A 1 Anhang A Steine- und Erden-Rohstoffe in NRW Geologische ...
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A 23<br />
Mächtigkeiten von 10 – 60 m <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em mittleren Kiesgehalt von ca. 50% ist das abgelagerte<br />
Material von e<strong>in</strong>er stark wechselhaften Lagerung geprägt.<br />
Die Kiese der „Bergkiesregion“ eignen sich für die Herstellung von Betonkies, die sandigen<br />
Partien als Mauer-, Putz- <strong>und</strong> Füllsand sowie als Material für Kalksandste<strong>in</strong>produktion. Über<br />
den örtlichen Bedarf an Kiesen <strong>und</strong> Sanden h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d die Vorkommen im Bereich M<strong>in</strong>den<br />
auch überregional bis Bremen, Oldenburg <strong>und</strong> – über den Wasserweg – bis nach Berl<strong>in</strong> bedeutsam.<br />
Auch im oberen Wesertal s<strong>in</strong>d im Raum Höxter Kiese <strong>und</strong> Sande aus den Niederterrassen<br />
vorhanden. Die 7 – 12 m mächtigen, abbauwürdigen Ablagerungen werden von 1 – 3 m<br />
schluffigen Hochflutablagerungen bedeckt. Die Härte der e<strong>in</strong>zelnen Komponenten prädest<strong>in</strong>iert<br />
dieses Material für die Verwendung als Betonzuschlag. Der nass abzubauende Kiessand<br />
eignet sich z.B. als Frostschutzschicht im Straßenbau, die abgesiebten Sande als Putz<strong>und</strong><br />
Mauersand. An den Talhängen der Weser s<strong>in</strong>d nur wenige kle<strong>in</strong>e bauwürdige Vorkommen<br />
anzutreffen, so dass die beschriebenen Standorte trotz ihrer vergleichsweise ger<strong>in</strong>gen<br />
Mächtigkeit von großer regionalwirtschaftlicher Bedeutung s<strong>in</strong>d.<br />
• Spezialkies („Weißer Quarzkies“)<br />
„Weißer Quarzkies“ ist e<strong>in</strong> besonders wertvoller Rohstoff, der überwiegend aus re<strong>in</strong>em<br />
Quarz besteht <strong>und</strong> bei Korndurchmessern > 2 mm e<strong>in</strong>en hohen SiO 2 -Gehalt von bis zu 98%<br />
aufweist. Für Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen beschränkt sich das Vorkommen des Weißen Quarzkieses<br />
auf den Raum Kottenforst/Ville im Nordwesten von Bonn. Zu den Hauptkies-Schichten<br />
des Oberen Miozäns gehörend s<strong>in</strong>d sie nicht mit den jüngeren <strong>und</strong> weniger re<strong>in</strong>en Quarzkiesen<br />
der Hauptterrassen von Maas <strong>und</strong> Rhe<strong>in</strong> gleichzusetzen, die meist über den tertiärzeitlichen<br />
Weißen Quarzkiesen liegen. Die Mächtigkeit der <strong>in</strong> den Hauptkies-Schichten auftretenden<br />
Quarzkiese liegt durchschnittlich zwischen 10 <strong>und</strong> 50 m. Stellenweise e<strong>in</strong>gelagerte tonig-schluffige<br />
Zwischenmittel können Mächtigkeiten von 1 – 10 m erreichen. Der überwiegende<br />
Teil des Vorkommens ist zu ca. 85% für den Trockenabbau geeignet (GD <strong>NRW</strong><br />
2004 b:22).<br />
Neben se<strong>in</strong>er Verwendung <strong>in</strong> der Bau<strong>in</strong>dustrie besitzt der Weiße Quarzkies e<strong>in</strong> breites Anwendungsspektrum.<br />
So wird er als Filterkies für Brunnen <strong>und</strong> die Tr<strong>in</strong>kwasseraufbereitung,<br />
bei der Herstellung von Waschbetonplatten, als Zier- <strong>und</strong> Dekorationskies, für die Herstellung<br />
von Rohsilizium für die Produktion von Mikrochips, für die Oberflächenveredlung von<br />
Betonwaren, <strong>in</strong> der Chemie<strong>in</strong>dustrie als Katalysator <strong>in</strong> der Phosphorproduktion <strong>und</strong> für die<br />
Alum<strong>in</strong>iumoxidaufbereitung, <strong>in</strong> der Feuerfest<strong>in</strong>dustrie sowie <strong>in</strong> der Roheisen- <strong>und</strong> Stahlerzeugung<br />
als Kieselsäureträger e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
• Spezialsand<br />
Außerhalb des Bausektors werden Sande auch als so genannte Spezialsande anderen Verwendungen<br />
zugeführt. Zu den Spezialsanden zählen Form-, Kern-, Quarz- <strong>und</strong> Klebsande,<br />
die mit Ausnahme der Sande der Haltern-Schichten im Münsterland ausnahmslos im Bereich<br />
des Niederrhe<strong>in</strong>gebietes verbreitet s<strong>in</strong>d (Abb. 15).<br />
Unpräparierte Form- oder Gießereisande sollten möglichst gleichkörnige Fe<strong>in</strong>sande mit tonigen<br />
Anteilen zwischen 6 <strong>und</strong> 20% oder anderen Beimengungen wie z.B. Glaukonit (Fe-Al-<br />
Silikat) se<strong>in</strong>. Neben der Formbarkeit liegen die Gr<strong>und</strong>anforderungen dieser Sande <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
guten Gasdurchlässigkeit <strong>und</strong> Feuerresistenz. Angereichert mit Bentonit, Wasserglas, Zement,<br />
Ölen oder Kunstharzen können re<strong>in</strong>e, gleichförmige Quarzsande als präparierte Formsande<br />
dem jeweiligen Gießverfahren angepasst werden. Form- oder Kernsande werden <strong>in</strong><br />
der Eisen verarbeitenden Industrie sowie <strong>in</strong> der Leichtmetall-, Grau- <strong>und</strong> Tempergießerei<br />
benötigt.