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A 1 Anhang A Steine- und Erden-Rohstoffe in NRW Geologische ...

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A 27<br />

Der Rohstoff Ton wird dabei nicht nur <strong>in</strong> Deutschland verarbeitet, sondern ist, wie der hohe<br />

Exportanteil beweist, <strong>in</strong> ganz Europa begehrt. Vor allem deutsche Feuerfestprodukte s<strong>in</strong>d<br />

weltweit führend. Der Exportanteil liegt hier bei r<strong>und</strong> 50%.<br />

Schluff<br />

Schluffige Lockersedimente s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Teilräumen Niederrhe<strong>in</strong>gebiet, Münsterland sowie im<br />

Weser- <strong>und</strong> Osnabrücker Bergland weit verbreitet (Abb. 12).<br />

Im Niederrhe<strong>in</strong>gebiet konzentrieren sich Vorkommen von Löss <strong>und</strong> Lösslehm auf den Raum<br />

Erkelenz <strong>und</strong> Rhe<strong>in</strong>dahlen. Der kaltzeitlich entstandene, über den W<strong>in</strong>d transportierte, gelbgraue<br />

Löss enthält neben Schluff als Hauptgemengeteil Ton (10 – 20%) <strong>und</strong> Fe<strong>in</strong>sand<br />

(5 – 15%). Korngröße <strong>und</strong> m<strong>in</strong>eralische Zusammensetzung variieren <strong>in</strong> Abhängigkeit von<br />

Herkunft <strong>und</strong> Transportweite des äolischen Materials. Durch Witterungse<strong>in</strong>flüsse entkalkter<br />

<strong>und</strong> verlehmter Löss wird als Lösslehm bezeichnet.<br />

Bei Erkelenz <strong>und</strong> Rhe<strong>in</strong>dahlen stehen Löss <strong>und</strong> Lösslehm <strong>in</strong> Mächtigkeiten bis ca. 10 m an,<br />

die für die Herstellung von Hartbrandziegeln <strong>und</strong> Kl<strong>in</strong>kern geeignet s<strong>in</strong>d. Ger<strong>in</strong>gere Mächtigkeiten<br />

bis etwa 6 m weisen holozäne, unter Hochwasserbed<strong>in</strong>gungen abgelagerte Auenlehme<br />

im Bereich Kleve – Emmerich auf. Teilweise sandig, häufig kalkig <strong>und</strong> tonhaltig, lagern<br />

diese Ziegellehme unter flachgründigen humosen Auflagen auf den Sanden <strong>und</strong> Kiesen der<br />

Niederterrassen. Je nach Lage des Gr<strong>und</strong>wasserspiegels s<strong>in</strong>d diese Auenlehme nass oder<br />

trocken als Ziegelrohstoff gew<strong>in</strong>nbar (GLA <strong>NRW</strong> 1988: 97).<br />

Im Münsterland s<strong>in</strong>d vielfach Geschiebelehme <strong>in</strong> Gr<strong>und</strong>moränen der Saale-Kaltzeit verbreitet.<br />

Die ungeschichteten <strong>und</strong> unsortierten Gr<strong>und</strong>moränen bestehen aus e<strong>in</strong>er sandigmergeligen<br />

bis schluffig-tonigen Gr<strong>und</strong>masse, <strong>in</strong> die regellos sedimentierte Geschiebe unterschiedlicher<br />

Größe e<strong>in</strong>gelagert s<strong>in</strong>d. In Mächtigkeiten von etwa 1 m kommen Geschiebelehme<br />

im Westen des Münsterlandes zwischen Stadtlohn <strong>und</strong> Gescher vor, im weiteren Verlauf<br />

über Coesfeld <strong>und</strong> Haltern lagern Geschiebelehme über den tiefer liegenden, noch kalkhaltigen<br />

Geschiebemergeln. Unter Beimengung von Tonen <strong>in</strong> Anteilen von 5 – 30% eignen sich<br />

diese Vorkommen für die Herstellung von Vor-, H<strong>in</strong>termauer- <strong>und</strong> Hochlochste<strong>in</strong>en.<br />

Lösslehm der jüngeren Weichsel-Kaltzeit tritt <strong>in</strong> Mächtigkeiten von 2 – 3 m im Westen von<br />

Münster bei Schapdetten auf.<br />

An se<strong>in</strong>en Rändern weist das Münsterland weitere mit Geschiebelehmvorkommen vorwiegend<br />

lokaler Bedeutung im Südwesten Bielefelds, <strong>in</strong> Lippstadt <strong>und</strong> <strong>in</strong> Paderborn auf. Die<br />

Mächtigkeiten schwanken hierbei zwischen 4 <strong>und</strong> 6 m.<br />

Von untergeordneter Bedeutung s<strong>in</strong>d die holozänen Auenlehme, die stellenweise <strong>in</strong> Stärken<br />

von 1,5 m bis 3 m im Weserbergland <strong>in</strong>nerhalb des Wesertals vorliegen.<br />

Ton<br />

Die ältesten Tone s<strong>in</strong>d im Norden des Weser- <strong>und</strong> Osnabrücker Berglandes sowie im nordwestlichen<br />

Münsterland verbreitet. Es handelt sich überwiegend um dunkle, graue <strong>und</strong> graubraune<br />

bis schwarze <strong>und</strong> schwarzgraue Verwitterungstone der Trias, des Juras <strong>und</strong> der<br />

Kreide <strong>in</strong> Mächtigkeiten von bis 5 bis 15 m (DEUTLOFF et al. 1986: 43 ff.). Räumliche Konzentrationen<br />

ergeben sich im Raum Bielefeld, im Bereich des Wiehengebirges <strong>und</strong> des Lippischen<br />

Berglandes sowie im Norden Tecklenburgs. E<strong>in</strong>zelne Rohstoffqualitäten, vor allem<br />

die Tone der Unterkreide, besitzen <strong>in</strong> der Ziegel<strong>in</strong>dustrie <strong>und</strong> für die Herstellung baukeramischer<br />

Erzeugnisse überregionale, z.T. <strong>in</strong>ternationale Bedeutung.

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