A 1 Anhang A Steine- und Erden-Rohstoffe in NRW Geologische ...
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als Massenbeton bei Großbauwerken wie Talsperren oder Brücken verwendet. Die ger<strong>in</strong>ge<br />
Wärmedehnung bei Hitzeentwicklung führt zum vermehrten E<strong>in</strong>satz von Kalkste<strong>in</strong>zuschlag<br />
überall dort, wo Beton hohen Temperaturen ausgesetzt ist.<br />
Kalksandste<strong>in</strong>e, die aus e<strong>in</strong>er Mischung aus Fe<strong>in</strong>kalk, Sand <strong>und</strong> Wasser hergestellt werden,<br />
s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> wichtiger Baustoff im Wohnungsbau. So ist jeder dritte <strong>in</strong> der B<strong>und</strong>esrepublik verwendete<br />
Mauerste<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Kalksandste<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e Alternative zum Kalksandste<strong>in</strong> stellt der Porenbeton<br />
dar, der aus den Bestandteilen Quarzsand, Kalk, Zement <strong>und</strong> Wasser angemischt<br />
wird. Durch e<strong>in</strong>e Zugabe von Alum<strong>in</strong>ium kann das Gemisch aufgeschäumt werden <strong>und</strong> entwickelt<br />
so hervorragende Eigenschaften <strong>in</strong> der Wärmedämmung bei gleichzeitig sehr ger<strong>in</strong>gem<br />
Gewicht. E<strong>in</strong> weiteres E<strong>in</strong>satzgebiet von Kalk, Kalkste<strong>in</strong> <strong>und</strong> Dolomitste<strong>in</strong> ist der Straßenbau.<br />
Kalkste<strong>in</strong> wird <strong>in</strong> allen Schichten der Straßenherstellung, von der Frostschutzschicht<br />
bis zur Asphaltdeckschicht verbaut.<br />
Kalk wird bei der Herstellung von Stahl <strong>in</strong> unterschiedlicher Form <strong>und</strong> großer Menge e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
Für die Herstellung e<strong>in</strong>er Tonne Roheisen werden ca. 20 bis 30 Kilogramm Branntkalk<br />
<strong>und</strong> ca. 100 bis 200 Kilogramm Kalkste<strong>in</strong> verwendet. Der im Hochofen zugegebene Kalkste<strong>in</strong><br />
dient dabei e<strong>in</strong>er besseren Schlackenbildung.<br />
Kalk ist für e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>satz im Bereich der Bodenverbesserung <strong>und</strong> Bodenverfestigung geeignet.<br />
Kalk entzieht dem Boden Wasser, so dass die Tragfähigkeit des Bodens verbessert <strong>und</strong><br />
der Boden frostbeständig wird. Kalk ist zudem e<strong>in</strong> wichtiger Bodennährstoff. E<strong>in</strong> ausgewogener<br />
Kalkzustand e<strong>in</strong>es landwirtschaftlich genutzten Bodens bee<strong>in</strong>flusst die Fruchtbarkeit <strong>und</strong><br />
damit den landwirtschaftlichen Ertrag. Landwirtschaftliche Nutzflächen verlieren ihre Fruchtbarkeit<br />
im Laufe der Zeit, da zum e<strong>in</strong>en der Nährstoff CaO durch Niederschläge ausgewaschen<br />
wird <strong>und</strong> zum anderen durch die Pflanzen selbst, die bei ihrem Wachstum ebenfalls<br />
den Nährstoff CaO entziehen. Aus diesem Gr<strong>und</strong> ist e<strong>in</strong>e regelmäßige Kalkung für die Aufrechterhaltung<br />
der Ertragsfähigkeit der Böden unerlässlich.<br />
Die chemische Industrie setzt bereits seit Jahrh<strong>und</strong>erten Kalk als besonders preiswerte Base<br />
für die Herstellung von anorganischen oder organischen Calciumverb<strong>in</strong>dungen e<strong>in</strong>. Zudem<br />
wird Kalk zur Veränderung von pH-Werten, als Reaktionsmittel bei chemischen Synthesen,<br />
bei physikalisch-chemischen Aufbereitungsverfahren, <strong>und</strong> für die Neutralisation e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
Kalk wird beispielsweise für die Herstellung von Zitronensäure, Klebstoffen, Alkoholen, Lacken,<br />
Farben, Pharmazeutika, Kalkseifen für die Papier<strong>in</strong>dustrie, Propylenoxid für Weichmacher<br />
<strong>in</strong> der Kunststoff<strong>in</strong>dustrie sowie Glanzpigmenten e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
Die nachfolgende Abb. 9 zeigt e<strong>in</strong>ige der bedeutenden E<strong>in</strong>satzgebiete der Kalk- <strong>und</strong> Dolomitprodukte.<br />
Verwendung von ungebrannten <strong>und</strong> gebrannten<br />
Kalk- <strong>und</strong> Dolomitprodukten<br />
Verwendungsbereich<br />
Eisen- <strong>und</strong> Stahl<strong>in</strong>dustrie<br />
Produkte<br />
Eisen- <strong>und</strong> Stahlerzeugung, Eisen- <strong>und</strong> Stahlverarbeitung<br />
Chemische <strong>und</strong> sonstige<br />
Industrie<br />
Bau<strong>in</strong>dustrie<br />
Umweltschutz<br />
Farb- <strong>und</strong> Kunstoffe, Pharmazeutika, Soda, Karbid, Glas,<br />
Fe<strong>in</strong>keramik, Papier, Zellstoff, Zucker, Düngemittel,<br />
Produkte der Gerberei <strong>und</strong> Färberei, Weiterverarbeitung<br />
von NE-Metallen, sonstige Chemikalien,<br />
Zement, Feuerfest, Kalksandste<strong>in</strong>, Leichtbeton, Mörtel,<br />
Kunstste<strong>in</strong>e,<br />
Produkte der Abwasser- <strong>und</strong> Abgasre<strong>in</strong>igung,<br />
Bodensanierung, Schlammbehandlung, Hygieneprodukte<br />
Landwirtschaft<br />
Düngemittel, Futtermittel, Konservierungsstoffe,<br />
Schädl<strong>in</strong>gsbekämpfungsmittel, Seuchenschutz<br />
Abb. 9: Verwendung von ungebrannten <strong>und</strong> gebrannten Kalk- <strong>und</strong> Dolomitprodukten