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A 1 Anhang A Steine- und Erden-Rohstoffe in NRW Geologische ...

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A 12<br />

Im Bereich des Teutoburger Waldes treten Mergelkalk- <strong>und</strong> Kalkmergelste<strong>in</strong>e je nach stratigraphischer<br />

Lage <strong>in</strong> 50 – 80 m mächtigen Schichtenpaketen auf. Südlich des Teutoburger<br />

Waldes spannt sich von Paderborn über Geseke, Erwitte bis Wickede e<strong>in</strong> weiter Bogen mit<br />

großen Mergelkalkste<strong>in</strong>vorkommen. Bei für den Abbau günstiger, nur ger<strong>in</strong>g geneigter<br />

Schichtung weisen diese Geste<strong>in</strong>e im Mittel CaCO 3 -Gehalte von ca. 80% auf <strong>und</strong> entsprechen<br />

damit <strong>in</strong> idealer Weise dem Sollwert des Zementrohmehls von 76 – 80%. E<strong>in</strong>en hochqualitativen<br />

Rohstoff für die Herstellung von Portland-, Eisenportland-, Flugasche- <strong>und</strong><br />

Trasszement sowie Putz <strong>und</strong> Mauerb<strong>in</strong>der stellen zudem 15 – 40 m mächtige Mergelkalkste<strong>in</strong>e<br />

dar. Der Gr<strong>und</strong> hierfür ist ihre stoffliche Zusammensetzung (SiO 2 : 13,5 – 16%; Al 2 O 3 :<br />

1,6 – 2,6%; Fe 2 O 3 : 0,8 – 1,7%; MgCO 3 : 0,6 – 0,8% <strong>und</strong> SO 3 : 0,1 – 0,4). Auch die im Raum<br />

Beckum – Ennigerloh – Ahlen verbreiteten kreidezeitlichen Beckum- <strong>und</strong> Vorhelm-Schichten<br />

liefern reiche Rohstoffvorkommen an Mergelkalkste<strong>in</strong> für die Zement<strong>in</strong>dustrie. Die durchschnittliche<br />

Schichtmächtigkeit beträgt zwischen 11 – 13 m. Für die Zementerzeugung weisen<br />

die Kalkmergel- <strong>und</strong> Mergelkalkste<strong>in</strong>e der Beckum- <strong>und</strong> Vorhelm-Schichten e<strong>in</strong>en<br />

grenzwertigen mittleren CaCO 3 -Gehalt von 70 – 74% auf, was durch den Zusatz von re<strong>in</strong>em<br />

Kalkste<strong>in</strong> aus dem Warste<strong>in</strong>er Massenkalk aufgefangen werden kann (DROZDZEWSKI <strong>in</strong> Vorbereit.).<br />

• Sandste<strong>in</strong><br />

Als Sandste<strong>in</strong>e werden hier Sedimentgeste<strong>in</strong>e verstanden, die im Wesentlichen aus verfestigten<br />

(Quarz-)Sanden, untergeordnet aus Feldspäten, Glimmer <strong>und</strong> weiteren M<strong>in</strong>eralien bestehen.<br />

Diese Rohstoffgruppe umfasst für Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen auch die im technischen S<strong>in</strong>n<br />

als Grauwacke bezeichneten, devonischen <strong>und</strong> karbonischen Sand- <strong>und</strong> Schluffste<strong>in</strong>e, die<br />

als Quarzit im Abbau stehenden quarzitischen Sandste<strong>in</strong>e im Raum Bad Berleburg <strong>und</strong><br />

Kalksandste<strong>in</strong>e. Letztere können als karbonatische Sandste<strong>in</strong>e bezeichnet werden. Sie unterscheiden<br />

sich petrografisch deutlich von dem künstlich hergestellten Baustoff „Kalksandste<strong>in</strong>“<br />

(s.o.).<br />

Mit dem Begriff „Sand“ wird e<strong>in</strong> def<strong>in</strong>iertes Korngrößen<strong>in</strong>tervall von 0,06 – 2 mm bezeichnet.<br />

Im Gegensatz zu den meisten anderen Geste<strong>in</strong>en ist der Sandste<strong>in</strong> nicht durch e<strong>in</strong>en bestimmten<br />

M<strong>in</strong>eralbestand def<strong>in</strong>iert, auch wenn Quarz das vorherrschende M<strong>in</strong>eral darstellt.<br />

Vorkommen: Eng verknüpft mit dem Verbreitungsgebiet der ältesten Geste<strong>in</strong>e <strong>in</strong> <strong>NRW</strong><br />

liegen die Vorkommen von Grauwacken <strong>und</strong> quarzitischen Sandste<strong>in</strong>en <strong>in</strong> weiten Bereichen<br />

des Rhe<strong>in</strong>ischen Schiefergebirges vor. Rohstoffkonzentrationen von karbonatischen Sandste<strong>in</strong>en<br />

s<strong>in</strong>d, geb<strong>und</strong>en an das Auftreten von Kalkmergel- <strong>und</strong> Mergelkalkste<strong>in</strong>en, im Süden<br />

des Münsterlandes (Soest – Anröchte) <strong>und</strong> lokal im Raum Coesfeld verbreitet (Abb. 8).<br />

Verwendung <strong>und</strong> Beschreibung: Sandste<strong>in</strong>e werden weitgehend als Schottermaterial<br />

im Straßen-, Beton-, Gleis- <strong>und</strong> Wasserbau, untergeordnet auch als Naturwerkste<strong>in</strong> verwendet.<br />

Die fe<strong>in</strong>körnigen, tonigen Sandste<strong>in</strong>e des Rhe<strong>in</strong>ischen Schiefergebirges („Grauwacken“)<br />

weisen Quarzgehalte zwischen 70 <strong>und</strong> 80% auf. Aufgr<strong>und</strong> des recht e<strong>in</strong>heitlichen petrografischen<br />

Ersche<strong>in</strong>ungsbildes der devonischen Sandste<strong>in</strong>e orientiert sich die lokale Nutzung<br />

bevorzugt an Zugänglichkeit <strong>und</strong> Quantität der Rohstoffvorkommen (DROZDZEWSKI <strong>in</strong> Vorbereit.).<br />

Die Mächtigkeiten von nutzbaren Anteilen dieser Schichten variieren von 20 m (Mühlenberg-<br />

<strong>und</strong> Unnenberg-Sandste<strong>in</strong>) bis zu 200 m im Kernbereich der Attendorner Mulde<br />

(Rensselandia-Sandste<strong>in</strong>). E<strong>in</strong>e wirtschaftliche Nutzung dieser Vorkommen hängt stark von

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