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Vater sein bedeutet für mich... - Gymnasium Muristalden

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<strong>Vater</strong> <strong>sein</strong> <strong>bedeutet</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong>...<br />

Hommage an Geppetto, den Schöpfer von Pinocchio<br />

Nr. 32<br />

„… und wenn man bedenkt, dass ich einen rechtschaffenen Holzjungen aus dir machen<br />

wollte…“ sinniert Meister Geppetto, als das eben geschnitzte Holzmännchen auf und davon<br />

rannte. <strong>Vater</strong>gefühle entdeckt er bei sich – wie im richtigen Leben: Anlässlich des<br />

Pinocchio-Spektakels im <strong>Muristalden</strong> nahm Alex Anderfuhren aus der Prima b diesen<br />

Gedanken zum Anlass, heutige Väter fotografisch zu befragen, was <strong>für</strong> sie „<strong>Vater</strong>-<strong>sein</strong>“<br />

<strong>bedeutet</strong>. Wir dokumentieren einige <strong>sein</strong>er Väterportraits.


Impressum<br />

"Momente" ist ein schriftliches Denk-, Sprach- und Kommunikationsforum am<br />

<strong>Gymnasium</strong> <strong>Muristalden</strong> in Bern. Am <strong>Muristalden</strong> Tätige und Gäste, präsentieren<br />

hier Gedanken, Reflexionen, Perspektiven, Aufsätze, Produkte.<br />

In ihrer Bedeutung sind Momente (lat. movere) kritische, ausschlaggebende, be-<br />

wegende Augenblicke. Um solche geht es hier ansatzweise.<br />

Parallel zur ‚DenkBar’, dem mündlichen Denk- und Reflexionsforum am Muri-<br />

stalden, werden in "Momente" Fragen der Bildung, der Schulentwicklung, der<br />

Jugend, der Ethik, des Unterrichts, des Alltags, der Zeit besprochen. Es erschei-<br />

nen hier sowohl Sonderabdrucke von publizierten als auch speziell <strong>für</strong> "Momen-<br />

te" geschriebene Texte.<br />

"Momente" wird als Print- und als Internetmedium produziert. Im Erscheinungs-<br />

bild hat es Alltags- und Gebrauchscharakter. Die Sprachprodukte werden einer<br />

dem <strong>Gymnasium</strong> <strong>Muristalden</strong> nahe stehenden Leserschaft zugänglich gemacht,<br />

welche ausdrücklich bereit ist, sich lesend den "Menschen und Sachen" hier zu-<br />

zuwenden.


In der Schriftenreihe "Momente" sind bisher erschienen:<br />

Nr. 1 1998 Von Bildern, ihren Schatten und der Freiheit hinauszutreten<br />

(W. Staub)<br />

Nr. 2 1999 Qualm (W. Staub)<br />

Nr. 3 2000 Das <strong>Gymnasium</strong> steht (W. Staub)<br />

Nr. 4 2006 Spiegelung mit anderen Gymnasien (B. Knobel)<br />

Nr. 5 2002 Die neuen Lernenden (W. Staub)<br />

Nr. 6 2002 Das geniale Rennpferd (Kathy Zarnegin, Basel)<br />

Nr. 7 2002 Werten und Bewerten (Wilhelm Schmid, Berlin)<br />

Nr. 8 2002 Reif und patentiert – zwei Reden (A. Hohn / A. Struchen)<br />

Nr . 9 2002 Weihnachtsfeier – vom Versuchtwerden (A. Hohn / R. Radvila)<br />

Nr. 10 2003 bau zeit (F. Müller)<br />

Nr. 11 2003 Faszination Clown – eine Matura-Arbeit (A. Michel)<br />

Nr. 12 2003 SteinGut (C. Jakob / R. Radvila)<br />

Nr. 13 2003 " Ich weiss, was gut <strong>für</strong> dich ist." (P. Zimmermann)<br />

Nr. 14 2003 Matura 2003 Eine Rede – Zwei Aufsätze<br />

(A. Rub / H. Bär / S. Steiner)<br />

Nr. 15 2003 Öffentliche Schule – Offene Schule (H. Saner, Basel)<br />

Nr. 16 2004 Wer schreibt hat mehr vom Lesen<br />

(M. Michel / S. Boulila / T. Steiner)<br />

Nr. 17 2004 Globaler Markt im ethikfreien Raum (T. Kesselring)<br />

Nr. 18 2004 Über die Pflege verrückter Kühlschränke (N. Theobaldy)<br />

Nr. 19 2005 Aufklärung und Weltveränderung<br />

Für Hans Saner – eine Festschrift anlässlich <strong>sein</strong>es<br />

70. Geburtstages<br />

Nr. 20 2005 Jean-Jacques Rousseau und Europas Moderne. (P. Blickle)<br />

Nr. 21 2005 XY ungelöst – Reflexionen über Sex und Gender (J. Schönenberger)<br />

Nr. 22 2006 Kurt Marti und Polo Hofer und die Modernisierung der Mundart-<br />

lyrik oder die Erzählbarkeit des Alltags<br />

Nr. 23 2006 Totalitarismuskritik bei Hannah Arendt und Dietrich Bonhoeffer<br />

(Wolfgang Lienemann)<br />

Nr. 24 2006 Vom fragmentarischen Wissen und vom Willen zur Humanisierung<br />

des Lebens / Mozart, Ronaldinho und der Hang zur Perfektion<br />

(M. Baumann / B. Knobel)<br />

Nr. 25 2007 Dem Wirklichen die Treue halten – zum 100. Geburtstag von<br />

Hannah Arendt (Hans Saner / Ina Praetorius)<br />

Nr. 26 2007 W:ort & glück l:ich (José F.A. Oliver)


Nr. 27 2008 Umwege – oder: Vom Suchen und Lernen, Fallen und Aufstehen<br />

(Lukas Bärfuss / Donna Sahiti)<br />

Nr. 28 2009 Kultur am <strong>Muristalden</strong> – Gedanken von Susanne Schmid Walder und<br />

Texte von Guy Krneta<br />

Nr. 29 2009 Qualitätsentwicklung heisst Schulentwicklung (Andreas Graeser /<br />

Kathrin Altwegg / Thomas Schlag / Bertrand Knobel)<br />

Nr. 30 2010 Grosse Fragen – Maturaaufsätze 2009 (Samuel Kosewähr /<br />

Spicher Salome / Gil Müller / Stefanie Steiner / Lena Zinniker /<br />

Spring Vera)<br />

Nr. 31 2010 Vor dem Flug: von der Sehnsucht nach Anfängen und der Furcht<br />

davor – Zwei Reden anlässlich der Maturafeier 2010<br />

(Šeherzada Paden / Walter Staub)<br />

Nr. 32 2011 <strong>Vater</strong> <strong>sein</strong> <strong>bedeutet</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong>... – Hommage an Geppetto<br />

(Alex Anderfuhren / Kathrin Haldimann)<br />

Redaktion dieser Ausgabe<br />

Andreas Hohn<br />

© <strong>Gymnasium</strong> <strong>Muristalden</strong> Bern 2011 www.muristalden.ch<br />

Februar 2011 AHo/KHa


Inhaltsverzeichnis<br />

Kathrin Haldimann: Der Rahmen 6<br />

Kathrin Haldimann: Bild eines <strong>Vater</strong>s 7<br />

Alex Anderfuhren: Bilder von Vätern 9<br />

Bildlegende „<strong>Vater</strong> <strong>sein</strong> <strong>bedeutet</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong>...“ 22<br />

Alex Anderfuhren: Bilder machen 24<br />

In eigener Sache 25<br />

5


Der Rahmen<br />

Vom 4. bis 11. Mai 2010 fand am Campus <strong>Muristalden</strong> das Pinocchio-Spektakel statt.<br />

Bei näherer Betrachtung tritt in der Erzählung Pinocchios Abenteuer von Carlo Collodi<br />

nebst der Hauptfigur Pinocchio auch <strong>sein</strong> Schöpfer und <strong>Vater</strong> Geppetto ins Rampenlicht.<br />

Ihm und zahlreichen weiteren (<strong>Muristalden</strong>-)Vätern sollte eine Bildergalerie gewidmet<br />

werden. Im Primaner Alex Anderfuhren wurde dann ein in vielerlei Hinsicht bereits professioneller<br />

Fotograf gefunden, welcher mit offenem Auge und sicherem Geschmack die<br />

Idee der Vätergalerie umsetzen half. Während der ersten zwei Abende des Spektakels mit<br />

„Grüessech, syt dir e <strong>Vater</strong>?“ auf Männer zuzugehen, brauchte von mir zuerst einige<br />

Überwindung, war aber teils mit berührenden Reaktionen verbunden. Wer die Frage mit<br />

Ja beantwortete und gleichzeitig über genügend Neugier und einen Moment Zeit verfügte,<br />

ins Freiluft-Fotostudio bei der alten Turnhalle mitzukommen, der wurde vom Fotografen<br />

erwartet und sogleich vor einem alten an die Wand geklebten Leintuch abgelichtet. Schon<br />

bald konnte Alex Anderfuhren in „<strong>sein</strong>e Fotogalerie“ einladen. Momente dokumentiert<br />

eine Auswahl der Werke und hat die betreffenden Väter gebeten, zu notieren, was <strong>für</strong> sie<br />

„<strong>Vater</strong>-<strong>sein</strong>“ <strong>bedeutet</strong>.<br />

Kathrin Haldimann<br />

6


Bild eines <strong>Vater</strong>s<br />

Geppetto, Ur-Typ des allein erziehenden <strong>Vater</strong>s, steht in der Tradition des Bildhauers<br />

Pygmalion, der sich eine Geliebte ganz nach <strong>sein</strong>en Vorstellungen formte. Geppetto, kinderlos<br />

gebliebener Witwer, will jedoch keine Frau, sondern vorerst nur eine Marionette<br />

bauen. Aber Pinocchio, „aus Pinienholz geschnitzt“, beginnt zu sprechen, zu leben, noch<br />

bevor <strong>sein</strong>e Gestalt fertig geformt ist.<br />

Er entspricht allerdings nicht dem idealen Sohn, den sich Geppetto immer gewünscht hatte.<br />

Die Schule und auch alles, was mit engeren Regeln zu tun hat, widerstrebt dem Jungen.<br />

Geppetto wiederum, obwohl <strong>Vater</strong> der „Idee Pinocchio“, verkörpert nicht das männlichvergeistigte<br />

Urbild (dieses findet sich eher in der blauen Fee), sondern das materiellhandwerkliche,<br />

ja sogar mütterlich-<strong>für</strong>sorgliche Prinzip. So unterlässt er nichts, um Pinocchio<br />

den Einstieg ins gesellschaftliche Leben zu ermöglichen und teilt nicht nur <strong>sein</strong> Essen<br />

mit dem Jungen, er verkauft auch, ohne mit der Wimper zu zucken, <strong>sein</strong> buchstäblich letztes<br />

Hemd und wird so zum Idealbild des Sorge tragenden <strong>Vater</strong>s.<br />

Geppetto stellte sich wohl nicht die Fragen, die uns heute bei der Erziehung durch den<br />

Kopf gehen: Wie „besonders“ darf mein Kind <strong>sein</strong>? Wie eigenständig darf es <strong>sein</strong>en Weg<br />

gehen, ohne dass ich es zu fest bremse?<br />

So finden wir uns wieder in der Figur Geppetto, gerade auch mit unseren „<strong>Vater</strong>fragen“:<br />

Woran misst sich denn <strong>Vater</strong>- oder Elternliebe? Zeigt sie sich im Interesse <strong>für</strong> das, was<br />

das Kind bewegt? Oder ist sie doch eher materieller Natur- wie beim „letzten Hemd“ ?<br />

Oder all dies und noch viel mehr?…<br />

Kathrin Haldimann<br />

7


Bilder von Vätern<br />

Alex Anderfuhren<br />

9


<strong>Vater</strong> <strong>sein</strong> <strong>bedeutet</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong>… (Bildlegende)<br />

Seite 10<br />

… mit den Kindern gross zu werden.<br />

Hans Geissberger, 3 wirkliche Kinder und 42 Pinocchios<br />

Seite 11<br />

… Freude, Nerven, Geduld, Ausdauer, Verzicht, Gewinn!<br />

Daniel Vögeli, 2 Kinder<br />

Seite 12<br />

… eine spannende, lustvolle Erfahrung und manchmal ein Wechselbad der Gefühle.<br />

Ronny Kummer, 1 Kind<br />

Seite 13<br />

… die Zeit, die ich mit meinen Kindern verbringen darf, als geschenkte Zeit zu erleben.<br />

Christoph Röthenmund, 4 Kinder<br />

Seite 14<br />

… da zu <strong>sein</strong> <strong>für</strong> meine Tochter, sie fördern und beschützen, so, wie ich dies früher bei<br />

meinem Sohn getan habe.<br />

Anatole du Fresne, 2 Kinder<br />

Seite 15<br />

… viel lernen.<br />

Dirk Beuchle, 1 Kind<br />

Seite 16<br />

… mit meinen Kindern ihre Gedanken zu teilen, mit ihnen mit zu fühlen und in ihren Augen<br />

Vertrauen und Sicherheit zu sehen.<br />

Saleem Khoury, 2 Kinder<br />

22


Seite 17<br />

…unglaublich viel Freude an meinen zwei Kindern, in erster Linie! Die beiden können<br />

einen auf die unterschiedlichsten Arten zum Lachen oder auf die Palme bringen �<br />

Tobias Heim, 2 Kinder<br />

Seite 18<br />

… die grösste Erfüllung, die die Welt zu bieten hat. Ein Gottesgeschenk, aber auch eine<br />

riesige Verantwortung.<br />

Beat Glauser, 2 Kinder<br />

Seite 19<br />

… <strong>für</strong> meine Kinder immer erreichbar zu <strong>sein</strong>.<br />

Beat Kipfer, 2 Kinder<br />

Seite 20<br />

… einen offenen Blick in die Welt, und die Mitverantwortung <strong>für</strong> diese an die junge Generation<br />

weiter zu geben.<br />

Albert Struchen, 2 Kinder<br />

Seite 21<br />

… da zu <strong>sein</strong>, mit offenem Ohr, klarem Verstand und gutem Herz.<br />

Orm Bonsma, 2 Kinder<br />

23


Bilder machen<br />

Das „Pinocchio-Freiluft-Fotostudio“ bei der alten Turnhalle war simpel aufgebaut: 2 Blitze,<br />

ein weisses Leintuch und ein Stuhl. Ich hatte von Anfang an ein einfaches Konzept im<br />

Kopf. Ein purer weisser Hintergrund.<br />

Wenn ich Menschen fotografiere mag ich es nicht, wenn das Foto künstlich wirkt. Portraits<br />

sollen Menschen zeigen wie sie sind. Anfangs sage ich ihnen, sie sollen einfach neutral<br />

in die Kamera schauen. Von da an überlasse ich es ihnen und nehme nur feine Korrekturen<br />

vor, damit <strong>für</strong> <strong>mich</strong> das Bild stimmt. Manche fangen trotzdem an zu lachen, aber<br />

dann ist es nicht mehr das übliche „cheese-Lachen“, sondern spontan und heiter. Vielleicht<br />

lachen sie aus Unsicherheit? Ich will jedenfalls keine falschen Emotionen. Wenn ich<br />

eine Person zu einer lächelnden Pose auffordere, obschon sie schlechte Laune hat, macht<br />

dies nicht wirklich Sinn, denn der Charakter der Person geht dabei verloren.<br />

Ich versuchte bei der Auswahl der Bilder <strong>mich</strong> nach diesen Kriterien zu richten. Mein Ziel<br />

war es aber ebenfalls, dass die Väter vom „Typ“ nicht alle ähnlich sind, sodass eine bunte<br />

Durchmischung der Charaktere entstand.<br />

Alex Anderfuhren (*1991, Prima b)<br />

24


In eigener Sache<br />

„Momente“ erscheinen unregelmässig regelmässig: Wann immer uns etwas bewegt,<br />

beschäftigt, begeistert, herausfordert und sich dies in schriftlicher Form<br />

be-greifen lässt, versuchen wir eine neue Nummer zu gestalten. So entstehen<br />

jährlich mehrere Ausgaben zu ganz unterschiedlichen Themen (vgl. Impressum).<br />

Gerne schicken wir Ihnen unsere „Momente“ auch nach Hause. Mit untenstehendem<br />

Talon können Sie uns Ihre Koordinaten mitteilen, so dass wir Ihnen die<br />

Neuerscheinungen zukommen lassen können.<br />

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Name und Vorname:<br />

_____________________________________________________________<br />

Adresse / PLZ und Ort:<br />

_____________________________________________________________<br />

Bitte schicken Sie diesen Talon an folgende Adresse:<br />

Campus <strong>Muristalden</strong> AG<br />

zHd. Sekretariat / „Momente“<br />

Muristrasse 8<br />

3000 Bern 31<br />

25

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