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A 1 Anhang A Steine- und Erden-Rohstoffe in NRW Geologische ...

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A 17<br />

Verwendung <strong>und</strong> Beschreibung: Die tertiärzeitlichen Trachyte werden maßgeblich <strong>in</strong><br />

der Glas- <strong>und</strong> Keramik<strong>in</strong>dustrie verwendet sowie vielfach auch als Baustoff, besonders für<br />

historische Bauten wie zum Beispiel den Kölner Dom (GRABERT 1998:322 f., LORENZ &<br />

GWOSDZ 2000:104). Tuffe werden als Flussmittel Ste<strong>in</strong>zeugmassen zugesetzt, aus denen<br />

Fliesen, Abwasserrohre, Sanitär- <strong>und</strong> Haushaltsporzellan hergestellt werden. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />

können Tuffe <strong>in</strong> der Zement<strong>in</strong>dustrie, <strong>in</strong> der Wasserenthärtung, oder auch als Leichtbetonzuschläge<br />

e<strong>in</strong>gesetzt werden (LORENZ & GWOSDZ 2000:65). Keratophyre f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> der Baustoff<strong>in</strong>dustrie<br />

Verwendung.<br />

Der hellgraue bis rötliche Trachyt ist e<strong>in</strong> poröses Ergussgeste<strong>in</strong>. Trachyte s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-<br />

Westfalen ausschließlich im Siebengebirgsraum nahe Königsw<strong>in</strong>ter verbreitet, wo sie z.B.<br />

den „Drachenfels“ aufbauen. Die verkehrsgünstige Lage dieses Vorkommens am Rhe<strong>in</strong> führte<br />

vor allem <strong>in</strong> der Vergangenheit zu weiten Lieferwegen des begehrten Drachenfels-<br />

Trachyts vom Mittelrhe<strong>in</strong>gebiet bis <strong>in</strong> die Niederrhe<strong>in</strong>ische Tiefebene (Xanten), dem Bergischen<br />

Land <strong>und</strong> das Aachener Hügelland (GRABERT 1998:322 ff.). Industriell wird Trachyt als<br />

Feldspatersatz für die Herstellung von Sanitärkeramik <strong>und</strong> Porzellan sowie für die Produktion<br />

von Glas (Röhren, Isolatoren) nachgefragt, <strong>in</strong> der 80 – 88% des E<strong>in</strong>satzmaterials aus Trachyt<br />

bestehen können. Das entstehende Glas weist e<strong>in</strong>e äußerst hohe chemische, mechanische<br />

<strong>und</strong> thermische Beständigkeit auf (LORENZ & GWOSDZ 2000:104). Vom Siebengebirge<br />

bis an das nördlich angrenzende Pleiser Hügelland s<strong>in</strong>d die Tuffe des Trachyts ausgebildet,<br />

die sich <strong>in</strong> der Zement<strong>in</strong>dustrie als hydraulische Zementb<strong>in</strong>demittel (natürliche Puzzolane)<br />

eignen (LORENZ & GWOSDZ 2000:65).<br />

Als Keratophyre werden paläozoische Porphyre (Rhyolithe) bezeichnet. Neben e<strong>in</strong>em<br />

schmalen Verbreitungsband vom Westsauerland bis <strong>in</strong> die Bergischen Hochflächen s<strong>in</strong>d<br />

Mächtigkeiten von bis zu 300 m im Bereich des westlichen Hochsauerlandes südlich Kirchh<strong>und</strong>em<br />

verbreitet (VOGLER 1977:50).<br />

Die Geste<strong>in</strong>shärte zeigt sich <strong>in</strong> der Erosionsbeständigkeit der unterdevonischen Keratophyrdecken,<br />

die oft aus den weichen Geste<strong>in</strong>en der Umgebung herausmodelliert auftreten (z.B.<br />

Albaumer Klippen, Kirchh<strong>und</strong>em; CLAUSEN 1985:32 ff.). Neben der Verwendung beim Bau<br />

regionaler historischer Bauwerke f<strong>in</strong>den Keratophyre E<strong>in</strong>satz als Pflaster- <strong>und</strong> Bordste<strong>in</strong>e,<br />

sowie als Wasserbau- <strong>und</strong> Bruchste<strong>in</strong>e (DROZDZEWSKI <strong>in</strong> Vorbereit., BURGHARDT 1981:24).<br />

2.2 Lockergeste<strong>in</strong>e<br />

Zu den Lockergeste<strong>in</strong>s- oder so genannten <strong>Erden</strong>-<strong>Rohstoffe</strong>n zählen Sand, Kies, Schluff <strong>und</strong><br />

Ton. Von den nutzbaren Lockerste<strong>in</strong>en steht die Gew<strong>in</strong>nung von Sanden <strong>und</strong> Kiesen für<br />

Bauzwecke nach Bedarf <strong>und</strong> Menge deutlich an der Spitze, sie s<strong>in</strong>d die weltweit <strong>und</strong> b<strong>und</strong>esweit<br />

mengenmäßig bedeutendsten m<strong>in</strong>eralischen <strong>Rohstoffe</strong>. Der Bedarf kann aus heimischen<br />

Lagerstätten gedeckt werden. So werden <strong>in</strong> Deutschland an jeden Arbeitstag mehr als<br />

1 Mio. t Kies <strong>und</strong> Sand abgebaut, transportiert <strong>und</strong> verarbeitet. Das größte Verbreitungsgebiet<br />

dieser Rohstoffgruppe ist der Teilraum des Niederrhe<strong>in</strong>gebiets. Fe<strong>in</strong>sand, Schluff <strong>und</strong><br />

Ton s<strong>in</strong>d h<strong>in</strong>gegen stärker im Münsterland <strong>und</strong> Weserbergland verbreitet (Abb. 12). Die<br />

größten Massen an Sand <strong>und</strong> Kies wurden im Quartär abgelagert. In diesem jüngsten

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