Kulturzentrum Trudering 2005 – 2015
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Ich denke, wir haben einen guten Mix aus Vereinsnutzung, Vermietung an Privatleute<br />
etwa für Hochzeiten, an gewerbliche Nutzer und eigenen Kulturveranstaltungen.<br />
Im Zweifel muss ich immer die Frage stellen: Was bringt es dem<br />
Stadtteil? Wir haben auch eine vereinsfreundliche Preisstaffelung: <strong>Trudering</strong>er<br />
Vereine zahlen weniger als Privatpersonen und die weniger als kommerzielle<br />
Nutzer.<br />
Die beliebten großen Kabarettveranstaltungen sind ausverkauft <strong>–</strong> an<br />
großteils grauhaarige Menschen. Wie zieht man junges Publikum an?<br />
Neben dem beliebten Kabarettprogramm, das je nach Künstler auch Jüngere besuchen, veranstalten wir unter<br />
anderem Konzerte für junge Leute oder aktuell die Zukunftsgespräche zu Nachhaltigkeitsthemen, die auch<br />
Studenten interessieren. Unser Angebot für Kinder haben wir in den letzten Jahren deutlich ausgeweitet: Beim<br />
1. <strong>Trudering</strong>er Umweltforum waren fast 1000 Schüler hier; seit Mai 2014 zeigen wir regelmäßig Kinderfilme im<br />
Festsaal; unser Sommerfest haben wir auf Kinder ausgerichtet. Die Kids bringen natürlich ihre jungen Eltern mit.<br />
Die haben halt abends dann keine Zeit, aber oftmals tagsüber oder am Wochenende.<br />
Das Haus funktioniert, dank eines guten Teams aus Hauptamtlichen und dank der ehrenamtlichen<br />
Vorstandsmitglieder. Außer Ihnen sind das aber alles aktive Senioren. Wird Ihnen da ein bisschen<br />
bang für die Zukunft?<br />
Nein, ich bin froh über meine Vorstandskollegen, die so viel Sachverstand aus ihren früheren Berufen und so viel<br />
Einsatz mitbringen. Jemand in der Rush-Hour des Lebens kann das nicht leisten. Jeder von den Aktiven hängt<br />
an seinen Aufgaben und hat vielleicht auch die Sorge, was wird, wenn er das nicht mehr machen kann. Wir<br />
sehen aber auch, dass immer neue Ideen mit neuen Ehrenamtlichen entstehen. Die wunderbaren Kunst-Tage<br />
sind da nur ein Beispiel. Jede Generation wird sich das Haus zunutze machen. Da bin ich sicher. Das muss man<br />
nicht alles im Voraus planen, man kann es geschehen lassen.<br />
Das Interview führte Renate Winkler-Schlang.<br />
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