A 1 Anhang A Steine- und Erden-Rohstoffe in NRW Geologische ...

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A 14 Verwendung und Beschreibung: Ton- und Tonmergelsteine bilden die wichtigste Grundlage für die Ziegelindustrie (Hintermauersteine, Klinker, Verblender, Drainagerohre usw.) oder werden als Zuschlagstoff für Ziegeleierzeugnisse aus Tonmaterial anderer Herkunft verwandt. Es sind besonders oberflächenahe Vorkommen verwitterter Tonsteine von Interesse, da sie in der Regel keine für die Produktion ungünstigen erhöhten Kalk- und Schwefelgehalte aufweisen (GD NRW 2003:157 f.; DROZDZEWSKI 1995:139). In der Vergangenheit dienten Tonmergelsteine unter anderem auch zum Mergeln von land- oder forstwirtschaftlich genutzten Böden (Melioration) (DEUTLOFF et al. 1982:37 ff.). Die weiträumigen Vorkommen an devonischen, teilweise karbonischen Schluff-, Ton- und Tonmergelsteinen im Bereich des Rheinischen Schiefergebirges sind äußerst inhomogen (DOLEZALEK 1978: 63 ff.). Sie weisen häufig eine Wechsellagerung mit Sandsteinen, Karbonatgesteinen oder Vulkaniten auf (DOLEZALEK 1978:59 ff.). Zu den paläozoischen Tonsteinen zählen auch die hochreinen, überwiegend roten Tonsteine des Karbons im Raum Ibbenbüren (Ibbenbürener Karbon-Scholle). In unterschiedlicher Reinheit liegen die mesozoischen Tonsteine des Weserberglandes vor. Rohstoffkonzentrationen ergeben sich für das Lippische Bergland (Keuper-Tonsteine) und für den Raum Bielefeld – Wiehengebirge mit den dunkel- bis schwarzgrauen Tonsteinen des Juras und der Kreide. Günstige Vorkommen an Ton- und Tonmergelsteinen der Kreide zeigen sich für das Gebiet um Ochtrup im Nordwesten des Münsterlandes, dem Kernmünsterland (Lüdinghausen, Amelsbüren) sowie im Raum Lippstadt – Paderborn (Emschermergel). Die Abbautiefe der genannten Vorkommen beträgt durchschnittlich etwa 5 – 20 m. 2.1.2 Vulkanite Vulkanite, von denen in Nordrhein-Westfalen überwiegend devonische Metabasalte (Diabase) sowie tertiärzeitliche Basalte auftreten, sind aufgrund ihrer gesteinstechnischen Eigenschaften gefragte Rohstoffe vor allem für den Hoch-, Tief-, Straßen-, Wege- und Gleisbau (DROZDZEWSKI in Vorbereit., GRABERT 1998:261). Unabhängig von deren Genese und Zusammensetzung handelt es sich um feinstkristalline, besonders harte Gesteine, die bevorzugt zu gebrochenen Baustoffen verarbeitet werden. Trachyte, Tuffe und Keratophyre finden zudem Verwendung in der Glas-, Keramik- und Baustoffindustrie (LORENZ & GWOSDZ 2000:104). Aufgrund des geologischen Baus Nordrhein-Westfalens ist die Verbreitung von vulkanischen Gesteinen und damit eine wirtschaftliche Nutzung eng auf das Rheinische Schiefergebirge begrenzt (Abb. 8). • Basalte und Metabasalte (Diabase) Der Begriff Basalt umfasst eine Reihe tertiärzeitlicher Ergussgesteine, die in der Landschaft aufgrund ihrer Verwitterungsresistenz häufig als Kuppen in Erscheinung treten. Geologisch ältere und überprägte Basalte des Paläozoikums werden als Metabasalte oder Diabase bezeichnet.

A 15 Abb. 10: Vorkommen von Basalt und Metabasalt in NRW (Datengrundlage: GLA NRW 1996) Vorkommen: Tertiäre Basalte sind in Nordrhein-Westfalen ausschließlich auf den Raum südlich und östlich von Bonn, speziell auf das Siebengebirge, begrenzt. Großflächiger verbreitet sind die Metabasalte des Sauerlandes im Raum Brilon – Winterberg (Abb. 10). Verwendung und Beschreibung: Basalte finden als Edelsplitte und Schotter Verwendung im Straßen-, Beton- und Gleisbau sowie als Wasserbausteine. Ferner wird Basalt zu einer Reihe von Sonderprodukten verarbeitet (z.B. Sandstrahlmittel, Bodenverbesserer) oder geschmolzen zu Pflastersteinen und feuerfesten Fasern (Basaltwolle) zur Wärme- und Schallisolierung. Größtenteils als Edelsplitt, Brechsand und Schotter werden Metabasalte im Straßen-, Gleis-, Hoch- und Wasserbau verwendet. Auch im Deichbau werden Basalte eingesetzt. Hier ergeben sich teilweise beträchtliche Transportreichweiten. Die Bedeutung als Rohstoff basiert auf der geringen Verwitterungsneigung und dem hohen spezifischen Gewicht. Im Gegensatz zu den weiträumigen Vorkommen der Sedimentgesteine bedingt die kleinflächige Verbreitung der Basalte zu beinahe identischen theoretischen und praktischen Rohstoffpotenzialen. Neben den zahlreichen, meist kleinen Basaltdurchbrüchen im Raum Bonn mit relativ geringer wirtschaftlicher Bedeutung gilt der Hühnerberg im Osten des Siebengebirges als weitaus größtes Basaltvorkommen und letzte, noch verfügbare Lagerstätte in Nordrhein-Westfalen. Der Basalt wie auch andere Vulkanite, die die Kuppen des Siebengebirges aufbauen (z.B. Petersberg, Drachenfels, Wolkenburg), stehen aus Gründen des Natur- und Landschaftsschutzes nicht mehr als Rohstoff zur Verfügung. Als intrusive und effusive Ausprägung treten devonische Metabasalte im Sauerland auf. Intrusivdiabase eignen sich insbesondere für verschleißfeste Straßendecken, für Bahnschotter und Wasserbausteine. Sie sind durch das Eindringen von dünnflüssigem, basaltischem Magma in horizontal gelagerte Schichten entstanden und wurden in der nachfolgenden variszischen Gebirgsbildung gefaltet und mineralogisch verändert. Dieser über einen langen

A 14<br />

Verwendung <strong>und</strong> Beschreibung: Ton- <strong>und</strong> Tonmergelste<strong>in</strong>e bilden die wichtigste<br />

Gr<strong>und</strong>lage für die Ziegel<strong>in</strong>dustrie (H<strong>in</strong>termauerste<strong>in</strong>e, Kl<strong>in</strong>ker, Verblender, Dra<strong>in</strong>agerohre<br />

usw.) oder werden als Zuschlagstoff für Ziegeleierzeugnisse aus Tonmaterial anderer Herkunft<br />

verwandt. Es s<strong>in</strong>d besonders oberflächenahe Vorkommen verwitterter Tonste<strong>in</strong>e von<br />

Interesse, da sie <strong>in</strong> der Regel ke<strong>in</strong>e für die Produktion ungünstigen erhöhten Kalk- <strong>und</strong><br />

Schwefelgehalte aufweisen (GD <strong>NRW</strong> 2003:157 f.; DROZDZEWSKI 1995:139). In der Vergangenheit<br />

dienten Tonmergelste<strong>in</strong>e unter anderem auch zum Mergeln von land- oder forstwirtschaftlich<br />

genutzten Böden (Melioration) (DEUTLOFF et al. 1982:37 ff.).<br />

Die weiträumigen Vorkommen an devonischen, teilweise karbonischen Schluff-, Ton- <strong>und</strong><br />

Tonmergelste<strong>in</strong>en im Bereich des Rhe<strong>in</strong>ischen Schiefergebirges s<strong>in</strong>d äußerst <strong>in</strong>homogen<br />

(DOLEZALEK 1978: 63 ff.). Sie weisen häufig e<strong>in</strong>e Wechsellagerung mit Sandste<strong>in</strong>en, Karbonatgeste<strong>in</strong>en<br />

oder Vulkaniten auf (DOLEZALEK 1978:59 ff.).<br />

Zu den paläozoischen Tonste<strong>in</strong>en zählen auch die hochre<strong>in</strong>en, überwiegend roten Tonste<strong>in</strong>e<br />

des Karbons im Raum Ibbenbüren (Ibbenbürener Karbon-Scholle).<br />

In unterschiedlicher Re<strong>in</strong>heit liegen die mesozoischen Tonste<strong>in</strong>e des Weserberglandes vor.<br />

Rohstoffkonzentrationen ergeben sich für das Lippische Bergland (Keuper-Tonste<strong>in</strong>e) <strong>und</strong><br />

für den Raum Bielefeld – Wiehengebirge mit den dunkel- bis schwarzgrauen Tonste<strong>in</strong>en des<br />

Juras <strong>und</strong> der Kreide. Günstige Vorkommen an Ton- <strong>und</strong> Tonmergelste<strong>in</strong>en der Kreide zeigen<br />

sich für das Gebiet um Ochtrup im Nordwesten des Münsterlandes, dem Kernmünsterland<br />

(Lüd<strong>in</strong>ghausen, Amelsbüren) sowie im Raum Lippstadt – Paderborn (Emschermergel).<br />

Die Abbautiefe der genannten Vorkommen beträgt durchschnittlich etwa 5 – 20 m.<br />

2.1.2 Vulkanite<br />

Vulkanite, von denen <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen überwiegend devonische Metabasalte (Diabase)<br />

sowie tertiärzeitliche Basalte auftreten, s<strong>in</strong>d aufgr<strong>und</strong> ihrer geste<strong>in</strong>stechnischen Eigenschaften<br />

gefragte <strong>Rohstoffe</strong> vor allem für den Hoch-, Tief-, Straßen-, Wege- <strong>und</strong> Gleisbau<br />

(DROZDZEWSKI <strong>in</strong> Vorbereit., GRABERT 1998:261). Unabhängig von deren Genese <strong>und</strong> Zusammensetzung<br />

handelt es sich um fe<strong>in</strong>stkristall<strong>in</strong>e, besonders harte Geste<strong>in</strong>e, die bevorzugt<br />

zu gebrochenen Baustoffen verarbeitet werden. Trachyte, Tuffe <strong>und</strong> Keratophyre f<strong>in</strong>den<br />

zudem Verwendung <strong>in</strong> der Glas-, Keramik- <strong>und</strong> Baustoff<strong>in</strong>dustrie (LORENZ & GWOSDZ<br />

2000:104). Aufgr<strong>und</strong> des geologischen Baus Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalens ist die Verbreitung von<br />

vulkanischen Geste<strong>in</strong>en <strong>und</strong> damit e<strong>in</strong>e wirtschaftliche Nutzung eng auf das Rhe<strong>in</strong>ische<br />

Schiefergebirge begrenzt (Abb. 8).<br />

• Basalte <strong>und</strong> Metabasalte (Diabase)<br />

Der Begriff Basalt umfasst e<strong>in</strong>e Reihe tertiärzeitlicher Ergussgeste<strong>in</strong>e, die <strong>in</strong> der Landschaft<br />

aufgr<strong>und</strong> ihrer Verwitterungsresistenz häufig als Kuppen <strong>in</strong> Ersche<strong>in</strong>ung treten. Geologisch<br />

ältere <strong>und</strong> überprägte Basalte des Paläozoikums werden als Metabasalte oder Diabase bezeichnet.

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