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Kulturzentrum Trudering 2005 – 2015

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Verhüterli<br />

Ansprechend ist das Büro eingerichtet, in dem<br />

auch Kartenkäufer oder Saalmieter verkehren.<br />

Das große Fenster lässt viel Licht herein.<br />

Die Mitarbeiterinnen sind freundlich. Niemand<br />

hat also Grund, nach oben zu schauen. Gut<br />

so. Denn dort stehen lange, spitze Schrauben<br />

heraus. Sie gehören zur Dachkonstruktion.<br />

Auf sanfte Beschwerden hin kam von Bauseite<br />

der Tipp, doch einfach eine Art Verhüterli<br />

über die Nägel zu ziehen. Aber was hätten die<br />

schon verhütet?<br />

Der Parkplatz neben dem Haus wurde 2013 angelegt<br />

Der letzte Schliff<br />

Der Brandschutz hat einen gewichtigen<br />

Kritikpunkt: Eine Festsaaltür schließt unten<br />

nicht ganz dicht ab. Bei Feuer könnte<br />

Rauch entweichen! Ein Tiefersetzen der<br />

Türe ist nicht möglich, weil der Boden im<br />

Foyer ansteigend ist. Drum empfehlen<br />

die Fachleute, den Boden im Foyer abzuschleifen.<br />

Kostenpunkt: fünfstellig. Eine<br />

Katastrophe. Da hat Joseph Schrank vom<br />

Vorstand eine Idee: Den Türstock einfach<br />

ein paar Millimeter nach innen neigen und<br />

tiefer setzen. Schon ist der Spalt weg. Und<br />

es ist viel, viel Geld gespart.<br />

Vorstandsmitglied Erich Ziegltrum führt eine lange Leiter vor, die vor<br />

den kleinen Gruppenräumen zu den Dachluken führt. Er hat sie nachträglich<br />

selbst unfallsicher installiert, denn man muss oft da hinauf:<br />

Die langen Werbebanner für die Kunst-Tage und den Christkindlmarkt<br />

werden von oben aufgehängt, die Lüftung von oben kontrolliert. Man<br />

muss das begrünte Dach mähen, den Blitzableiter kontrollieren. Zur<br />

Diskussion stand, für 6.000 Euro ein von unten nicht sichtbares Attika-Geländer<br />

zu bauen. Dennoch hätte sich jeder mit einem lästigen<br />

Seil sichern müssen, inklusive Stolpergefahr. Ziegltrum hat dann auf<br />

einer Fachmesse ein mitlaufendes Gatter gekauft: Für 1.000 Euro.<br />

Nun ist hier alles in Ordnung.<br />

Im Festsaal ist die ganze Bühnentechnik dank Joseph Schrank auf<br />

dem neuesten Stand, inklusive eines von Saalmietern leicht bedienbaren<br />

Technikkastens am Bühnenaufgang. Die Lichttechnik erlaubt<br />

atemberaubende Effekte und frisst dennoch viel weniger Energie als<br />

die alte. Im Saal können dank der Förderung der Stadt München<br />

nun auch Filme vorgeführt werden. Und der Verein wird nicht ruhen,<br />

auch im nächsten Jahrzehnt alles auf dem Stand der Technik<br />

zu halten. Dass das Haus nach zehn Jahren kein bisschen verwohnt<br />

aussieht, lag und liegt an den fleißigen Helfern wie Walter Elenz, der<br />

jeden Sommer Wände streicht.<br />

Alles in allem hat es sich ausgezahlt, dass der Verein selbst der Bauherr<br />

ist. „So preiswert hätte die Stadt es nie selber hinbekommen“,<br />

sagt Mittermaier. In den zehn Jahren seit der Eröffnung behandeln<br />

die Aktiven das Haus fast, als wäre es ihr eigenes: mit viel Engagement<br />

und Herzblut.<br />

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