HERDERN MAGAZIN, ET März 2015

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S TA DTG E S C H I C H T E Alter Friedhof Im Lauf der Zeit Der Alte Friedhof in Herdern birgt viele kleine Schätze der Grabmalkunst. Nicht nur christliche Symbole wurden hier verwendet, sondern auch antike Motive und darstellende Kunst ALLE FOTOS: MICHAEL ZÄH Ein erster Frühlingstag im März 2015. Die Sonne scheint auf den Alten Friedhof in Herdern. Viele Grabmale leuchten im Licht der Sonne. Es ist umso mehr zu sehen, wie sehr der Zahn der Zeit bereits an ihnen nagt. Der Alte Friedhof wurde im Jahr 1683 angelegt. Bis 1872 wurden Freiburger Bürger beigesetzt. Berühmte Personen sind hier begraben: Der Architekt Christian Wentzinger am Eingang Stadtstraße rechts. Der Historiker Carl von Rotteck an der Südmauer älterer Teil. Der liberale Verleger Bartholomä Herder. Boniface de Mirabeau, der Bruder des Präsidenten der franz. Nationalversammlung, der 1792 im Freiburger Exil starb. » Hans Sigmund (Foto) wartet auf einem der Bänkchen vor der Kapelle. Er ist extra hier auf den Alten Friedhof gekommen, um uns zu helfen, einen fotografischen Rundgang zu machen. Den Mann kennt man in Herdern, er ist Ehrenvorsitzender des Bürgervereins, im Beirat der „Gesellschaft der Freunde und Förderer des Alten Friedhofes“ und vieles mehr. Er begleitet uns mit viel Fachkenntnis auf unserem Weg entlang der Friedhofsmauer. „Wir haben hier auf dem Alten Friedhof drei Werkstoffe, die verwendet wurden. Einmal der Stein, vor allem Sandstein, nur ganz wenig Marmor, dann haben wir die schmiedeeisernen Arbeiten und schließlich noch die ganz einfachen Holzkreuze. Das sind eigentlich Dorfkreuze gewesen“, erzählt Hans Sigmund. Es sind derzeit rund 1000 Gräber, die noch erhalten sind auf dem Alten Friedhof. Viele werden von den Familien gepflegt, DREIWERKSTOFFE WURDENVERWENDET: STEIN, EISENUNDHOLZ HANSSIGMUND teils mit größerem finanziellen Aufwand. Die Gesellschaft der Freunde und Förderer des Alten Friedhofes (siehe auch Seite 15) kümmert sich generell um den Erhalt der Grabmale, wie etwa jenen in der Friedhofsmauer, die ganz besonders leiden. Teilweise müssen die Grabmale aus der Mauer genommen werden, um dahinter, wo es feucht ist, zu sanieren. „Eigentlich ist es ein Kampf, den man auf Dauer verlieren wird“, sagt Hans Sigmund. „Es geht darum, die Gräber so wie sie sind zu erhalten. Es wird also keine Schrift erneuert, sondern der Zustand wie er ist, wird fixiert“, erklärt er den alljährlichen Kampf gegen die Zeit. Der Alte Friedhof birgt viele kleine Schätze der Grabmalkunst. Es sind nicht nur die christlichen Symbole, die auf den Gräbern dargestellt sind, sondern oft auch antike Motive oder Darstellende Kunst, auf der etwa eine trauernde Familie in der damaligen Kluft zu sehen ist, oder ein Arzt, der einer Frau den Puls fühlt. Michael Zäh Freiburg Herdern Stadtteilmagazin | 13

S TA DTG E S C H I C H T E<br />

Alter Friedhof<br />

Im Lauf der Zeit<br />

Der Alte Friedhof in Herdern birgt viele kleine Schätze der Grabmalkunst. Nicht nur christliche<br />

Symbole wurden hier verwendet, sondern auch antike Motive und darstellende Kunst<br />

ALLE FOTOS: MICHAEL ZÄH<br />

Ein erster Frühlingstag im <strong>März</strong><br />

<strong>2015</strong>. Die Sonne scheint auf den<br />

Alten Friedhof in Herdern. Viele<br />

Grabmale leuchten im Licht der Sonne.<br />

Es ist umso mehr zu sehen, wie sehr<br />

der Zahn der Zeit bereits an ihnen nagt.<br />

Der Alte Friedhof wurde im Jahr 1683<br />

angelegt. Bis 1872 wurden Freiburger<br />

Bürger beigesetzt. Berühmte Personen<br />

sind hier begraben: Der Architekt Christian<br />

Wentzinger am Eingang Stadtstraße<br />

rechts. Der Historiker Carl von Rotteck<br />

an der Südmauer älterer Teil. Der<br />

liberale Verleger Bartholomä Herder.<br />

Boniface de Mirabeau, der Bruder des<br />

Präsidenten der franz. Nationalversammlung,<br />

der 1792 im Freiburger Exil<br />

starb.<br />

»<br />

Hans Sigmund (Foto) wartet auf einem<br />

der Bänkchen vor der Kapelle. Er ist extra<br />

hier auf den Alten Friedhof gekommen,<br />

um uns zu helfen, einen fotografischen<br />

Rundgang zu machen. Den Mann<br />

kennt man in Herdern, er ist Ehrenvorsitzender<br />

des Bürgervereins, im Beirat<br />

der „Gesellschaft der Freunde und Förderer<br />

des Alten Friedhofes“ und vieles<br />

mehr. Er begleitet uns mit viel Fachkenntnis<br />

auf unserem Weg entlang der Friedhofsmauer.<br />

„Wir haben hier auf dem Alten<br />

Friedhof drei Werkstoffe, die verwendet<br />

wurden. Einmal der Stein, vor allem Sandstein,<br />

nur ganz wenig Marmor, dann<br />

haben wir die schmiedeeisernen Arbeiten<br />

und schließlich noch die ganz einfachen<br />

Holzkreuze. Das sind eigentlich Dorfkreuze<br />

gewesen“, erzählt Hans Sigmund. Es<br />

sind derzeit rund 1000 Gräber, die noch<br />

erhalten sind auf dem Alten Friedhof.<br />

Viele werden von den Familien gepflegt,<br />

DREIWERKSTOFFE<br />

WURDENVERWEND<strong>ET</strong>:<br />

STEIN, EISENUNDHOLZ<br />

HANSSIGMUND<br />

teils mit größerem finanziellen Aufwand.<br />

Die Gesellschaft der Freunde und Förderer<br />

des Alten Friedhofes (siehe auch Seite 15)<br />

kümmert sich generell um den Erhalt der<br />

Grabmale, wie etwa jenen in der Friedhofsmauer,<br />

die ganz besonders leiden.<br />

Teilweise müssen die Grabmale aus der<br />

Mauer genommen werden, um dahinter,<br />

wo es feucht ist, zu sanieren. „Eigentlich<br />

ist es ein Kampf, den man auf Dauer verlieren<br />

wird“, sagt Hans Sigmund. „Es geht<br />

darum, die Gräber so wie sie sind zu erhalten.<br />

Es wird also keine Schrift erneuert,<br />

sondern der Zustand wie er ist, wird fixiert“,<br />

erklärt er den alljährlichen Kampf<br />

gegen die Zeit.<br />

Der Alte Friedhof birgt viele kleine Schätze<br />

der Grabmalkunst. Es sind nicht nur die<br />

christlichen Symbole, die auf den Gräbern<br />

dargestellt sind, sondern oft auch antike<br />

Motive oder Darstellende Kunst, auf der<br />

etwa eine trauernde Familie in der damaligen<br />

Kluft zu sehen ist, oder ein Arzt, der<br />

einer Frau den Puls fühlt. Michael Zäh<br />

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