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Feuerfeste SpezialProdukte für Kraftwerke und Müllverbrennung

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<strong>Feuerfeste</strong> Spezialprodukte<br />

für<br />

<strong>Kraftwerke</strong> <strong>und</strong><br />

Müllverbrennung<br />

Siliciumcarbid


Siliciumcarbid (SIC)<br />

Ist ein künstlich hergestelltes Mineral, das<br />

für die Anwendung in feuerfesten Produkten<br />

wesentliche Eigenschaften aufweist.<br />

In erster Linie sind hier zu nennen:<br />

• hohe chemische Beständigkeit<br />

• hohe mechanische Festigkeit<br />

• hohe thermische Stabilität<br />

Chemische Beständigkeit:<br />

Phosphorsäure<br />

Schwefelige Säure<br />

Schwefelsäure<br />

Salzsäure<br />

Salpetersäure<br />

Fluss-Salpetersäure-Gemische<br />

SiO 2 (geschmolzen)<br />

Kalium-Nitrat<br />

Kalium-Chlorat<br />

Schwefeldioxid<br />

Kohlendioxid bei 1000°C<br />

Thermische Stabilität:<br />

Aufoxidation von SIC erfolgt in einer oxidierenden<br />

Atmosphäre bei Temperaturen<br />

oberhalb von 2000°C.<br />

Bild 1: SIC-Druse.<br />

In einem ersten Verfahrensschritt wird das<br />

Roh-SIC einer produktschonenden Zerkleinerung<br />

unterworfen.<br />

Ziel dieses Verfahrens ist es zum einen eine<br />

homogene kubische Kornform zu erhalten<br />

<strong>und</strong> zum zweiten interkristalline Risse, wie<br />

sie nach Zerkleinerungsprozessen häufig zu<br />

beobachten sind, zu minimieren.<br />

Eine kubische Kornform ist unerlässlich um<br />

für das spätere Produkt eine hohe<br />

Packungsdichte der Einzelkörner zu erreichen.<br />

Im Bild 2 ist ein kubisches SIC-Korn dargestellt.<br />

Der Korndurchmesser beträgt im dargestellten<br />

Bild drei Millimeter.<br />

Für die technische Produktion wird ein<br />

Gemisch aus Petrolkoks <strong>und</strong> reinem<br />

Quarzsand unter Luftabschluss elektrisch<br />

in einem Widerstandsofen erhitzt.<br />

Bei Temperaturen zwischen 1950 °C bis<br />

2200 °C wandelt sich das Koks-/Quarzgemisch<br />

in Siliciumcarbid um.<br />

In Bild 1 ist eine SIC-Druse abgebildet.<br />

Bei der hier dargestellten Druse handelt es<br />

sich um kristallines SIC. Der SIC-Gehalt<br />

beträgt hier ca. 98,5%.<br />

Zur Herstellung von feuerfesten Produkten<br />

höchster Qualität, wie sie von Keraplan<br />

angeboten werden, muß das Roh-SIC einer<br />

speziellen Aufbereitung unterzogen werden.<br />

Bild 2: Kubisches Siliziumcarbid.<br />

Im zweiten Verfahrensschritt wird das<br />

zerkleinerte Korngemisch in neun Korn-


klassen von 0 bis 3 mm Korndurchmesser<br />

klassifiziert.<br />

Um unerwünschte Begleitkomponenten<br />

wie z.B. Eisenanteile <strong>und</strong> nicht reagierte<br />

Koks-/Quarzanteile zu entfernen wird das<br />

SIC nach erfolgter Zerkleinerung <strong>und</strong><br />

Klassifizierung chemisch gewaschen.<br />

Durch diese chemische Aufbereitung wird<br />

der SIC-Gehalt im Korn auf einen SIC-<br />

Anteil von 99,2% erhöht.<br />

Für säuregeb<strong>und</strong>ene SIC-Stampfmassen<br />

aus dem Hause Keraplan werden chemisch<br />

gewaschene SIC-Körner mit einem SIC-<br />

Gehalt von mindestens 99% verwendet.<br />

Dieser hohe SIC-Gehalt im Korn ist ausschlaggebend<br />

um den hohen Qualitätsstandard<br />

unserer Keraplan Produktreihe zu<br />

gewährleisten.<br />

Mit abnehmendem SIC-Gehalt in den SIC-<br />

Drusen entsteht bei der Zerkleinerung des<br />

Roh-SIC tendenziell ein stengeliges Korn.<br />

In Bild 3 ist ein stengeliges drei Millimeter<br />

SIC-Korn dargestellt.<br />

Bei der kubischen Form ist es möglich Körner<br />

im Kornverb<strong>und</strong> enger aneinander zu lagern,<br />

um eine möglichst hohe<br />

Packungsdichte mit geringstem Porenvolumen<br />

zu erreichen.<br />

Stengelige SIC-Körner weisen in der Regel<br />

eine poröse Oberfläche des Einzelkornes, im<br />

Gegensatz zur kubischen SIC Kornform, auf.<br />

Weiterhin sind hier eine hohe Anzahl interkristalliner<br />

Risse festzustellen.<br />

Interkristalline Risse innerhalb eines Kornes<br />

geben Alkalien, wie sie z.B. in den Rauchgasen<br />

einer Müllverbrennungsanlage vorkommen,<br />

die Möglichkeit, innerhalb von Spalten<br />

<strong>und</strong> Hohlräumen aus der Gasphase auszukondensieren.<br />

Die Folge ist, dass vorhandenes Porenvolumen<br />

innerhalb des SIC-Kornes durch<br />

diese Rauchgaskondensate vollständig aufgefüllt<br />

wird.<br />

Die kondensierten Alkalien durchlaufen<br />

temperaturabhängige chemische Reaktionen,<br />

die eine Volumenvergrößerung der<br />

ursprünglichen Rauchgaskondensate innerhalb<br />

der SIC-Körner zur Folge haben.<br />

Infolge dieser Volumenvergrößerung werden<br />

interkristalline Zugspannungen indiziert.<br />

Diese hohen inneren Spannungen führen zu<br />

einer Aufspaltung des Kornes. In diesen<br />

neuen Rissen werden weitere Alkalien im<br />

Korn eingelagert.<br />

Bild 3: Stengeliges Siliciumcarbid.<br />

Stengelige Körner ermöglichen keinen<br />

dichten Gefügeaufbau. Packungsdichten<br />

mit niedrigster Porosität, wie sie für feuerfeste<br />

Massen unumgänglich sind, werden<br />

ausschließlich durch Annäherung der<br />

Kornform der Einzelkörner an die Kugelform<br />

erreicht.<br />

Dieser fortlaufende Vorgang führt zum Versagen<br />

der feuerfesten Auskleidung.<br />

In Kenntnis des Vorstehenden werden für<br />

unsere hochwertigen Keraplan Produkte ausschließlich<br />

SIC-Körnungen höchster chemischer<br />

Reinheit <strong>und</strong> höchster SIC-Gehalte<br />

verwendet.<br />

Speziell für den Einsatz in Schmelzkammerfeuerungen<br />

<strong>und</strong> Müllverbrennungsöfen<br />

besitzt Siliciumcarbid Eigenschaften,<br />

die für die Auskleidung von<br />

Verbrennungsräumen unumgänglich sind:


• Schlackeabweisend,<br />

• Hohe Wärmeleitfähigkeit,<br />

• Säurebeständigkeit,<br />

• Alkaliresistenz.<br />

Diese Eigenschaften werden durch die<br />

Wahl des geeigneten Keraplan Bindesystems<br />

unterstützt.<br />

Die kristalline Oberflächenstruktur des<br />

SIC führt dazu, dass schmelzflüssige<br />

Schlacken keine feste Verbindung mit dem<br />

SIC-Korn eingehen können.<br />

Die Wahl eines entsprechenden chemischen<br />

Bindesystems, das dem Kornverb<strong>und</strong><br />

die notwendige innere Festigkeit<br />

verleiht ist ebenfalls von großer Bedeutung.<br />

Dieses System muss ebenfalls schlackeabweisend<br />

aufgebaut sein, um chemische<br />

Reaktionen mit der Schlacke zu verhindern.<br />

Bild 5 ist eine Membranrohrwand zu entnehmen,<br />

die eine SIC-Auskleidung unserer<br />

Keraplan Produktreihe erhalten hat.<br />

Die Rohrwand befindet sich innerhalb einer<br />

Schmelzkammerfeuerung.<br />

Bild 4: Membranwand mit<br />

3.000 Stiften/m 2 .<br />

Die Schlacke fällt nach Abschalten der Feuerung<br />

infolge von Wärmespannungen in der<br />

Abkühlphase von den Wänden, ohne Schäden<br />

an der Auskleidung zu hinterlassen.<br />

Die Membranwand in Bild 5 hat eine fünfjährige<br />

Reisezeit schadensfrei überstanden.<br />

Im oberen Teil ist die Schlacke bereits von<br />

der Wand abgelöst. Im unteren Teil ist der<br />

Schlackefilm, der eine Dicke je nach<br />

Feuerraumtemperatur <strong>und</strong> Schlackezusammensetzung<br />

zwischen 2 mm bis 20 mm erreichen<br />

kann, abgebildet.<br />

In dieser Kraftwerksfeuerung werden neben<br />

dem Primärbrennstoff Kohle, auch<br />

Sek<strong>und</strong>ärbrennstoffe eingesetzt.<br />

Diese sind:<br />

• Klärschlamm,<br />

• Tiermehl.<br />

Die vorherrschenden Feuerraumtemperaturen<br />

betragen in der Primärbrennkammer<br />

mehr als 1700°C.<br />

Die Rohrwand, Bild 4, wurde zur erhöhten<br />

Wärmeabfuhr mit 3.000 Stiften/m 2 bestiftet.<br />

Gewählt wurde für diesen Anwendungsfall<br />

unser höchstwertigstes Produkt,<br />

KERAPLAN SIC-V-85-E -eine<br />

phosphatgeb<strong>und</strong>ene Stampfmasse.<br />

Bild 5: SIC-V-85-E Auskleidung in einer<br />

Schmelzkammerfeuerung mit Schlackeablösungen.<br />

Im folgenden Bild 6 ist eine Membranwand<br />

einer Müllverbrennungsanlage dargestellt.


Die Feuerraumtemperatur beträgt hier ca.<br />

1400° C. Die Membranwand ist mit 500<br />

Stiften/m 2 bestiftet.<br />

Zum Schutz vor Korrosion der Stifte werden<br />

diese mit einseitig offenen keramischen<br />

Kappen oder beidseitig offenen keramischen<br />

Röhrchen aus SIC verkleidet,<br />

wie es Bild 6 zu entnehmen ist. Als Kleber<br />

wird ein phosphatgeb<strong>und</strong>ener Kitt,<br />

KERAPLAN SIC-RK-85-ET verwendet.<br />

Bild 7: SIC-V-90-E Auskleidung in einer<br />

Müllverbrennungsanlage ohne Schlackeanbackungen.<br />

SIC-haltige Produkte<br />

Die SIC-haltigen Produkte von<br />

Keraplan lassen sich in zwei Gruppen unterteilen:<br />

• Phosphatbindung<br />

• Zementbindung<br />

Die Gruppe der Phosphatbindung ist unterteilbar<br />

nach Art der Verarbeitung in:<br />

Bild 6: SIC-Kappen (dunkel) <strong>und</strong> SIC-<br />

Röhrchen (hell).<br />

Die unterschiedlichen Farben für Kappen<br />

<strong>und</strong> Röhrchen entstehen durch den unterschiedlichen<br />

SIC-Gehalt. Dieser beträgt<br />

für Kappen 85% <strong>und</strong> für Röhrchen 70 %.<br />

Der Bereich um die SIC-Kappen herum ist<br />

mit KERAPLAN SIC-V-90-E Stampfmasse<br />

beschichtet worden.<br />

• Spritzen<br />

• Stampfen/Schmieren<br />

Für die Gruppe der SIC-haltigen Produkte<br />

mit Zementbindung sind folgende Verarbeitungsvarianten<br />

möglich:<br />

• Spritzen<br />

• Gießen/Vibrieren<br />

• Selbstfließend<br />

In Bild 7 sind die SIC-Kappen mit der<br />

Stampfmassenverkleidung zu erkennen.<br />

Die Oberfläche wurde entsprechend der<br />

Rohrform profiliert. Nach einer Betriebszeit<br />

von ca. 12.000 St<strong>und</strong>en sind keine<br />

Schäden festzustellen.


• Phosphatgeb<strong>und</strong>ene SIC-haltige Produkte, spritzen, schmieren<br />

Wärmeleitfähigkeit SIC Dichte KDF 800 ° C<br />

[W/mK] [%] [g/cm 3 ] [MPa]<br />

KERAPLAN SIC-V-30-E 2,0 35,0 2,80 75<br />

KERAPLAN SIC-V-50-E 4,0 51,0 2,55 90<br />

KERAPLAN SIC-V-70-E 5,7 72,0 2,55 90<br />

KERAPLAN SIC-V-85-E 8,5 85,0 2,58 95<br />

KERAPLAN SIC-V-90-E 8,0 89,0 2,48 90<br />

KERAPLAN SIC-V-70-E 5,7 72,0 2,55 90<br />

KERAPLAN SIC-B-70-VE 5,3 70,0 2,80 90<br />

KERAPLAN RK-70-ET Kleber 70,0<br />

KERAPLAN RK-85-ET Kleber 85,0<br />

• Zementgeb<strong>und</strong>ene SIC-haltige Produkte, spritzen<br />

Wärmeleitfähigkeit SIC Dichte KDF 800 ° C<br />

[W/mK] [%] [g/cm 3 ] [MPa]<br />

KERAPLAN SIC-FP-30-S 3,0 33,0 2,10 60<br />

KERAPLAN SIC-FP-50-S 4,7 52,0 2,20 40<br />

KERAPLAN SIC-FP-70-S 4,5 68,0 2,25 20<br />

• Zementgeb<strong>und</strong>ene SIC-haltige Produkte, gießen/vibrieren<br />

Wärmeleitfähigkeit SIC Dichte KDF 800 ° C<br />

[W/mK] [%] [g/cm 3 ] [MPa]<br />

KERAPLAN SIC-F-30-C 2,2 34,0 2,65 24<br />

KERAPLAN SIC-F-50-C 4,0 54,0 2,57 28<br />

KERAPLAN SIC-F-85-C 7,7 85,0 2,45 80<br />

• Low Cement geb<strong>und</strong>ene SIC-haltige Produkte, gießen/vibrieren<br />

Wärmeleitfähigkeit SIC Dichte KDF 800 ° C<br />

[W/mK] [%] [g/cm 3 ] [MPa]<br />

KERAPLAN SIC-F-30-LC 3,3 34,8 2,65 80<br />

KERAPLAN SIC-F-50-LC 4,5 54,0 2,55 80<br />

KERAPLAN SIC-F-85-LC 6,0 85,0 2,42 85<br />

KERAPLAN SIC-FP-35-V 4,0 35,0 2,40 150<br />

• Zementgeb<strong>und</strong>ene SIC-haltige Produkte, selbstfließend<br />

Wärmeleitfähigkeit SIC Dichte KDF 1000 ° C<br />

[W/mK] [%] [g/cm 3 ] [MPa]<br />

KERAPLAN SIC-SF-30-LC 6,5 34,6 2,40 100<br />

KERAPLAN SIC-SF-60-LC 6,3 58,1 2,50 120<br />

KERAPLAN SIC-SF-70-LC 3,9 71,2 2,65 120


Haben Sie Fragen oder Anregungen, wir helfen Ihnen weiter.<br />

KERAPLAN<br />

<strong>Feuerfeste</strong> Spezialmassen GmbH<br />

In der Sohl 122<br />

56564 Neuwied<br />

Tel.: 02631 / 8604-351<br />

Fax: 02631 / 8604-355<br />

e-Mail: Keraplan@Calderys.com<br />

Ansprechpartner:<br />

Dr. Uwe Morgenstern<br />

Tel.: 02631 / 8604-350<br />

Mobil: 0172 / 83 92 187<br />

e-Mail: Uwe.Morgenstern@Calderys.com<br />

Dipl.-Ing. (FH) Bernd Epstein<br />

Tel.: 02631 / 8604-357<br />

Mobil: 0160 / 96 99 71 43<br />

e-Mail: Bernd.Epstein@Calderys.com<br />

Oder besuchen Sie uns im Internet:<br />

http://www.Keraplan.de

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