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A 1 Anhang A Steine- und Erden-Rohstoffe in NRW Geologische ...

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A 9<br />

als Massenbeton bei Großbauwerken wie Talsperren oder Brücken verwendet. Die ger<strong>in</strong>ge<br />

Wärmedehnung bei Hitzeentwicklung führt zum vermehrten E<strong>in</strong>satz von Kalkste<strong>in</strong>zuschlag<br />

überall dort, wo Beton hohen Temperaturen ausgesetzt ist.<br />

Kalksandste<strong>in</strong>e, die aus e<strong>in</strong>er Mischung aus Fe<strong>in</strong>kalk, Sand <strong>und</strong> Wasser hergestellt werden,<br />

s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> wichtiger Baustoff im Wohnungsbau. So ist jeder dritte <strong>in</strong> der B<strong>und</strong>esrepublik verwendete<br />

Mauerste<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Kalksandste<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e Alternative zum Kalksandste<strong>in</strong> stellt der Porenbeton<br />

dar, der aus den Bestandteilen Quarzsand, Kalk, Zement <strong>und</strong> Wasser angemischt<br />

wird. Durch e<strong>in</strong>e Zugabe von Alum<strong>in</strong>ium kann das Gemisch aufgeschäumt werden <strong>und</strong> entwickelt<br />

so hervorragende Eigenschaften <strong>in</strong> der Wärmedämmung bei gleichzeitig sehr ger<strong>in</strong>gem<br />

Gewicht. E<strong>in</strong> weiteres E<strong>in</strong>satzgebiet von Kalk, Kalkste<strong>in</strong> <strong>und</strong> Dolomitste<strong>in</strong> ist der Straßenbau.<br />

Kalkste<strong>in</strong> wird <strong>in</strong> allen Schichten der Straßenherstellung, von der Frostschutzschicht<br />

bis zur Asphaltdeckschicht verbaut.<br />

Kalk wird bei der Herstellung von Stahl <strong>in</strong> unterschiedlicher Form <strong>und</strong> großer Menge e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Für die Herstellung e<strong>in</strong>er Tonne Roheisen werden ca. 20 bis 30 Kilogramm Branntkalk<br />

<strong>und</strong> ca. 100 bis 200 Kilogramm Kalkste<strong>in</strong> verwendet. Der im Hochofen zugegebene Kalkste<strong>in</strong><br />

dient dabei e<strong>in</strong>er besseren Schlackenbildung.<br />

Kalk ist für e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>satz im Bereich der Bodenverbesserung <strong>und</strong> Bodenverfestigung geeignet.<br />

Kalk entzieht dem Boden Wasser, so dass die Tragfähigkeit des Bodens verbessert <strong>und</strong><br />

der Boden frostbeständig wird. Kalk ist zudem e<strong>in</strong> wichtiger Bodennährstoff. E<strong>in</strong> ausgewogener<br />

Kalkzustand e<strong>in</strong>es landwirtschaftlich genutzten Bodens bee<strong>in</strong>flusst die Fruchtbarkeit <strong>und</strong><br />

damit den landwirtschaftlichen Ertrag. Landwirtschaftliche Nutzflächen verlieren ihre Fruchtbarkeit<br />

im Laufe der Zeit, da zum e<strong>in</strong>en der Nährstoff CaO durch Niederschläge ausgewaschen<br />

wird <strong>und</strong> zum anderen durch die Pflanzen selbst, die bei ihrem Wachstum ebenfalls<br />

den Nährstoff CaO entziehen. Aus diesem Gr<strong>und</strong> ist e<strong>in</strong>e regelmäßige Kalkung für die Aufrechterhaltung<br />

der Ertragsfähigkeit der Böden unerlässlich.<br />

Die chemische Industrie setzt bereits seit Jahrh<strong>und</strong>erten Kalk als besonders preiswerte Base<br />

für die Herstellung von anorganischen oder organischen Calciumverb<strong>in</strong>dungen e<strong>in</strong>. Zudem<br />

wird Kalk zur Veränderung von pH-Werten, als Reaktionsmittel bei chemischen Synthesen,<br />

bei physikalisch-chemischen Aufbereitungsverfahren, <strong>und</strong> für die Neutralisation e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Kalk wird beispielsweise für die Herstellung von Zitronensäure, Klebstoffen, Alkoholen, Lacken,<br />

Farben, Pharmazeutika, Kalkseifen für die Papier<strong>in</strong>dustrie, Propylenoxid für Weichmacher<br />

<strong>in</strong> der Kunststoff<strong>in</strong>dustrie sowie Glanzpigmenten e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Die nachfolgende Abb. 9 zeigt e<strong>in</strong>ige der bedeutenden E<strong>in</strong>satzgebiete der Kalk- <strong>und</strong> Dolomitprodukte.<br />

Verwendung von ungebrannten <strong>und</strong> gebrannten<br />

Kalk- <strong>und</strong> Dolomitprodukten<br />

Verwendungsbereich<br />

Eisen- <strong>und</strong> Stahl<strong>in</strong>dustrie<br />

Produkte<br />

Eisen- <strong>und</strong> Stahlerzeugung, Eisen- <strong>und</strong> Stahlverarbeitung<br />

Chemische <strong>und</strong> sonstige<br />

Industrie<br />

Bau<strong>in</strong>dustrie<br />

Umweltschutz<br />

Farb- <strong>und</strong> Kunstoffe, Pharmazeutika, Soda, Karbid, Glas,<br />

Fe<strong>in</strong>keramik, Papier, Zellstoff, Zucker, Düngemittel,<br />

Produkte der Gerberei <strong>und</strong> Färberei, Weiterverarbeitung<br />

von NE-Metallen, sonstige Chemikalien,<br />

Zement, Feuerfest, Kalksandste<strong>in</strong>, Leichtbeton, Mörtel,<br />

Kunstste<strong>in</strong>e,<br />

Produkte der Abwasser- <strong>und</strong> Abgasre<strong>in</strong>igung,<br />

Bodensanierung, Schlammbehandlung, Hygieneprodukte<br />

Landwirtschaft<br />

Düngemittel, Futtermittel, Konservierungsstoffe,<br />

Schädl<strong>in</strong>gsbekämpfungsmittel, Seuchenschutz<br />

Abb. 9: Verwendung von ungebrannten <strong>und</strong> gebrannten Kalk- <strong>und</strong> Dolomitprodukten

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