoff vereist. Durch die<br />

starke Kälte sterben die veränderten<br />

Zellen ab. Großflächige Erkrankungen<br />

werden vornehmlich mit speziellen<br />

Creme-Therapien behandelt. Diese<br />

Cremes enthalten Wirkstoffe, die beispielsweise<br />

zu einer starken Entzündung<br />

des Gewebes führen, so dass<br />

das körpereigene Abwehrsystem dazu<br />

Zum Erfolgsrezept im Kampf gegen <strong>Haut</strong>krebs gehört neben Früherkennungs maßnahmen,<br />

verbesserter Diagnostik und Therapie eine gezielte Aufklärung der Bevölkerung<br />

zum richtigen Umgang mit der Sonne. Denn der größte Risikofaktor für <strong>Haut</strong>krebs<br />

ist leicht vermeidbar: die UV-Strahlen.<br />

Zu den Themen Prävention und Früherkennung von <strong>Haut</strong>krebs bieten die Deutsche<br />

Krebshilfe und die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention Informationsmaterial<br />

an. Ratgeber, Faltblätter und Sonnenmützen für Kinder können kostenlos<br />

bestellt werden: Deutsche Krebshilfe e.V., Postfach 1467, 53004 Bonn, oder im Internet<br />

unter: www.krebshilfe.de.<br />

Fotos: www.dermis.net<br />

34 haut & allergie August 2011<br />

<strong>Haut</strong>erkrankungen


angeregt wird, die geschädigten Zellen<br />

zu bekämpfen. Eine weitere erfolgversprechende<br />

Methode ist die photodynamische<br />

Therapie (PDT), bei der<br />

die <strong>Haut</strong> mit einer Creme behandelt<br />

wird, die das Gewebe lichtempfindlich<br />

macht. Die anschließende Bestrahlung<br />

zerstört das kranke Gewebe, während<br />

die umgebende gesunde <strong>Haut</strong> geschont<br />

wird.<br />

Die Heilungschancen der aktinischen<br />

Dermatose sind sehr gut. Um einem<br />

gefährlichen weißen <strong>Haut</strong>krebs vorzubeugen,<br />

raten Dermatologen deshalb<br />

dringend dazu, verdächtige <strong>Haut</strong>stellen<br />

diagnostizieren zu lassen, damit<br />

0711 PGV_AZKidRZ 21.07.2011 16:49 Uhr Page 1<br />

frühzeitig eine Therapie eingeleitet<br />

werden kann.<br />

<strong>Haut</strong>krebsscreening<br />

Seit 2008 haben gesetzlich Krankenversicherte,<br />

die älter als 35 Jahre<br />

sind, Anspruch darauf, alle zwei Jahre<br />

eine Früherkennungsuntersuchung<br />

auf <strong>Haut</strong>krebs, das sogenannte „<strong>Haut</strong>krebs-Screening“,<br />

durchführen zu lassen.<br />

Rund 38000 Ärzte haben sich für<br />

das Screening qualifiziert. Eine Untersuchung<br />

ist somit wohnortnah möglich.<br />

Adressen der berechtigten Ärzte<br />

finden Sie im Internet unter: www.hautkrebs-screening.de.<br />

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Die Deutsche <strong>Haut</strong>- und <strong>Allergie</strong>hilfe<br />

e.V. setzt sich seit 1984 erfolgreich<br />

für die Belange von Menschen mit<br />

chronischen <strong>Haut</strong>erkrankungen und<br />

<strong>Allergie</strong>n ein. Die gemeinnützige Initiative<br />

wurde von betroffenen Patienten<br />

und behandelnden Ärzten konzipiert<br />

und gemeinsam gegründet.<br />

Heilung – morgen?<br />

Hilfe – heute!<br />

Eine wesentliche Zielsetzung der Deutschen <strong>Haut</strong>- und <strong>Allergie</strong>hilfe<br />

ist die umfassende, individuelle Betreuung der Betroffenen.<br />

Wir vertreten die Interessen der Patienten bei den<br />

wichtigen Institutionen und betreiben Aufklärung und Information<br />

der Öffentlichkeit, um ein besseres Verständnis für die<br />

Erkrankun gen bzw. deren Akzeptanz zu erreichen.<br />

Da wir uns ausschließlich aus Mitgliederbeiträgen, Spenden<br />

und Zuwendungen finanzieren, sind wir auf Ihre Mithilfe angewiesen.<br />

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die abgestempelte Quittung bzw. Kopie des Bankauszugs, auf<br />

dem die Abbuchung der Zahlung enthalten ist, als Spendenbescheinigung.<br />

Für Spenden über 200 Euro Spendenbescheinigung<br />

bitte anfordern. Vielen Dank!<br />

Beitrags- und Spendenkonto:<br />

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Unsere Zeitschrift informiert<br />

vierteljährlich über <strong>Allergie</strong>n<br />

und <strong>Haut</strong>erkrankungen<br />

Information und Service im Überblick<br />

Die folgenden Broschüren sind bei der Deutschen <strong>Haut</strong>- und <strong>Allergie</strong>hilfe e.V. erschienen. Im Rahmen<br />

der Informationsarbeit werden sie auf Anfrage an alle Mitglieder kostenfrei vergeben. Freunden und<br />

Förderern sind wir für eine Spende zur Deckung der Porto- und Druckkosten dankbar.<br />

Deutsche <strong>Haut</strong>- und <strong>Allergie</strong>hilfe e.V., Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn<br />

Schutz und Pflege für<br />

trockene und<br />

empfindliche<br />

<strong>Haut</strong><br />

Patienteninformation<br />

Chronisches<br />

Handekzem<br />

Patienteninformation<br />

■ <strong>Allergie</strong>prävention<br />

und Ernährung<br />

Die <strong>Allergie</strong>prävention<br />

zielt darauf ab, eine frühe<br />

Sensibilisierung des<br />

Säuglings zu vermeiden.<br />

Ein Schwerpunkt der<br />

Prävention liegt deshalb<br />

auf der Ernährung.<br />

■ Schutz und Pflege für<br />

trocke ne und<br />

empfindliche <strong>Haut</strong><br />

Die richtige Pflege<br />

unterstützt die Regeneration<br />

der <strong>Haut</strong>, gleicht den<br />

Wasserverlust aus und<br />

kann den <strong>Haut</strong>zustand<br />

entscheidend verbessern.<br />

■ Babys <strong>Haut</strong> gesund<br />

pflegen<br />

Babyhaut ist sehr<br />

emp findlich. Sie neigt<br />

zur Trockenheit und ist<br />

anfäl lig gegenüber äußeren<br />

Reizen. Deshalb benötigt<br />

Babyhaut Schutz<br />

und sanfte Pflege.<br />

■ Neurodermitis<br />

Eine ursächliche Therapie<br />

der Neurodermitis<br />

gibt es bislang nicht.<br />

Dank moderner Behandlungsstrategien<br />

gelingt<br />

es jedoch, die Symp tome<br />

immer besser in den<br />

Griff zu bekommen.<br />

■ Chronisches<br />

Handekzem<br />

Die stufenweise aufgebaute<br />

Therapie des chronischen<br />

Handekzems<br />

wird dem Krankheitsverlauf,<br />

der Krankheitsdauer<br />

und dem Schweregrad<br />

angepasst.<br />

Diese Broschüren sind derzeit leider vergriffen. Sie können aber als PDF-Datei im Internet bestellt werden:<br />

www.dha-allergien.de, Menüpunkt „Service“.<br />

Allergene<br />

in der Wohnung<br />

reduzieren<br />

Informationsreihe für Patienten<br />

Allergenbelastung Hilfsmittel Verhaltensregeln<br />

Reizklima-<br />

Therapiemöglichkeiten bei <strong>Allergie</strong>n und anderen chronischen<br />

<strong>Haut</strong>- und Atemwegserkrankungen<br />

Therapie<br />

Informationsreihe für Patienten<br />

Ursachen • Therapien • Prävention<br />

<strong>Allergie</strong>n<br />

Informationsreihe für Patienten<br />

<strong>Haut</strong> und<br />

Textilien<br />

Informationsreihe für Patienten und Verbraucher<br />

Schutz für empfindliche <strong>Haut</strong><br />

■ Allergene in der<br />

Wohnung reduzieren<br />

Eine allergenfreie<br />

Wohnung gibt es nicht.<br />

Die Allergenmenge lässt<br />

sich jedoch deutlich<br />

reduzieren.<br />

■ Reizklimatherapie<br />

Die Reizklimatherapie<br />

hat sich bei<br />

der Behandlung von<br />

<strong>Allergie</strong>n, <strong>Haut</strong>- und<br />

Atemwegserkrankungen<br />

bestens<br />

bewährt.<br />

■ <strong>Allergie</strong>n<br />

Nahezu jeder Stoff<br />

kann eine <strong>Allergie</strong><br />

auslösen. Ist der Auslöser<br />

gefunden, muss<br />

der Patient lernen,<br />

mit seiner <strong>Allergie</strong><br />

umzugehen.<br />

■ <strong>Haut</strong> und Textilien<br />

Einige Textilien lösen<br />

<strong>Haut</strong>irritationen aus.<br />

Die richtige Auswahl<br />

und Pflege der Textilien<br />

hilft, die sensible<br />

<strong>Haut</strong> zu schützen.<br />

■ Neurodermitis<br />

Was kann man tun, um<br />

Neurodermitisschübe<br />

zu lindern oder sogar zu<br />

verhindern? Die Broschüre<br />

gibt praktische Tipps zum<br />

Schutz und zur Pflege der<br />

kranken <strong>Haut</strong>.


Drei-Monats-Koliken<br />

Wenn Ihr Baby ständig<br />

schreit, obwohl es satt und<br />

frisch gewickelt ist, können<br />

schmerzhafte Blähungen<br />

schuld daran sein. Wenn Sie<br />

ein paar einfache Tipps befolgen,<br />

helfen Sie Ihrem Kind<br />

und sich selbst!<br />

Hilfe bei Bauchkrämpfen<br />

In den ersten drei bis fünf Lebensmonaten<br />

leiden knapp 20 Prozent aller Säuglinge<br />

unter sogenannten Drei-Monats-<br />

Koliken. Die Beschwerden äußern sich<br />

in Form von harmlosen, aber schmerzhaften<br />

Bauchkrämpfen und Blähungen.<br />

Meist treten die Koliken kurz nach den<br />

Mahlzeiten und/oder ab dem späten<br />

Nachmittag auf. Wenn Ihr Baby sehr<br />

viel und zu den angegebenen Zeiten<br />

schreit, könnte das ein Hinweis auf<br />

Drei-Monats-Koliken sein.<br />

Die Bauchschmerzen können viele Ursachen<br />

haben: In den ersten sechs Monaten<br />

verdoppeln Säuglinge ihr Körpergewicht.<br />

Der Darm arbeitet also<br />

auf Hochtouren, ist aber noch nicht bei<br />

allen Babys so ausgereift, dass er optimal<br />

funktionieren würde. Unabhängig<br />

davon kann es sein, dass ein Kind<br />

beim Trinken zu viel Luft schluckt oder<br />

die Mutter blähende Speisen zu sich<br />

genommen hat, die sie über die Muttermilch<br />

an das Baby weitergibt – wobei<br />

das als alleinige Erklärung nicht<br />

ausreicht, da Still- und Flaschenkinder<br />

gleichermaßen betroffen sind. Manche<br />

Kinder reagieren allergisch auf Kuhmilch,<br />

andere auf Stress und Unruhe.<br />

Eine entspannte Atmosphäre herzustellen<br />

ist jedoch gar nicht so einfach,<br />

wenn ein Kind pausenlos schreit. Viele<br />

Eltern sind genervt und verunsichert<br />

und bestrafen sich mit Selbstvorwürfen<br />

und Schuldgefühlen, wenn es ihnen<br />

nicht gelingt, ihre negativen Gefühle zu<br />

unterdrücken.<br />

Fotos: id-foto.de/Fotolia.com; M S/Fotolia.com<br />

38 haut & allergie August 2011<br />

Familie und Gesundheit


Was können Sie also tun,<br />

um Ihrem Baby zu helfen?<br />

Zunächst sollten Sie Ihren Kinderarzt<br />

aufsuchen und abklären, ob die Schreiattacken<br />

möglicherweise andere Gründe<br />

haben. Ist das nicht der Fall, gilt es<br />

folgende Tipps zu beachten:<br />

Vermeiden Sie blähende Nahrungsmittel<br />

und scharfe Gewürze. Manche<br />

Kinder reagieren aber auch auf Hefe,<br />

Äpfel, Zitrusfrüchte oder Kaffee mit<br />

Bauchweh. Probieren Sie es aus.<br />

Beschwerden lindern:<br />

Sorgen Sie für eine ruhige und entspannte<br />

Atmosphäre. Nehmen Sie<br />

sich Zeit für die Mahlzeiten und das<br />

Einschlafen.<br />

Tragen Sie Babyöl auf den Bauch<br />

Ihres Kindes auf und massieren Sie<br />

dieses in langsamen, kreisenden Bewegungen<br />

ein.<br />

Achten Sie darauf, dass Ihr Kind<br />

nicht zu hastig trinkt. Eine aufrechte<br />

Sitzposition beim Stillen oder Füttern<br />

hilft ihm, weniger Luft zu schlucken<br />

und zwischen dem Trinken aufzustoßen.<br />

Wenn Sie mit der Flasche<br />

füttern, sollten Sie ein kleines Saugerloch<br />

verwenden.<br />

Stellen Sie sicher, dass Ihr Kind nicht<br />

schreit, weil es Hunger hat. Gerade<br />

abends möchten Babys oftmals<br />

mehr trinken, um gut über die Nacht<br />

zu kommen.<br />

Legen Sie Ihrem Kind eine Wärmflasche<br />

oder ein Kirschkernkissen auf<br />

den Bauch (immer in ein Handtuch<br />

einwickeln!).<br />

Tragen Sie Ihr Kind im Fliegergriff<br />

umher (Baby liegt mit dem Bauch<br />

auf Ihrem Unterarm, der Kopf in der<br />

Ellenbogenbeuge, Arme und Beine<br />

baumeln herab).<br />

Rühren Sie Flaschennahrung mit<br />

warmem Fencheltee statt mit Wasser<br />

an.<br />

Wichtig: Tun Sie sich in dieser Zeit auch mal etwas Gutes – das wirkt sich positiv<br />

auf die Eltern-Kind-Beziehung und Ihr Baby aus. Im Übrigen arbeitet die Zeit für<br />

Sie, da die Drei-Monats-Koliken spätestens nach dem fünften Monat vorbei sind.<br />

Familie und Gesundheit haut & allergie August 2011<br />

39


HN<br />

Histamin<br />

NH 2<br />

N<br />

Botenstoff mit Nebenwirkung<br />

Histamin – diese Substanz kommt den meisten Allergikern bekannt vor.<br />

Tatsächlich nehmen viele von ihnen regelmäßig Antihistaminika ein.<br />

Diese Medikamente wirken dem Histamin entgegen und lindern die<br />

Symptome einer allergischen Reaktion.<br />

Histamin, chemisch 2-(4-lmidazolyl)-<br />

Ethylamin, ist ein Gewebshormon, das<br />

als Botenstoff an einer Vielzahl von<br />

Reaktionen im menschlichen Organismus<br />

beteiligt ist. So spielt Histamin<br />

eine zentrale Rolle bei der Immunabwehr<br />

und bei Entzündungsreaktionen,<br />

es ist an der Regulation der Magensäureproduktion<br />

beteiligt und hat darüber<br />

hinaus eine starke Wirkung auf<br />

Antihistaminika<br />

Medikamente, die die Wirkung des Botenstoffs<br />

Histamin aufheben oder abschwächen,<br />

werden als Antihistaminika<br />

bezeichnet. Sie blockieren bestimmte<br />

Rezeptoren der Gewebszellen, an denen<br />

normalerweise das Histamin binden<br />

und dadurch die beschriebenen<br />

Symptome an <strong>Haut</strong>, Schleimhaut, Muskel-<br />

und Nervenzellen auslösen würde.<br />

Da Antihistaminika diese Reaktionen<br />

verhindern, haben sie sich bei der<br />

Symp tombehandlung von <strong>Allergie</strong>n als<br />

sehr wirksam erwiesen.<br />

die feinsten Blutgefäße (Kapillargefäße).<br />

Man findet Histamin im Körper<br />

vor allem in den Mastzellen, den<br />

Schleimhäuten und im Hypothalamus,<br />

dem Steuerzentrum des vegetativen<br />

Nervensystems. Überall dort wird es<br />

gespeichert und bei Bedarf freigesetzt.<br />

Für den Organismus ist Histamin lebenswichtig.<br />

Wird jedoch zu viel davon<br />

ausgeschüttet oder fehlen entsprechende<br />

Abbaumechanismen, so führt<br />

der Histaminüberschuss zu Unverträglichkeitsreaktionen<br />

mit Unwohlsein,<br />

Kopfschmerzen, Magen-Darm-<br />

Beschwerden, Juck reiz und <strong>Haut</strong>- und<br />

Schleimhautveränderungen.<br />

Die Rolle des Histamins bei<br />

allergischen Reaktionen<br />

Bei allergischen Reaktionen sind es die<br />

Mastzellen, die übermäßige Mengen<br />

Histamin ausschütten. MastzeIlen sind<br />

40 haut & allergie August 2011<br />

Lexikon


<strong>Allergie</strong> vom Soforttyp<br />

Ein an sich harmloser Fremdstoff (Antigen)<br />

dringt in den Körper ein und wird von einer<br />

Zelle verdaut. Diese Zelle präsentiert<br />

Bruchstücke des Antigens den T-Zellen,<br />

die daraufhin Botenstoffe ausschütten.<br />

Dadurch werden B-Zellen angeregt, spezifische<br />

IgE-Antikörper zu produzieren und<br />

freizusetzen. Diese Antikörper setzen sich<br />

auf der Oberfläche der Mastzellen fest.<br />

Ein erneuter Kontakt mit dem Antigen, das<br />

jetzt als Allergen bezeichnet wird, kann<br />

eine allergische Reaktion auslösen: Sobald<br />

Allergene an die IgE-Antikörper auf den<br />

Mastzellen binden, schütten die Mastzellen<br />

Histamin aus. Damit startet die Entzündungsreaktion.<br />

spezielle weiße Blutkörperchen. Sie<br />

sind überall dort besonders zahlreich<br />

anzutreffen, wo wir mit unserer Umwelt<br />

in unmittelbarem Kontakt stehen: also<br />

in der <strong>Haut</strong>, den Schleimhäuten des<br />

Magen-Darm-Traktes und der Atemwege.<br />

Die Mastzellen sind mit einer Vielzahl<br />

von Bläschen (Granula) gefüllt, in<br />

denen sich unter anderem Histamin befindet.<br />

Ist ein Mensch nach dem Erstkontakt<br />

mit einem bestimmten Allergen<br />

(z. B. Pollen) sensibilisiert (siehe Grafik),<br />

so kommt es bei erneutem Kontakt mit<br />

diesem Allergen zu einer Abwehrreaktion<br />

des Immunsystems. Dabei platzen<br />

die Mastzellen regelrecht auf und setzen<br />

große Mengen an Histamin frei.<br />

Dieses plötzliche Zuviel an Histamin,<br />

das der Körper nicht entsprechend abbauen<br />

kann, bleibt nicht ohne Wirkung.<br />

Sensibilisierung<br />

Antigene<br />

(= Allergene)<br />

Mastzelle<br />

Erneuter Allergenkontakt<br />

Mastzelle<br />

IgE-Antikörper<br />

B-Zelle<br />

Antigenpräsentierende<br />

Zelle<br />

Botenstoffe<br />

T-Zelle<br />

Histaminfreisetzung<br />

Entzündung, allergische Symptome<br />

• Blutgefäße erweitern sich • Schleimproduktion steigt<br />

• Muskeln ziehen sich zusammen • Nerven werden gereizt<br />

Es führt dazu, dass sich die kleinen Blutgefäße<br />

erweitern, so dass <strong>Haut</strong>rötung<br />

mit Quaddelbildung auftreten kann.<br />

Die Schleimproduktion wird erhöht,<br />

die Schleimhäute schwellen an, was<br />

zu verstopfter Nase, Fließschnupfen<br />

und Augentränen führt. Außerdem ziehen<br />

sich die Muskeln zusammen. Wird<br />

die Darmmuskulatur angeregt, können<br />

Durchfall und Bauchkrämpfe die<br />

Folge sein. Betrifft es die Muskelzellen<br />

in den Bronchien, kann sich langfristig<br />

ein Asthma bronchiale entwickeln.<br />

Des Weiteren kommt es zu Nervenreizungen,<br />

die sich unter anderem durch<br />

Juckreiz bemerkbar machen.<br />

All dies sind die typischen Symptome<br />

einer allergischen Reaktion vom Soforttyp,<br />

die bereits wenige Minuten<br />

nach dem Allergenkontakt auftreten.<br />

Lexikon haut & allergie August 2011<br />

41


Histamin-Intoleranz<br />

Ein Übermaß an Histamin ist jedoch<br />

nicht immer Folge einer allergischen<br />

Reaktion. Histamin ist in unterschiedlichen<br />

Konzentrationen in fast allen<br />

Nahrungsmitteln enthalten. Pro Tag<br />

nehmen wir durchschnittlich vier Milligramm<br />

Histamin zu uns, die unser Körper<br />

normalerweise problemlos verträgt,<br />

da überschüssiges Histamin<br />

durch ein Enzym (Diaminoxidase) abgebaut<br />

wird. Es sei denn, es liegt eine<br />

Histamin-Intoleranz vor. In diesem Fall<br />

ist die Aktivität des Enzyms eingeschränkt<br />

und der Abbaumechanismus<br />

des Histamins gestört. Das bedeutet,<br />

dass bereits wenige Mengen Histamin,<br />

die durch die Nahrung aufgenommen<br />

werden, starke Beschwerden auslösen,<br />

die sich von <strong>Allergie</strong>symptomen kaum<br />

unterscheiden. Besonders häufig treten<br />

Verdauungsstörungen wie Durchfall,<br />

Bauchkrämpfe und Übelkeit, <strong>Haut</strong>rötungen,<br />

Juckreiz und Quaddelbildung,<br />

aber auch Kopfschmerzen und Migräne<br />

auf. Dabei ist ganz unerheblich, aus<br />

welchen Quellen das Histamin stammt.<br />

Lebensmittel, die viel Histamin<br />

enthalten oder im Körper freisetzen:<br />

Histamin entsteht bei Reife- und Gärungsprozessen.<br />

Histaminreiche Lebensmittel:<br />

Fisch: • Thunfisch • Sardinen • Sardellen<br />

• Makrelen • Räucherfisch<br />

Käse: • Hartkäse (lang gereift, z. B. Parmesan)<br />

• Schimmelkäse<br />

Wurst: • Dauerwurst • Räucherschinken<br />

• Salami<br />

Gemüse: • Sauerkraut • Spinat<br />

• Tomaten und Tomatenprodukte<br />

Alkoholika: • Rotwein • Weißwein<br />

• Sekt • Bier<br />

Lebensmittel, die die Ausschüttung<br />

von Histamin begünstigen:<br />

• Schokolade • Nüsse • Erdbeeren<br />

• Kiwi • Ananas • Papaya • verschiedene<br />

Zusatzstoffe (Konservierungsmittel,<br />

Farbstoffe, Geschmacksverstärker)<br />

Meistens wird eine Unverträglichkeitsreaktion<br />

durch histaminreiche Lebensmittel<br />

ausgelöst. Dazu gehören z. B.<br />

Wein, Käse oder Sauerkraut. Außerdem<br />

gibt es Lebensmittel, die als Histaminliberatoren<br />

wirken. Das heißt: Sie sorgen<br />

dafür, dass das im Körper befindliche<br />

Histamin freigesetzt wird. Histaminliberatoren<br />

sind z. B. Erdbeeren und Nüsse.<br />

Auch einige Medikamente haben einen<br />

negativen Einfluss auf die Aktivität<br />

des Enzyms Diaminoxidase. In seltenen<br />

Fällen ist ein angeborener Enzymdefekt<br />

für die mangelnde Enzymproduktion<br />

verantwortlich.<br />

Foto: felinda/Fotolia.com<br />

42 haut & allergie August 2011<br />

Lexikon


Kurz und knapp<br />

Babys können mit drei Monaten Gefühle „hören“<br />

Das Gehirn kann Stimmen und Emotionen sehr viel früher verarbeiten als bislang<br />

angenommen. Bereits mit drei Monaten reagieren Babys auf Gefühle in der<br />

menschlichen Stimme. Londoner Wissenschaftler haben im Rahmen einer Studie<br />

mittels funktioneller Magnetresonanztomographie aufgezeichnet, wie das Gehirn<br />

schlafender Kinder auf verschiedene Geräusche reagiert, die Emotionen transportieren<br />

wie z. B. Lachen und Weinen. Ein Teil des Gehirns, der so genannte temporale<br />

Kortex, wurde beim Abspielen von menschlichen<br />

Stimmen aktiviert, so, wie dies auch bei Erwachsenen der<br />

Fall ist. Das limbische System des Gehirns reagierte stark<br />

auf negative oder traurige Geräusche, machte jedoch bei<br />

neutralen und glücklichen Geräuschen keinen Unterschied.<br />

Wie die Wissenschaftlerin Evelyne Mercure erklärte, ist damit<br />

einer der seltenen Nachweise gelungen, dass im Gehirn<br />

bereits sehr früh spezialisierte Bereiche existieren.<br />

Fotos: Stockbyte/Baby Boom; liveostockimages/Fotolia.com<br />

Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker<br />

Viele Patienten sind durch Beipackzettel verunsichert.<br />

Eine Umfrage im Auftrag der ABDA – Bundesvereinigung<br />

Deutscher Apothekerverbände<br />

zeigte: Jeder Zweite bewertete Beipackzettel als<br />

eher unverständlich oder schlecht lesbar. 58 Prozent<br />

fanden die Angaben zu kompliziert oder zu<br />

ausführlich, 37 Prozent gaben an, dass ihnen der<br />

Beipackzettel Angst mache. „Wer von einer langen<br />

Liste der möglichen Nebenwirkungen verunsichert<br />

ist, sollte unbedingt mit dem Arzt oder Apotheker<br />

darüber sprechen. Das ist besser als Medikamente<br />

gar nicht einzunehmen oder die Behandlung vorzeitig<br />

abzubrechen“, so Friedemann Schmidt, Vizepräsident<br />

der ABDA.<br />

Lösung aus Heft 2 vom<br />

Mai 2011: HEIDSCHNUCKE<br />

Je eine Lumix Digitalkamera<br />

von Panasonic im Wert von<br />

399 Euro haben gewonnen:<br />

Sebastian Hauck aus Hamburg,<br />

Jessica Noffke aus Oldenburg,<br />

Tülin Kaplan aus Berlin.<br />

Wir gratulieren unseren<br />

Gewinnern und wünschen<br />

ihnen viel Freude mit den<br />

tollen Preisen!<br />

Kurz und knapp haut & allergie August 2011 43


Kinder, aufgepasst!<br />

Liebe Kinder,<br />

Ihr liebt Playmobil? Dann lohnt es sich, Köpfchen zu beweisen. Es ist ganz einfach:<br />

Auf der rechten Seite findet Ihr ein Kreuzworträtsel. Wenn Ihr wisst, was<br />

auf den Abbildungen zu sehen ist, schreibt Ihr den Begriff zu der passenden<br />

Nummer in die Kästchen. Die grün gefärbten Felder ergeben das Lösungswort.<br />

Ihr müsst die Buchstaben nur in die richtige Reihenfolge bringen. Dann könnt<br />

Ihr eines von drei Playmobil-Sets gewinnen.<br />

Schreibt die Lösung unter dem Stichwort „Playmobil“ auf eine ausreichend<br />

frankierte Postkarte und sendet diese an: <strong>Haut</strong> und <strong>Allergie</strong>, das Magazin für<br />

werdende Eltern und junge Familien, Deutsche <strong>Haut</strong>- und <strong>Allergie</strong>hilfe e.V.,<br />

Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn. Teilnahmeschluss: 15. Oktober 2011.<br />

Und das sind die Preise:<br />

1. Preis: Bauernhof mit Silo<br />

Dieser moderne Bauernhof enthält neben dem Kuhund<br />

Schweinestall viele Zubehörteile wie eine Melkmaschine,<br />

einen Futterautomaten und einen Lastenaufzug,<br />

mit dem die Getreidesäcke auf den Speicher<br />

befördert werden können. Das Silo ist befüll- und entleerbar<br />

(inkl. Schüttgut). Für Kinder ab 4 Jahre.<br />

2. Preis: Piraten-Beuteschiff<br />

Das große Piratenschiff mit dem Totenkopfsegel verfügt<br />

über einen Ausguck, einen Ladekran zum Beund<br />

Entladen, ein Schatzversteck und Kanonen. Das<br />

Schiff kann mit Ballastgewicht und Unterwassermotor<br />

versehen werden. Für Kinder ab 4 Jahre.<br />

3. Preis: Auto-Fähre mit Anleger<br />

Die Auto-Fähre ist mit Bremsklötzen für Fahrzeuge<br />

und Fahrradhalterungen an Deck, einer Anlegestelle<br />

am Festland sowie klappbaren Auffahrrampen ausgestattet.<br />

Die Fähre ist schwimmfähig und kann mit<br />

einem Unterwassermotor nachgerüstet werden. Für<br />

Kinder ab 4 Jahre.<br />

Die Gewinner werden per Los ermittelt und schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist<br />

ausgeschlossen. Eine Barauszahlung des Preises ist nicht möglich.<br />

44 haut & allergie August 2011<br />

Gewinnspiel


Lösungswort:<br />

Gewinnspiel<br />

haut & allergie August 2011 45


Vorschau Ausgabe November 2011<br />

<strong>Haut</strong>erkrankungen<br />

Handekzeme richtig behandeln<br />

Rund 10 Prozent der Bevölkerung in<br />

Deutschland leiden zumindest vorübergehend<br />

an einem Handekzem.<br />

Die <strong>Haut</strong>entzündung ist nicht ansteckend,<br />

kann aber derartig jucken und<br />

schmerzen, dass alltägliche Handgriffe<br />

zur Qual werden. Leicht ausgeprägte<br />

Ekzeme heilen mitunter dank konsequenter <strong>Haut</strong>pflege und Schutzmaßnahmen<br />

ab. In vielen Fällen ist jedoch eine weitergehende Therapie notwendig.<br />

Familie und Gesundheit<br />

Prävention<br />

Schadstoffarmes Spielzeug<br />

Plastikfiguren, Puppen, Plüschtiere, Buntstifte<br />

oder Leuchtbänder – nach wie vor fallen einige<br />

Spielzeuge, die in unseren Kinderzimmern zu finden<br />

sind, durch die Schadstofftests. Besonders<br />

bedenklich sind krebserregende polyzyklische aromatische<br />

Kohlenwasserstoffe (PAK), die immer<br />

noch, obwohl die Gesundheitsgefahr seit Langem<br />

bekannt ist, nachgewiesen werden.<br />

Infektabwehr<br />

Viele Eltern kennen das Problem. Kaum geht<br />

das Kind in den Kindergarten und trifft dort auf<br />

Altersgenossen, häufen sich die Krankheiten.<br />

Kinder leiden gerade in den ersten Lebensjahren<br />

immer wieder unter Infekten, bevor sie eine<br />

Immunität gegen verschiedene Krankheitserreger<br />

erworben haben. Sind Kinder jedoch ständig<br />

krank und schlapp, sollten die Abwehrkräfte<br />

trainiert werden.<br />

Fotos: Nicholas Sutcliffe/Fotolia.com; Václav Hroch/Fotolia.com; Larisa Epor/Fotolia.com<br />

46 haut & allergie August 2011<br />

Vorschau


Falls Sie es noch nicht<br />

wussten:<br />

Lightning McQueen ist<br />

das schnellste Rennauto<br />

der Welt! Das glaubt<br />

er zumindest. Und um<br />

das zu beweisen, begibt<br />

er sich mit seinem besten<br />

Freund, dem etwas<br />

in die Jahre gekommenen<br />

Abschleppwagen<br />

Hook, auf eine abenteuerliche<br />

Reise rund<br />

um den Globus bis nach<br />

Europa! Denn Lightning<br />

McQueen tritt in CARS<br />

2 im allerersten World<br />

Grand Prix gegen die<br />

Rennelite der ganzen<br />

Welt an.<br />

Aber der Weg zum<br />

Champion ist lang und<br />

vol ler Schlaglö cher,<br />

Um leitungen und<br />

verrüc kter Überraschungen!<br />

CARS 2 startet am 28. Juli 2011 auf den deutschen Leinwänden voll durch!<br />

Sichern Sie sich eines von 3 Fanpaketen mit jeweils:<br />

1 x Kofferanhänger; 1 x Geheimschrift Stifteset;<br />

1 x Miniwerkzeug mit LED Leuchte; 1 x Abhörgerät<br />

Nehmen Sie an unserer Verlosung teil!<br />

Senden Sie eine ausreichend frankierte<br />

Postkarte an:<br />

<strong>Haut</strong> und <strong>Allergie</strong>, Magazin für werdende<br />

Eltern und junge Familien, Stichwort: CARS 2,<br />

Deutsche <strong>Haut</strong>- und <strong>Allergie</strong>hilfe e.V.,<br />

Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn.<br />

Teilnahmeschluss: 15. September 2011


Juckreiz,<br />

trockene <strong>Haut</strong>,<br />

schlaflose Nächte?<br />

SELECTIOSE<br />

TriXéra+ ist eine spezielle Begleitpflege<br />

bei Neurodermitis:<br />

• Lindert Juckreiz und beruhigt die <strong>Haut</strong><br />

• Regeneriert die <strong>Haut</strong>barriere<br />

• Unterbricht den Entzündungskreislauf<br />

• Stärkt die Immunabwehr der <strong>Haut</strong><br />

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