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Selbsthilfe und Migration - StadtRand gGmbH

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SELBSTHILFE<br />

UND MIGRATION<br />

Informationen <strong>und</strong> Kontakte aus Berliner <strong>Selbsthilfe</strong>-Kontaktstellen


LIEBE LESERIN UND LIEBER LESER<br />

GRUSSWORT VON GÜNTER PIENING<br />

INFORMATION<br />

WAS IST SELBSTHILFE?<br />

FORMEN DER SELBSTHILFE<br />

SELBSTHILFE ALS ÜBERSETZUNGSLEISTUNG<br />

SELBSTHILFE IST AUF DER GANZEN WELT ZUHAUSE<br />

FRAGEN AUS DER BERATUNG<br />

ZAHLEN UND FAKTEN<br />

BEST PRACTICE<br />

DIE KLASSISCHE GESPRÄCHSGRUPPE<br />

DIE ANGELEITETE GRUPPE<br />

DURCH VERANSTALTUNGEN ZUR SELBSTHILFE<br />

DURCH BERATUNG ZUR SELBSTHILFE<br />

SERVICE<br />

SELBSTHILFEGRUPPEN IN FREMDSPRACHEN<br />

LISTE ALLER BERLINER SELBSTHILFEKONTAKTSTELLEN<br />

LITERATURHINWEISE<br />

IMPRESSUM<br />

Seite 4<br />

Seite 5<br />

Seite 6-13<br />

Seite 6<br />

Seite 7<br />

Seite 8-10<br />

Seite 11<br />

Seite 12/13<br />

Seite 14/15<br />

Seite 16-25<br />

Seite 16/17<br />

Seite 18-20<br />

Seite 21-23<br />

Seite 24/25<br />

Seite 26-32<br />

Seite 26-29<br />

Seite 30/31<br />

Seite 32<br />

Seite 34<br />

INHALT - Seite 3<br />

INHALT


VORWORT<br />

LIEBE LESERIN<br />

UND LIEBER LESER,<br />

zu verstehen <strong>und</strong> zu vermitteln, warum<br />

so viele Menschen dieser Stadt sich<br />

regelmäßig in <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen engagieren,<br />

ist oftmals nicht leicht. Wer bisher<br />

mit dieser Form der Zusammenarbeit<br />

keinen Kontakt hatte, weiß meistens<br />

wenig von den Qualitäten der <strong>Selbsthilfe</strong>.<br />

Von der Erleichterung, ohne viele<br />

Erklärungen verstanden zu werden. Vom<br />

F<strong>und</strong>us zusammengetragener Informationen,<br />

ganz ohne marktwirtschaftliche<br />

Hintergedanken. Vom Selbstbewusstsein<br />

mündiger PatientInnen, die ihren<br />

persönlichen Weg auch als solchen<br />

erleben.<br />

In Deutschland hat die <strong>Selbsthilfe</strong>arbeit<br />

mittlerweile eine über Jahrzehnte reichende<br />

Tradition. Meistens kennt jeder<br />

jemanden, der jemanden kennt, der<br />

die dort gemachte Erfahrung richtig gut<br />

fand. Für Menschen anderer Nationen<br />

ist das nicht immer so. Die Idee, in einer<br />

Gesprächsgruppe Gleichbetroffener problem-<br />

oder krankheitsbezogene Themen<br />

zu behandeln, klingt hier oft befremdlich.<br />

Dabei bietet Berlin ein buntes Bild an<br />

Seite 4 - LIEBE LESERIN UND LIEBER LESER<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>organisationen im <strong>Migration</strong>sbereich.<br />

Menschen engagieren sich, um<br />

ihre Kultur zu bewahren, Hilfsangebote<br />

für Landsleute aufzubauen, Sport zu<br />

treiben oder um einfach Anlaufstelle<br />

für Begegnung <strong>und</strong> Austausch zu sein.<br />

Eigentlich eine gute Voraussetzung,<br />

auch bei persönlichen Problemlagen<br />

den eigenverantwortlichen Austausch<br />

zu suchen.<br />

Mit dieser Broschüre möchten wir einen<br />

Einblick in die bereits bestehende migrationsbezogene<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>arbeit im Rahmen<br />

der <strong>Selbsthilfe</strong>kontaktstellen Berlins<br />

geben. Wir möchten darüber informieren,<br />

was <strong>Selbsthilfe</strong> meint <strong>und</strong> vor welchen<br />

Herausforderungen dieses Konzept<br />

eigenverantwortlichen Ges<strong>und</strong>heits-<br />

Engagements steht, wenn es um seine<br />

Umsetzung für, mit <strong>und</strong> von MigrantInnen<br />

geht. Wir stellen Beispiele gelungener<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>arbeit vor <strong>und</strong> wünschen uns,<br />

durch die Unterschiedlichkeit der Anstöße<br />

zu neuem Engagement anzuregen.<br />

Schließlich werden Listen von bestehenden<br />

Gruppen <strong>und</strong> Beratungsadressen<br />

InteressentInnen <strong>und</strong> MultiplikatorInnen<br />

bei der weiteren Vermittlung helfen. Wir,<br />

das ist der Arbeitskreis <strong>Selbsthilfe</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Migration</strong>, der sich im Rahmen der, den<br />

Berliner Stadtteilzentren angegliederten<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>kontaktstellen, gegründet hat.<br />

Die Broschüre stellt den Zwischenstand<br />

unserer Arbeit dar. Wir bleiben am Thema<br />

– <strong>und</strong> freuen uns über alle Beobachtungen,<br />

Ergänzungen <strong>und</strong> Gespräche,<br />

die uns auch nach dieser Broschüre<br />

durch Sie erreichen.<br />

Gemeinsam geht es leichter!<br />

AK <strong>Selbsthilfe</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong><br />

Diana Krause - <strong>Selbsthilfe</strong>-Treffpunkt<br />

Friedrichshain-Kreuzberg<br />

Brigitte Meier-Obi - SEKIS<br />

Susanne Pistor - <strong>Selbsthilfe</strong>- <strong>und</strong><br />

Stadtteilzentrum Reinickendorf<br />

Ricarda Raabe - <strong>Selbsthilfe</strong>zentrum<br />

Köpenick & Treptow<br />

Birgit Sowade - <strong>Selbsthilfe</strong>- Kontakt- <strong>und</strong><br />

Beratungsstelle Mitte<br />

Yvonne Vedder - <strong>Selbsthilfe</strong>- Kontakt-<br />

<strong>und</strong> Beratungsstelle Marzahn-Hellersdorf


GRUSSWORT<br />

des Beauftragten für<br />

Integration <strong>und</strong> <strong>Migration</strong>,<br />

Günter Piening<br />

Ein Viertel der Berliner Bevölkerung<br />

besitzt einen <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong>.<br />

Berlin ist geprägt vom Mit- Mit- oder auch<br />

Nebeneinander unterschiedlicher KulKulturen <strong>und</strong> nicht nur Neuberliner/innen<br />

schätzen den Kontakt zu ganz verschiedenen<br />

Szenen <strong>und</strong> Lebensentwürfen.<br />

Daraus schöpft die Stadt einen Großteil<br />

ihrer Attraktivität. Vielfalt ist ein wertvolles<br />

Potenzial. Vielfalt muss aber auch<br />

gefördert <strong>und</strong> gepfl egt werden. Zentrale<br />

Aufgabe muss es sein, für alle Men-<br />

schen, gleich welcher Herkunft, gleiche<br />

Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe<br />

zu ermöglichen. Umfassend in die Praxis<br />

umgesetzt ist dieser Ansatz bisher nicht.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong>e sind alle Initiativen<br />

ungemein wertvoll <strong>und</strong> wichtig, die dazu<br />

beitragen, Wege zur Chancengleichheit<br />

zu ebnen. Nichts anderes ist das Ziel<br />

jeder interkulturellen Öffnung.<br />

Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten sind mit<br />

vielen Einrichtungen der sozialen Versorgung<br />

oft weit weniger vertraut als Alteingesessene.<br />

Sie benötigen Beratung<br />

<strong>und</strong> Orientierungshilfen im nicht immer<br />

leicht zu durchschauenden Dickicht der<br />

Angebote, die Berlin bereithält. Eine<br />

solche Hilfestellung ist der vorliegende<br />

Wegweiser.<br />

Ich würde mich freuen, wenn dieser<br />

Wegweiser möglichst vielen Ratsuchenden<br />

Orientierung bietet. Letztlich fördert<br />

er damit die Begegnung zwischen den<br />

Menschen unterschiedlicher Herkunft,<br />

Nationalität oder Religion über kulturelle,<br />

sprachliche oder ethnische Grenzen hinweg.<br />

Ich danke allen Beteiligten, die diese<br />

Übersicht über die unterschiedlichen<br />

Anlaufstellen <strong>und</strong> Hilfsangebote zusammen<br />

gestellt haben. Sie haben damit<br />

praktische Hilfe zur <strong>Selbsthilfe</strong> geleistet.<br />

Günter Piening<br />

Beauftragter des Senats für Integration<br />

<strong>und</strong> <strong>Migration</strong><br />

GRUSSWORT - Seite 5<br />

GRUSSWORT


WAS IST SELBSTHILFE ?<br />

Seite 6 - WAS IST SELBSTHILFE?<br />

WAS IST<br />

SELBSTHILFE?<br />

SELBSTHILFE?<br />

<strong>Selbsthilfe</strong> bietet ein Forum, in dem Menschenschen<br />

sich Wissen <strong>und</strong> Kompetenzen<br />

aneignen, um ihre gegenwärtige Lebenssituation<br />

zu verbessern. In den Initiativen<br />

fi nden sich Menschen zusammen, die<br />

ein ein gemeinsames Thema verbindet. Oft<br />

leiden die Mitglieder Mitglieder unter der gleichen<br />

Krankheit, Behinderung Behinderung oder seelischen<br />

Konfl Konfl iktsituation iktsituation <strong>und</strong> bemühen sich<br />

gemeinsam um die Bewältigung von<br />

Problemen. Problemen. Sie tauschen Erfahrungen<br />

<strong>und</strong> Informationen aus <strong>und</strong> bieten vertrauensvolle<br />

Beratung <strong>und</strong> Unterstützung<br />

zu ihrem Thema.<br />

Auch Angehörige von Betroffenen organisieren<br />

sich in der <strong>Selbsthilfe</strong>, um die<br />

Belastungen, die die Situation für ihren<br />

eigenen Alltag <strong>und</strong> das Leben von Familie<br />

<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en bedeuten kann, für sich<br />

zu bearbeiten.<br />

Für den Einzelnen kann das Engagement<br />

in einer Gruppe Verschiedenes mit<br />

sich bringen. <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen geben<br />

den Betroffenen die Gelegenheit, sich<br />

gegenseitig bei der Bewältigung von<br />

Schwierigkeiten zu unterstützen <strong>und</strong><br />

neue Kenntnisse über die persönliche<br />

Problemsituation zu erwerben. Die gegenseitige<br />

Ermunterung seine Rechte einzufordern,<br />

hilft den Betroffenen dabei einen<br />

selbstsicheren Umgang mit Ärzten <strong>und</strong><br />

anderen Professionellen zu entwickeln.<br />

Gemeinsam lässt sich eine konkrete Taktik<br />

für ein Problem erarbeiten <strong>und</strong> neue<br />

Lebensinhalte <strong>und</strong> Perspektiven können<br />

entwickelt werden. Die gemeinsamen<br />

Aktivitäten schaffen mehr BewegungsBewegungsfreiheit,<br />

fördern den Kontakt zu anderen<br />

Menschen <strong>und</strong> können helfen Ängste<br />

abzubauen.<br />

Viele Mitglieder von <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen<br />

haben die Erfahrung gemacht, dass sie<br />

durch die Teilnahme auch mit großen<br />

Belastungen fertig werden. Häufi g gehen<br />

sie selbständiger <strong>und</strong> selbstbewusster<br />

mit ihren Problemen um. Die gemeinsame<br />

Arbeit in einer <strong>Selbsthilfe</strong>gruppe gibt<br />

ihnen die Möglichkeit soziale, seelische<br />

<strong>und</strong> krankheitsbedingte Folgen besser zu<br />

verkraften. <strong>Selbsthilfe</strong> bedeutet deshalb,<br />

die eigenen Probleme <strong>und</strong> deren Lösung<br />

selbst in die Hand zu nehmen <strong>und</strong> im<br />

Rahmen der eigenen Möglichkeiten aktiv<br />

werden zu können.


FORMEN DER<br />

SELBSTHILFE<br />

Die bestehenden<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>-Initiativen lassen<br />

sich (idealtypisch) in<br />

drei unterschiedliche<br />

Formen unterscheiden:<br />

Im Wesentlichen gibt es drei Formen<br />

der <strong>Selbsthilfe</strong>. <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen sind<br />

die kleinste <strong>und</strong> loseste Form der <strong>Selbsthilfe</strong>.<br />

Im Mittelpunkt der dort geleisteten<br />

Gruppenarbeit steht der gemeinsame,<br />

vertrauensvolle Erfahrungs- <strong>und</strong><br />

Informationsaustausch. Initiativen,<br />

die ihr Wissen<br />

auch anderen<br />

Betroffenen zur<br />

Verfügung stellen<br />

wollen, sind in der<br />

Regel als <strong>Selbsthilfe</strong>projekte<br />

aufgebaut.<br />

Die dritte Form sind<br />

sogenannte <strong>Selbsthilfe</strong>organisationen.<br />

In ihnen<br />

sind Menschen organisiert,<br />

d i e landes- <strong>und</strong> b<strong>und</strong>esweit ihre<br />

Inte-ressen als Lobby wirkungsvoll<br />

vertreten wollen.<br />

Entsprechend ihren Zielen übernimmt<br />

jede der drei Formen eine bestimmte<br />

Aufgabe in der <strong>Selbsthilfe</strong>. Daher schließen<br />

sich die unterschiedlichen Modelle<br />

nicht gegenseitig aus, sondern bilden<br />

wichtige Ergänzungen zu der Arbeit der<br />

jeweils anderen Initiativen.<br />

Egal ob chronische Erkrankungen, psychische<br />

Probleme oder soziale Konfl iktsituationen<br />

– zu jedem Thema lassen<br />

sich <strong>Selbsthilfe</strong>initiativen fi nden <strong>und</strong> es<br />

werden ständig neue gegründet.<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>gruppen sind freiwillige<br />

Zusammenschlüsse von Menschen,<br />

deren Aktivitäten sich in erster Linie<br />

an den Wünschen <strong>und</strong> Bedürfnissen<br />

der Gruppenmitglieder orientieren. Ihre<br />

Inhalte <strong>und</strong> Arbeitsweisen werden von<br />

den Mitgliedern selbst bestimmt. Die<br />

regelmäßigen Treffen schaffen Vertrauen<br />

<strong>und</strong> Nähe zwischen den Mitgliedern.<br />

Ziel von <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen ist es, den<br />

Einzelnen zu entlasten. Durch die Unterstützung<br />

der anderen Mitglieder lernen<br />

die Teilnehmer, dass sie nicht allein mit<br />

ihren Problemen sind. Sie werden befähigt,<br />

ihre Schwierigkeiten zu erkennen<br />

<strong>und</strong> mit ihnen umzugehen.<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>projekte bieten auch Betroffenen<br />

außerhalb der eigenen Gruppe ihre<br />

Unterstützung an. Sie organisieren Informationsveranstaltungen<br />

<strong>und</strong> betreiben<br />

Öffentlichkeitsarbeit für ihr Thema. Ziel<br />

der Projekte ist es, Menschen, die bisher<br />

nicht in einer Gruppe mitarbeiten Informationen,<br />

Beratung <strong>und</strong> Hilfestellung zu<br />

geben. Dabei spielt es keine Rolle, ob<br />

jemand selbst betroffen ist oder sich als<br />

Angehöriger informieren <strong>und</strong> austauschen<br />

möchte.<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>organisationen bündeln<br />

die <strong>Selbsthilfe</strong>aktivitäten in einem B<strong>und</strong>esland<br />

<strong>und</strong> deutschlandweit. Sie sind<br />

in Gruppen <strong>und</strong> Vereinen organisiert <strong>und</strong><br />

vertreten die Interessen der Betroffenen<br />

gegenüber Krankenkassen <strong>und</strong> Politik.<br />

Sie bieten zudem ein Forum für den<br />

Erfahrungsaustausch. Sie beraten in<br />

Fragen des Sozialrechts <strong>und</strong> verfügen<br />

meist über weit verzweigte Gruppenstrukturen<br />

<strong>und</strong> hilfreiche Kontakte für<br />

Betroffene <strong>und</strong> deren Angehörige.<br />

Viele Gruppen <strong>und</strong> Organisationen sind<br />

inzwischen akzeptierte <strong>und</strong> gefragte<br />

Partner der Versorgung im Ges<strong>und</strong>heitswesen.<br />

<strong>Selbsthilfe</strong> will nicht professionelle<br />

Leistungen ersetzen. Sie ist ein<br />

wichtiges, zusätzliches Angebot.<br />

FORMEN DER SELBSTHILFE - Seite 7<br />

FORMEN DER SELBSTHILFE


SELBSTHILFE ALS ÜBERSETZUNGSLEISTUNG<br />

SELBSTHILFE ALS<br />

ÜBERSETZUNGS-<br />

LEISTUNG<br />

Aspekte zur Gestaltung<br />

von <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen im<br />

<strong>Migration</strong>sbereich<br />

Berlinweit sind wenig MigrantInnen in<br />

den Gesprächsgruppen der ges<strong>und</strong>heitsbezogenen<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>arbeit zu fi nden.<br />

Warum eigentlich? Was macht den<br />

Zugang schwer? Und was hilft, die Idee<br />

des Engagements in <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen<br />

attraktiv klingen zu lassen? Menschen<br />

aus der aktiven <strong>Selbsthilfe</strong>arbeit Berlins<br />

berichten von unterschiedlichsten<br />

Aspekten:<br />

Sprache<br />

Ricarda Raabe, SHK Köpenick & Treptow<br />

> <strong>Selbsthilfe</strong> bedeutet „reden“ <strong>und</strong> reden<br />

hat mit Sprache zu tun. Wer unsicher<br />

Seite 8 - SELBSTHILFE ALS ÜBERSETZUNGSLEISTUNG<br />

im Umgang mit der<br />

deutschen Sprache<br />

ist, wird sich nicht in<br />

Gruppen wohlfühlen,<br />

in denen persönliche<br />

Erfahrungen über die<br />

deutsche Sprache<br />

ausgetauscht werden.<br />

Mangelnde Sprachkompetenz ist<br />

daher für viele eine wirkliche Barriere hinsichtlich<br />

der Teilnahme an einer <strong>Selbsthilfe</strong>gruppe.<br />

Deshalb ist es um so wichtiger<br />

muttersprachliche <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen<br />

beim Aufbau <strong>und</strong> bei der Etablierung zu<br />

unterstützen. Denn wirklicher Austausch<br />

erfolgt nur in der mir vertrauten Sprache.<br />

Hier ist meine Gefühlswelt zu Hause.<br />

Beziehung<br />

Michail Dubrovskij, SHG<br />

„Eltern helfen Eltern“<br />

> Der persönliche,<br />

regelmäßige Kontakt<br />

spielt eine wesentliche<br />

Rolle beim Aufbau<br />

von <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen.<br />

Einladung<br />

passiert von M<strong>und</strong><br />

zu M<strong>und</strong>. Das am besten dreimal im<br />

Vorfeld – <strong>und</strong> kurz vorher noch einmal<br />

mit persönlicher Verabredung. Allein aus<br />

Interesse an einen Ort zu gehen, an dem<br />

man niemanden kennt, passiert so gut<br />

wie gar nicht.<br />

Oft kommen die Leute drei, vier mal zu<br />

mir zur Beratung, bis sie sich überhaupt<br />

in die Gruppe einladen lassen. Und wenn<br />

ich vor dem Gruppentreffen vorher nicht<br />

anrufe, kann ich nie sicher sein, ob sie<br />

tatsächlich da sein werden.<br />

Scham<br />

Hatice Akyüz,<br />

türkische Sprechst<strong>und</strong>e SHK Mitte<br />

> Die Erfahrung ist<br />

immer die gleiche:<br />

ich erzähle von der<br />

Möglichkeit der<br />

türkischsprachigen<br />

Depressionsgruppe<br />

<strong>und</strong> die Leute sind<br />

sehr interessiert. Ich<br />

will mich mit Ihnen zur Gruppe verabreden,<br />

<strong>und</strong> niemand kommt mit. Die Angst<br />

vor dem Tratsch im Netzwerk ist einfach<br />

zu groß. In Moabit in die Depressionsgruppe<br />

zu gehen <strong>und</strong> eine Woche später<br />

sprechen mich meine Verwandten /<br />

Fre<strong>und</strong>e / Bekannten in Neukölln darauf<br />

an - das will niemand riskieren.


Ich kenne Menschen, die, wenn sie die<br />

Idee der <strong>Selbsthilfe</strong>gruppe für sich überzeugend<br />

fi nden, lieber in eine deutschsprachige<br />

Gruppe gehen. Anonymität ist<br />

dann wichtiger als Sprache.<br />

Offener Rahmen<br />

Özlem Ekinci, Ges<strong>und</strong>heit Interkulturell<br />

> Ich sitze oft im Cafe´ meines Projektes,<br />

um mit den Leuten in Kontakt zu kommen.<br />

Manchmal werfe ich eine Frage ein<br />

<strong>und</strong> alle reden<br />

darüber. Sich<br />

zu der selben<br />

Frage in<br />

einer Gruppe<br />

zu treffen,<br />

wäre nicht<br />

möglich. So<br />

passiert oft im offenen Bereich nichts<br />

anderes als in einem „<strong>Selbsthilfe</strong>gruppe“<br />

genannten Treffen. Es fühlt sich für die<br />

Beteiligten nur anders an. Vertrauter,<br />

unverbindlicher, weniger nach verwerflicher<br />

„Problemgruppe“.<br />

Aber natürlich hat die Form ihre Grenzen.<br />

Die Gruppendynamik kann ganz<br />

schnell umschlagen <strong>und</strong> aus Mitgefühl<br />

<strong>und</strong> Interesse wird Neugier <strong>und</strong> Tratsch.<br />

Manchmal werde ich darum im Cafe´<br />

angesprochen: „Kann ich mal kurz mit<br />

Dir reden ...“. Dann weiß ich: die wichtigen<br />

Sachen brauchen eben doch den<br />

verlässlichen Schonraum.<br />

Atmosphäre<br />

Diana Krause,<br />

SHK Friedrichshain-Kreuzberg<br />

> Die Atmosphäre<br />

des Raumes in dem<br />

sie sich treffen spielt<br />

für unsere russischen<br />

Gruppen immer eine<br />

große Rolle. Es muss<br />

ihr Raum sein, damit<br />

sie sich darin wohlfühlen<br />

<strong>und</strong> öffnen<br />

können. Da unsere Räume multifunktional<br />

sind <strong>und</strong> von vielen verschieden Men-<br />

schen genutzt werden, löst die russische<br />

Rheumagruppe das Problem ganz eigen:<br />

sie reisen mit einem kleinen Koffer an,<br />

der von der Kerze bis zum Spitzendeckchen<br />

alles enthält, was ihre Atmosphäre<br />

schafft. Sind die Deckchen verteilt <strong>und</strong><br />

der Tee gekocht, kann es los gehen.<br />

Autorität<br />

Birgit Sowade, SHK Mitte<br />

> MigrantInnen aus dem türkisch / arabischen<br />

Raum orientieren sich in einer<br />

Kontaktstelle häufi g<br />

an einem festen<br />

Ansprechpartner.<br />

Sie möchten wissen,<br />

wer „Chef“ ist. Auch<br />

sogenannte „<strong>Selbsthilfe</strong>gruppen“<br />

sammeln sich oft<br />

um einen Verantwortlichen,<br />

wortlichen, der die Fäden in der Hand<br />

hat <strong>und</strong> als als „Autorität“ „Autorität“ gilt. Gesucht wird<br />

klare klare Anleitung mit klaren klaren Aussagen „was<br />

muss ich ich tun um ges<strong>und</strong> zu werden“.<br />

Das Modell „Austausch zur eigenverantwortlichenwortlichen<br />

Entscheidung fi ndung“ klingt<br />

nicht vertrauenswürdig.<br />

Für mich heißt das: das: bei der Frage,<br />

ob <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen längerfristig<br />

angeleitet sein dürfen, sage ich ich im<br />

<strong>Migration</strong>szusammenhang <strong>Migration</strong>szusammenhang heute:<br />

„Wenn es der einzige Weg ist, Vertrauen Vertrauen<br />

in Gruppe zu schaffen: ja!“<br />

SELBSTHILFE ALS ÜBERSETZUNGSLEISTUNG - Seite 9<br />

SELBSTHILFE SELBSTHILFE SELBSTHILFE ALS ÜBERSETZUNGSLEISTUNG


SELBSTHILFE ALS ÜBERSETZUNGSLEISTUNG<br />

Erklärungsbedarf<br />

Ismail Yasar,<br />

SHG „Türkische Diabetiker“<br />

> <strong>Selbsthilfe</strong> ist in<br />

der in Deutschland<br />

bekannten Form<br />

bei den meisten<br />

Migrantengruppen<br />

eher unbekannt.<br />

Auch das Wort<br />

„<strong>Selbsthilfe</strong>“ existiert<br />

in vielen Sprachen<br />

nicht.<br />

Dort, wo es ähnliche Gruppentreffen zu<br />

ges<strong>und</strong>heitlichen Themen gibt, haben<br />

sie andere Formen. Entweder sind es<br />

von Ärzten angeleitete Angebote ( Türkei)<br />

oder Gruppen, die eher „Fachzirkeln“<br />

ähneln <strong>und</strong> nicht für den Normalverbraucher<br />

geöffnet sind (arabischer Raum).<br />

Das heißt: wir haben Erklärungsbedarf.<br />

Worum geht es bei unserem Angebot<br />

überhaupt?<br />

Seite 10 - SELBSTHILFE ALS ÜBERSETZUNGSLEISTUNG<br />

Krankheitsverständnis<br />

Wolfgang Hardt, SHK Neukölln-Nord<br />

> Gr<strong>und</strong>legend scheint es deutliche<br />

Unterschiede im Krankheitsverständnis<br />

zu geben. Deutsche Patienten fühlen<br />

sich häufi ger verantwortlich, sich für ihre<br />

Situation einzusetzen um etwas zu verändern.<br />

Hier spielt das psychosomatische<br />

Hintergr<strong>und</strong>verständnis von Krankheit<br />

gr<strong>und</strong>legend eine Rolle. Krankheit ist die<br />

Herausforderung zu überlegen, wie ich<br />

mein Leben gestalte. Ich bin für mich<br />

verantwortlich, <strong>und</strong> damit auch für meinen<br />

Körper <strong>und</strong> meine Erkrankung. Die<br />

Haltung passt zum individualistischen<br />

Menschenbild.<br />

Für Migranten<br />

(orient. / türk.) ist<br />

Krankheit häufi g<br />

ein „von außen“ auf<br />

sie zukommendes<br />

Ereignis, dass auch<br />

„von außen“ über<br />

Fachkräfte gelöst<br />

werden muss. Mir ist<br />

ein Schicksal widerfahren. Ich brauche<br />

jemanden, der dieses Schicksal von mir<br />

abwendet (womit erneut die Autorität ins<br />

Spiel kommt).<br />

Zeit<br />

Brigitte Meier-Obi, SEKIS<br />

> Vereinbarte Zeiten zur Raumnutzung<br />

Raumnutzung<br />

werden z. T. von Gruppen aus dem<br />

<strong>Migration</strong>sbereich <strong>Migration</strong>sbereich sehr sehr großzügig<br />

gehandhabt. Das Das führt führt in <strong>Selbsthilfe</strong>-<br />

Kontaktstellen ab <strong>und</strong> an an zu Konfl ikten<br />

mit nachfolgenden Gruppen. Gruppen. Das Haus<br />

braucht aus organisatorischen Gründen<br />

klare Vereinbarungen.<br />

Trotzdem ist es möglich, die Zeitspanne<br />

der Raumnutzung<br />

bei Gruppen aus<br />

dem <strong>Migration</strong>sbereich<br />

anders zu<br />

handhaben, als es<br />

die üblichen 1,5 –<br />

St<strong>und</strong>en-Sitzungen<br />

der meisten anderen<br />

Gruppen vorgeben.


SELBSTHILFE IST<br />

AUF DER DER GANZEN GANZEN<br />

WELT ZU HAUSE<br />

Ist <strong>Selbsthilfe</strong> deutsch?<br />

Prof. Barbara John,<br />

Vorsitzende des PARI- PARI- PARI-<br />

TÄTISCHEN LandesLandesverbandes Berlin e.V.<br />

über weltweite Formen<br />

der <strong>Selbsthilfe</strong><br />

Dass sich Menschen helfen, eine<br />

schwierige schwierige Lebenslage gemeinsam zu<br />

meistern, ist so alt wie die Menschheit<br />

selbst. selbst. Als unsere Vorfahren noch als<br />

Jäger <strong>und</strong> Sammler überleben mussten,<br />

war es für alle eine Notwendigkeit, in der<br />

Gruppe zu jagen, um dann die Beute zu<br />

teilen. Allein auf sich gestellt, wäre es<br />

kaum möglich gewesen, große Tiere mit<br />

primitiven Werkzeugen zu töten <strong>und</strong> zu<br />

zerlegen. Das ist lange her, ungefähr 10<br />

Millionen Jahre, aber das Konzept des<br />

gegenseitigen Helfens ist heute noch<br />

aktuell. Es erlebt sogar eine neue Blütezeit.<br />

Die sieht von Land zu Land sehr<br />

verschieden aus.<br />

<strong>Selbsthilfe</strong> mit<br />

staatlicher Unterstützung<br />

In Deutschland ist die <strong>Selbsthilfe</strong> verb<strong>und</strong>en<br />

mit staatlichen Unterstützungen<br />

<strong>und</strong> Einfl Einfl üssen. Es ist Tradition, dass der<br />

Staat in seiner Rolle als „fürsorgliches<br />

Oberhaupt“ sich auch um diejenigen<br />

kümmert, die fi nanziell <strong>und</strong> ideell ideell ein<br />

weiteres, bürokratieunabhängiges<br />

Netzwerk Netzwerk betreiben wollen.<br />

Das hat Vor- <strong>und</strong> Nachteile: Es ist hierzulande<br />

leichter, <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen<br />

aufzubauen, wenn dafür Geld Geld zur Verfügung<br />

gestellt wird. Allerdings befi nden<br />

sich dann dann die <strong>Selbsthilfe</strong>akteure <strong>Selbsthilfe</strong>akteure wieder<br />

in einer gewissen Kontrolle von Ämtern<br />

<strong>und</strong> Abrechnungsregeln. Deshalb ist<br />

zu empfehlen, staatlich unterstützte<br />

Gruppen professionell zu managen,<br />

damit die Verwaltungsvorgänge nicht<br />

den Elan <strong>und</strong> das eigentliche Anliegen<br />

ersticken.<br />

Keimzelle Familie<br />

Die Keimzelle der <strong>Selbsthilfe</strong> ist natürlich<br />

die Familie. Hier wird unvoreingenommen<br />

<strong>und</strong> ganz selbstverständlich geholfen,<br />

wenn Not droht <strong>und</strong> ein Problem<br />

nur durch Zusammenhalt gemildert oder<br />

gar beseitigt werden kann. Solche Situ-<br />

ationen sind Einwanderern aus eigener<br />

Erfahrung vertraut. Daran ist anzuknüpfen,<br />

wenn sie tätig einbezogen werden<br />

wollen.<br />

Erfahrung wird Programm<br />

Transparenz über<br />

die Arbeit <strong>und</strong><br />

Delegation von<br />

Verantwortung<br />

müssen am Anfang<br />

stehen. Geht es<br />

z. B. um eine<br />

Gruppe zum Thema<br />

Kindererziehung,<br />

könnte begonnen werden, indem Mütter<br />

<strong>und</strong> auch Väter über ihre Erfahrungen<br />

berichten <strong>und</strong> auch die Hilfen andeuten,<br />

die sie brauchen. Daraus kann dann das<br />

Programm schrittweise entstehen <strong>und</strong><br />

sich weiterentwickeln.<br />

<strong>Selbsthilfe</strong> kennt keine Nationalität; sie<br />

gewinnt ihre Kraft aus Mitmenschlichkeit<br />

<strong>und</strong> Einfühlungsvermögen in Verbindung<br />

mit gutem Projektmanagement<br />

<strong>und</strong> einer klugen, fortwährenden<br />

Analyse des Bedarfs an gegenseitiger<br />

Unterstützung.<br />

SELBSTHILFE IST IN DER GANZEN WELT ZUHAUSE - Seite 11<br />

SELBSTHILFE IST IN DER GANZEN WELT ZUHAUSE


FRAGEN AUS DER BERATUNG<br />

FRAGEN<br />

ÜBER FRAGEN<br />

... ergeben sich oft,<br />

bevor tatsächlich das<br />

erste Treffen einer<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>gruppe<br />

besucht wird. Hier folgen<br />

10 der beliebtesten<br />

Wie sieht<br />

so ein<br />

Treffen aus?<br />

In <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen treffen sich Menschen<br />

zum Austausch über ein Thema das<br />

sie jeweils persönlich betrifft. Die Treffen fi nden<br />

in irgend einer Form regelmäßig statt<br />

(wöchentlich / vierzehntägig / monatlich).<br />

Die Größe der Gruppe kann sehr unterschiedlich<br />

sein. Üblich sind Gruppen mit<br />

einer durchschnittlichen TeilnehmerInnenzahl<br />

von ca. 6 – 8 Personen.Zwei Hauptbereiche<br />

bestimmen meist das Gespräch:<br />

Fragen der Information (Hintergründe,<br />

Therapien, Erfahrungen mit Ärzten) <strong>und</strong><br />

persönliche Unterstützung (Fragen <strong>und</strong><br />

Erfahrungen r<strong>und</strong> um den Alltag mit der<br />

Erkrankung/ dem Problem).<br />

Seite 12 - FRAGEN AUS DER BERATUNG<br />

Was<br />

muss<br />

ich mit-<br />

bringen? Ohne es zu versuchen wird es dazu<br />

Wichtig ist der Mut, sich auf bisher<br />

fremde Menschen einzulassen <strong>und</strong> die<br />

Bereitschaft, selbst Verantwortung für<br />

das was passieren soll zu übernehmen.<br />

Und schließlich noch ein bisschen Kleingeld<br />

für die Raumnutzung. Unterlagen<br />

oder Krankenkarten sind nicht nötig<br />

mitzubringen.<br />

Muss ich meinen<br />

Namen oder<br />

Adresse angeben?<br />

Nein. Wer Fre<strong>und</strong>e gewinnen will <strong>und</strong><br />

unter Umständen an Kontakten jenseits<br />

der Gruppentreffen Interesse hat, wird<br />

um ein paar Daten im Austausch nicht<br />

herumkommen. Verpfl ichtungen gibt<br />

es absolut keine. Jede/r TeilnehmerIn<br />

bestimmtselbst, wie viel sie / er von sich<br />

erzählen möchte.<br />

Hilft<br />

mir<br />

das?<br />

Ohne es zu versuchen wird es dazu<br />

vermutlich keine Antwort geben. Das<br />

<strong>Selbsthilfe</strong> an sich eine sehr informative,<br />

unterstützende <strong>und</strong> im Umgang mit der<br />

eigenen Erkrankung / dem eigenen Problem<br />

selbstbewusst machende Erfi ndung<br />

ist, hat sich seit vielen Jahrzehnten<br />

gezeigt. Zumindest ist es einen Versuch<br />

wert!<br />

Ist da wirklich keine<br />

Anleitung dabei? Funktioniert<br />

das?<br />

Die Professionalität in <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen<br />

fi ndet sich in den Erfahrungen <strong>und</strong><br />

dem Hintergr<strong>und</strong>wissen der Betroffenen.<br />

Und mit ein bisschen Übung auch in der<br />

sozialen Fertigkeit mit sehr verschiednen<br />

Menschen ein gemeinsames Interesse zu<br />

verfolgen. Mit wenigen Spielregeln funktioniert<br />

dies tatsächlich ohne Anleitung.<br />

Die Verantwortung wird nicht abgeschoben.<br />

Sie bleibt bei jedem einzelnen.


Kostet<br />

das<br />

was?<br />

Da die <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen ihre Arbeit<br />

selbst organisieren, entstehen auch<br />

keine Kosten. Ausnahme ist oft eine<br />

kleine Raumnutzungsspende für den<br />

Ort, an dem die Gruppe sich trifft.<br />

Muss ich da was sagen?<br />

Sicher nicht gleich am Anfang. Alle anderen<br />

kennen das Gefühl, neu <strong>und</strong> noch<br />

unsicher in der Gruppe zu sein. Wer allerdings<br />

über viele Termine Informationen<br />

<strong>und</strong> persönliche Erfahrungen anvertraut<br />

bekommt ohne sich selbst einzubringen,<br />

wird sicher darauf angesprochen werden.<br />

<strong>Selbsthilfe</strong> ist geben <strong>und</strong> nehmen.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich aber gilt: jede/r erzählt<br />

immer nur so viel wie er / sie möchte. Es<br />

gibt überhaupt keine „Redeverpfl ichtung“.<br />

Muss ich<br />

immer<br />

kommen?<br />

Vertauen kann nur wachsen, wenn man<br />

sich aufeinander verlassen kann. Darum<br />

ist es für <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen wichtig zu<br />

wissen, wen man an einem Tag treffen<br />

wird. Niemand kann oder will immer<br />

kommen. Aber die anderen sollten sich<br />

darauf verlassen können, dass ich nicht<br />

einfach kommentarlos wegbleibe.<br />

Kann ich jemanden<br />

mitbringen?<br />

Das kann schwierig sein. Am besten fragt<br />

man in der Gruppe selbst vorher nach.<br />

Viele Gruppen schätzen es sehr, allein<br />

unter Betroffenen zu sein. Manchmal gibt es<br />

verabredete Tage, an denen Fre<strong>und</strong>e oder<br />

Familienmitglieder mit eingeladen werden<br />

um die Gruppe vorzustellen. Regelmäßig<br />

wird es sicher nicht gehen.<br />

Sind da<br />

Frauen<br />

<strong>und</strong><br />

Männer?<br />

Wenn es nicht anders ausgeschrieben ist,<br />

sind <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen immer für beide<br />

Geschlechter offen.<br />

FRAGEN AUS DER BERATUNG - Seite 13<br />

FRAGEN AUS DER BERATUNG


Berlin ist die bevölkerungsreichste Stadt<br />

Deutschlands. Unter den insgesamt ungefähr<br />

3,4 Millionen Einwohnern machen nicht-deutsche<br />

Staatsangehörige 13,7 % aus. Mehr<br />

als jede 8. Person in Berlin besitzt demnach<br />

keine deutsche Staatsangehörigkeit.<br />

Das alte Ost-Berlin hatte keinen<br />

Anteil an der Zuwanderung von<br />

Arbeitsemigranten vor 1989, daher<br />

leben bis heute nur wenige Personen<br />

mit türkischer, griechischer<br />

<strong>und</strong> italienischer Staatsangehörigkeit<br />

im Osten der Stadt.<br />

D i e<br />

nicht-deutsche<br />

Bevölkerung<br />

ist ungleichmäßig<br />

über die Stadt verteilt.<br />

Zwischen den Bezirken<br />

variiert die Quote der<br />

Bewohner ohne deutsche<br />

Staatsangehörigkeit zwischen 3,3 %<br />

(Treptow- Köpenick) bzw. 3,6 % (Marzahn-Hellersdorf)<br />

<strong>und</strong> 23 % (Friedrichshain-Kreuzberg)<br />

bzw.<br />

28,7 % (Mitte).<br />

Die meisten Personennicht-deutscherStaatsangehörigkeit<br />

stammen<br />

in Berlin im Jahr<br />

2008 aus der Türkei<br />

(111.285) gefolgt<br />

von Staatsbürgern<br />

aus Polen (43.700).<br />

Die Gruppe der<br />

Staatsbürger aus<br />

der ehem. Sowjetunion<br />

bildet eine<br />

Stärke von 3.796<br />

Personen.


Nach der Defi nition des Mikrozensus<br />

2005 leben in Deutschland<br />

15,3 Millionen Menschen<br />

mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong>, das<br />

entsprich einem Anteil von 19%<br />

der Gesamtbevölkerung. Der<br />

Anteil in den Städten mit mehr<br />

als 200.000 Einwohnern ist mit<br />

26,5% deutlich höher gegenüber<br />

dem Anteil von 11,7% in<br />

kleinen Gemeinden mit weniger<br />

als 20.000 Einwohnern.<br />

Ehemalige<br />

„Gastarbeiter“<br />

Deutschstämmige<br />

Menschen aus den<br />

ehemaligen Ostblockstaaten insbesondere<br />

Russland, Polen, Rumänien<br />

Asylsuchende Menschen ohne Aufenthaltsgenehmigung<br />

Alle Ausländer, die in Deutschland arbeiten<br />

Alle Ausländer mit deutschem/r Partner/in <strong>und</strong><br />

deren Kinder<br />

In Deutschland geborene Kinder mit deutscher<br />

Staatsangehörigkeit, bei denen sich der <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong><br />

aus dem <strong>Migration</strong>sstatus der<br />

Eltern ableitet


KLASSISCHE GESPRÄCHSGRUPPE<br />

KLASSISCHE<br />

GESPRÄCHSGRUPPE<br />

„Reden, immer wieder<br />

reden“<br />

Kriegserfahrungen bleiben ein<br />

Leben lang haften <strong>und</strong> belasten den<br />

Alltag im Leben „danach“. Besonders,<br />

wenn dieses Leben in einem<br />

bis dahin völlig fremden Land stattfi<br />

ndet. Azra Tatarević dem <strong>Selbsthilfe</strong>zentrum<br />

Köpenick & Treptow<br />

berichtet über die Gründung ihrer<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>gruppe für Frauen aus<br />

Bosnien, Serbien <strong>und</strong> Kroatien.<br />

Azra Taterević aus<br />

Bosnien: Für uns Bosnierinnen<br />

<strong>und</strong> Bosnier war<br />

es nicht einfach die eigene<br />

Heimat zu verlassen <strong>und</strong><br />

sich ein neues Leben in<br />

Berlin aufzubauen. All die<br />

Kriegserlebnisse <strong>und</strong> Erfahrungen,<br />

die wir zwangsläufi g<br />

in dieser Zeit sammeln mussten,<br />

tragen wir heute noch in<br />

uns. Es gelingt uns nicht immer dies zu<br />

vergessen <strong>und</strong> viele von uns sind stark<br />

traumatisiert <strong>und</strong> haben Probleme, den<br />

Alltag mit seinen unterschiedlichen<br />

Seite 16 - KLASSISCHE GESPRÄCHSGRUPPE<br />

Thematiken zu bewäl- tigen. So<br />

viel Zeit ist vergangen seit dem<br />

Kriegsende 1995 <strong>und</strong> trotzdem<br />

kommen immer wieder alte<br />

Erinnerungen hoch.<br />

Auch gibt es immer<br />

wieder Schwie- rigkeiten<br />

mit der Integra- t i o n .<br />

Bosnischen Frauen fällt es schwer eine<br />

fremde Spra- che zu lernen<br />

<strong>und</strong> neue Fre<strong>und</strong>innen zu<br />

fi nden da die deutsche<br />

Kultur sich<br />

sehr<br />

von der bosnischen Kultur unterscheidet.<br />

Mir ist es auch wichtig,<br />

dass unsere Gruppe offen ist für kroa-<br />

tische <strong>und</strong> serbische Frauen, die ähnliche<br />

Traumatisierungen in der Kriegszeit<br />

erfahren haben <strong>und</strong> sich mit anderen<br />

Frauen austauschen möchten.<br />

Vor einem Jahr habe ich aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> eine <strong>Selbsthilfe</strong>gruppe für bosnische<br />

Frauen gegründet: Reden, immer<br />

wieder reden <strong>und</strong> sich gegenseitig stützen.<br />

Das ist der Sinn unserer Treffen.<br />

Wir sind eine kleine <strong>Selbsthilfe</strong>gruppe.<br />

Alle von uns leiden unter Ängsten <strong>und</strong><br />

Depressionen. Einmal im Monat treffen<br />

wir uns <strong>und</strong> reden über unsere Probleme<br />

<strong>und</strong> Sorgen. Dieser Austausch tut<br />

uns gut <strong>und</strong> stärkt uns für unseren<br />

Alltag in der Familie <strong>und</strong> in<br />

unserem Beruf.<br />

Dabei fällt mir immer wieder<br />

auf, dass es nicht leicht ist bosnische<br />

Frauen dazu zu bringen<br />

sich zu öffnen. Eine große Hilfe<br />

<strong>und</strong> absolute Voraussetzung ist<br />

der Austausch in unserer Muttersprache!<br />

Hier fällt es uns viel<br />

leichter, einerseits überhaupt über<br />

unsere Gefühle zu sprechen <strong>und</strong><br />

sie andererseits wirklich auszusprechen.<br />

Unsere Hauptaufgabe besteht darin, uns<br />

gegenseitig zu unterstützen.


So haben wir uns gef<strong>und</strong>en. Gemeinsam<br />

in der Gruppe schaffen wir es, unser<br />

Trauma zu verarbeiten, neue Wege<br />

zu wagen, um unsere Lebenskrise zu<br />

bewältigen. Und wie ich immer zu meinen<br />

Frauen sage „Wir sollen aus dem<br />

was uns passiert ist, etwas lernen <strong>und</strong><br />

möglichst das Beste daraus machen“.<br />

Gruppe im<br />

geschützten Raum<br />

In der Ges<strong>und</strong>heitsetage des<br />

AKARSU e.V. trifft sich eine Gruppe<br />

türkischsprachiger Krebspatientinnen.<br />

Diana Krause sprach mit<br />

Berna Steber, ehemalige Leiterin der<br />

Ges<strong>und</strong>heitsetage im AKARSU.<br />

Frau Steber, sie leiten im AKARSU<br />

die „Ges<strong>und</strong>heitsetage“. Was passiert<br />

dort?<br />

Zum Angebotsspektrum der Ges<strong>und</strong>heitsetage<br />

gehören Ges<strong>und</strong>heitskurse,<br />

Sport- <strong>und</strong> Bewegungsangebote,<br />

diverse soziale <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitliche<br />

Beratungen <strong>und</strong> regelmäßige Informationsveranstaltungen<br />

Besonders gekennzeichnet ist die Arbeit<br />

dort durch multilinguale Angebote, die<br />

Möglichkeit der Kinderbetreuung <strong>und</strong><br />

natürlich die Berücksichtigung kulturethnischer<br />

Gewohnheiten <strong>und</strong> Interessen.<br />

Seit einigen Jahren trifft sich in der<br />

Ges<strong>und</strong>heitsetage eine Gruppe türkischsprachiger<br />

Krebspatientinnen.<br />

Wie ist sie entstanden <strong>und</strong> was zeichnet<br />

sie Ihrer Ansicht nach aus?<br />

Die Gruppe wurde 2001 gegründet <strong>und</strong><br />

traf sich 5 Jahre lang regelmäßig donnerstags<br />

von 11.00 – 13.00 bzw.<br />

13.00 – 15.00 Uhr.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Einzigartigkeit der Gruppe,<br />

die bisher die Hilfeform der organisierten<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>gruppe nicht kannte, wurde<br />

die Gruppe viele Jahre professionell<br />

von einer muttersprachlichen Fachkraft<br />

begleitet <strong>und</strong> unterstützt.<br />

Es konnten Erfolge auf der persönlichen<br />

Ebene der Frauen verzeichnet werden,<br />

die ihre <strong>Selbsthilfe</strong>kompetenzen erweitern<br />

konnten <strong>und</strong> ihre Lebensqualität<br />

steigern.<br />

Auf der strukturellen Ebene hat die<br />

Gruppe als sog. „Pioniergruppe“ sehr<br />

zur Aufklärung über <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen<br />

bei Menschen mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong><br />

beigetragen <strong>und</strong> Zugangshemmnisse<br />

<strong>und</strong> Barrieren bei anderen Betroffenen<br />

reduziert. Derzeit trifft sich die Gruppe<br />

regelmäßig selbst organisiert.<br />

Selbst organisiert bedeutet, heute gibt<br />

es keine weitere Anleitung mehr. Die<br />

Gruppe trifft sich tatsächlich als klassische<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>gruppe.<br />

Wie kommt es, dass hier etwas funktioniert,<br />

was an anderen Stellen oft<br />

schwierig ist?<br />

Obwohl die Gruppe ihre Treffen selbst<br />

vereinbart <strong>und</strong> gestaltet, sind die Frauen<br />

doch eingeb<strong>und</strong>en in die Infrastruktur bei<br />

AKARSU, nutzen zum Teil weitere Angebote<br />

<strong>und</strong> fi nden bei Bedarf immer eine<br />

Ansprechpartnerin. Die Nutzerinnen von<br />

AKARSU sind zur Partizipation eingeladen<br />

<strong>und</strong> tragen zu einer Atmosphäre, in<br />

der Offenheit <strong>und</strong> Vertrauen wachsen<br />

können, wesentlich bei.<br />

Was macht die Gruppe Ihrer Ansicht<br />

nach so besonders?<br />

Sicherlich die erfolgreiche Gründung<br />

der Gruppe. Es konnten mindestens 10<br />

– 12 Frauen erreicht werden, die langfristig<br />

<strong>und</strong> hoch motiviert an der Gruppe<br />

teilnahmen.Die Gruppe ermöglichte den<br />

Frauen einen geschützten Raum für die<br />

Verarbeitung ihrer Krankheit unter Gleichgesinnten.<br />

Persönliche Ressourcen <strong>und</strong><br />

Bewältigungsstrategien konnten durch<br />

den synergieeffektvollen Austausch<br />

gefördert werden.<br />

Die Inhalte <strong>und</strong> Effekte der Gruppe<br />

wurden auch in der Öffentlichkeit wie<br />

z.B. Zeitungen, Krebskongresse <strong>und</strong><br />

türkische Ges<strong>und</strong>heitstage bekannt<br />

gemacht.<br />

KLASSISCHE GESPRÄCHSGRUPPE - Seite 17<br />

KLASSISCHE GESPRÄCHSGRUPPE


ANGELEITETETE GRUPPE<br />

ANGELEITETETE<br />

GRUPPE<br />

„In Russland haben wir<br />

immer gerne zusammen<br />

gesungen“<br />

Die Atmosphäre des Raumes, der<br />

Rahmen der Veranstaltung, die<br />

Sicherheit, dass jemand für beides<br />

sorgt – all das schafft eine wichtige<br />

Gr<strong>und</strong>lage für Gespräche zu den<br />

schwierigen Themen des Lebens.<br />

Susanne Pistor erfährt im Gespräch<br />

mit Selma Merker, Leiterin einer<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>gruppe für Spätaussiedlerinnen<br />

in Reinickendorf, wie<br />

Ges<strong>und</strong>heit durch die Seele geht.<br />

Frau Merker, Sie haben eine <strong>Selbsthilfe</strong>gruppe<br />

für Aussiedler gegründet, die<br />

sich im <strong>Selbsthilfe</strong>- <strong>und</strong> Stadtteilzentrum<br />

Reinickendorf trifft.<br />

Wie <strong>und</strong> wann hat sich Ihre Gruppe<br />

gegründet?<br />

Ich habe mich nach meiner Ausbildung<br />

zur Altenpfl egerin 1996 mit einer Gruppe<br />

von ehemaligen Mitschülern <strong>und</strong> Mitschülerinnen<br />

in unregelmäßigen Abständen<br />

getroffen. Wir erzählten, tauschten<br />

Seite 18 - ANGELEITETE GRUPPE<br />

uns über alles Mögliche aus, lachten,<br />

sangen, aßen <strong>und</strong> tranken zusammen.<br />

Wir waren alle Aussiedler/innen aus<br />

Russland.<br />

Wo haben Sie sich zuerst getroffen <strong>und</strong><br />

wie sind Sie auf unser Haus gekommen?<br />

Zu dieser Zeit waren wir ca. 10 Personen.<br />

Das waren zu viele Leute, um uns bei<br />

jemandem Zuhause zu treffen. Daher fanden<br />

die Treffen zuerst im Regenbogenhaus<br />

der Diakonie im Märkischen Viertel<br />

oder in russischen Restaurants statt. In<br />

den Lokalen durften wir allerdings nicht<br />

so laut sein, daher sangen wir dann ganz<br />

leise unsere Lieder, damit keiner sich<br />

beschwerte. Aber es war schwierig, weil<br />

wir ja immer eingeschränkt waren.<br />

Im September 2007 bekam ich von der<br />

Fre<strong>und</strong>in meiner Arbeitgeberin einen<br />

Flyer von Ihrem deutsch-russischen<br />

Café „Harmonie“. Bis dahin kannte ich<br />

Ihr Haus noch gar nicht. Und weil es<br />

ganz in der Nähe meiner Wohnung war,<br />

ging ich einfach mal hin, um zu schauen,<br />

was dort gemacht wurde. Dort saßen<br />

die Leute um einen Tisch herum <strong>und</strong><br />

es wurde ein Vortrag über ein Thema<br />

gehalten. Anschließend konnte man<br />

darüber diskutieren. Ich dachte mir, das<br />

wäre nicht das Richtige für unsere Leute.<br />

Das war so ernst <strong>und</strong> auch ohne Musik.<br />

Wir wollten ja doch auch singen <strong>und</strong><br />

tanzen <strong>und</strong> fröhlich sein <strong>und</strong> auch über<br />

unsere eigenen Erfahrungen sprechen.<br />

Also fragte ich bei Ihnen als Leiterinnen<br />

nach, ob es vielleicht möglich wäre, sich<br />

in Ihrem Haus auch so als Gruppe zu treffen.<br />

Und Sie waren gleich einverstanden.<br />

So sind wir ins <strong>Selbsthilfe</strong>- <strong>und</strong> Stadtteilzentrum<br />

Reinickendorf gekommen.<br />

Nun trifft sich unsere Aussiedler Gruppe<br />

seit Dezember 2007 einmal im Monat<br />

samstags. Wir sind sehr froh hier sein<br />

zu dürfen <strong>und</strong> fühlen uns sehr wohl.<br />

Was war die Motivation für die<br />

Gruppe?<br />

Viele unserer Leute – besonders die<br />

Älteren - haben in Russland schlimme<br />

Dinge erlebt, Vertreibung, Diskriminierung,<br />

wir haben Angehörige verloren <strong>und</strong><br />

vieles mehr. Als die Situation in Russland<br />

für uns immer schlimmer wurde, haben<br />

wir uns entschlossen, die Heimat zu<br />

verlassen, um in Deutschland vielleicht<br />

besser leben zu können. Aber als wir<br />

dann hierher kamen, wurden wir wieder<br />

als Fremde – eben als Spätaussiedler-


angesehen, obwohl wir ja Deutsche<br />

sind. Viele von uns sprechen nicht so gut<br />

deutsch <strong>und</strong> sind dadurch unsicher. Das<br />

ist nicht einfach. Viele sind auch krank<br />

geworden, haben Depressionen u.a.m..<br />

Heute leben besonders die Älteren, die<br />

nicht mehr berufstätig sind z.T. recht<br />

isoliert.<br />

Diesen Menschen möchte ich mit der<br />

Gruppe die Möglichkeit geben, mit<br />

anderen, die Ähnliches erfahren haben,<br />

zusammen zu kommen. Sie können bei<br />

uns zum einen ihre Erfahrungen <strong>und</strong><br />

Erlebnisse miteinander teilen <strong>und</strong> zum<br />

anderen auch einmal alle ihre Sorgen<br />

<strong>und</strong> Nöte vergessen, indem man in der<br />

Gemeinschaft fröhlich ist <strong>und</strong> für eine Zeit<br />

lang alles andere vergisst. Und die, die in<br />

unsere Gruppe kommen, bestätigen mir<br />

jedes Mal wie viel ihnen das bedeutet,<br />

<strong>und</strong> wie sehr es ihnen hilft.<br />

Wie haben Sie die Gruppe aufgebaut?<br />

Am Anfang waren es hauptsächlich meine<br />

ehemaligen Ausbildungskolleginnen.<br />

Dann hat sich immer mehr herum<br />

gesprochen, wie es in unserer Gruppe<br />

zugeht. Mittlerweile kommen Familien<br />

aus Spandau, Charlottenburg <strong>und</strong><br />

anderen Berliner Stadtbezirken. Es<br />

kommen nicht immer alle, aber beim<br />

letzten Treffen waren wir insgesamt<br />

sogar ca. 26 Personen - fast schon zu<br />

viele. Es kommen inzwischen auch junge<br />

Leute, viele Familien mit ihren Kindern<br />

<strong>und</strong> sogar Enkelkindern. Eigentlich<br />

sollte es ja eine Gruppe für die Älteren<br />

sein, weil besonders die Zuhause<br />

sitzen <strong>und</strong> isoliert sind, wenige<br />

Kontakte haben. Aber nun ist es<br />

ganz gemischt u n d<br />

die Alten<br />

freuen sich auch über die jungen<br />

Leute <strong>und</strong> lassen sich von den Kindern<br />

mitreißen. Die Gruppenteilnehmer sind<br />

zwischen 1 <strong>und</strong> 75<br />

Jahren alt. Die<br />

Mehrheit ist<br />

aber über 50<br />

Jahre<br />

alt.<br />

ANGELEITETE GRUPPE - Seite 19<br />

ANGELEITETETE GRUPPE


ANGELEITETETE GRUPPE<br />

Inzwischen brauchen wir gar keine<br />

Werbung mehr, weil wir schon so viele<br />

sind. Wir haben sogar schon überlegt,<br />

eine weitere Gruppe für die jungen<br />

Aussiedler aufzumachen. Aber z. Zt.<br />

geht es noch so.<br />

Wie laufen die Gruppentreffen ab?<br />

Haben sie eine feste Planung?<br />

Zuerst wird den Geburtstagskindern<br />

gratuliert.<br />

D.h. allen, die seit dem letzten Treffen<br />

Geburtstag hatten, wird „Happy Birthday“<br />

<strong>und</strong> ein Wunschlied gesungen.<br />

Jeder wird bedacht. Uns besuchen<br />

regelmäßig zwei Schriftstellerinnen.<br />

Sie lesen uns am Anfang des Abends<br />

etwas selbst Geschriebenes vor. Danach<br />

werden von den Teilnehmern verfasste<br />

Texte vorgelesen, Gedichte u.ä.. Daran<br />

haben alle viel Freude. Je nach Anlass<br />

werden dann verschiedene Sachen<br />

gemacht: Wenn also z. B. der Monat<br />

März bevor steht, wird den Frauen gratuliert,<br />

wegen des Frauentages <strong>und</strong> Texte<br />

dazu vorgetragen. Im Februar wird den<br />

Männern gratuliert <strong>und</strong> so weiter. Es gibt<br />

mitgebrachtes Essen, z.B. Salate oder<br />

Gebäck, <strong>und</strong> Getränke. Dann werden<br />

noch einmal Lieder gesungen. In Russ-<br />

Seite 20 - ANGELEITETE GRUPPE<br />

land haben wir immer gerne zusammen<br />

gesungen. Das hat uns miteinander<br />

verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> geholfen, die schweren<br />

Zeiten zu überstehen. Diese Tradition hat<br />

sich auch hier in Deutschland fort gesetzt.<br />

Es vermittelt uns ein Heimatgefühl.<br />

Meist ist ein Musiker dabei, der auf<br />

dem Akkordeon spielt. Irgendwann<br />

tanzen <strong>und</strong> singen alle <strong>und</strong> es entsteht<br />

eine w<strong>und</strong>erbare fröhliche Atmosphäre.<br />

Hinterher bedanken sich die Leute bei<br />

mir, dass sie für ein paar St<strong>und</strong>en alles<br />

ihre Sorgen, Krankheiten <strong>und</strong> Probleme<br />

vergessen konnten <strong>und</strong> dass sie sich so<br />

leicht <strong>und</strong> ges<strong>und</strong> fühlen.<br />

Am Schluss bleiben ein paar Leute zum<br />

Aufräumen. Viele haben einen weiten<br />

Heimweg oder sind krank. Ich möchte<br />

sie nicht so gern in Anspruch nehmen.<br />

Dadurch dauert das Aufräumen länger.<br />

Wie ist Ihre Gruppe organisiert?<br />

Also, das Meiste mache<br />

ich selbst. D.h. ich rufe die Leute vorher<br />

alle an, obwohl sie immer sagen, das<br />

brauche ich nicht. Aber ich mache es<br />

trotzdem. Einige von ihnen rufen auch<br />

noch andere an, um sie an unser Treffen<br />

zu erinnern.<br />

Es ist ganz schön viel Arbeit. Aber<br />

meine Familie, mein Mann <strong>und</strong> unsere<br />

drei erwachsenen Kinder, unterstützen<br />

mich sehr beim Einkaufen, Vorbereiten<br />

<strong>und</strong> Aufräumen. Sie sind auch bei der<br />

Gruppe dabei. Einzelne Gruppenmitglieder<br />

sind besonders engagiert <strong>und</strong><br />

reißen mit ihrem Schwung <strong>und</strong> interessanten<br />

Vorführungen alle mit. Aber die<br />

anderen helfen auch etwas mit. Das<br />

würde ich allein gar nicht schaffen. Ich<br />

muss ja noch arbeiten. Und ich bin auch<br />

nicht ganz ges<strong>und</strong>, wie Sie wissen. Aber<br />

es macht mir sehr viel Spaß <strong>und</strong> wenn<br />

ich dann sehe, wie glücklich alle sind, tue<br />

ich es noch mal so gern.


INFORMATIONS-<br />

VERANSTALTUNG<br />

„Ges<strong>und</strong> Im Kiez –<br />

Semtimizde Sağlik „<br />

Das interkulturelle Nachbarschaftszentrum<br />

DIVAN e.V. liegt mitten im<br />

Kiez in der Nähe des Klausener<br />

Platzes in Charlottenburg. Es wird<br />

nahezu zu 100% von Menschen mit<br />

<strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong> genutzt. Seit<br />

dem Herbst 2006 organisiert die<br />

regionale <strong>Selbsthilfe</strong>kontaktstelle<br />

im DIVAN die Veranstaltungsreihe<br />

„Ges<strong>und</strong> im Kiez – Semtimizde<br />

sağlık“ auf Türkisch oder in<br />

Türkischer Übersetzung. Über<br />

die Veranstaltungen gelingt<br />

es, auch die Möglichkeiten<br />

der <strong>Selbsthilfe</strong> ins Gespräch<br />

zu bringen. Ricarda Raabe,<br />

ehemalige Mitarbeiterin der<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>kontaktstelle im<br />

Nachbarschaftshaus am Lietzensee,<br />

berichtet von Ihren<br />

Erfahrungen.<br />

Der Alltag im DIVAN ist quirlig, bunt<br />

<strong>und</strong> vielfältig. Hier treffen sich Gruppen,<br />

werden kulturelle Veranstaltungen organisiert<br />

<strong>und</strong> Kiezfeste geplant. Es werden<br />

unterschiedliche Beratungen angeboten<br />

<strong>und</strong> dreimal wöchentlich gibt es die gut<br />

besuchte <strong>und</strong> beliebte Schularbeitshilfe.<br />

Dazu entstehen Patenschaftsprojekte,<br />

<strong>und</strong> Ferienprogramme für Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendliche. Die Angebote werden zum<br />

größten Teil von ehrenamtlich sehr engagierten<br />

Bewohnerinnen <strong>und</strong> Bewohnern<br />

aus dem Kiez gestaltet.<br />

Seit dem Herbst 2006 organisiert die<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>kontaktstelle Charlottenburg-<br />

Wilmersdorf im DIVAN die Veranstaltungsreihe<br />

„Ges<strong>und</strong> im Kiez – Semtimizde<br />

sağlık“. Alle Veranstaltungen<br />

fi nden in türkischer Sprache, oder mit<br />

entsprechender Übersetzung, statt.<br />

Die Themen kommen direkt von den<br />

Nutzerinnen <strong>und</strong> den Teilnehmerinnen<br />

des Eltern-Cafés.<br />

Das Eltern-Café ist mittlerweile im Kiez<br />

r<strong>und</strong> um den Klausener Platz ein beliebter<br />

<strong>und</strong> sehr gut besuchter Treffpunkt<br />

geworden. Es ist ein Ort der Begegnung,<br />

Kommunikation <strong>und</strong> <strong>Selbsthilfe</strong><br />

von Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten. Hier<br />

sprechen Frauen <strong>und</strong> Männer über ganz<br />

unterschiedliche Problematiken in<br />

der Erziehung oder Familie <strong>und</strong><br />

tauschen sich über soziale <strong>und</strong><br />

ges<strong>und</strong>heitliche Themen aus. Das<br />

Eltern-Café ist ein Forum für Information<br />

<strong>und</strong> Partizipation <strong>und</strong> gibt unserer<br />

Arbeit für die originäre <strong>Selbsthilfe</strong> neue<br />

<strong>und</strong> wichtige Impulse. Hier eröffnen sich<br />

alle Chancen eines innovativen<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>ansatzes, der auch<br />

andere Zugänge zu Betroffenen<br />

mit einbezieht.<br />

INFORMATIONSVERANSTALTUNGEN - Seite 21<br />

INFORMATIONSVERANSTALTUNGEN


INFORMATIONSVERANSTALTUNGEN<br />

Im Eltern-Café geht es um Erziehungsprobleme,<br />

Stress, Übergewicht, Depression<br />

eines Kindes, Medienkonsum in der<br />

Familie, Ernährung, Osteoporoseerkrankung<br />

der eigenen Mutter, Suchtproblematiken<br />

des Ehemannes, Überforderung<br />

der Mutter, Schulprobleme, Übergang<br />

von Kita <strong>und</strong> Schule etc. - also eine sehr,<br />

sehr bunte Mischung - aber auch um<br />

Freizeitplanung, Spaß <strong>und</strong> Kieztratsch.<br />

Wir haben uns bewusst entschieden<br />

genau hier die Idee der <strong>Selbsthilfe</strong> zu<br />

thematisieren. In regelmäßigen Treffen<br />

habe ich über die Idee berichtet, <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen<br />

<strong>und</strong> ihre Inhalte vorgestellt.<br />

Auch bei meinen wöchentlichen Besuchen<br />

habe ich immer wieder zu den<br />

Frauen Kontakt gesucht. Unterstützt<br />

wurde ich hier von unserer türkischen<br />

Kollegin Elife Caner.<br />

Wir haben in sensibel geführten<br />

Gesprächen herausgefi ltert, welche<br />

Thematiken in den Infoveranstaltungen<br />

angesprochen werden sollen. Auch hier<br />

kristallisierte sich immer häufi ger das<br />

Thema Angst <strong>und</strong> Depression, sowie<br />

Sucht heraus.<br />

Seite 22 - INFORMATIONSVERANSTALTUNGEN<br />

Wir konnten jedoch das Thema „Depression“<br />

nicht so klar im Titel benennen <strong>und</strong><br />

überschrieben es mit: Schlafl osigkeit,<br />

Unruhe, Lustlosigkeit <strong>und</strong> ähnlichen<br />

Symptomen.<br />

Jede der Ges<strong>und</strong>heitsveranstaltungen<br />

wurde sehr gut besucht. Sie haben sich<br />

im Kiez herum gesprochen. Wir blicken<br />

positiv in die Zukunft, dass sich hier im<br />

Kiez <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen für Menschen<br />

mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong> ansiedeln werden.<br />

Vielleicht in einer anderen Form – mit<br />

einer anderen Gründungsgeschichte <strong>und</strong><br />

einer anderen Regelmäßigkeit – aber sie<br />

werden stattfi nden.<br />

Die Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer<br />

des Eltern-Cafés verstehen sich auch<br />

als Sprachrohr für ihre Eltern <strong>und</strong> so<br />

erhalten wir wichtige Informationen, was<br />

die „Gastarbeitergeneration“ bewegt,<br />

wo ihre Bedürfnisse liegen <strong>und</strong> wo wir<br />

mit unserer Arbeit ansetzen können,<br />

um ältere Migrantinnen zu erreichen.<br />

Ein weiterer wichtiger Pfeiler ist die<br />

Vernetzung mit den Multiplikator/innen<br />

unterschiedlicher Einrichtungen im Kiez.<br />

Die Veranstaltungen hatten bisher folgende<br />

Inhalte: Ganzheitliche Ernährung,<br />

Depression, Psychotherapie, Wechseljahre,<br />

Osteoporose <strong>und</strong> Informationen<br />

zu der Pfl egeversicherung <strong>und</strong> Krankenversicherung.<br />

In 2009 wurden folgende<br />

Veranstaltungen angeboten: Schlafstörung,<br />

Stress <strong>und</strong> Stressbewältigung,<br />

Unlust <strong>und</strong> Vergesslichkeit, Schilddrüse,<br />

Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Diabetes<br />

<strong>und</strong> Rückenschmerzen.<br />

Die türkischen Frauen treffen sich i.d.R<br />

eine halbe St<strong>und</strong>e vor Beginn der Veranstaltung<br />

<strong>und</strong> bereiten den kulinarischen<br />

Rahmen vor. Zum offi ziellen Beginn hält<br />

die Referentin ein kurzes <strong>und</strong> verständliches<br />

Impulsreferat. Hier geht es um<br />

Information <strong>und</strong> Aufklärung. Im Anschluss<br />

fi ndet ein intensiver Austausch statt. Die<br />

Referentinnen geben Tipps zum Alltag<br />

<strong>und</strong> gehen intensiv auf die Fragen <strong>und</strong><br />

Problematiken ein, geben Hinweise zu<br />

Therapie- <strong>und</strong> Behandlungsmöglichkeiten<br />

<strong>und</strong> zu Bewältigungsstrategien<br />

in Form von Teilnahme an <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen.<br />

Wenn vorhanden, werden<br />

zu den jeweiligen Themen oder Krankheitsbildern<br />

Publikationen auf Türkisch<br />

zur Verfügung gestellt <strong>und</strong> Anregungen<br />

aufgegriffen, wenn Folge- oder Vertie-


fungsveranstaltungen gewünscht werden.<br />

Nach dem offi ziellen Teil tauschen<br />

sich die Teilnehmerinnen zum Thema<br />

weiter aus. Ich habe die Chance genutzt<br />

<strong>und</strong> bin immer noch geblieben, Ich<br />

hatte ich sehr intensive Gespräche <strong>und</strong><br />

habe bei Bedarf über die Möglichkeiten<br />

der Gründung oder Teilnahme an einer<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>gruppe informiert.<br />

Wir möchten in den Veranstaltungen<br />

auch die Lust auf eine ges<strong>und</strong>e Lebensweise<br />

vermitteln, z.B. setzen wir bei der<br />

Umsetzung von ges<strong>und</strong>er Ernährung auf<br />

praktische Beispiele aus der türkischen<br />

Küche. Hier können eigene Ressourcen<br />

freigelegt <strong>und</strong> <strong>Selbsthilfe</strong>potentiale für<br />

ein selbstbestimmtes Handeln – auch<br />

gemeinsam in der Gruppe – aktiviert,<br />

gefördert <strong>und</strong> gestärkt werden.<br />

In regelmäßigen Kontakten zu den Nutzerinnen<br />

<strong>und</strong> Nutzern im DIVAN wird der<br />

Gedanke der <strong>Selbsthilfe</strong> weitergetragen.<br />

Der DIVAN mit seinen unterschiedlichen<br />

Angeboten, das Eltern-Café <strong>und</strong> die<br />

Veranstaltungsreihe „Ges<strong>und</strong> im Kiez<br />

– Semtimizde saclık „ bilden einen wichtigen<br />

Ort der Begegnung <strong>und</strong> Kommuni-<br />

kation. Hier haben wir die Möglichkeit auf<br />

Impulse zu reagieren <strong>und</strong> Menschen mit<br />

<strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong> auf ihrem ganz<br />

persönlichen Weg in die <strong>Selbsthilfe</strong> zu<br />

begleiten <strong>und</strong> unterstützen.<br />

Die Veranstaltungen setzen auf das<br />

Konzept einer ganzheitlichen Sichtweise<br />

<strong>und</strong> beziehen sowohl den körperlichen,<br />

seelischen als auch sozialen Bereich mit<br />

ein. Lebenszufriedenheit, persönliches<br />

Wohlbefi nden, nachbarschaftlicher <strong>und</strong><br />

sozialer Zusammenhalt sind die besten<br />

Voraussetzungen für die Ges<strong>und</strong>heit, die<br />

mehr als die Abwesenheit von Krankheit<br />

bedeutet.<br />

INFORMATIONSVERANSTALTUNGEN - Seite 23<br />

INFORMATIONSVERANSTALTUNGEN


WEITERFÜHRUNG NACH BERATUNG<br />

WEITERFÜHRUNG<br />

NACH BERATUNG<br />

„Wir haben eine feste<br />

Verabredung“<br />

Die <strong>Selbsthilfe</strong>kontaktstelle Marzahn<br />

–Hellersdorf hat ihren Sitz mitten<br />

in Marzahn in einem Stadtteil, in<br />

dem ca. 30.000 MigrantInnen aus<br />

der ehemaligen Sowjetunion leben.<br />

Yvonne Vedder (<strong>Selbsthilfe</strong>kontaktstelle<br />

Marzahn-Hellersdorf) erfährt<br />

im Gespräch mit Regina Arndt <strong>und</strong><br />

Iryna Suchov, Moderatorinnen der<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>gruppe russischsprachiger<br />

Alkoholiker, wie Beratung den<br />

Weg in die <strong>Selbsthilfe</strong>gruppe ebnen<br />

kann.<br />

Viele russische Migranten unterliegen<br />

einem besonderen Risiko, in die Situation<br />

des Alkoholmissbrauchs zu geraten. Die<br />

Mehrheit der Spätaussiedler hat jedoch<br />

wenig oder keinerlei Kenntnisse über das<br />

deutsche Hilfesystem für Suchtmittelabhängige<br />

<strong>und</strong> <strong>Selbsthilfe</strong>angebote. Sie<br />

haben oft auf Gr<strong>und</strong> einer anderen Sozialisation<br />

wesentlich größere Vorbehalte<br />

gegenüber den Hilfsangeboten.<br />

Um dem entgegenzuwirken, kam meine<br />

Russisch sprechende Kollegin Regina<br />

Seite 24 - WEITERFÜHRUNG NACH BERATUNG<br />

Arndt auf die Idee, eine <strong>Selbsthilfe</strong>gruppe<br />

für russischsprachige Alkoholiker zu<br />

gründen. Als Betroffene hat Frau Arndt<br />

viele Erfahrungen in der <strong>Selbsthilfe</strong> aber<br />

auch in der Arbeit mit Migranten.<br />

Gemeinsam mit der damaligen Praktikantin<br />

in der Suchtberatung, Frau Iryna<br />

Suchov, machte sie es sich zum Ziel, die<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>gruppe zu gründen.<br />

Im Rahmen ihrer Diplomarbeit zum<br />

Studium der Sozialarbeit nahm Frau<br />

Suchov auf der Entwöhnungsstation<br />

des Vivantes Klinikums Kontakt zu russischsprachigen<br />

Patienten auf, um sie<br />

über das Hilfesystem für Suchtkranke<br />

zu informieren, <strong>und</strong> sie zur Teilnahme an<br />

einer <strong>Selbsthilfe</strong>gruppe zu motivieren.<br />

Die Reaktionen waren positiv bis verhalten.<br />

Die meisten Patienten erklärten sich<br />

bereit, es einfach mal zu versuchen.<br />

Seit Juni 2005 trifft sich eine russischsprachige<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>gruppe zum Thema<br />

Alkohol jeden Dienstag um 17.30 Uhr im<br />

Alkoholfreien- Begegnungs- Centrum,<br />

Alt-Marzahn 54 a, unter der Anleitung<br />

von Frau Arndt <strong>und</strong> (oder) Frau Suchov.<br />

In einem Gespräch berichten beide von<br />

ihrer Arbeit<br />

Regina, du hast gemeinsam mit Iryna<br />

die <strong>Selbsthilfe</strong>gruppe gegründet, wie<br />

bzw. woher kommen die Betroffen in<br />

die <strong>Selbsthilfe</strong>gruppe?<br />

Regina Arndt: Die meisten Teilnehmer<br />

kommen über das Beratungsangebot<br />

für russischsprachige Aussiedler in die<br />

Gruppe. Die Information über das <strong>Selbsthilfe</strong>angebot<br />

erfolgt in der Beratung. Die<br />

meisten können mit dem Begriff <strong>Selbsthilfe</strong><br />

erst einmal nichts anfangen.<br />

Irina Suchov: Die ersten Teilnehmer<br />

kamen 2005 über die Abteilung Entwöhnung<br />

des Vivantes Klinikums. Im Moment<br />

kommen 90 Prozent über die Beratung,<br />

<strong>und</strong> nach zwei bis drei Einzelberatungen<br />

<strong>und</strong> Aufklärungen, was <strong>Selbsthilfe</strong><br />

bedeutet, kommen einige der Betroffenen,<br />

um mal zu schauen. Die anderen<br />

10 Prozent kommen aus öffentlichen<br />

Einrichtungen wie Krankenhäusern <strong>und</strong><br />

Suchtberatungen, MPU -Stelle bei denen<br />

wir unseren Flyer ausgelegt haben.<br />

Regina Arndt: Das persönliche Gespräch<br />

mit Iryna ist wichtig. Wenn man einfach<br />

nur sagen würde, geh doch mal in die<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>gruppe, dann würde keiner<br />

ankommen. Man braucht Information<br />

<strong>und</strong> Motivation <strong>und</strong> Verpfl ichtungen. Wir<br />

verabreden uns zum Beispiel fest für einen<br />

bestimmten Mittwoch in der Gruppe.


Was ist das Besondere an der russischsprachigen<br />

Beratung? Was muss<br />

beachtet werden?<br />

Regina Arndt: Es muss viel mehr informiert<br />

<strong>und</strong> aufgeklärt werden.<br />

Iryna Suchov: Man braucht mehr Zeit, die<br />

Beratungen dauern länger. Es bestehen<br />

viele Unkenntnisse bei Betroffenen. Der<br />

Begriff <strong>Selbsthilfe</strong> ist den meisten nicht<br />

bekannt; man muss natürlich auf die<br />

Sozialisation mit eingehen. Arbeit <strong>und</strong><br />

Beschäftigung spielt als Thema eine große<br />

Rolle. Ich muss viel mehr erklären. Viele<br />

sehen sich nicht als Alkoholiker <strong>und</strong> bagatellisieren<br />

ihr Problem, sie können es nicht<br />

anerkennen. Die meisten brauchen Hilfe<br />

bei Formalitäten wie Anträgen <strong>und</strong><br />

dergleichen. Als Spätaussiedlerin<br />

kann ich natürlich die Probleme,<br />

die die Integration mit<br />

sich bringt,<br />

sehr gut<br />

nachvollziehen.<br />

Was wird von den Betroffenen unter<br />

dem Begriff <strong>Selbsthilfe</strong> vermutet?<br />

Iryna Suchov: Es kommen Fragen, die<br />

Berührungsängste verdeutlichen. Zum<br />

Beispiel, ob <strong>Selbsthilfe</strong> was Kirchliches<br />

ist, oder eine Sekte. Viele fragen, was wir<br />

damit erreichen wollen, ob das Ganze<br />

anonym ist, wie das helfen soll.<br />

Was ist wichtig um den Weg in die<br />

<strong>Selbsthilfe</strong> zu erleichtern?<br />

Regina Arndt: Viel Motivations- <strong>und</strong> Informationsarbeit.<br />

Über unsere russischen<br />

Flyer erreichen wir die Betroffenen in<br />

ganz Berlin. Mittlerweile hört man von<br />

uns aber auch über M<strong>und</strong>-zu-M<strong>und</strong><br />

Propaganda. Die Sprachkompetenz ist<br />

wichtig, damit man sich in der Muttersprache<br />

austauschen kann.<br />

Iryna Suchov: Es ist wichtig, die russischen<br />

Medien einzubeziehen.<br />

Wir schreiben Aufklärungsartikel,<br />

die wir in die russischen<br />

Zeitungen setzen.<br />

Welche Unterschiede seht Ihr zu deutschsprachigen<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>gruppen?<br />

Regina Arndt: Die meisten sehen die Leiterinnen<br />

als Autoritätspersonen, die die<br />

Organisation übernehmen sollen. Es gibt<br />

auch wenig Sinn für Verbindlichkeit.<br />

Iryna Suchov: Oft habe ich die Rolle<br />

des Lehrers. Sie stellen die Fragen nicht<br />

untereinander, sondern an mich, <strong>und</strong> ich<br />

soll sie dann beantworten. Ich gebe die<br />

Fragen dann zurück <strong>und</strong> an die anderen<br />

Teilnehmer weiter. „Was meinst du denn<br />

dazu, oder wie war es bei dir?“<br />

Das mit der Verbindlichkeit ist richtig.<br />

Keiner ruft jemand an, um sich zu<br />

entschuldigen, wenn er nicht kommen<br />

kann. Die meisten kommen auch nicht<br />

regelmäßig wöchentlich. Regelmäßig<br />

heißt bei den Teilnehmern: zwei bis<br />

dreimal im Monat. Ausnahmen sind die<br />

Betroffenen, die sich auf ihre Medizinisch<br />

Psychologische Untersuchung (MPU)<br />

vorbereiten.<br />

Die Treffen werden als freiwillig angenommen<br />

ohne Verpfl ichtung. Meine Vermutung<br />

ist, dass einige auch nicht Nein<br />

sagen können <strong>und</strong> schnell zustimmen,<br />

um dann doch nicht zu kommen.<br />

WEITERFÜHRUNG NACH BERATUNG - Seite 25<br />

WEITERFÜHRUNG NACH BERATUNG


SERVICE<br />

BERLINER<br />

SELBSTHILFEGRUPPEN<br />

IN FREMDSPRACHEN<br />

RUSSISCH<br />

Internationaler Konvent<br />

Thema: Begegnung, Austausch<br />

Zeit/Treffen: Individuelle Termine<br />

Ort: Arbeiterwohlfahrt - Hofackerzeile<br />

1B, Kontakt: Hr. Ewald - Tel. 5579526<br />

Ukrainische Welt<br />

Thema: Begegnung, Austausch<br />

Zeit/Treffen: Individuelle, Termine<br />

Ort: Arbeiterwohlfahrt - Hofackerzeile<br />

1B, Kontakt: Fr. Zastow, Tel. 77906347<br />

Russischsprachige Rheuma- <strong>und</strong><br />

Schmerzgruppe<br />

Thema: Rheuma, Schmerzen<br />

Zeit/Treffen: Do 13.00 – 16.00 Uhr,<br />

nach Vereinbarung, Ort: <strong>Selbsthilfe</strong><br />

– Treffpunkt Boxhagener Str. 89, 10245<br />

Berlin, Kontakt: SHK Tel. 2918348,<br />

E-Mail: info@selbsthilfetreffpunkt.de<br />

Kieztreff Interkulturell<br />

Thema: Ges<strong>und</strong>heit, Zeit/Treffen: Do.<br />

9:00 -12.00 Uhr, Ort: Kieztreff Interkulturell,<br />

Boxhagener Str.89,10245 Berlin<br />

Kontakt: Ljudmila Wendel,<br />

Tel. 030 291 83 48<br />

Seite 26 - SERVICE<br />

Russische <strong>Selbsthilfe</strong>gruppe für<br />

Menschen mit Alkohol-/Med.<br />

Abhängigkeit<br />

Thema: Sucht, psychosoziale Probleme<br />

Zeit/Treffen: Mittwoch, 12.30-17.00 Uhr<br />

Ort: <strong>Selbsthilfe</strong>- Kontakt- <strong>und</strong><br />

Beratungsstelle, Alt-Marzahn 59a,<br />

12685 Berlin, Kontakt: Frau Suchov,<br />

Tel. 5425103 (SHK)<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>gruppe Alkohol<br />

Thema: Alkohol, Sprache:rusisch<br />

Zeit/Treffen: Mittwoch, 17.30 – 19.00<br />

Uhr, Ort: Alkoholfreies- Begegnungscentrum,<br />

Alt-Marzahn 54, 12685 Berlin<br />

Kontakt: Frau Suchov, Tel. 5425103<br />

Eingliederungshilfe für psychisch<br />

kranke Menschen<br />

Thema: Beratung <strong>und</strong> Hilfe in med.,<br />

soz. Fragen Zeit/Treffen: jeden<br />

Mi.11.00-13.00 Uhr <strong>und</strong> nach Termin,<br />

Ort: Kontakt u. Beratungsstelle,<br />

Dorfstr. 46, 12621 Berlin,<br />

Kontakt: Swetlana Müller,Tel. 56599593<br />

Seniorentreff für Aussiedler<br />

Thema: Austausch, Gespräche, soz.<br />

med. <strong>und</strong> Rentenfragen, Zeit/Treffen:<br />

1 mal monatlich, Ort: Stadtteilzentrum<br />

Mosaik, Altlandsberger Platz 2, 12685<br />

Berlin, Kontakt: Natalij Tibelius,<br />

Tel. 54981305 / 54988183<br />

Betreutes Wohnen für<br />

Suchtkranke<br />

Thema: Beratung, Betreuung<br />

Ort: Alkoholfreies- Begegnungs- Centrum,<br />

Alt-Marzahn 54, 12685 Berlin<br />

Kontakt: Iryna Suchov<br />

Tel.: 544374612<br />

Aussiedlergruppe<br />

Thema: Austausch, Kultur<br />

Zeit/Treffen: 2. Sa. im Monat, 17.00-<br />

20.00 Uhr, Ort: <strong>Selbsthilfe</strong>- u. Stadtteilzentrum<br />

Reinickendorf, Eichhorster<br />

Weg 32, 13435 Berlin, Kontakt: Tel.<br />

416 48 42 (SHK)<br />

Senioren-Frauen-Aussiedlergruppe<br />

Thema: Austausch, Zeit/Treffen:<br />

wöchentlich, Ort: Stadtteilladen Tegel<br />

Süd, Bernauer Str. 130 A, 13607 Berlin<br />

Albatros e.V., Tel. 93952444<br />

Freizeit <strong>und</strong> Gesprächsgruppe<br />

für Frauen Thema: Austausch, Sprache:<br />

russisch , Zeit/Treffen: wöchentlich<br />

Ort: Albatros e.V, Stadtteilladen Tegel<br />

Süd, Bernauer Str. 130 A, 13607 Berlin<br />

Kontakt: Tel. 93952444<br />

Russisch-Treff<br />

Thema: Beisammen sein<br />

Zeit/Treffen: 1. Mi. im Monat 14.00-<br />

15.30 Uhr, Ort: SHZ Eigeninitiative,


Genossenschaftsstr. 70, 12489 Berlin,<br />

Kontakt: Fr. Iwastschenko, Tel. 6310985<br />

Selmas Rezepte-Tausch-Gruppe<br />

Thema: ges<strong>und</strong>e Ernährung, Austausch<br />

zu Backen <strong>und</strong> Kochen<br />

Zeit/Treffen: 4. Mo. im Monat 18.00-<br />

21.00 Uhr, Ort: <strong>Selbsthilfe</strong>- u. Stadtteilzentrum<br />

Reinickendorf, Eichhorster<br />

Weg 32, 13435 Berlin, Kontakt: Tel. 416<br />

48 42 (SHK)<br />

POLNISCH<br />

AA-Gruppe<br />

Thema: Sucht, Zeit/Treffen: Mi. 19 Uhr<br />

Ort: Landesstelle Berlin für Suchtfragen,<br />

Gierkezeile 39, 10585 Berlin<br />

Kontakt: Tel. 34 38 91 60, Fax 34 38 91<br />

62, E-Mail: buero@landesstelle-berlin.de<br />

Al-Anon<br />

Thema: Sucht, Zeit/Treffen: Sa. 17 Uhr<br />

Ort: Landesstelle Berlin für Suchtfragen,<br />

Gierkezeile 39, 10585 Berlin<br />

Kontakt: Tel. 34 38 91 60, Fax 34 38 91<br />

62, E-Mail: buero@landesstelle-berlin.de<br />

AA<br />

Thema: Alkohol, Zeit/Treffen: So. 17.00-<br />

19.00 Uhr, Ort: Kath. Kirchengemeinde<br />

Sankt Dominicus, Lipschitzallee 74-76,<br />

12353 Berlin<br />

Tolerancja Po Polsku<br />

Thema: Offenes Treffen schwuler Polen<br />

Zeit/Treffen: 1. <strong>und</strong> 3. Mi im Monat,<br />

19.30-22.00 Uhr, Ort: Mann-O-Meter,<br />

Bülowstr. 106, 10783 Berlin<br />

Kontakt: Tel. 216 80 08<br />

AA Anonyme Alkoholiker<br />

Thema: Alkoholismus, Zeit/Treffen: Mo.<br />

18.00-20.00 Uhr, Ort: AA Kontaktstelle<br />

192 95, Hessen Ring 47, 12101 Berlin<br />

TÜRKISCH<br />

Brustkrebsselbsthilfegruppe<br />

Thema: Brustkrebs, Ort: AKARSU e.V.,<br />

Oranienstr.25, 10999 Berlin<br />

Kontakt: Tel. 616 76 93 0<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>gruppe türkischsprachiger<br />

Diabetiker<br />

Thema: Diabetes, Zeit/Treffen:<br />

Mi. 9.30-16.00 Uhr, Ort: SHK Mitte,<br />

Perleberger Str. 44, 10559 Berlin SHK<br />

Mitte, Kontakt: Herr Ismail Yasar,<br />

Tel. 49902190, mobil: 0162/1591007<br />

Ges<strong>und</strong>heit Interkulturell<br />

Thema: Ges<strong>und</strong>heitsbezogene <strong>Selbsthilfe</strong><br />

in der Familienarbeit<br />

Zeit/Treffen: Mo.10.00-18.00 Uhr,<br />

Mi.10.00-15.30 Uhr, Fr.10.00-15.00 Uhr<br />

Ort: Treffpunkt Lebenstraum, Lübecker<br />

Str. 21, 10559 Berlin, Kontakt: Özlem<br />

Ekinci, Tel. 4632040, Email: Ges<strong>und</strong>heit.Intrerkulturell@gmx.net<br />

Frauen Frühstücksgruppe<br />

Thema: Gesprächsgruppe<br />

Zeit/Treffen: wöchentlich<br />

Ort: Stadtteilladen Tegel Süd, Albatros<br />

e.V., Kontakt: Tel. 93952444<br />

Mütter mit behinderten Kindern<br />

Thema: Austausch, Zeit/Treffen: auf<br />

Anfrage, Ort: KIDÖB , Nachbarschaftshaus<br />

Schöneberg, Holsteinische Straße<br />

30,12161 Berlin, Kontakt: Kidöb:<br />

Sebahat Sayik, Gökcen Demiragli Tel.<br />

859951-60, Kerstin Bönsch:<br />

Tel. 859951-30<br />

ARABISCH<br />

Sudanesischer Kulturverein<br />

Thema: Kultur, Zeit/Treffen: 4. Sonntag<br />

im Monat, Ort: SHK Mitte, Perleberger<br />

Str. 44, 10559 Berlin SHK Mitte<br />

Kontakt: Mohamed Elfatih, Tel. 3964846<br />

Sudanesisch-Deutsche<br />

Thema: Gesellschaft, Kultur, Demokratie,<br />

Entwicklung, Zeit/Treffen: unregelmäßig,<br />

Ort: SHK Mitte, Perleberger Str.<br />

44, 10559 Berlin, Kontakt: Dr. Hamid<br />

Fadlalla, Email: h-fad@gmx.de<br />

SERVICE - Seite 27<br />

SERVICE


SERVICE<br />

ENGLISCH<br />

Aufbau DA – Debtors Anonymous<br />

Meeting Thema: Anonyme Schuldner<br />

Ort: <strong>Selbsthilfe</strong> – Treffpunkt, Boxhagenerstr.<br />

89, 10245 Berlin<br />

Kontakt: SHK Tel. 2918348, E-Mail:<br />

info@selbsthilfetreffpunkt.de<br />

NA<br />

Thema: Sucht, Zeit/Treffen: Di.19.30 Uhr<br />

Ort: KIS, Fehrbelliner Str. 92, 10119,<br />

Berlin, Kontakt: Tel. 4434317<br />

SLAA<br />

Thema: Sex-, Liebes- <strong>und</strong> Romanzensucht,<br />

Zeit/Treffen: Do. 20.00 Uhr<br />

Ort: KIS, Fehrbelliner Str. 92, 10119,<br />

Berlin, Kontakt: Tel. 4434317<br />

Eltern-Kind-Gruppe<br />

Thema: Erziehung, Zeit/Treffen: Mo.<br />

10.00, Mi. 16.00 Uhr, Ort: KIS, Fehrbelliner<br />

Str. 92, 10119 Berlin, Kontakt: Tel.<br />

4434317<br />

Enugu Coal City Berlin-Brandenburg e.V.<br />

Thema: Afrikanischer Kulturverein<br />

Zeit/Treffen: letzter So. im Monat,<br />

16.00-21.00 Uhr, Ort: <strong>Selbsthilfe</strong>- u.<br />

Stadtteilzentrum Reinickendorf, Eichhorster<br />

Weg 32, 13435 Berlin,<br />

Kontakt: Tel. 416 48 42<br />

Seite 28 - SERVICE<br />

Ghanaian Women´s Association<br />

Thema: <strong>Migration</strong>, Sozialberatung,<br />

Kultur, Zeit/Treffen: letzter Sa im Monat,<br />

16.00-19.00 Uhr, Ort: Kinder-, Jugend-<br />

<strong>und</strong> Familienzentrum, Jeverstr. 9,<br />

12157 Berlin, Kontakt: Tel. 85995130 / 33<br />

Brongkyempem (Ghana)<br />

Thema: <strong>Migration</strong>, Sozialberatung,<br />

Kultur, Zeit/Treffen: 2.u.4. Sa. im<br />

Monat 17.30-20.30 Uhr, Ort: Kinder-,<br />

Jugend- <strong>und</strong> Familienzentrum, Jeverstr.<br />

9, 12157, Kontakt: Tel. 85995130/-33<br />

(<strong>Selbsthilfe</strong>treffpunkt Schöneberg)<br />

Asanteman Kroye Kuo (Ghana)<br />

Thema: <strong>Migration</strong>, Sozialberatung, Kultur,<br />

Zeit/Treffen: 1. Sa. im Monat, 16-19<br />

Uhr, Ort: Nachbarschaftshaus Schöneberg,<br />

Holsteinischestr. 30, 12161<br />

Berlin, Kontakt: Tel. 85995130/-33<br />

Sudanesisch Deutsche Gemeinde<br />

Thema: <strong>Migration</strong>, Sozialberatung,<br />

Kultur, Zeit/Treffen: Fr. 19.15-22 Uhr<br />

Ort: Nachbarschaftsheim Schöneberg,<br />

Holsteinischestr. 30, 12161 Berlin,<br />

Kontakt: 85995130/-33S (<strong>Selbsthilfe</strong>treffpunkt<br />

Schöneberg,)<br />

NA Narcotics Anonymous<br />

Thema: Sucht, Zeit/Treffen: Sa. 12.30-<br />

14 Uhr, Ort: Halk Kösesi, Crellestr. 10,<br />

10827 Berlin, Kontakt: Tel. 78704050<br />

AA Anonyme Alkoholiker Frauen<br />

Thema: Alkoholismus, Zeit/Treffen: Di.<br />

12.00 -13.00 Uhr, 18.30-19.30 Uhr<br />

Ort: Kiez Oase Schöneberg, Barbarossastr.<br />

65, 10781 Berlin, Kontakt:<br />

Julia, Tel. 83223766 o. 7875288<br />

Al Anon<br />

Angehörige von Alkoholabhängigen<br />

Menschen, Zeit/Treffen: Mi.19.00-<br />

20.30, Sa.18.00-19.30, Ort: Kiez Oase<br />

Schöneberg, Barbarossastr. 65, 10781<br />

Berlin, Kontakt: Christina, Tel. 9238426<br />

Coda Co-Dependents Anonymous<br />

Thema: Co-Abhängigkeit, Zeit/Treffen:<br />

Di. 18.00-19.30 Uhr, Ort: Kiez Oase<br />

Schöneberg, Barbarossastr. 65, 10781<br />

Berlin, Kontakt: Tel. 21730202<br />

FRANZÖSISCH<br />

Association des Ressortissants du<br />

NDE (A.R.NDE) Thema: Kultur<br />

Zeit / Treffen : jeden 3. So. im Monat,<br />

15.00-18.00 Uhr, Ort: <strong>Selbsthilfe</strong><br />

– Treffpunkt, Boxhagenerstr. 89,10245<br />

Berlin, Kontakt: Nadine Dfagang, Tel.<br />

2918348 (SHK)


A.R. Menoua (A.RM)<br />

Thema: Kultur, Sprache, Zeit/Treffen:<br />

jeden letzten Sonntag im Monat, 16.00-<br />

20.00 Uhr, Ort: <strong>Selbsthilfe</strong> - Treffpunkt,<br />

Boxhagenerstr. 89, 10245 Berlin,<br />

Kontakt: Herr Djoumetid<br />

Sudanesischer Kulturverein<br />

Thema: Kultur, Zeit/Treffen: 4. Sonntag<br />

im Monat, Ort: SHK Mitte, Perleberger<br />

Str. 44, 10559 Berlin SHK Mitte<br />

Kontakt: Mohamed Elfatih, Tel.<br />

3964846<br />

Sudanesisch-Deutsche<br />

Thema: Gesellschaft, Kultur, Demokratie,<br />

Entwicklung, Zeit/Treffen: unregelmäßig,<br />

Ort: SHK Mitte, Perleberger Str.<br />

44, 10559 Berlin, Kontakt: Dr. Hamid<br />

Fadlalla, Email: h-fad@gmx.de<br />

JAPANISCH<br />

Japanische Fraueninitiative<br />

Thema: Kultur, <strong>Migration</strong>, Austausch<br />

Zeit/Treffen: 2. So. im Monat 14.30-<br />

18.00 Uhr, Ort: <strong>Selbsthilfe</strong>kontaktstelle<br />

im Nachbarschaftshaus am Lietzensee<br />

e.V., Kontakt: Tel. 30306512 (<strong>Selbsthilfe</strong>kontaktstelle)<br />

Eltern-Kind-Gruppe<br />

Thema: Erziehung, Zeit/Treffen: Mo.<br />

10.00, Mi. 16.00 Uhr, Ort: KIS, Fehrbelliner<br />

Str. 92, 10119 Berlin, Kontakt: Tel.<br />

4434317<br />

SPANISCH<br />

Los Farolitos<br />

Thema: Eltern-Kind-Gruppe<br />

Zeit/Treffen: Fr. 16.30 Uhr, Ort: KIS,<br />

Fehrbelliner Str. 92, 10119 Berlin,<br />

Kontakt: Tel. 4434317<br />

AA<br />

Thema: Alkohol, Zeit/Treffen: Mo. 20.00<br />

Uhr, Ort: KIS, Fehrbelliner Str. 92,<br />

10119 Berlin, Kontakt: Tel. 4434317<br />

PORTUGIESISCH<br />

Kuvango Gruppe aus Angola<br />

Zeit/Treffen: samstags nach Vereinbarung,<br />

Ort: <strong>Selbsthilfe</strong>-Treffpunkt,<br />

Boxhagener Str. 89, 10245 Berlin<br />

Kontakt: 030 – 291 83 48 (SHK)<br />

NIGERIANISCH<br />

Enugu Coal City Berlin-Brandenburg<br />

e.V.<br />

Thema: Afrikanischer Kulturverein<br />

Zeit/Treffen: letzter So. im Monat,<br />

16.00-21.00 Uhr, Ort: <strong>Selbsthilfe</strong>- u.<br />

Stadtteilzentrum Reinickendorf,<br />

Eichhorster Weg 32, 13435 Berlin,<br />

Kontakt: Tel. 416 48 42<br />

BOSNISCH<br />

Angst <strong>und</strong> Depressionen für bosnische<br />

Frauen Thema: Angst, Depressionen,<br />

Sprache: bosnisch, serbisch,<br />

kroatisch, Ort: SHZ Eigeninitiative,<br />

Genossenschaftsstr. 70, 12489 Berlin<br />

Kontakt: Fr. Azra Tatarević,<br />

Tel. 6310985<br />

TAI - Südostasiatische Tanzgruppe<br />

Thema: kultureller Austausch, Tanzen<br />

Zeit/Treffen: bitte erfragen, Ort: <strong>Selbsthilfe</strong>treffpunkt<br />

Siemensstadt, Hefnersteig,<br />

13629 Berlin<br />

AMHARISCH<br />

Äthiopische Familien<br />

Thema: <strong>Migration</strong>, Kultur, Erziehung<br />

Zeit/Treffen: Termin erfragen, Ort: Kiez<br />

Oase Schöneberg, Barbarossastr. 65,<br />

10781 Berlin, Kontakt: Tel. 86201414<br />

o. 21730202<br />

SERVICE - Seite 29<br />

SERVICE


SERVICE<br />

SELBSTHILFE-<br />

KONTAKTSTELLEN<br />

IN BERLIN<br />

Zwölf regionale <strong>Selbsthilfe</strong>-Kontaktstellen<br />

entsprechend der<br />

Berliner Großbezirke <strong>und</strong> SEKIS<br />

als zentrale Anlaufstelle arbeiten<br />

in Berlin im Bereich der ges<strong>und</strong>heitsbezogenen<br />

<strong>Selbsthilfe</strong> eng<br />

zusammen. Jede Kontaktstelle<br />

bietet eigene Fremdsprachenkompetenzen,<br />

um über Fragen der<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>arbeit zu informieren.<br />

Die Adressen aller Kontaktstellen<br />

mit den zugehörigen Fremdsprachenkenntnissen<br />

fi nden Sie in der<br />

folgenden Aufstellung.<br />

BERLIN ZENTRAL<br />

SEKIS <strong>Selbsthilfe</strong> Kontakt- <strong>und</strong><br />

Informationsstelle<br />

Albrecht-Achilles-Str.65, 10709 Berlin (Wilmersdorf)<br />

Tel. 8926602, Fax 89028540<br />

Email: sekis@sekis-berlin.de<br />

Web: www.sekis-berlin.de<br />

Fremdsprachkompetenz: Englisch<br />

Träger: selko e.V.<br />

Seite 30 - SERVICE<br />

CHARLOTTENBURG – WILMERSDORF<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>kontaktstelle Charlottenburg-Wilmersdorf<br />

Herbartstr.25, 14057 Berlin (Charlottenburg)<br />

Tel. 30306512, Fax 30306513<br />

Email: selbsthilfe@nbh-lietzensee.de<br />

Web: www.nbh-lietzensee.de<br />

Fremdsprachkompetenz: Türkisch<br />

Träger: Nachbarschaftshaus am Lietzensee e.V.<br />

FRIEDRICHSHAIN - KREUZBERG<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>kontaktstelle<br />

Friedrichshain-Kreuzberg<br />

Boxhagener Str.89, 10245 Berlin (Friedrichshain)<br />

Tel. 2918348, Fax 290496 62<br />

Email: info@selbsthilfe-treffpunkt.de<br />

Web: www.selbsthilfe-treffpunkt.de<br />

Fremdsprachkompetenz: Russisch, Englisch<br />

Träger: Volkssolidarität LV Berlin e.V.<br />

LICHTENBERG<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>- <strong>und</strong><br />

Nachbarschaftstreff Lichtenberg<br />

Ahrenshooper Str.5, 13051 Berlin (Hohenschönhausen)<br />

Tel. 9621033, Fax 36462736<br />

Email: info@selbsthilfe-lichtenberg.de<br />

Web:www.selbsthilfe-lichtenberg.de<br />

Träger: Frei-Zeit-Haus e.V. Weißensee<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>treff Synapse Lichtenberg<br />

Schulze-Boysen-Str.38, 10365 Berlin (Lichtenberg)<br />

Tel. 5138888, Fax 510660 05<br />

Email: selbsthilfe.synapse@kiezspinne.de<br />

Web: www.kiezspinne-fas.de<br />

Fremdsprachkompetenz: Russisch<br />

Träger: Kiezspinne FAS e.V.<br />

MARZAHN - HELLERSDORF<br />

<strong>Selbsthilfe</strong> Kontakt- <strong>und</strong> Beratungsstelle<br />

Marzahn - Hellersdorf<br />

Alt-Marzahn 59A, 12685 Berlin (Marzahn)<br />

Tel. 5425103, Fax 5406885<br />

Email: selbsthilfe@wuhletal.de<br />

Web: www.wuhletal.de<br />

Träger: Wuhletal-Psychosoziales Zentrum GmbH<br />

<strong>Selbsthilfe</strong> im Stadtteilzentrum<br />

Pestalozzi-Treff<br />

Pestalozzistr.1a, 12623 Berlin (Mahlsdorf)<br />

Tel: 56586920, Fax 56588832<br />

Email: selbsthilfegruppe@mut-ges<strong>und</strong>heit.de<br />

Web: www.mut-ges<strong>und</strong>heit.de<br />

Fremdsprachkompetenz: Russisch<br />

Träger: MUT <strong>gGmbH</strong><br />

MITTE<br />

<strong>Selbsthilfe</strong> - Kontakt- <strong>und</strong><br />

Beratungsstelle Mitte<br />

Perleberger Str.44, 10559 Berlin (Tiergarten)<br />

Tel: 3946364, Fax 3946485<br />

Email: kontakt@stadtrand-berlin.de<br />

Web: www.stadtrand-berlin.de<br />

Fremdsprachkompetenz: Englisch, Russisch,<br />

Türkisch<br />

Träger: StandRand GmbH<br />

NEUKÖLLN<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>zentrum Neukölln-Süd<br />

Lipschitzallee 80, 12353 Berlin (Gropiusstadt), Tel.<br />

6056600, Fax 6056899<br />

Email: SHKGropiusstadt@t-online.de<br />

Web: www.selbsthilfe-neukoelln-sued.de, Fremdsprachkompetenz:<br />

Arabisch, Russisch, Türkisch


<strong>Selbsthilfe</strong>zentrum Neukölln-Nord<br />

Hertzbergstr.22, 12055 Berlin (Rixdorf)<br />

Tel. 681 60 64, Fax 681 60 68<br />

info@selbsthilfe-neukoelln.de<br />

www.selbsthilfe-neukoelln.de<br />

Träger: Ges<strong>und</strong>heitszentrum Gropiusstadt e.V.<br />

PANKOW<br />

KIS Kontakt- <strong>und</strong><br />

Informationsstelle für <strong>Selbsthilfe</strong><br />

Pankow-Prenzlauer Berg<br />

Fehrbelliner Str.92, 10119 Berlin (Prenzlauer Berg)<br />

Tel. 4434317, Fax 443404 78<br />

Email: kis@hvd-berlin.de<br />

Web: www.kisberlin.de<br />

Fremdsprachkompetenz: Englisch, Spanisch<br />

Kontakt- <strong>und</strong> Informationsstelle für<br />

<strong>Selbsthilfe</strong> in Pankow<br />

im Stadtteilzentrum Pankow,<br />

Schönholzer Str.10, 13187 Berlin (Pankow),<br />

Tel. 499870910<br />

Email: selbsthilfe@stz-pankow.de<br />

Web: www.stz-pankow.de<br />

Fremdsprachkompetenz: Ungarisch<br />

Träger: Humanistischer Verband Deutschlands,<br />

LV Berlin <strong>und</strong> SEIN e.V.<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>- <strong>und</strong> Stadtteilzentrum<br />

Gesindehaus Buch - Pankow<br />

Alt-Buch 51, 13125 Berlin (Buch)<br />

Tel. 9415426, Fax 9415429<br />

Email: shz.buch@web.de<br />

Web: www.albatrosev.de<br />

Fremdsprachkompetenz: Englisch<br />

Träger: Albatros e.V.<br />

REINICKENDORF<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>- <strong>und</strong> Stadtteilzentrum<br />

Reinickendorf Günter–Zemla-Haus<br />

Eichhorster Weg 32<br />

13435 Berlin (Märkisches Viertel)<br />

Tel. 4164842, Fax 41745753<br />

Email: selbsthilfezentrum@unionhilfswerk.de<br />

Web: www.unionhilfswerk.de<br />

Fremdsprachkompetenz: Englisch, Türkisch<br />

Träger: Unionhilfswerk – Sozialeinrichtungen <strong>gGmbH</strong><br />

SPANDAU<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>treffpunkt<br />

Mauerritze im Kulturhaus Spandau<br />

Mauerstr.6, 13597 Berlin (Spandau)<br />

Tel. 3335026, Fax 3336043<br />

Email: Shtmauerritze@arcor.de<br />

Web: www.Spandauer-<strong>Selbsthilfe</strong>treffpunkte.de<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>treffpunkt Siemensstadt<br />

Hefnersteig 1, 13629 Berlin (Siemensstadt)<br />

Tel. 3817057 / 3824030, Fax 38307400<br />

Email: shtsiemensstadt@arcor.de<br />

Web: www.Spandauer-<strong>Selbsthilfe</strong>treffpunkte.de<br />

Fremdsprachkompetenz: Englisch, Französisch<br />

Träger: Spandauer <strong>Selbsthilfe</strong>treffpunkte e.V.<br />

STEGLITZ - ZEHLENDORF<br />

Nachbarschaftsheim Mittelhof e.V.<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>kontaktstelle, Königstr. 42-43,<br />

14163 Berlin (Zehlendorf)<br />

Tel. 80 19 75 14, Fax 80 19 75 46<br />

Email: selbsthilfe@mittelhof.org<br />

Web: www.mittelhof.org<br />

Standort Steglitz, Villa Folke Bernadotte<br />

Jungfernstieg 19, 12207 Berlin (Lichterfelde)<br />

Tel. 77059979<br />

Fremdsprachenkompetenz: Englisch<br />

Träger: Nachbarschaftsheim Mittelhof e.V.<br />

TEMPELHOF - SCHÖNEBERG<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>treffpunkt im Nachbarschaftsheim<br />

Schöneberg<br />

Holsteinische Str.30, 12161 Berlin<br />

(Friedenau), Tel. 85995130 /-33, Fax 85995111<br />

Email: selbsthilfe@nachbarschaftsheim-schoeneberg.de<br />

Web: www.nachbarschaftsheim-schoeneberg.de<br />

Fremdsprachkompetenz: Englisch<br />

Träger: Nachbarschaftsheim Schöneberg e.V.<br />

TREPTOW - KÖPENICK<br />

Eigeninitiative <strong>Selbsthilfe</strong>zentrum<br />

Köpenick & Treptow<br />

Genossenschaftsstr.70, 12489 Berlin<br />

Tel. 6310985, Fax 6310985<br />

Email: eigeninitiative@ajb-berlin.de<br />

Web: www.eigeninitiative-berlin.de<br />

Fremdsprachkompetenz: Bosnisch, Russisch,<br />

Träger: ajb gmbh – gemeinnützige Gesellschaft für<br />

Jugendberatung <strong>und</strong> psychosoziale Rehabilitation<br />

SERVICE - Seite 31<br />

SERVICE


LITERATURHINWEISE<br />

LITERATURHINWEISE<br />

BÜCHERLISTE ZUM THEMA<br />

SELBSTHILFE, GESUNDHEIT UND<br />

MIGRATION UND MIGRATION<br />

Hans-Jörg Assion<br />

<strong>Migration</strong> <strong>und</strong> seelische Ges<strong>und</strong>heit<br />

Springer Medizin Verlag Heidelberg<br />

2005<br />

Theda Borde, Matthias David<br />

Frauenges<strong>und</strong>heit, <strong>Migration</strong> <strong>und</strong><br />

Kultur in einer globalisiert en Welt<br />

Mabuse-Verlag 2008<br />

Mattias David, Theda Borde<br />

Kranksein in der Fremde? Türkische<br />

Migrantinnen im Krankenhaus<br />

Mabuse-Verlag 2001<br />

Seite 32 - LITERATURHINWEISE<br />

BROSCHÜRENLISTE ZUM THEMA<br />

SELBSTHILFE, GESUNDHEIT UND<br />

MIGRATION UND MIGRATION<br />

(Off- <strong>und</strong> Online)<br />

SEKIS<br />

<strong>Selbsthilfe</strong> in Gruppen –<br />

Eine Anleitung zum Handeln<br />

Anfrage: sekis@sekis-berlin.de<br />

Erhältlich in Deutsch, Englisch,<br />

Russisch, Türkisch, Polnisch, Spanisch<br />

IBBC e.V.<br />

Wegweiser für Menschen mit<br />

Behinderungen in Berlin Neukölln<br />

Downoad: www.ibcc-berlin.de<br />

Der Integrationsbeauftragte<br />

des Senats von Berlin<br />

Berlin international – Der Newsletter<br />

des Integrationsbeauftragten<br />

Anmelden: newsletter@intmig.berlin.de<br />

Senatsverwaltung für Ges<strong>und</strong>heit,<br />

Umwelt <strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />

Der Landesbeauftragte für Psychiatrie<br />

Psychiatrie in Berlin<br />

Downoad: www.berlin.de/imperia/<br />

Senatsverwaltung für Integration,<br />

Arbeit <strong>und</strong> Soziales<br />

Mit Kopftuch außen vor?<br />

Pressestelle der Senatsverwaltung<br />

Downoad: www.berlin.de<br />

TBB – Türkischer B<strong>und</strong><br />

Berlin-Brandenburg<br />

Beratungsführer Ges<strong>und</strong>heit<br />

(dt., türk.)<br />

Downoad: www.sekis-berlin.de<br />

Rat <strong>und</strong> Tat e.V.<br />

(Kempener Str. 135, 50733 Köln)<br />

Leitfaden für Angehörige psychiatrischer<br />

Patienten auf Türkisch<br />

Downoad: www.psychiatrie.de<br />

B<strong>und</strong>esverband der Angehörigen<br />

psychisch Kranker e.V. (Hg.)<br />

Psychisch krank – <strong>und</strong> jetzt? (türk.)<br />

Downoad: www.bapk.de<br />

NAKOS<br />

Konzepte <strong>und</strong> Praxis-<strong>Selbsthilfe</strong><br />

bei Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten<br />

fördern <strong>und</strong> unterstützen<br />

Downoad: www.nakos.de<br />

Der Beauftragte für Integration <strong>und</strong><br />

<strong>Migration</strong>, Berliner Beiträge zur<br />

Integration <strong>und</strong> <strong>Migration</strong><br />

Vielfalt fördern - Zusammenhalt<br />

stärken. Das Integrationskonzept<br />

Abgeordnetenhaus Berlin, Drucksache<br />

16/0715 vom 3.7.2007<br />

Downoad: www.berlin.de


IMPRESSUM<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

Arbeitskreis <strong>Selbsthilfe</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong> der Berliner <strong>Selbsthilfe</strong>kontaktstellen<br />

c/o Verein zur Förderung von <strong>Selbsthilfe</strong>-Kontaktstellen selko e.V.<br />

Albrecht-Achilles-Str.65, 10709 Berlin<br />

Tel. 030.89 02 85 33<br />

Fax 030.89 02 85 40<br />

Email: sekis@sekis-berlin.de<br />

Redaktion<br />

Birgit Sowade, <strong>Selbsthilfe</strong>-Kontakt- <strong>und</strong> Beratungsstelle Mitte<br />

Brigitte Meier-Obi, SEKIS<br />

Diana Krause, <strong>Selbsthilfe</strong>kontaktstelle Berlin Friedrichshain-Kreuzberg<br />

Ricarda Raabe, Eigeninitiative <strong>Selbsthilfe</strong>zentrum Köpenick & Treptow<br />

Susanne Pistor, <strong>Selbsthilfe</strong>- <strong>und</strong> Stadtteilzentrum Reinickendorf<br />

Yvonne Vedder, <strong>Selbsthilfe</strong> Kontakt- <strong>und</strong> Beratungsstelle Marzahn-Hellersdorf<br />

Umsetzung<br />

Illustration: Matthias Müller, Layout: Julius Luge, Druck: Druckerei Wagner, Großschirma<br />

Aufl age 2.500<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge werden von den Autor/innen selbst verantwortet. Nachdruck / Übernahme<br />

einzelner Abschnitte nur mit ausdrücklicher Genehmigung. Berlin, November 2009<br />

Wir danken dem Paritätischen Wohlfahrtsverband, LV Berlin e.V. für die Finanzierung der Broschüre.<br />

www.paritaet-berlin.de


SELBSTHILFE<br />

UND MIGRATION<br />

Informationen <strong>und</strong> Kontakte aus Berliner <strong>Selbsthilfe</strong>-Kontaktstellen

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