A 1 Anhang A Steine- und Erden-Rohstoffe in NRW Geologische ...
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A 3<br />
1.1 Rhe<strong>in</strong>isches Schiefergebirge<br />
Im Rhe<strong>in</strong>ischen Schiefergebirge treten die ältesten Geste<strong>in</strong>e des Landes auf. Es umfasst<br />
l<strong>in</strong>ksrhe<strong>in</strong>isch die Eifel, rechtsrhe<strong>in</strong>isch das Bergische Land, Sauerland <strong>und</strong> Siegerland. Charakteristisch<br />
für das Rhe<strong>in</strong>ische Schiefergebirge s<strong>in</strong>d gefaltete Ton-, Schluff- <strong>und</strong> Sandste<strong>in</strong>e<br />
aus dem Paläozoikum. Die ältesten Geste<strong>in</strong>e kommen <strong>in</strong> der Westeifel (Kambrium, Ordovizium,<br />
Silur) <strong>und</strong> – räumlich begrenzt – im Ebbegebirge (Ordovizium) vor. Neben örtlich auftretenden<br />
Vulkaniten (Keratophyre <strong>und</strong> Metabasalte) ist das Devon, aus dem die Schichten des<br />
Rhe<strong>in</strong>ischen Schiefergebirges ganz überwiegend stammen, durch Riffkalke (dem so genannten<br />
Massenkalk), Ton- <strong>und</strong> Sandste<strong>in</strong>e vertreten (Abb. 4). Vor allem diese devonischen Geste<strong>in</strong>e<br />
bilden heute die Gr<strong>und</strong>lage e<strong>in</strong>er bedeutsamen <strong>Ste<strong>in</strong>e</strong>-Industrie, die vom nahen Ruhrgebiet<br />
als Absatzmarkt profitieren kann.<br />
Abb. 4: Teilraum Rhe<strong>in</strong>isches Schiefergebirge (Datengr<strong>und</strong>lage: <strong>Geologische</strong>s Landesamt <strong>NRW</strong><br />
(GLA <strong>NRW</strong>) 1996)<br />
Im Zuge der variszischen Gebirgsbildung wurde der über 10 000 m mächtige Geste<strong>in</strong>sstapel<br />
aus devonischen <strong>und</strong> karbonischen, z.T. flözführenden Schichten aufgefaltet <strong>und</strong> wellenartig<br />
auf die Hälfte der ursprünglichen Ablagerungsfläche zusammen geschoben. Aus dieser starken<br />
tektonischen Beanspruchung resultierten vielfältige Geste<strong>in</strong>sumprägungen. Unter anderem<br />
wurden Tonste<strong>in</strong>e geschiefert <strong>und</strong> die so entstandenen Schiefergeste<strong>in</strong>e werden bis<br />
heute für Wand- <strong>und</strong> Dachverkleidungen e<strong>in</strong>gesetzt. Zudem verdankt auch das Rhe<strong>in</strong>ische<br />
Schiefergebirge dieser Schieferung se<strong>in</strong>en Namen. Se<strong>in</strong> heutiges Ersche<strong>in</strong>ungsbild e<strong>in</strong>er<br />
Mittelgebirgslandschaft mit Höhen bis ca. + 800 m NN geht aber nicht auf die variszische<br />
Gebirgsbildung, sondern auf das erneute E<strong>in</strong>setzen tektonischer Hebungen <strong>und</strong> Talbildungen<br />
im Tertiär zurück (vgl. VOGLER 1977, DROZDZEWSKI <strong>in</strong> Vorbereit., GRABERT 1998).