Kulturzentrum Trudering 2005 – 2015
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Wir bauen uns ein Bürgerhaus!<br />
Von Bürgerhäusern für die einzelnen<br />
Stadtbezirke redete man in<br />
Münchens Rathaus schon vor über<br />
einem Jahrzehnt. Über das Reden<br />
kam man bisher nicht hinaus.<br />
Selbst der geplante Superstadtteil<br />
Neuperlach hat noch kein Bürgerhaus,<br />
wird ein solches nach dem<br />
derzeitigen Stand der Dinge auch<br />
kaum erhalten.<br />
Stätten der Begegnung sollten mit<br />
den Bürgerhäusern geschaffen<br />
werden. Daß man solche braucht,<br />
ist unbestritten. Sie zu bauen hatte<br />
man schon in besseren Zeiten bei<br />
der Stadt München kein Geld, heute<br />
und morgen schon gar nicht. Die<br />
Leidtragenden sind die Bürger, besonders<br />
die der Randgebiete, u.a.<br />
wir <strong>Trudering</strong>er. Das Dorf Putzbrunn<br />
(man verzeihe die Bezeichnung)<br />
hat ein Bürgerhaus mit allem Drum<br />
und Dran, wir mit einer Bevölkerungszahl<br />
an die vierzigtausend einen<br />
kleinen Saal in <strong>Trudering</strong> und<br />
einige Gaststätten-Nebenzimmer.<br />
Kein Wunder, daß wir in Sachen<br />
Kommunikation immer noch Entwicklungsgebiet<br />
sind <strong>–</strong> und wenn<br />
wir uns nicht selbst helfen, bleiben.<br />
Wir bauen uns ein Bürgerhaus!<br />
Warum denn eigentlich nicht? Utopien<br />
sind nur solange Utopien, als<br />
man sie nicht aufgreift. Als Mitte<br />
der Sechzigerjahre Kurt Schäfer,<br />
der damalige Vorsitzende des TSV<br />
Waldtrudering, verkündete „wir<br />
bauen uns eine Turnhalle und ein<br />
Vereinsheim“ wurde er ausgelacht.<br />
Doch die bezeichnete Utopie (verständlich<br />
bei 300 Mark Vereinsvermögen)<br />
wurde Wirklichkeit. Über<br />
1500 Erwachsene, Jugendliche<br />
und Kinder haben jetzt eine Stätte<br />
für Sport und Kommunikation.<br />
Der Fuchs Kurt Schäfer fing damals<br />
einfach an, weil er wußte, wo ein<br />
Anfang gemacht wird, geht es irgendwie<br />
weiter.<br />
Auch ein Bürgerhaus <strong>Trudering</strong><br />
bleibt keine Utopie, wenn wir wirklich<br />
den Traum eines Bürgerzentrums<br />
in <strong>Trudering</strong> verwirklichen<br />
wollen. Die Stadt München hat kein<br />
Geld, aber viele Plätze in <strong>Trudering</strong>.<br />
Den Platz für ein Bürgerhaus wird,<br />
muss uns die Stadt geben, wenn<br />
auch wir bereit sind zu geben. Arbeitsleistung,<br />
Geld durch Spenden,<br />
usw. Geld bekommen wir auch<br />
z.B. durch eine Brauerei, durch die<br />
Sportverbände und letzten Ende<br />
doch von Stadt und Land. Warum<br />
sollte eigentlich nicht einmal das<br />
Testament eines <strong>Trudering</strong>ers für<br />
das Gemeinschaftsobjekt <strong>Trudering</strong>er<br />
Bürgerhaus aussagen?<br />
Greifen wir es an! Beweisen<br />
wir, daß die Sätze des <strong>Trudering</strong>er<br />
Lieds „Wir san Leit, wir<br />
ham an Schneid“ ihre Berechtigung<br />
haben, setzen wir mit<br />
unserer Selbsthilfe ein Fanal,<br />
zeigen wir auf, daß zumindest<br />
wir <strong>Trudering</strong>er nicht nur fordern,<br />
sondern auch zum Geben<br />
bereit sind.<br />
HalSen<br />
Anmerkung der Redaktion<br />
Wer kann sich mit dem Plan Bau<br />
eines Bürgerhauses <strong>Trudering</strong> in<br />
<strong>Trudering</strong>er Bürger-Regie befreunden?<br />
Wer ist bereit mitzuhelfen?<br />
Ein Jurist und ein Architekt werden<br />
besonders benötigt. Zusagen bitte<br />
schriftlich an den HALLO-Verlag.<br />
Eine vorbereitende Besprechung ist<br />
für Mitte April vorgesehen.<br />
Der legendäre Presseaufruf im HALLO am 1. April 1976<br />
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