landschaftsplan nr. 3 - castroper hügelland - Kreis Recklinghausen

ENTWICKLUNGS- PFLEGE- UND ERSCHLIESSUNGSMASSNAHMEN Seite 180
GEWÄSSERGESTALTUNG, allgemein
TEXTLICHE FESTSETZUNGEN
C.4.1.4 Naturnahe Neugestaltung der
Fließgewässer
Die Maßnahmen sind als lfd. Nrn. 1 - 4 im
nachfolgenden Text sowie schematisch in der
Festsetzungskarte im Maßstab 1:10.000 und
im Flurkartenwerk festgesetzt. Das Flurkartenwerk
ist Bestandteil der Satzung.
ERLÄUTERUNGEN
Die Ansprüche nach Hochwasserschutz und einem geordneten Bodenwasserhaushalt
haben zum Ausbau nahezu aller Gewässer geführt.
Dieser auschließlich an seiner Zweckdienlichkeit orientierte Ausbau zu
raumsparenden, geometrischen und pflegeleichten Abflußprofilen hat
die spezifischen Lebensräume dieser Fließgewässer zerstört oder nachhaltig
beeinträchtigt. Zur Wiederherstellung des Ökosystems ”Bachaue”
bedarf es der naturnahen Neugestaltung des Gewässers im Gefälle, in
Längs- und Querprofilen und der Bepflanzung des Gewässers entsprechend
seiner natürlichen Zonierung. Ein solches naturnahes Gewässerprofil
bedingt einen höheren Raumbedarf als das vormals geometrische
Abflußprofil. Es ist ein Gewässerausbau und erfordert ein Fachplanverfahren
nach Wasserrecht.
Vorraussetzung für eine erfolgreiche Neugestaltung der Gewässer ist die
Schaffung und Bereitstellung genügend großer Entwicklungsräume, um
somit die ursprüngliche Dynamik der Gewässer, unter den gegebenen
Randbedingungen wiederherzustellen.
Aufgrund der gegebenen Randbedingungen und der Möglichkeiten einer
Umgestaltung von Schmutzwasserläufen / Fließgewässern im Emschergebiet
ist eine „Renaturierung“ im eigentlichen Sinne in der Regel nicht
realisierbar.
Aus diesem Grund sind Formulierungen wie ”naturnahe Umgestaltung”,
”naturnahe Neugestaltung” oder ”ökologische Verbesserung” zutreffender.