Stadterneuerung in Hamburg - BARMBEK-NORD.info
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<strong>Stadterneuerung</strong> <strong>in</strong> <strong>Hamburg</strong><br />
Barmbek-Nord<br />
Fuhlsbüttler Straße<br />
Vorbereitende Untersuchungen<br />
zur städtebaulichen Sanierung<br />
Kurzfassung Ergebnisbericht
<strong>Stadterneuerung</strong> <strong>in</strong> <strong>Hamburg</strong><br />
Barmbek-Nord<br />
Fuhlsbüttler Straße<br />
Vorbereitende Untersuchungen<br />
zur städtebaulichen Sanierung<br />
Kurzfassung Ergebnisbericht<br />
Kurzfassung, Stand: Oktober 2004<br />
Fotos: CIMA/S+S/GOS<br />
Titelfoto: CIMA<br />
Druck: Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt<br />
Auftraggeber<strong>in</strong>:<br />
Freie und Hansestadt <strong>Hamburg</strong><br />
Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt<br />
Amt für Wohnen, <strong>Stadterneuerung</strong> und<br />
Bodenordnung (WSB 20)<br />
Wexstraße 7, 20355 <strong>Hamburg</strong><br />
Ansprechpartner: Ali Vardar<br />
fon: 040 / 42840-8446<br />
e-mail: ali.vardar@bsu.hamburg.de<br />
Auftragnehmer:<br />
Projektteam Barmbek-Nord<br />
GOS Gesellschaft für Ortsentwicklung<br />
und <strong>Stadterneuerung</strong> mbH<br />
Lange Reihe 22-24<br />
24103 Kiel<br />
Ansprechpartner: Herr Streit<br />
fon: 0431 / 85-078<br />
E-Mail: streit@gos-gsom.de<br />
Architektur+Stadtplanung<br />
Baum Ewers Dörnen GmbH<br />
Graumannsweg 69<br />
22087 <strong>Hamburg</strong><br />
Ansprechpartner: Herr Schwormstede<br />
fon: 040 / 441419<br />
e-Mail: k.schwormstede@archi-stadt.de<br />
CIMA Stadtmarket<strong>in</strong>g Gesellschaft<br />
für gewerbliches und kommunales<br />
Market<strong>in</strong>g mbH<br />
Glashüttenweg 34<br />
23568 Lübeck<br />
Ansprechpartner: Herr Mens<strong>in</strong>g<br />
fon: 0451 / 38968-0<br />
e-Mail: mens<strong>in</strong>g@cima.de
Inhalt<br />
6 1 Ausgangslage und Analyse<br />
6 1.1 Vorbemerkungen<br />
7 1.2 Städtebauliche Struktur<br />
12 1.3 Verkehr<br />
16 1.4 Das Zentrum als Wirtschafts- und<br />
Kulturstandort<br />
32 1.5 Das Zentrum als gesellschaftlicher<br />
und kultureller Mittelpunkt<br />
37 2 Erneuerungskonzept<br />
37 2.1 Leitbild und Ziele<br />
38 2.2 Städtebau<br />
40 2.3 Öffentliche Freiräume und Verkehr<br />
43 2.4 Ökonomie<br />
45 2.5 Freizeit und Kultur<br />
46 3 Notwendigkeit der Sanierung,<br />
Verfahrenswahl und<br />
Gebietsabgrenzung<br />
48 3.1 Empfehlung zur Abgrenzung des<br />
Sanierungsgebietes
Schwerpunkt:<br />
Das Bahnhofsumfeld<br />
Beschluss Vorbereitende<br />
Untersuchung<br />
Kern der Untersuchungen:<br />
Überprüfung der Möglichkeiten<br />
zur langfristigen Sicherung<br />
der Zentrumsfunktion<br />
6 „Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
1 Ausgangslage und Analyse<br />
1.1 Vorbemerkungen<br />
Durch die Behörde für Bau und Verkehr sowie das<br />
Bezirksamt <strong>Hamburg</strong> – Nord wurden umfangreiche<br />
Voruntersuchungen im Zentrumsbereich Fuhlsbüttler Straße<br />
durchgeführt, bei denen funktionale Probleme, städtebauliche<br />
Schwächen und ökonomische Defizite festgestellt wurden.<br />
Folgende Schwerpunkte wurden bei den Voruntersuchungen<br />
der Behörde für Bau und Verkehr sowie des Bezirksamtes<br />
<strong>Hamburg</strong> – Nord herausgearbeitet:<br />
� Das Bahnhofsumfeld (S-/U-Bahnhof Barmbek), wie<br />
auch der 1965 erbaute Busbahnhof, bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em desolaten Zustand.<br />
� Die Parkplatzsituation am Barmbeker Bahnhof ist<br />
ungeordnet und funktionsgestört, die vorhandenen<br />
Stellplätze nicht ausreichend.<br />
� Die räumliche und funktionale Verknüpfung des<br />
bestehenden Wochenmarktes (Parkplatz am<br />
Wiesendamm) mit dem Zentrumsbereich Fuhlsbüttler<br />
Straße ist nicht vorhanden.<br />
� Die Verkehrsführung der Fuhlsbüttler Straße<br />
zwischen Hellbrookstraße und Drosselstraße und der<br />
Zustand der öffentlichen Flächen bedürfen <strong>in</strong> Bezug<br />
auf ihre Funktionalität für den Wirtschaftsstandort<br />
e<strong>in</strong>er Überprüfung und Bewertung.<br />
� Stadträumliche Qualitäten im Straßenverlauf der<br />
Fuhlsbüttler Straße (Platzaufweitungen wechseln mit<br />
E<strong>in</strong>schnürungen) werden nicht mehr wahrgenommen,<br />
da Verkehrsführungen nicht immer<br />
flächenökonomisch angelegt s<strong>in</strong>d.<br />
Ableitend aus den vorbezeichneten Voruntersuchungen hat<br />
der Senat der Freien und Hansestadt <strong>Hamburg</strong> auf se<strong>in</strong>er<br />
Sitzung vom 02.09.2003 die E<strong>in</strong>leitung vorbereitender<br />
Untersuchungen nach § 141 Baugesetzbuch (BauGB) im<br />
Gebiet Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße beschlossen.<br />
Im Rahmen der vorbereitenden Untersuchungen wurde<br />
geprüft, mit welchen Maßnahmen und Handlungsalternativen<br />
die Stabilisierung und Entwicklung des traditionellen Versorgungs-<br />
und E<strong>in</strong>zelhandelsstandortes realisiert werden kann.<br />
Ziel war es zu untersuchen, wie dem zentralen Standort<br />
Fuhlsbüttler Straße se<strong>in</strong>e Versorgungsbedeutung zurückgegeben<br />
werden kann. Dabei war zu analysieren, ob die<br />
vorhandenen E<strong>in</strong>zelhandels- und Dienstleistungsangebote<br />
qualitativ und quantitativ für e<strong>in</strong>e dauerhafte Stabilisierung der<br />
Fuhlsbüttler Straße geeignet s<strong>in</strong>d oder welche Maßnahmen<br />
zur Erhöhung der Angebotsvielfalt beitragen können. Ferner<br />
war zu prüfen, ob durch Neu- und Umgestaltung von<br />
öffentlichen Räumen (Verkehrs- und Grünflächen) die<br />
Attraktivität des Zentrums Fuhlsbüttler Straße als
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
Wirtschaftsstandort reaktiviert werden kann. Gegenstand der<br />
Untersuchungen war auch die Überprüfung der Möglichkeiten<br />
zur langfristigen Sicherung der Zentrumsfunktion und dem<br />
damit verbundenen potentiellen E<strong>in</strong>satz von zusätzlichen<br />
Investitionen und Impulsen. Im Ergebnis der Untersuchungen<br />
wurden Überlegungen zur Zweckmäßigkeit der Abgrenzung<br />
e<strong>in</strong>es potentiellen Sanierungsgebietes gem. § 142 Abs. 1<br />
Satz 2 und 3 BauGB getroffen worden.<br />
1.2 Städtebauliche Struktur<br />
Das Untersuchungsgebiet bef<strong>in</strong>det sich im Stadtteil Barmbek-<br />
Nord im Bezirk <strong>Hamburg</strong>-Nord etwa 4,5 km Luftl<strong>in</strong>ie nordöstlich<br />
vom Innenstadtr<strong>in</strong>g entfernt und ist stadträumlich zur<br />
<strong>in</strong>neren Stadt zu rechnen. Im Gebiet bef<strong>in</strong>den sich der Barmbeker<br />
U+S-Bahnhof mit angeschlossenem Busbahnhof sowie<br />
das l<strong>in</strong>eare Bezirkszentrum Fuhlsbüttler Straße mit allen zentralen<br />
E<strong>in</strong>richtungen des Stadtteils.<br />
Als stadträumliche und naturräumliche E<strong>in</strong>heiten im unmittelbaren<br />
Umfeld des Untersuchungsgebietes bef<strong>in</strong>den sich im<br />
Süden das Quartier Museum der Arbeit und der Osterbekkanal<br />
sowie im Westen der Stadtpark W<strong>in</strong>terhude und der ehemalige<br />
Güterbahnhof Barmbek. Dieser soll wie Teile des<br />
Krankenhausgeländes des AK Barmbek nördlich des Untersuchungsgebietes<br />
<strong>in</strong> naher Zukunft zu Wohn- und <strong>in</strong> Teilen<br />
gewerblichen Zwecken umgenutzt werden. Von diesen städtebaulichen<br />
Entwicklungen <strong>in</strong> der Nachbarschaft s<strong>in</strong>d positive<br />
Effekte für das Zentrum zu erwarten.<br />
Das Zentrum Fuhlsbüttler Straße bildet gemäß dem System<br />
der zentralen Standorte nach Flächennutzungsplan zusammen<br />
mit dem Zentrum <strong>Hamburg</strong>er Straße das Bezirkszentrum<br />
(B1) Barmbek. Durch den fortschreitenden Strukturwandel<br />
wird immer mehr Kaufkraft an die Bezirksentlastungszentren<br />
verloren, die für den motorisierten Individualverkehr<br />
besser zu erreichen s<strong>in</strong>d. Das Bezirkszentrum Fuhlsbüttler<br />
Straße ist davon besonders stark betroffen, und profitiert nicht<br />
von dem dazugehörigen Teil der <strong>Hamburg</strong>er Straße, welcher<br />
se<strong>in</strong>e Marktposition weiter festigen konnte.<br />
Entsprechend den Grundzügen des <strong>Hamburg</strong>er Systems der<br />
zentralen Standorte sollen <strong>in</strong> den überwiegend historisch gewachsenen<br />
Bezirkszentren (B1-Zentren) auch <strong>in</strong> Zukunft die<br />
Dienstleistungse<strong>in</strong>richtungen für die Wohnbevölkerung gestärkt<br />
und Flächen für meist regional bezogene Wirtschaftsverwaltungen<br />
sowie die Bezirksverwaltung bereitstehen. Dies<br />
soll durch e<strong>in</strong>e Attraktivitätssteigerung an Hand von modifizierten<br />
Zentren- und Werbekonzepten sowie an Hand von<br />
Verbesserung der Verkehrs<strong>in</strong>frastruktur und der Gestaltung<br />
des öffentlichen Straßenraumes erreicht werden. Auch sollen<br />
die Dienstleistungse<strong>in</strong>richtungen für die Wohnbevölkerung<br />
weiter gestärkt werden. Da <strong>in</strong> den gewachsenen Bezirkszentren<br />
e<strong>in</strong>e heterogene Struktur im E<strong>in</strong>zelhandel vorhanden ist,<br />
„Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
Das Untersuchungsgebiet<br />
Zentren – Zentrale Standorte<br />
nach Flächennutzungsplan<br />
(Ausschnitt)<br />
7
8 „Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
hängt der Erfolg der Maßnahmen von der Kooperationsbereitschaft<br />
der Akteure <strong>in</strong> den Zentren ab.<br />
E<strong>in</strong>fluss auf den E<strong>in</strong>zugsbereich des Zentrums Fuhlsbüttler<br />
Straße haben <strong>in</strong>sbesondere die <strong>in</strong> unmittelbarer Nähe (Luftl<strong>in</strong>ie<br />
jeweils ca. 2 km) bef<strong>in</strong>dlichen Bezirkszentren <strong>Hamburg</strong>er<br />
Straße und Wandsbek mit jeweils weitaus größeren Verkaufsflächen.<br />
1.2.1 Funktionsbereiche<br />
Das Bezirkszentrum Fuhlsbüttler Straße stellt sich <strong>in</strong>sgesamt<br />
als gewachsenes, bandartiges Zentrum dar, das <strong>in</strong> die umgebende<br />
verdichte Wohnbebauung e<strong>in</strong>gebettet liegt. E<strong>in</strong>e klare<br />
Abgrenzung der Nutzungsbereiche bzw. des Zentrums ist<br />
nicht möglich.<br />
Die Haupte<strong>in</strong>zelhandelszone liegt beg<strong>in</strong>nend bei dem Karstadtgebäude<br />
zwischen Drossel- und Hellbrookstraße. Die<br />
Bedeutung für den E<strong>in</strong>zelhandel <strong>in</strong>sbesondere für den täglichen<br />
Bedarf nimmt <strong>in</strong> dem weiteren Verlauf der Fuhlsbüttler<br />
Straße Richtung Norden kont<strong>in</strong>uierlich ab. E<strong>in</strong>e gewisse Zäsur<br />
bezüglich der Nutzungen und der Fußgängerfrequenz ist<br />
an der Hochbahnbrücke am nördlichen Rand des Untersuchungsgebiets<br />
auszumachen, auch wenn sich nördlich davon<br />
E<strong>in</strong>zelhandelsnutzungen <strong>in</strong> ähnlicher städtebaulicher Ausformung<br />
fortsetzen.<br />
Südlich des Bahndammes bef<strong>in</strong>den sich die Funktionsschwerpunkte<br />
Verwaltung und Kultur des Bezirkszentrums,<br />
die durch die <strong>in</strong> den 1990er Jahren e<strong>in</strong>geleiteten und<br />
zunehmend umgesetzten Entwicklungen beg<strong>in</strong>nen, ihre Funktion<br />
zu erfüllen. Sofern die im Bebauungsplan vorbereiteten<br />
Maßnahmen realisiert werden, s<strong>in</strong>d diese Funktionsbereiche<br />
attraktiv und zentrumsfördernd. Funktional nimmt hier der<br />
E<strong>in</strong>zelhandelsbetrieb „Globetrotter“ e<strong>in</strong>e Sonderrolle e<strong>in</strong>. Die<br />
beiden Funktionsbereiche s<strong>in</strong>d nicht ausreichend mite<strong>in</strong>ander<br />
verknüpft, um die für das Zentrum gewünschten Synergieeffekte<br />
zu erzielen. Insbesondere der Haupt-<br />
E<strong>in</strong>zelhandelsbereich nördlich der Bahn profitiert kaum von<br />
den Kultur<strong>in</strong>teressierten des Museumsquartiers, weil die funktionale<br />
und gestalterische Ausprägung der Fußwegeverb<strong>in</strong>dungen,<br />
Unterführungen sowie der Baulichkeiten des ZOB´s<br />
unübersichtlich s<strong>in</strong>d und sich Angsträume ergeben. Es fehlt<br />
e<strong>in</strong>e dem zentrale Ort angemessene Großzügigkeit, <strong>in</strong>sbesondere,<br />
wenn man den Bahnhof Richtung Norden verlässt.<br />
1.2.2 Städtebau<br />
Die Stadtstruktur wird überall dort, wo sie durch Nachkriegsentwicklungen<br />
überformt wurde, den Anforderungen an<br />
e<strong>in</strong>e Platzraum bildende und hoch verdichtete Stadtteilmitte<br />
im S<strong>in</strong>ne der Bezirkszentrumsfunktion nicht gerecht.<br />
Während durch die laufende Umsetzung des oben genannten<br />
Bebauungsplanes südlich der Bahn mit e<strong>in</strong>em der Funktion<br />
und dem Ort entsprechenden Städtebau umgesetzt wird, tritt<br />
<strong>in</strong>sbesondere die nördlich des Bahnhofs bef<strong>in</strong>dliche Kernzone
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
des E<strong>in</strong>zelhandels <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Dichte und Geschossigkeit nicht<br />
gegenüber den umliegenden verdichteten Wohnbereichen mit<br />
vornehmlich vier- bis fünfgeschossige Mehrfamilienhäusern<br />
hervor. Teilweise stehen gerade <strong>in</strong> den Bereichen höchster<br />
Laufkundschaft provisorisch wirkende e<strong>in</strong>- bis zweigeschossige<br />
Gebäude. Hier bleibt die städtebauliche Dichte besonders<br />
h<strong>in</strong>ter den geschlossenen Wohnblocks der Nachbarschaft<br />
zurück.<br />
Wesentliche Zielsetzungen e<strong>in</strong>es möglichen <strong>Stadterneuerung</strong>sverfahrens<br />
sollen die Stärkung der E<strong>in</strong>zelhandelsstruktur,<br />
Steigerung der Aufenthaltsqualität, Verbesserung und<br />
Aufwertung des Zentrums sowie der Verkehrssituation se<strong>in</strong>.<br />
Insbesondere für die Aufwertung der Zentrumsfunktion ist e<strong>in</strong>e<br />
deutlich stärkere städtebauliche Verdichtung und Geschossigkeit<br />
nicht nur vertretbar sondern auch erforderlich.<br />
Auf diese Weise wird das Zentrum baulich besser wahrnehmbar<br />
und es fügt sich so <strong>in</strong> e<strong>in</strong> hierarchisches Stadtbild<br />
e<strong>in</strong>.<br />
Neben der Verdichtung der Nutzungen gilt es auch, die fehlenden<br />
Raumkanten zu bilden und dadurch echte städtebauliche<br />
Räume und Plätze zu schaffen. E<strong>in</strong>e Blockstruktur, wie<br />
sie siedlungshistorisch <strong>in</strong> der Gründerzeit und den 1920er<br />
Jahren im Barmbek angelegt und entwickelt wurde, wird den<br />
Anforderungen der Raumqualitäten des Zentrums am besten<br />
gerecht.<br />
Aufgrund der Analyse ergeben sich für die städtebauliche<br />
Verdichtung vor allem an zwei Standorten Potenziale mit besonderer<br />
Wirkung für die beschriebene Entwicklung:<br />
� Auf den Eckgrundstücken Fuhlsbüttler Straße /<br />
Hellbrookstraße kann <strong>in</strong> Zusammenwirken mit dem<br />
gelungenen architektonischen Merkzeichen des siebenstöckigen<br />
Haspa-Gebäudes gegenüber e<strong>in</strong>e städtebauliche<br />
Torsituation entstehen. Auch die südöstlich<br />
anschließenden ungenutzten Block<strong>in</strong>nenflächen<br />
bieten sich vor allem für e<strong>in</strong>e Erweiterung der Erdgeschoss-Ladenflächen<br />
entlang der Fuhlsbüttler Straße<br />
an.<br />
� Im Bereich des bisherigen ZOB´s kann das negativ<br />
wirkende Solitärgebäude von Karstadt stadträumlich<br />
<strong>in</strong> die Blockrandstruktur <strong>in</strong>tegriert werden.<br />
Der Bahnhof selbst ist als Baulichkeit und Mitte des Zentrums<br />
nicht erkennbar. Die E<strong>in</strong>gänge s<strong>in</strong>d unsche<strong>in</strong>bar und<br />
versteckt. Dies trifft <strong>in</strong>sbesondere auf den Nördlichen zu, der<br />
sich „h<strong>in</strong>ter“ dem <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er heutigen Ausformung prov<strong>in</strong>ziell<br />
wirkenden ZOB bef<strong>in</strong>det. Alle<strong>in</strong> dieser E<strong>in</strong>gang steht für die<br />
Verb<strong>in</strong>dung der Bahnreisenden mit dem E<strong>in</strong>kaufsbereich zur<br />
Verfügung.<br />
Städtebauliche Missstände <strong>in</strong> Form von Gemengelagen treten<br />
nur <strong>in</strong> zwei kle<strong>in</strong>eren peripheren Lagen an der Hufnerstraße<br />
118-124 sowie Steilshooper Straße 41-47/Ecke<br />
Pestalozzistraße 26-30 auf. Sie haben funktional und städ-<br />
„Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
Städtebauliches Potential<br />
Ecke Hellbrookstraße<br />
9
Gemengelage Hufnerstraße<br />
10 „Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
tebaulich zwar ke<strong>in</strong>e Beziehung zu den Haupte<strong>in</strong>kaufsbereichen,<br />
e<strong>in</strong> akuter Neuordnungsbedarf ist jedoch zu festzustellen.<br />
Sie s<strong>in</strong>d jeweils geprägt durch hoch verdichtete kle<strong>in</strong>e<br />
Grundstücke, auf denen (kle<strong>in</strong>-)gewerbliche (Handwerks-)<br />
Betriebe <strong>in</strong> unmittelbarer Nähe zu Wohnnutzungen und Soziale<strong>in</strong>richtungen<br />
sowie Ladenlokalen wirtschaften. Das gewerbliche<br />
Gebäude Hufnerstraße 120 steht lange leer. Die<br />
Gebäude s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>- bis dreigeschossig und werden z.T. über<br />
kle<strong>in</strong>e Innenhöfe belichtet und erschlossen.<br />
1.2.3 Gebäudezustand<br />
Die Gebäude selbst s<strong>in</strong>d im Untersuchungsgebiet <strong>in</strong> der Regel<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em zufrieden stellenden Zustand. Nur die Gebäude<br />
beiden genannten, kle<strong>in</strong>en Bereiche an der Hufnerstraße<br />
118-124 sowie Steilshooper Straße / Ecke Pestalozzistraße<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> hoher baulicher Verdichtung und engem Nebene<strong>in</strong>ander<br />
verschiedener Nutzungen erneuerungsbedürftig.<br />
1.2.4 Stadtbild<br />
Die Aussagen zur Stadtstruktur korrespondieren mit dem derzeit<br />
erlebbaren Stadtbild. Der räumliche und gestalterische<br />
E<strong>in</strong>druck, den die Fassaden abgeben, ist <strong>in</strong>sbesondere dort<br />
positiv und wird der zentralen Funktion gerecht, wo die Blockrandbebauung<br />
erhalten oder neu belegt wurde. Hervorzuheben<br />
ist hier z.B. der Bereich nördlich der Hellbrookstraße zusammen<br />
mit dem Haspa-Neubau auf der gegenüberliegenden<br />
Südseite. Hier stimmen Fassade und Stadtbild mit dem<br />
Städtebau und der Dichte übere<strong>in</strong>. Die Gebäude bilden hier<br />
mit den Nutzungen e<strong>in</strong>e funktionsgerechte E<strong>in</strong>heit.<br />
Anders sieht das Stadtbild entlang der Fuhlsbüttler Straße<br />
südlich der Hellbrookstraße aus. Hier entsteht durch stark differierende<br />
Geschossigkeiten und Firstl<strong>in</strong>ien ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches,<br />
harmonisches Stadtbild. Die sehr unterschiedlichen Gestaltungen<br />
der Läden und der Ladenwerbung verstärken diese<br />
Wirkung. Besonders südlich der Drosselstraße wirken die<br />
Fronten und Läden <strong>in</strong> der Erdgeschosszone der dortigen 60er<br />
Jahre Zweckbauten wenig e<strong>in</strong>ladend. Vor dem H<strong>in</strong>tergrund,<br />
dass der Hauptfußgängerstrom ohneh<strong>in</strong> westlich des Karstadtgebäudes<br />
<strong>in</strong> Richtung Bahnhof verläuft, wirkt sich dies<br />
hier für die Aufenthaltsqualität und die Attraktivität der Ladenstandorte<br />
zusätzlich negativ aus.<br />
Besonders stadtbildstörend wirken die kle<strong>in</strong>en Verkaufspavillons<br />
am ZOB direkt vor dem nördlichen Bahnhofsausgang,<br />
die <strong>in</strong> Form, Gestaltung und Standort deplaziert s<strong>in</strong>d und dem<br />
Bahnhofsportal e<strong>in</strong>en „H<strong>in</strong>terausgangscharakter“ verleihen.<br />
Südlich des Bahnhofes wird nach Fertigstellung der Freiflächengestaltung<br />
das Stadtbild durch das Ensemble der attraktiven<br />
ehemaligen Fabrikgebäude positiv geprägt. Die alten<br />
gründerzeitlichen Fabrikgebäude bilden hier e<strong>in</strong>en reizvollen<br />
Kontrast zu dem vor kurzem städtebaulich und architektonisch<br />
aufgewerteten und aufgestockten roten Kubus des Globetrotter-Kaufhauses.
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
In den meisten Straßen des Untersuchungsgebietes bef<strong>in</strong>den<br />
sich e<strong>in</strong>ige Straßenbäume, die durch ihr Alter, Wuchs und<br />
Ersche<strong>in</strong>ungsbild den Straßenraum <strong>in</strong> Ansätzen positiv prägen.<br />
E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches Konzept ist jedoch nicht zu erkennen.<br />
Ergänzungen des Baumbestandes s<strong>in</strong>d notwendig.<br />
1.2.5 Öffentliche Freiräume<br />
Deutlich negativ und <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Weise e<strong>in</strong>em attraktiven, modernen<br />
E<strong>in</strong>kaufsstandort von übergeordneter Funktion und<br />
großem E<strong>in</strong>zugsbereich werden die Aufenthaltsqualitäten<br />
der öffentlichen Freiflächen und Plätze gerecht. Dies macht<br />
sich <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> den Bereichen bemerkbar, <strong>in</strong> denen<br />
auch verkehrliche Funktionsstörungen auftreten.<br />
Städtische Plätze und Freiflächen<br />
Positiv ist im Bereich südlich des Bahnhofes ist die Freifläche<br />
des Museums der Arbeit als Platzfläche von übergeordneter<br />
Bedeutung hervorzuheben. Trotz der noch nicht fertig<br />
gestellten Freiflächengestaltung erfüllt der Platz die Rolle e<strong>in</strong>es<br />
stark angenommenen Veranstaltungs- und Treffpunktes<br />
mit dem Schwerpunkt Kultur. Es f<strong>in</strong>den (Floh-)Märkte, Feste<br />
und sonstige Freiluftveranstaltungen (z.B. Freiluftk<strong>in</strong>o im<br />
Sommer) statt. Entscheidend zur Attraktivität des Platzes<br />
trägt die Aktivität des Vere<strong>in</strong>s Z<strong>in</strong>nschmelze sowie die Attraktivität<br />
der dortigen (Freiluft-)Gastronomie bei. Durch die Umsetzung<br />
der bestehenden Freiflächenplanung mit e<strong>in</strong>er weiteren<br />
Verbesserung der Zugänglichkeit und Erlebbarkeit des<br />
südlichen Osterbekkanals <strong>in</strong>klusive Realisierung der Fußgängerbrücke<br />
Richtung Süden ist mit e<strong>in</strong>er weiteren Attraktivitätssteigerung<br />
zu rechnen.<br />
Die öffentliche Freifläche zwischen dem historischen Rundbunker<br />
und dem Globetrotter-Kaufhaus wird als Parkplatz und<br />
für den regelmäßigen Wochenmarkt genutzt. Die Gestaltung<br />
und dabei <strong>in</strong>sbesondere der Übergangsbereich zu den benachbarten<br />
Nutzungen (z.B. Museum der Arbeit) werden der<br />
Lage nicht gerecht. Aufenthaltsqualität ist nicht vorhanden.<br />
Insofern hat der Standort des Marktes e<strong>in</strong>en „H<strong>in</strong>terhof-<br />
Charakter“.<br />
Im E<strong>in</strong>kaufsbereich des Untersuchungsgebietes nördlich des<br />
Bahnhofes beschränken sich die öffentlichen Freiflächen für<br />
Fußgänger / E<strong>in</strong>zelhandelskunden im Großen und Ganzen<br />
auf die „Restflächen“, die zwischen den Gebäuden und Flächen<br />
für die Kfz bestehen. Sie s<strong>in</strong>d zumeist nur als schmale<br />
Streifen für Geh- und Radwege ausgeformt, also vorwiegend<br />
für den Kfz-Verkehr optimiert. Insofern gibt es, abgesehen<br />
von der kle<strong>in</strong>en öffentlichen Grünfläche zwischen den Gebäuden<br />
Fuhlsbüttler Straße 100 und 112 (vgl. folgenden Abschnitt),<br />
ke<strong>in</strong>en städtischen Platz bzw. ke<strong>in</strong>e Freifläche, wo<br />
Passanten verweilen, soziale Kontakte gepflegt werden oder<br />
an denen man sich zwanglos aufhalten kann.<br />
Auch die Platzfläche östlich der Fuhlsbüttler Straße / Karstadtgebäude<br />
(sog. Piazetta) ist durch e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gen Fuß-<br />
„Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
Grünfläche nördlich Fuhlsbüttler<br />
Str. 110 <strong>in</strong> wichtiger Lage<br />
mit ger<strong>in</strong>ger Aufenthaltsqualität<br />
11
„Piazetta“ ohne Aufenthaltsqualität<br />
12 „Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
gängerstrom gekennzeichnet, weil die Hauptrichtung westlich<br />
von Karstadt zum Bahnhofse<strong>in</strong>gang führt. Die Läden stehen<br />
teilweise leer bzw. besitzen wenig Anziehungskraft. Die Gestaltungselemente<br />
wirken e<strong>in</strong>fallslos und unmodern, vor allem<br />
die ungepflegten Grünflächen / Buschwerke wirken abweisend.<br />
Der Blick von der Straße auf die Läden wird verdeckt.<br />
Insgesamt fehlt dem öffentlichen Freiraum entlang der Hauptkundenströme<br />
durch das Untersuchungsgebiet bis zu Hochbahnbrücke<br />
e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche, gestalterische L<strong>in</strong>ie. Das Bezirkszentrum<br />
ist durch se<strong>in</strong> Ersche<strong>in</strong>ungsbild nicht identifizierbar.<br />
Öffentliche Grünflächen<br />
Im Untersuchungsgebiet beschränken sich die öffentlichen<br />
Grünflächen auf kle<strong>in</strong>e Straßengrünbereiche. In Höhe der<br />
Diesterwegstraße, zwischen Fuhlsbüttler Straße 110 und 112,<br />
beg<strong>in</strong>nt e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Grünzug mit e<strong>in</strong>em wichtigen Fußweg. Der<br />
Fußweg hat im Westen ke<strong>in</strong>e klar erkennbare Fortsetzung.<br />
Trotz der unattraktiven Gestaltung der Grünfläche an der<br />
Fuhlsbüttler Straße hat der Ort <strong>in</strong>sbesondere bei gutem Wetter<br />
e<strong>in</strong>e hohe Bedeutung als Verweil- und Treffpunkt, auch<br />
von sozialen Randgruppen.<br />
1.3 Verkehr<br />
1.3.1 Fließender Verkehr<br />
Die Optimierung der Verkehrsabläufe und -beziehungen s<strong>in</strong>d<br />
entscheidende Voraussetzungen für die Ziele, die sich auf die<br />
Zentrumsfunktion und die Ausstrahlung auf den E<strong>in</strong>zelhandel<br />
beziehen. Die Erreichbarkeit und verkehrliche Funktionalität<br />
ist grundsätzlich e<strong>in</strong> wesentliches Erfolgskriterium von E<strong>in</strong>zelhandelszentren.<br />
In diesem Zusammenhang ergeben sich<br />
folgende Handlungsbedarfe und -möglichkeiten bezüglich<br />
der Verkehrssituation.<br />
Das Untersuchungsgebiet wird geprägt von e<strong>in</strong>em deutlichen<br />
Übergewicht zu Gunsten des motorisierten Individualverkehrs<br />
(MIV). Die Straßen s<strong>in</strong>d kfz-gerecht ausgebaut; Störungen<br />
der Abwicklung des Kfz-Verkehrs s<strong>in</strong>d nicht zu beobachten.<br />
Dieses Übergewicht bedeutet aber auch, dass <strong>in</strong><br />
den Kernbereichen der E<strong>in</strong>zelhandelsnutzungen erhebliche<br />
Konflikte beim Fußgänger- und Radfahrverkehr auftreten. In<br />
diesen Bereichen tritt die Funktionsüberlagerung der Fuhlsbüttler<br />
Straße als übergeordnete Hauptverkehrsstraße und<br />
als E<strong>in</strong>kaufsstraße zu Tage.<br />
Zwischen Hellbrook- und Drosselstraße ist deshalb e<strong>in</strong>e<br />
Neuorganisation der Verkehrsflächen zum Erreichen der<br />
Ziele dr<strong>in</strong>gend angeraten, die jedoch den Erhalt der übergeordneten<br />
Verkehrsfunktion der Fuhlsbüttler Straße voraussetzen<br />
muss. Der nördliche Teil der Hufnerstraße, deren Fahrbahn<br />
verhältnismäßig breit ist, sollte <strong>in</strong> die Planungen e<strong>in</strong>bezogen<br />
werden, so dass hier weiterer Parkraum gewonnen
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
und ggf. auch e<strong>in</strong> Radweg auf der Ostseite berücksichtigt<br />
werden kann. Neben e<strong>in</strong>em zusätzlichen Parkplatzangebot <strong>in</strong><br />
sehr kurzer Distanz zum E<strong>in</strong>zelhandel <strong>in</strong> der Fuhlsbüttler<br />
Straße, könnte so die Geschw<strong>in</strong>digkeit auf der Hufnerstraße<br />
reduziert werden.<br />
Grundsätzlich bildet der Bahnhof <strong>in</strong>klusive ZOB aufgrund<br />
se<strong>in</strong>er <strong>Hamburg</strong>-weiten Bedeutung und Zentralität mit sehr<br />
hohen Umsteigezahlen e<strong>in</strong> erhebliches (Kunden-) Potenzial<br />
für die Zentrumsfunktion. Allerd<strong>in</strong>gs wird der Bahnhof und<br />
ZOB diesem Potenzial <strong>in</strong> Gestaltung und Orientierung <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er<br />
Weise gerecht. Wegeverb<strong>in</strong>dungen, vor allem Richtung<br />
Haupte<strong>in</strong>kaufsstraße, s<strong>in</strong>d nicht erkennbar. E<strong>in</strong>e Orientierung<br />
für Ortsunkundige ist kaum gegeben. Die Gestaltungs- und<br />
Orientierungsprobleme des Bahnhofs / ZOB´s verm<strong>in</strong>dern<br />
auch die Wegebeziehungen zwischen den Funktionsbereichen<br />
E<strong>in</strong>zelhandel und Kultur im Süden. Hier ist die Durchlässigkeit<br />
zu steigern.<br />
Dadurch, dass der Bahnhof nur e<strong>in</strong>en Nordausgang aufweist,<br />
werden die Hauptfußgängerströme von Norden kommend<br />
westlich am Karstadtgebäude über den unübersichtlichen und<br />
gestalterisch unattraktiven ZOB geführt. Die östlich vom Karstadt<br />
gelegene Platzfläche (“Piazetta“) als der historische,<br />
zentrale Platz des Quartiers wirkt abgehängt. Es fehlt e<strong>in</strong> weiterer,<br />
deutlich erkennbarer und leicht auff<strong>in</strong>dbarer Ausgang<br />
aus dem Bahnhof nach Norden, <strong>in</strong>klusive e<strong>in</strong>er klaren Querungsmöglichkeit<br />
über die Fuhlsbüttler Straße.<br />
Dieser Handlungsbereich ist <strong>in</strong> der Wettbewerbsauslobung<br />
„Bahnhof Barmbek“ richtig erkannt und <strong>in</strong> entsprechende Anforderungen<br />
umgesetzt worden. Die grundsätzliche E<strong>in</strong>richtung<br />
e<strong>in</strong>es weiteren Bahnhofse<strong>in</strong>gangs hat der HVV aus betriebsorganisatorischen<br />
Gründen im Rahmen der ZOB-<br />
Neuorganisation bereits vorbereitet. Der neue E<strong>in</strong>gang ist<br />
auch aus städtebaulichen und funktionalen Gründen zur Aufwertung<br />
der „Piazetta“ unbed<strong>in</strong>gt zu befürworten.<br />
1.3.2 Ruhender Verkehr<br />
Auch wenn es gelegentlich zu Engpässen kommt, ist die<br />
Parkplatzsituation aktuell für e<strong>in</strong> gewachsenes Stadtteil- / Bezirkszentrum<br />
vergleichsweise entspannt. Allerd<strong>in</strong>gs werden<br />
Parkplatzprobleme steigen, wenn die wünschenswerte Verdichtungen<br />
zuvor genannten städtebaulichen Analyse realisiert<br />
werden. Grundsätzlich werden Parkplatzprobleme, je<br />
stärker die Nutzungs<strong>in</strong>tensität und –vielfalt steigt, nicht komplett<br />
zu vermeiden se<strong>in</strong>. Sie s<strong>in</strong>d letztlich e<strong>in</strong>e unerwünschte<br />
Folge, wenn das Ziel bezüglich e<strong>in</strong>er Stärkung des E<strong>in</strong>zelhandels<br />
erfüllt wird.<br />
Insofern gilt es, die Parkplatzbilanz zum<strong>in</strong>dest zu erhalten<br />
und ggf. den Parkdruck der Bewohner durch zusätzliche oder<br />
aufgewertete Quartiersgaragen abzumildern. Auf diese Weise<br />
können auch weitere Parkplätze für Kunden frei werden. Insbesondere<br />
die vorhandene Quartiersgarage an dem zentralen<br />
Standort der Drosselstraße kann durch e<strong>in</strong>e Attraktivitätsstei-<br />
„Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
Mangelhaft gestaltete Quartiersgarage<br />
Drosselstraße,<br />
Auslastung nur 60%<br />
13
E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong>s übergeordnete<br />
Straßennetz<br />
14 „Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
gerung und Nutzererweiterung die Situation nachhaltig<br />
verbessern.<br />
1.3.3 Exkurs: Grundsätzliche E<strong>in</strong>ordnung der Fuhlsbüttler<br />
Straße <strong>in</strong>s Straßennetz und e<strong>in</strong>e potentielle<br />
Neuorganisation der Fahrbeziehungen<br />
Es wurde <strong>in</strong> der örtlichen Politik und Öffentlichkeit seit längerem<br />
vorgeschlagen und diskutiert, zur Belebung der Fuhlsbüttler<br />
Straße die bisherige E<strong>in</strong>bahnstraßenregelung auf<br />
zwei Fahrspuren stadtauswärts aufzuheben und stattdessen<br />
e<strong>in</strong>e “normale” Zweirichtungsverkehrsstraße zwischen Wiesendamm<br />
und Hellbrookstraße e<strong>in</strong>zurichten. Als grundsätzlicher<br />
Vorteil wird die bessere Erreichbarkeit der Läden an der<br />
Fuhlsbüttler Straße gesehen. Umwegfahrten könnten so vermieden<br />
werden. Zur besseren verkehrlichen Bewertung zunächst<br />
folgende Fakten und Argumente:<br />
� Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass auf den<br />
Stadtstraßen maximal 10.000 Kfz/Tag auf e<strong>in</strong>er Fahrspur<br />
funktionieren. Die Verkehrsbelastungen auf der<br />
Hufner- und der Fuhlsbüttler Straße s<strong>in</strong>d mit jeweils<br />
gut 15.000 bis 17.000 Kfz/Tag so hoch, dass e<strong>in</strong>e<br />
Zweispurigkeit je Richtung erforderlich bleibt.<br />
� Die Fahrspurbreite beträgt m<strong>in</strong>destens 3,25 m bzw.<br />
6,50 m für die Fahrbahn. Bei vier markierten Streifen<br />
muss die Fahrbahn m<strong>in</strong>destens 13 m breit se<strong>in</strong>.<br />
� Pr<strong>in</strong>zipiell ist nach heutigem Zustand mit den E<strong>in</strong>bahnstraßenregelungen<br />
der Knoten Hellbrookstraße<br />
so zu verstehen, dass die Hufnerstraße den abfahrenden<br />
und die Fuhlsbüttler Straße den zufahrenden<br />
Süd-Ast bilden. Quasi zwischen den Fahrspuren liegt<br />
das Haspa-Gebäude.<br />
� Entscheidend für die Leistungsfähigkeit der Stadtstraßen<br />
s<strong>in</strong>d die Knoten sowie deren Aufstellflächen.<br />
In diesem Fall ist der Abstand zwischen den Knoten<br />
Hellbrook- und Drosselstraße so ger<strong>in</strong>g, dass hier auf<br />
jeden Fall e<strong>in</strong>e Zweispurigkeit je Richtung bestehen<br />
bleiben muss.<br />
� Im Bereich der Fuhlsbüttler Straße östlich Karstadt ist<br />
im Rahmen der ZOB-Neuorganisation geplant, e<strong>in</strong>e<br />
zusätzliche Busspur gegen die Fahrtrichtung der Kfz<br />
zu e<strong>in</strong>zurichten. Die beiden Fahrspuren Richtung<br />
Norden müssen aufgrund der Kfz-Belastung bestehen<br />
bleiben.<br />
� Wenn e<strong>in</strong>e Öffnung <strong>in</strong> beide Richtungen erfolgen sollte,<br />
müssen unabhängig von der Knotenlösung aufgrund<br />
der Kfz-Belastungen zwei Spuren je Fahrtrichtung,<br />
also vier Spuren <strong>in</strong>sgesamt, auf der Hufner- und<br />
Fuhlsbüttler Straße erhalten bleiben. D.h. es kommt<br />
neben der aktuellen Lösung pr<strong>in</strong>zipiell nur die Variante<br />
<strong>in</strong> Frage, dass sowohl Hufner- als auch Fuhlsbüttler<br />
Straße jeweils mit e<strong>in</strong>er Spur je Richtung befahr-
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
bar werden. Andere Lösungen würden automatisch<br />
bewirken, dass weitere Nord-Süd-Fahrspuren entstehen<br />
würden.<br />
Die Aufhebung der E<strong>in</strong>bahnstraßenregelung hätte also weit<br />
reichende Folgen für das Straßenverkehrsnetz und würde zu<br />
erheblichen Umorganisationen und Umgestaltungen an zahlreichen<br />
Knoten führen. Vor allem der Knoten Hufner-/<br />
Hellbrook-/ Fuhlsbüttler Straße wäre aufgrund der fünf Äste<br />
sehr komplex. Die verkehrstechnische Funktionsfähigkeit<br />
müsste zunächst über aufwendige Planungen nachgewiesen<br />
werden, wobei die Machbarkeit nicht garantiert ist. E<strong>in</strong> Kreisverkehr<br />
kommt aufgrund der mangelnden Leistungsfähigkeit<br />
(max. 20.000 Kfz/Tag) und wegen des hohen Fußgängeraufkommens<br />
nicht <strong>in</strong> Betracht. Problematisch wäre auch der<br />
Knoten Hufner- / Reesestraße / Barmbeker Markt südlich des<br />
Untersuchungsgebietes.<br />
Von der Aufgabe der E<strong>in</strong>bahnstraßenregelung der Fuhlsbüttler<br />
Straße zwischen Drosselstraße und Hellbrookstraße und<br />
der E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es 2-Richtungsverkehres <strong>in</strong> diesem Bereich<br />
s<strong>in</strong>d auch aus Sicht des E<strong>in</strong>zelhandels weder durchschlagend<br />
positive noch negative Auswirkungen zu erwarten.<br />
Unter Beibehaltung des E<strong>in</strong>richtungsverkehres s<strong>in</strong>d größere<br />
Spielräume für gestalterische Maßnahmen bzw. e<strong>in</strong>e Neuverteilung<br />
der Flächen zugunsten von Fuß- und Radwegen zu<br />
sehen. Für die Verbesserung der E<strong>in</strong>zelhandels-Situation<br />
werden folgende verkehrlichen Maßnahmen als wesentlich<br />
Erfolg versprechender angesehen:<br />
� Die bestehende Parkplatzsituation ist für den E<strong>in</strong>zelhandel<br />
als positiv e<strong>in</strong>zustufen. Die Verteilung der<br />
Parkplätze entlang der Fuhlsbüttler Straße ermöglicht<br />
den Kunden kurze Wege und damit e<strong>in</strong>e gute<br />
Erreichbarkeit der E<strong>in</strong>zelhandelslagen.<br />
� Soweit die Durchschnittsgeschw<strong>in</strong>digkeit heute<br />
nachweislich überdurchschnittlich hoch ist, sollten<br />
Maßnahmen zur Verlangsamung der Geschw<strong>in</strong>digkeit<br />
ergriffen werden. (z.B.: Verengung oder Querungshilfen)<br />
Statt der Aufhebung der E<strong>in</strong>bahnstraßenregelung <strong>in</strong> der<br />
Fuhlsbüttler Straße wird empfohlen, dass grundsätzliche<br />
System der Fahrspuren der übergeordneten Verkehrsfunktion<br />
zu erhalten und <strong>in</strong> dem Bereich von Wiesendamm bis zur U-<br />
Bahnbrücke die Fuhlsbüttler Straße sowie den nördlichen Teil<br />
der Hufnerstraße, <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> den Seitenräumen neu zu<br />
organisieren.<br />
„Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
15
E<strong>in</strong>zelhandel <strong>in</strong> der Fuhlsbüttler<br />
Straße<br />
16 „Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
1.4 Das Zentrum als Wirtschafts- und<br />
Kulturstandort<br />
Wirtschaftsfunktion des Bezirkszentrums Barmbek<br />
Um als B1 Zentrum für den Bezirk Barmbek die<br />
Wirtschaftsfunktion erfüllen zu können, müssen Angebote<br />
bereitgestellt werden, die die Versorgungsfunktion der<br />
Bevölkerung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>zugsbereich mit ca. 200.000<br />
E<strong>in</strong>wohnern sicherstellen. Dazu gehören:<br />
� E<strong>in</strong>zelhandelsangebote<br />
� Angebote des Dienstleistungssektors<br />
� Angebot an Gastronomie<br />
� Adäquate Verkehrs<strong>in</strong>frastruktur<br />
1.4.1 E<strong>in</strong>zelhandelsstandort<br />
Methodik<br />
Die Analyse des E<strong>in</strong>zelhandels im Untersuchungsgebiet<br />
Fuhlsbüttler Straße wurde auf der Basis der wichtigsten<br />
Kennzahlen vorgenommen, die sich auf die Angebots- oder<br />
die Nachfrageseite des E<strong>in</strong>zelhandels beziehen.<br />
Die Ermittlung der Daten auf der Angebotsseite erfolgt über<br />
die Bestandserhebung im E<strong>in</strong>zelhandel:<br />
� Vollständige Bestandserhebung aller Betriebe im<br />
Untersuchungsgebiet<br />
� Erfassung<br />
Leerstände<br />
aller E<strong>in</strong>zelhandelsbetriebe und<br />
� Branchenmix (31 Sortimente, Zusammenfassung auf<br />
14 durch das Projektteam Barmbek-Nord def<strong>in</strong>ierte<br />
Warengruppen)<br />
� Bewertung der Nahversorgungsqualität<br />
� E<strong>in</strong>schätzung der Leistungsfähigkeit der Betriebe<br />
während der Erhebung<br />
� E<strong>in</strong>schätzung der Flächenproduktivität<br />
� Darstellung der 14 Warengruppen sowie<br />
Differenzierung der Sortimente <strong>in</strong> den periodischen<br />
Bedarf (Lebensmittel, Gesundheits- und<br />
Drogeriewaren) und den aperiodischen Bedarf<br />
(mittel- und langfristiger Bedarfsbereich)
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
Als Berechnungsgrundlage für die wirtschaftlichen Kennziffern<br />
wurde e<strong>in</strong>erseits die E<strong>in</strong>wohnerzahl des Stadtteils Barmbek-Nord<br />
und andererseits die E<strong>in</strong>wohnerzahl im eng e<strong>in</strong>gegrenzten<br />
Untersuchungsgebiet (1.885 EW) verwendet. Die<br />
berechneten Werte können nur als Anhaltspunkte dienen,<br />
wobei der Wert des Untersuchungsgebietes jeweils den unteren<br />
Grenzwert und der Wert für Barmbek-Nord den oberen<br />
Grenzwert markiert.<br />
Die Fuhlsbüttler Straße stellt zudem nur e<strong>in</strong>en Teil des Bezirkszentrums<br />
Barmbek dar. Die wirtschaftliche Bedeutung<br />
muss deshalb immer im Zusammenhang mit dem E<strong>in</strong>zelhandelsstandort<br />
<strong>Hamburg</strong>er Straße betrachtet werden.<br />
Kundenherkunftsbefragung im E<strong>in</strong>zelhandel<br />
H<strong>in</strong>weise auf die Ausbreitung des Marktgebietes des Bezirkszentrums<br />
sowie zur Kaufkraftb<strong>in</strong>dung der hiesigen E<strong>in</strong>zelhändler<br />
sollte die Kundenherkunftsbefragung ergeben.<br />
Stichprobenartig wurden Fragebögen überwiegend <strong>in</strong> der<br />
Fuhlsbüttler Straße ausgegeben. Zehn Betriebe beteiligten<br />
sich an der Befragung. Diese Betriebe zählten <strong>in</strong>sgesamt<br />
2.547 Kunden. Gezählt wurde <strong>in</strong> der 11. KW 2004.<br />
35,2 % der gezählten Kunden kamen aus dem Postleitzahlbezirk<br />
22305, der das Untersuchungsgebiet vollständig e<strong>in</strong>schließt.<br />
25,6 % kamen aus dem im Norden angrenzenden Postleitzahlbezirk<br />
22307.<br />
17,2 % erreichen auch aus umliegenden Postleitzahlgebieten<br />
das Untersuchungsgebiet der Fuhlsbüttler Straße.<br />
17,2%<br />
20,1%<br />
1,9%<br />
25,6%<br />
35,2%<br />
Auch vor dem H<strong>in</strong>tergrund der e<strong>in</strong>geschränkten Aussagekraft<br />
der Zählungen aufgrund der ger<strong>in</strong>gen Teilnehmerzahl ist der<br />
hohe Anteil von Kunden aus sonstigen Teilen <strong>Hamburg</strong>s als<br />
positiv zu bewerten.<br />
„Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
22305<br />
22307<br />
sonstige angrenzende PLZ<br />
sonstige <strong>Hamburg</strong>er PLZ<br />
Auswärts<br />
22303<br />
22083<br />
22307<br />
22305<br />
22081<br />
22177<br />
22049<br />
22179<br />
Postleitzahlbezirke der Stadt<br />
<strong>Hamburg</strong><br />
Woher kommen die Kunden<br />
des E<strong>in</strong>zelhandels <strong>in</strong> der<br />
Fuhlsbüttler Straße<br />
17
Verkaufsflächen, E<strong>in</strong>zelhandelsumsätze<br />
und<br />
Raumleistung<br />
18 „Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
Nachfragepotenzial im Marktgebiet Fuhlsbüttler Straße<br />
Im direkten Untersuchungsgebiet Fuhlsbüttler Straße steht<br />
e<strong>in</strong> Nachfragepotenzial von ca. 9,3 Mio. € zur Verfügung.<br />
Im Stadtteil Barmbek-Nord steht bed<strong>in</strong>gt durch e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>wohnerzahl<br />
von 37.602 E<strong>in</strong>wohnern <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong> Nachfragepotenzial<br />
von ca. 185,8 Mio. € zur Verfügung.<br />
Leistungsdaten des E<strong>in</strong>zelhandels im Gebiet Fuhlsbüttler<br />
Straße<br />
CIMA Warengruppe<br />
Verkaufsfläche<br />
<strong>in</strong> m²<br />
Umsatz <strong>in</strong><br />
Mio. €<br />
Raumleistung <strong>in</strong><br />
€/qm<br />
Periodischer Bedarf 4.445 21,0 4.714<br />
Lebensmittel, Reformwaren 3.075 15,0 4.889<br />
Gesundheits- und Körperpflege 1.370 5,9 4.321<br />
Aperiodischer Bedarf <strong>in</strong>sgesamt 15.045 37,0 2.458<br />
Persönlicher Bedarf <strong>in</strong>sgesamt 5.480 12,9 2.358<br />
Bekleidung, Wäsche 3.705 7,5 2.022<br />
Schuhe, Lederwaren 1.330 3,8 2.859<br />
Uhren, Schmuck, Optik 445 1,6 3.663<br />
Medien und Technik <strong>in</strong>sgesamt 2.580 7,5 2.888<br />
Bücher, Schreibwaren 1.250 4,0 3.172<br />
Elektroartikel/Unterhaltungselektronik,<br />
1.330 3,5<br />
Foto, PC und Zubehör, Neue Medien<br />
2.622<br />
Spiel, Sport, Hobby <strong>in</strong>sgesamt 4.370 11,7 2.682<br />
Sportartikel 3.800 10,6 2.776<br />
Spielwaren 380 0,7 1.961<br />
Hobbybedarf (Fahrräder, Musikalien, etc.)<br />
Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik,<br />
190 0,4 2.237<br />
Hausrat 390 0,9 2.338<br />
E<strong>in</strong>richtungsbedarf 1.080 1,9 1.772<br />
Möbel, Antiquitäten 180 0,2 1.300<br />
Gard<strong>in</strong>en, Teppiche, Heimtextilien 900 1,7 933<br />
Baumarktspezifische Sortimente 1.145 2,1 1.795<br />
E<strong>in</strong>zelhandel <strong>in</strong>sgesamt 19.490 57,9 2.972<br />
Zum Erhebungszeitraum belief sich die Anzahl der Ladengeschäfte<br />
auf 96 Betriebe, die zusammen über Gesamtverkaufsfläche<br />
von knapp 19.500 qm verfügten. Die Fuhlsbüttler<br />
Straße erreicht im Bundesdurchschnitt e<strong>in</strong>e durchschnittliche<br />
Flächenproduktivität im E<strong>in</strong>zelhandel, die jedoch durch<br />
die verhältnismäßig höhere Flächenproduktivität der Branche<br />
Lebensmittel bee<strong>in</strong>flusst wird.
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
E<strong>in</strong>zelhandelszentralität<br />
CIMA Warengruppe<br />
Umsatz <strong>in</strong><br />
Mio. €<br />
Die errechnete Zentralität über alle Branchen liegt bei nur<br />
31%. Dieser Wert belegt, dass das Nachfragepotenzial des<br />
E<strong>in</strong>zugsgebietes Barmbek-Nord den Umsatz im E<strong>in</strong>zelhandel<br />
weit übersteigt.<br />
Insgesamt liegt die Stärke des Untersuchungsgebietes, bed<strong>in</strong>gt<br />
durch e<strong>in</strong>e ausreichende Flächenausstattung im<br />
Sport und Freizeitbedarf. Die Handelszentralität von 308 %<br />
<strong>in</strong> dieser Branche belegt dabei die Versorgungsfunktion für<br />
e<strong>in</strong> weiter ausgedehntes Gebiet. Fast 18 % des gesamten<br />
E<strong>in</strong>zelhandelsumsatzes entfallen auf diesen Bedarfsbereich.<br />
Es fällt jedoch auf, dass der Durchschnittswert im aperiodischen<br />
Bedarf durch die leistungsstarke Branche (Spiel, Sport<br />
und Hobby) nach oben h<strong>in</strong> überzeichnet ist. Insgesamt wird<br />
das Untersuchungsgebiet se<strong>in</strong>er Versorgungsfunktion im<br />
aperiodischen Bedarf nicht gerecht. Dies belegt die <strong>in</strong>sgesamt<br />
schwache Positionierung für die Innenstadtleitbranche<br />
Bekleidung/Wäsche. Höhere Zentralitätswerte im aperiodischen<br />
Bedarf liegen <strong>in</strong> den Branchen Bücher und Schreibwaren<br />
sowie Schuhe und Lederwaren. Beide Branchen s<strong>in</strong>d den<br />
zentrenrelevante Sortimenten zuzuordnen.<br />
Der E<strong>in</strong>zelhandel des Untersuchungsgebietes alle<strong>in</strong> kann die<br />
Versorgungsfunktion für den Bezirk Barmbek nicht übernehmen.<br />
Gerade im periodischen Bedarf wird die Funktion der<br />
Nahversorgung nicht ausreichend erfüllt, was <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie<br />
der Lage im Raum geschuldet ist. Die Nähe zu Konkurrenzstandorten<br />
weiterer Super- und Verbrauchermärkte (z.B.<br />
Spar Markt Schumann, M<strong>in</strong>imal) bestimmen zudem das<br />
Wettbewerbsumfeld.<br />
„Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
Nachfragevolumen<br />
<strong>in</strong> Mio. €<br />
Handelszentralität<br />
<strong>in</strong> %<br />
Periodischer Bedarf 21,0 96,1 22<br />
Lebensmittel, Reformwaren 15,0 75,3 20<br />
Gesundheits- und Körperpflege 5,9 20,8 28<br />
Aperiodischer Bedarf <strong>in</strong>sgesamt 37,0 89,7 41<br />
Persönlicher Bedarf <strong>in</strong>sgesamt 12,9 25,0 52<br />
Bekleidung, Wäsche 7,5 16,3 46<br />
Schuhe, Lederwaren 3,8 4,8 79<br />
Uhren, Schmuck, Optik 1,6 3,8 43<br />
Medien und Technik <strong>in</strong>sgesamt 7,5 21,9 34<br />
Bücher, Schreibwaren 4,0 5,9 68<br />
Elektroartikel/Unterhaltungselektronik,<br />
Foto, PC und Zubehör, Neue Medien<br />
3,5 16,1 22<br />
Spiel, Sport, Hobby <strong>in</strong>sgesamt 11,7 6,7 175<br />
Sportartikel 10,6 3,4 308<br />
Spielwaren 0,7 1,5 50<br />
Hobbybedarf (Fahrräder, Musikalien, etc.)<br />
Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik,<br />
0,4 1,8 24<br />
Hausrat 0,9 1,3 70<br />
E<strong>in</strong>richtungsbedarf 1,9 14,4 13<br />
Möbel, Antiquitäten 0,2 10,7 2<br />
Gard<strong>in</strong>en, Teppiche, Heimtextilien 1,7 3,7 46<br />
Baumarktspezifische Sortimente 2,1 20,4 10<br />
E<strong>in</strong>zelhandel <strong>in</strong>sgesamt 57,9 185,8 31<br />
Umsatz, Nachfragepotenzial<br />
und E<strong>in</strong>zelhandelszentralität<br />
Barmbek-Nord<br />
Globetrotter, e<strong>in</strong> Vertreter<br />
der leistungsstarken Branche<br />
„Spiel, Sport und Hobby“<br />
19
Gute Zentralitätswerte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen<br />
Sortimentbereichen dank<br />
Karstadt und Discountern.<br />
Die Kaufkraftb<strong>in</strong>dungsquoten<br />
der Wohnbevölkerung<br />
Barmbek-Nord<br />
20 „Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
Der E<strong>in</strong>zelhandel der Fuhlsbüttler Straße stellt jedoch auch<br />
nur 30 % der Verkaufsfläche des Bezirkszentrums. Zwei Drittel<br />
der E<strong>in</strong>zelhandelsflächen s<strong>in</strong>d im EKZ <strong>Hamburg</strong>er Straße<br />
angesiedelt. Die schwache Zentralität von 31 % liegt aber<br />
somit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em zu erwartenden Verhältnis zur Verkaufsflächenzahl<br />
<strong>in</strong>nerhalb des Versorgungszentrums Barmbek. Der<br />
Wert wird aber auch durch Branchenlücken und unterdurchschnittliche<br />
Flächenproduktivitäten oder Flächendefiziten <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>igen Branchen bee<strong>in</strong>flusst. Die Sortimentsbereiche, <strong>in</strong> denen<br />
gute Zentralitätswerte erreicht werden, profitieren von<br />
den Angeboten im Fachmarktbereich bzw. den Randsortimenten<br />
im Warenhaus Karstadt sowie den Discountern.<br />
Es gibt starke H<strong>in</strong>weise auf Kaufkraftzuflüsse von außerhalb,<br />
die maßgeblich durch die Betriebe Globetrotter und<br />
Karstadt generiert werden. Die E<strong>in</strong>zelhandelszentralität <strong>in</strong>sgesamt<br />
wird jedoch durch die Branche Sport deutlich überzeichnet.<br />
Diese zusätzlich generierten Frequenzen und Kaufkraftzuflüsse<br />
können aber offenbar derzeit nicht von den Betrieben<br />
<strong>in</strong> der Fuhlsbüttler Straße genutzt werden.<br />
Flächendichte<br />
Die Flächendichte ist e<strong>in</strong> Indikator, der die Verkaufsflächenausstattung<br />
<strong>in</strong>s Verhältnis zur E<strong>in</strong>wohnerzahl e<strong>in</strong>es Ortes<br />
stellt. Der bundesdeutsche Durchschnitt liegt bei 1,3 qm Verkaufsfläche<br />
je E<strong>in</strong>wohner, wobei der gesamte ländliche Raum<br />
e<strong>in</strong>bezogen ist.<br />
Im periodische Bedarf je E<strong>in</strong>wohner ist die Flächendichte<br />
deutlich niedriger als die Verkaufsflächendichte <strong>in</strong> den aperiodischen<br />
Sortimenten.<br />
Kaufkraftstromanalyse<br />
Die Kaufkraftb<strong>in</strong>dung (<strong>in</strong> %) beschreibt den Teil des Nachfragepotenzials<br />
im Untersuchungsgebiet und se<strong>in</strong>em Marktgebiet,<br />
der am Ort gebunden werden kann.<br />
Bücher, Schreibwaren<br />
Schuhe, Lederwaren<br />
Spiel, Sport, Hobby <strong>in</strong>sgesamt<br />
Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik<br />
Hausrat<br />
Uhren, Schmuck, Optik<br />
Bekleidung/Wäsche<br />
Gard<strong>in</strong>en, Teppiche , Heimtextilien<br />
Gesundheits- und Körperpflege<br />
Lebensmittel, Reformwaren<br />
Elektroartikel/Unterhaltungselektronik<br />
Foto, PC und Zubehör, Neue Medien<br />
Baumarktspe zifische Sortimente<br />
Möbel, Antiquitäten<br />
2,0<br />
6,0<br />
15,0<br />
18,0<br />
25,0<br />
30,0<br />
0 10 20 30 40 50 60 70<br />
35,0<br />
35,0<br />
51,4<br />
50,0<br />
Angaben <strong>in</strong> %<br />
65,0<br />
65,0
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
41,8 Mio. € (22 %) des Nachfragepotenzials der Gesamtbevölkerung<br />
Barmbek-Nord können im Untersuchungsgebiet<br />
der Fuhlsbüttler Straße gebunden werden. 144,0 Mio. €<br />
(78%) fließen <strong>in</strong> andere Stadtgebiete <strong>Hamburg</strong>s ab. Die<br />
höchste B<strong>in</strong>dungsquote wird im aperiodischen Bedarf <strong>in</strong> der<br />
Branche Bücher/Schreibwaren erzielt. Dem steht e<strong>in</strong>e B<strong>in</strong>dungsquote<br />
im Periodischen Bedarf von nur 18 % <strong>in</strong> der<br />
Branche Lebensmittel/Reformwaren gegenüber. 50 % des<br />
Nachfragepotenzials der Bevölkerung Barmbek-Nords können<br />
<strong>in</strong> der Branche Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik<br />
im Untersuchungsgebiet der Fuhlsbüttler Straße gebunden<br />
werden. Dieser Wert bietet Potenzial für weitere Entwicklungen.<br />
Die Ergebnisse der Kaufkraftstromanalyse des Untersuchungsgebietes<br />
Fuhlsbüttler Straße:<br />
Der tatsächlich im Untersuchungsgebiet erzielte Umsatz beläuft<br />
sich auf 58 Mio. €. Das Nachfragepotenzial des Untersuchungsgebietes<br />
beläuft sich bezogen auf die Bewohner<br />
Barmbek Nords auf 185,8 Mio. €. Die sich aus diesen Kaufkraftströmen<br />
ergebenden Kaufkraftabflüsse von 144,0 Mio. €<br />
verr<strong>in</strong>gern das Nachfragepotenzial entsprechend. Die<br />
Kaufkraftzuflüsse belaufen sich auf 16,1 Mio. €.<br />
Der größte Anteil der Zuflüsse fließt <strong>in</strong> die Branche Spiel,<br />
Sport und Hobby. Der starke Magnet ist hierbei Globetrotter.<br />
Alle anderen Branchen haben Zuflüsse von unter 2 Mio. €.<br />
Die Zuflüsse aus weiteren Stadtgebieten <strong>Hamburg</strong>s <strong>in</strong> der<br />
Branche Lebensmittel/Reformwaren s<strong>in</strong>d nur sehr ger<strong>in</strong>g und<br />
bieten Entwicklungspotenziale.<br />
Die stärksten Abflüsse verzeichnet das Untersuchungsgebiet<br />
im E<strong>in</strong>zelhandel <strong>in</strong> der Branche Lebensmittel/Reformwaren<br />
(ca. 61,7 Mio. €) , <strong>in</strong> denen es zu wenige<br />
Anbieter für die Bewohner <strong>in</strong> Barmbek-Nord gibt. Großer<br />
Wettbewerbsdruck durch starke Anbieter <strong>in</strong> den konkurrierenden<br />
Stadtteilen <strong>Hamburg</strong>s oder andere Stadtrandbezirken<br />
führen zu weiteren Kaufkraftabflüssen <strong>in</strong> anderen Branchen.<br />
Unter Berücksichtigung der starken Abflüsse (19,2 Mio. €) <strong>in</strong><br />
der Branche Baumarktspezifische Sortimente kann hier die<br />
Empfehlung zur Ansiedlung e<strong>in</strong>es Fachmarktes ausgesprochen<br />
werden. In der Branche Spiel, Sport und Hobby<br />
fließen trotz der B<strong>in</strong>dungsquote von über 50 % noch rd. 3,3<br />
Mio. € ab. Abflüsse der Kaufkraft dürften jedoch auch durch<br />
zahlreiche Berufspendler entstehen, die außerhalb des Untersuchungsgebietes<br />
e<strong>in</strong>en Teil ihrer Versorgungse<strong>in</strong>käufe tätigen.<br />
Die weiteren Kaufkraftabflüsse geben H<strong>in</strong>weise auf<br />
Angebotslücken oder mangelnde Kaufkraftb<strong>in</strong>dungsquoten<br />
im E<strong>in</strong>zelhandelsbestand im Untersuchungsgebiet Fuhlsbüttler<br />
Straße.<br />
„Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
<strong>in</strong> M io. €<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
-50<br />
-100<br />
-150<br />
186<br />
Nachfragepotenzial<br />
<strong>Hamburg</strong> Fuhlsbüttler<br />
Straße<br />
Kaufkraftstromanalyse Fuhlsbüttler Straße<br />
(<strong>in</strong> M io. €)<br />
-144<br />
16<br />
Kaufkraft-Abfluss Kaufkraft-Zufluss Umsatz <strong>Hamburg</strong><br />
Fuhlsbüttler Straße<br />
Die Kaufkraftstromanalyse<br />
für das Gebiet Barmbek-<br />
Nord<br />
58<br />
21
Hauptfrequenzlage Fuhlsbüttler<br />
Straße<br />
22 „Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
Fazit Nachfrageanalyse<br />
Die Ergebnisse der Nachfrageanalyse zeigen deutlich, dass<br />
das Untersuchungsgebiet der Fuhlsbüttler Straße nicht h<strong>in</strong>reichend<br />
die Teilversorgungsfunktion des Bezirkszentrums<br />
Barmbek übernehmen kann.<br />
Gerade im Bereich der zentrenrelevanten Sortimente bieten<br />
andere Bezirkszentren und die <strong>Hamburg</strong>er City Angebote <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er umfassenden Vielfalt und Sortimentstiefe, mit denen e<strong>in</strong><br />
Standort wie das Untersuchungsgebiet nicht konkurrieren<br />
kann. Die Fuhlsbüttler Straße weist Defizite an Branchen und<br />
Sortimenten auf, die sie <strong>in</strong> ihrer Art als Teil des Bezirkszentrums<br />
schwächen. Chancen bestehen <strong>in</strong> der Profilierung über<br />
Merkmale, <strong>in</strong> denen die konkurrierenden Standorte Schwächen<br />
aufzeigen: z.B. Individualität, Gemütlichkeit, Aufenthaltsqualität,<br />
verkehrliche Erreichbarkeit, Parken.<br />
Die Kaufkraftabflüsse aus dem Untersuchungsgebiet können<br />
durch e<strong>in</strong>e Verbesserung des Angebotes m<strong>in</strong>imiert werden.<br />
Im Untersuchungsgebiet könnte es e<strong>in</strong>e strategische Stoßrichtung<br />
se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e höhere B<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> den Branchen zu erzielen,<br />
<strong>in</strong> denen bislang Zentralitätslücken, also überproportionale<br />
Kaufkraftabflüsse, vorliegen. Diese Zentralitäts- und Angebotslücken<br />
sollten nachfragegerecht geschlossen werden,<br />
damit zukünftig mehr Zielgruppen adäquate Angebote vorf<strong>in</strong>den.<br />
Dabei kann - vorbehaltlich e<strong>in</strong>er Folgenabschätzung im<br />
Detail- davon ausgegangen werden, dass zusätzliche Verkaufsflächen<br />
von 10-15 % des Bestandes, also 2000 bis<br />
3000 qm zu e<strong>in</strong>er Stärkung des Zentrums führen, wenn sie<br />
möglichst kle<strong>in</strong>teilig <strong>in</strong> den Bestand e<strong>in</strong>gefügt werden (z.B.<br />
Umwandlung von Lager- und Nebenflächen <strong>in</strong> Verkaufsflächen<br />
etc.).<br />
Angebotssituation des E<strong>in</strong>zelhandels im Untersuchungsgebiet<br />
Der Bereich der Fuhlsbüttler Straße im Untersuchungsgebiet<br />
und der weitere Verlauf <strong>in</strong> nördliche Richtung ist die Hauptfrequenzlage<br />
<strong>in</strong> Barmbek-Nord. Hier ist e<strong>in</strong> verdichteter Geschäftsbesatz<br />
gegeben. Knapp 70 % der Gesamtverkaufsfläche<br />
des Untersuchungsgebietes s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Fuhlsbüttler Straße<br />
zu f<strong>in</strong>den. Die Bereiche der Hellbrookstraße und der Drosselstraße,<br />
die zum Untersuchungsgebiet zählen, verfügen<br />
über weniger dichten E<strong>in</strong>zelhandelsbesatz und wurden deshalb<br />
als Nebenlage kategorisiert. In den Seitenstraßen f<strong>in</strong>den<br />
sich nur wenige E<strong>in</strong>zelhandelsnutzungen. Die Discounter<br />
Penny und Aldi haben ihren Standort <strong>in</strong> der Drossel- bzw.<br />
Hufnerstraße. Der großflächige E<strong>in</strong>zelhandel bef<strong>in</strong>det sich<br />
weiterh<strong>in</strong> im Wiesendamm mit Globetrotter und dem Möbelhaus<br />
Kabs.<br />
23 % der Verkaufsfläche entfällt auf den periodischen Bedarf.<br />
Die größten Betriebe s<strong>in</strong>d Penny (ca. 500 qm), Aldi (ca. 450
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
am), Spar (ca. 480 qm), Karstadt (ca. 670 qm) und Budnikowsky<br />
(ca. 500 qm).<br />
Auf die Branchen des aperiodischen Bedarf entfallen 77% der<br />
Gesamtverkaufsfläche, wobei rd. 19% durch die Branche<br />
Sportartikel besetzt s<strong>in</strong>d. Neben dem Betrieb Globetrotter<br />
s<strong>in</strong>d auch die Randsortimente zum Beispiel im Karstadt <strong>in</strong><br />
dieser Warengruppe erfasst.<br />
Rd. 19 % der Verkaufsfläche entfallen auf die Branche Bekleidung/Wäsche.<br />
Größter Anbieter ist hier der Filialist M & S<br />
Mode (ca. 200 qm).<br />
<strong>in</strong> M io. €<br />
CIMA Warengruppe<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
65,6<br />
9,2<br />
17,7<br />
7,2<br />
9,4<br />
Folgende Aussagen zur Verteilung der Betriebs-<br />
Größenklassen Anteil der können Betriebe abgeleitet <strong>in</strong> % Anteil werden: der Verkaufsfläche <strong>in</strong> %<br />
7,1<br />
5,2<br />
„Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
Verkaufsfläche<br />
<strong>in</strong> m²<br />
11,2<br />
Anteile <strong>in</strong> % an<br />
der<br />
Gesamtfläche<br />
Periodischer Bedarf 4.445 23<br />
Lebensmittel, Reformwaren 3.075 16<br />
Gesundheits- und Körperpflege 1.370 7<br />
Aperiodischer Bedarf <strong>in</strong>sgesamt 15.045 77<br />
Persönlicher Bedarf <strong>in</strong>sgesamt 5.480 28<br />
Bekleidung, Wäsche 3.705 19<br />
Schuhe, Lederwaren 1.330 7<br />
Uhren, Schmuck, Optik 445 2<br />
Medien und Technik <strong>in</strong>sgesamt 2.580 13<br />
Bücher, Schreibwaren 1.250 6<br />
Elektroartikel/Unterhaltungselektronik,<br />
Foto, PC und Zubehör, Neue Medien<br />
1.330 7<br />
Spiel, Sport, Hobby <strong>in</strong>sgesamt 4.370 22<br />
Sportartikel 3.800 19<br />
Spielwaren 380 2<br />
Hobbybedarf (Fahrräder, Musikalien, etc.)<br />
Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik,<br />
190 1<br />
Hausrat 390 2<br />
E<strong>in</strong>richtungsbedarf 1.080 6<br />
Möbel, Antiquitäten 180 1<br />
Gard<strong>in</strong>en, Teppiche, Heimtextilien 900 5<br />
Baumarktspezifische Sortimente 1.145 6<br />
E<strong>in</strong>zelhandel <strong>in</strong>sgesamt 19.490 100<br />
2,1<br />
65,2<br />
bis 50 qm 51-100 qm 101-200 qm 201-500 qm über 500 qm<br />
Anteile der Verkaufsflächen<br />
nach Branchen<br />
Ladengeschäfte nach<br />
Größenklassen<br />
23
Leerstand <strong>in</strong> der Fuhlsbüttler<br />
Straße<br />
24 „Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
65 % der 96 Betriebe im Untersuchungsgebiet verfügen über<br />
e<strong>in</strong>e Verkaufsfläche von bis zu 50 qm. Mit Ausnahme z.B. der<br />
Branchen des Lebensmittelhandwerks ist der hohe Anteil von<br />
Betrieben mit weniger als 50 qm Verkaufsfläche als besonders<br />
kritisch e<strong>in</strong>zustufen, da diese Betriebsgrößen deutlich<br />
unter den allgeme<strong>in</strong>en betriebswirtschaftlich optimalen Betriebsgrößen<br />
(je nach Branche 100 bis 200 qm) liegen.<br />
Die tatsächliche Situation des E<strong>in</strong>zelhandels zeigt sich an den<br />
Flächenanteilen der beiden Großbetriebe. Globetrotter (über<br />
4000 qm) und Karstadt (über 8000 qm). Die Betriebe stellen<br />
zwar nur 2 von 96 Betrieben des E<strong>in</strong>zelhandels, verfügen aber<br />
über 65 % der gesamten Verkaufsfläche.<br />
Es sollten Geschäftsflächen entwickelt oder Leerstände aktiviert<br />
werden, die e<strong>in</strong>e betriebswirtschaftlich s<strong>in</strong>nvolle Größe<br />
haben (je nach Branche und entsprechender Raumleistung<br />
ab 100 qm Verkaufsfläche). E<strong>in</strong>zelhändlern mit Erweiterungswunsch<br />
sollte die Möglichkeit für e<strong>in</strong>e Flächenausweitung<br />
oder e<strong>in</strong>en Umzug nicht erschwert werden. Die Schaffung<br />
größerer Flächen als wichtigster Ausgangspunkt, aber<br />
auch die Genehmigungspraxis beim Umbau bestehender<br />
Flächen, sollte im Untersuchungsgebiet handelsfreundlich<br />
angewendet werden.<br />
Leerstände im Untersuchungsgebiet<br />
Die Leerstandsquote von 12,5% ist beträchtlich, aber im<br />
Kontext der fortdauernden Rezession des E<strong>in</strong>zelhandels nicht<br />
unnatürlich.<br />
Die meisten der leeren Ladenlokale bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> der<br />
Fuhlsbüttler Straße bzw. <strong>in</strong> unmittelbarer Nähe dazu. Die<br />
meisten Leerstände haben e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Fläche.<br />
Zwar s<strong>in</strong>d Leerstände <strong>in</strong> der gegenwärtigen Zeit leider normale<br />
Kennzeichen der E<strong>in</strong>zelhandelslandschaft, bedeuten aber<br />
e<strong>in</strong>en weiteren Attraktivitätsverlust. Lücken im E<strong>in</strong>zelhandelsbesatz<br />
bedeuten neben der optischen Bee<strong>in</strong>trächtigung<br />
immer auch Abfall von Frequenzen und ziehen dadurch ihr<br />
Umfeld <strong>in</strong> Mitleidenschaft. Es sollten daher dr<strong>in</strong>gend Maßnahmen<br />
(Investitionen etc.) getroffen werden, die Leerstände<br />
e<strong>in</strong>er neuen Nutzung zuführen. Die Zwischennutzung der<br />
Schaufenster z.B. durch benachbarte E<strong>in</strong>zelhändler kann<br />
zum<strong>in</strong>dest optisch Schaden abwenden.<br />
Leerstände können aber auch auf e<strong>in</strong> Missverhältnis <strong>in</strong> der<br />
Relation Lage des Leerstandes und des Mietpreises h<strong>in</strong>deuten.<br />
Das Preisniveau der Mieten muss sich den äußeren<br />
Bed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> der Fuhlsbüttler Straße anpassen. Bed<strong>in</strong>gt<br />
durch den Strukturwandel im E<strong>in</strong>zelhandel, sollten nicht automatisch<br />
nur E<strong>in</strong>zelhandelsbetriebe als Nutzer der Flächen<br />
angedacht werden, sondern auch Dienstleister.
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
Nahversorgungssituation im Untersuchungsgebiet<br />
Die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung im Food-<br />
Bereich ist e<strong>in</strong> wichtiges Ziel der Entwicklung <strong>in</strong> Bezirkszentren<br />
zur Vermeidung von unnötigem E<strong>in</strong>kaufsverkehr und zur<br />
Versorgung der weniger mobilen Bevölkerungsgruppen (z.B.<br />
Senioren). Die Sicherung der Nahversorgung der Bewohner<br />
des Untersuchungsgebietes oder auch Barmbek-Nords<br />
sollte daher e<strong>in</strong> zentrales Ziel der E<strong>in</strong>zelhandelsentwicklung<br />
se<strong>in</strong>.<br />
Der Bestand im Lebensmittelhandwerk Bäckerei ist im Gebiet<br />
gut besetzt. Ebenso s<strong>in</strong>d Gemüsehändler ausreichend vertreten.<br />
Zweimal wöchentlich f<strong>in</strong>det auf dem Parkplatz neben<br />
Globetrotter südlich des Barmbeker Bahnhofes e<strong>in</strong> Wochenmarkt<br />
mit e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en aber qualitativ hochwertigen<br />
Lebensmittelangebot statt.<br />
Qualitätsorientierung im E<strong>in</strong>zelhandel<br />
Der E<strong>in</strong>zelhandel im Untersuchungsgebiet Fuhlsbüttler Straße<br />
zeigt große Unterschiede <strong>in</strong> der Qualitätsorientierung.<br />
Großflächiger Fache<strong>in</strong>zelhandel mit e<strong>in</strong>em qualitativ hochwertigen<br />
Sortiment und e<strong>in</strong>er hervorragenden Warenpräsentation<br />
steht neben Gewerbebetrieben mit e<strong>in</strong>em absolut discountorientierten<br />
Angebot und der entsprechenden Präsentation<br />
ihrer Waren. Der Anteil der discountorientierten Betriebe<br />
überwiegt im Untersuchungsgebiet deutlich. Aufgrund<br />
dieser Dom<strong>in</strong>anz standardisierter bzw. konsumiger Qualitätsorientierung<br />
birgt der Angebots-Mix der Fuhlsbüttler Straße<br />
Gefahren für den Fortbestand e<strong>in</strong>zelner Betriebe.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus besteht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Betrieben Anpassungsbedarf<br />
h<strong>in</strong>sichtlich e<strong>in</strong>er Sortimentsoptimierung. E<strong>in</strong> großer<br />
Teil der E<strong>in</strong>zelhandelsbetriebe musste als veraltet und renovierungsbedürftig<br />
bewertet werden. Investitionen <strong>in</strong> den Ladenbau<br />
oder Anpassungen im Bereich der Sortimentsgestaltung<br />
und der Warenpräsentation s<strong>in</strong>d zw<strong>in</strong>gend erforderlich,<br />
um auch langfristig im Markt zu bestehen.<br />
1.4.2 Dienstleistungsangebote<br />
E<strong>in</strong>führung und Methodik<br />
Das Dienstleistungsangebot im Untersuchungsgebiet Fuhlsbüttler<br />
Straße wurde im Zuge der Bestandsaufnahme des<br />
E<strong>in</strong>zelhandelsangebot erhoben. Die Ermittlung der Daten auf<br />
der Angebotsseite erfolgt über die Bestandserhebung:<br />
- Vollständige Bestandserhebung im Untersuchungsgebiet<br />
- E<strong>in</strong>schätzung der Qualität und Angebot-Nachfrage-<br />
Situation durch Experten<br />
„Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
Der Wochenmarkt<br />
Unterschiede <strong>in</strong> der<br />
Warenpräsentation<br />
25
Struktur des Dienstleistungsangebotes<br />
im Untersuchungsgebiet<br />
26 „Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
- Darstellung des Dienstleistungsangebotes <strong>in</strong> Kategorien<br />
� Gastronomie und Freizeitunternehmen<br />
� Ärzte und Dienstleistungen im Gesundheitswesen<br />
/ Wellnessangebote<br />
� E<strong>in</strong>zelhandelsähnliche Dienstleistungen<br />
� Freiberufler<br />
� Bildungs- und Weiterbildungsre<strong>in</strong>richtungen<br />
� Öffentliche Verwaltung<br />
� Sonstige Dienstleistungen<br />
Bestandsanalyse / Angebotssituation<br />
Im Untersuchungsgebiet gibt es e<strong>in</strong> vielfältiges Angebot im<br />
Dienstleistungsbereich. Angebote, die die Nahversorgungsqualität<br />
bee<strong>in</strong>flussen, s<strong>in</strong>d, wenn nicht im Untersuchungsgebiet<br />
zu f<strong>in</strong>den, <strong>in</strong> direkter Nähe im Stadtteil präsent. Über e<strong>in</strong>e<br />
Nahversorgung herausgehende Angebote s<strong>in</strong>d im Gebiet<br />
nicht zu f<strong>in</strong>den. Konzentrationen von Dienstleistungsangeboten<br />
e<strong>in</strong>zelner Segmente s<strong>in</strong>d nicht auszumachen.<br />
Sonstige Dienstleistungen<br />
12%<br />
Freiberufler<br />
(Rechtsanwälte,<br />
Steuerberater u.ä.)<br />
4%<br />
Gastronomie und<br />
Freizeite<strong>in</strong>richtungen<br />
22%<br />
E<strong>in</strong>zelhandelsähnliche<br />
Dienstleistung<br />
29%<br />
Bildungs- und<br />
Weiterbildungse<strong>in</strong>richtungen<br />
6%<br />
Ärzte und<br />
Dienstleistung im<br />
Gesundheitswesen<br />
27%<br />
Gesundheitswesen<br />
Das Angebot im Gesundheitswesen ist für die Bedürfnisse<br />
der ansässigen Wohnbevölkerung als ausreichend e<strong>in</strong>zustufen.<br />
Im Untersuchungsgebiet s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Anzahl von Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong>ern<br />
und spezialisierten Fachärzten ansässig. Zusammen<br />
mit den Therapie-‚ Pflege- und Soziale<strong>in</strong>richtungen<br />
besteht e<strong>in</strong> deckendes Netzwerk v.a. für Senioren und Hilfsbedürftige,<br />
die auf kurze Wege im Gesundheitsbereich angewiesen<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
Im Wellnessbereich ist e<strong>in</strong> Angebot im Untersuchungsgebiet<br />
praktisch nicht vorhanden. Zwar bieten e<strong>in</strong>ige Dienstleistungsunternehmen<br />
(z.B. Kosmetik, Friseur) Zusatzleistungen<br />
wie Massagen an, von e<strong>in</strong>em richtigen Wellnessangebot kann<br />
dabei aber nicht gesprochen werden.
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
E<strong>in</strong>zelhandelsähnliche Dienstleistungen<br />
Dienstleistungsangebote, die ähnlich wie E<strong>in</strong>zelhandelsprodukte<br />
nachgefragt werden, s<strong>in</strong>d im Untersuchungsgebiet relativ<br />
stark vertreten. Besonders Frisöre s<strong>in</strong>d im Untersuchungsgebiet<br />
häufig zu f<strong>in</strong>den. Aber auch e<strong>in</strong>e Anzahl von<br />
Reisebüros und Filialen großer Banken s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> ausreichender<br />
Anzahl vertreten. Auffällig für das relativ kle<strong>in</strong>e Untersuchungsgebiet<br />
s<strong>in</strong>d die große Anzahl sog. Call Shops oder<br />
auch Telecafés, die meist neben verbilligten Telefonaten <strong>in</strong><br />
alle Welt, Internetnutzung und Computerspielmöglichkeiten<br />
anbieten.<br />
Das Angebot <strong>in</strong> diesem Bereich entspricht dem e<strong>in</strong>es Stadtteilzentrums<br />
und erfüllt die Grundversorgung der ansässigen<br />
Bevölkerung. Es kann aber quantitativ und v.a. qualitativ<br />
nicht den Ansprüchen an das Teilbezirkszentrum Fuhlsbüttler<br />
Straße gerecht werden.<br />
Gastronomie<br />
Das Gastronomieangebot im Untersuchungsgebiet zeigt nur<br />
e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Bandbreite. Dies gilt sowohl für das Qualitätsund<br />
Preisniveau als auch als auch für die Vielfalt der Angebote.<br />
Die Gastronomiebetriebe s<strong>in</strong>d zum überwiegenden Teil <strong>in</strong><br />
der Fuhlsbüttler Straße angesiedelt, e<strong>in</strong>ige Standorte f<strong>in</strong>det<br />
man <strong>in</strong> der Pestalozzistraße, der Drosselstraße und der<br />
Hellbrookstraße.<br />
Den größten Teil des Gastronomieangebotes bestimmen<br />
Fastfood-Restaurants und Imbissangebote von Bäckerläden<br />
und Fleischereien mit standardisierten Produkten im Niedrigpreissegment.<br />
Die im Untersuchungsgebiet ansässigen<br />
Gaststätten und Restaurants bieten auch e<strong>in</strong> standardisiertes<br />
aber breiteres Angebot im niedrigen bis mittleren Preissegment.<br />
Abgesehen von e<strong>in</strong>igen Imbiss-Angeboten gibt es nur<br />
e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Vielfalt an <strong>in</strong>ternationaler Küche. Angebote im<br />
hochqualitativen Segment oder der Erlebnisgastronomie fehlen<br />
völlig. Szenekneipen für Jugendliche und Junggebliebende<br />
sowie Angebote, die E<strong>in</strong>wohner anderer Stadtteile oder<br />
Touristen anziehen, existieren nicht. Außengastronomie, die<br />
zur Steigerung der Aufenthaltsqualität und zu e<strong>in</strong>er längeren<br />
Verweildauer im Gebiet führen könnte, wird nur von wenigen<br />
Gastronomen angeboten.<br />
Produzierendes Gewerbe<br />
E<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gen Anteil der Wirtschaftsbetriebe im Untersuchungsgebiet<br />
Fuhlsbüttler Straße haben Betriebe des produzierenden<br />
Gewerbes bzw. Handwerksbetriebe.<br />
Fünf dieser Betriebe liegen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gemengelage <strong>in</strong> der<br />
Steilshooper Straße am Rande des Untersuchungsgebietes,<br />
die anderen (hauptsächlich Handwerksbetriebe) bef<strong>in</strong>den sich<br />
verstreut <strong>in</strong> Nebenstraßen der Fuhlsbüttler Straße. Die Betriebe<br />
des produzierenden Gewerbes und die Handwerksbe-<br />
„Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
Fehlende Außen- Nutzflächen<br />
(<strong>in</strong>sbesondere für Gastronomie<br />
und Lebensmittel)<br />
27
28 „Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
triebe haben e<strong>in</strong>e untergeordnete Bedeutung für den Wirtschaftsstandort<br />
Fuhlsbüttler Straße.<br />
1.4.3 Kommunikationsstrukturen <strong>in</strong> der Wirtschaft<br />
Interessengeme<strong>in</strong>schaft<br />
Im Untersuchungsgebiet Fuhlsbüttler Straße ist die Interessengeme<strong>in</strong>schaft<br />
Fuhlsbüttler Straße e.V. tätig. Die „IG Fuhle“<br />
ist e<strong>in</strong> Zusammenschluss engagierter E<strong>in</strong>zelhändler und<br />
Gewerbetreibender, die entlang der Fuhlsbüttler Straße und<br />
<strong>in</strong> direkter Nachbarschaft ansässig s<strong>in</strong>d. Die Tätigkeitsfelder<br />
liegen v.a. <strong>in</strong> folgenden Bereichen:<br />
� Veranstaltungen zur Kundenb<strong>in</strong>dung und Belebung<br />
der Fuhlsbüttler Straße, z.B. Osterrallye<br />
� (temporäre) Gestaltung der E<strong>in</strong>kaufstraße, z.B.<br />
Weihnachtsbeleuchtung<br />
� Pflege der Grünflächen vor den Läden<br />
� Unterhaltung der Homepage www.die-fuhle.de mit<br />
Informationen zu E<strong>in</strong>zelhandel, Dienstleistungen,<br />
Kultur und Soziales sowie aktuellen Veranstaltungstipps<br />
� Werbung und Vermarktung<br />
� Die Motivation der Mitglieder ist <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />
deutlich zurückgegangen. Grund dafür s<strong>in</strong>d immer<br />
weniger „Aktive“, die sich an den Aktionen beteiligen.<br />
Mitwirkungsbereitschaft<br />
Im Rahmen der Befragung von Gewerbetreibenden im Untersuchungsgebiet<br />
durch das Büro für Lokale Wirtschaft wurde<br />
nach der Bereitschaft der ansässigen Gewerbetreibenden zur<br />
Mitwirkung an Maßnahmen zur Verbesserung des Standortes<br />
gefragt. Mehr als die Hälfte der Befragten (56%) zeigten<br />
e<strong>in</strong>e Mitwirkungsbereitschaft oder gaben an, bereits <strong>in</strong> der Interessengeme<strong>in</strong>schaft<br />
Fuhlsbüttler Straße aktiv zu se<strong>in</strong>. In<br />
Gesprächen mit E<strong>in</strong>zelhändlern und Dienstleistern wurden<br />
deutliche Signale für e<strong>in</strong>e Bereitschaft zur Mitwirkung wahrgenommen.<br />
Das Wissen der Gewerbetreibenden um die<br />
schwierige Situation des Gebietes ist für sie Motivation für e<strong>in</strong><br />
aktives E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> den Entwicklungsprozess. Allerd<strong>in</strong>gs<br />
fehlen noch Impulse von außen, die geme<strong>in</strong>schaftliche Aktivitäten<br />
<strong>in</strong>itiieren können.<br />
1.4.4 Stärken des Wirtschaftsstandortes<br />
� E<strong>in</strong>e hohe Handelszentralität <strong>in</strong> der Branche Sportartikel<br />
(Globetrotter), der Branche Bücher und der Branche<br />
Schuhe/Lederwaren s<strong>in</strong>d die Stärken des E<strong>in</strong>zelhandels.<br />
Der Standort bietet e<strong>in</strong>e gesicherte Nahversorgung<br />
für das Untersuchungsgebiet. Die Kundenher-
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
kunftsbefragung hat ergeben, dass Kaufkraftzuflüsse<br />
aus Barmbek-Nord <strong>in</strong> das Untersuchungsgebiet generiert<br />
werden.<br />
� Die verkehrsgünstige Anb<strong>in</strong>dung an den ÖPNV, <strong>in</strong>sbesondere<br />
durch den S-Bahnhof, und gute Parkmöglichkeiten<br />
entlang der Fuhlsbüttler Straße und den Nebenstraßen<br />
unterstützen den E<strong>in</strong>zelhandelsstandort nachhaltig.<br />
� Weitere Stärken des Wirtschaftsstandortes Fuhlsbüttler<br />
Straße s<strong>in</strong>d die kurzen Wege im Stadtteilzentrum sowie<br />
die Nähe zum Kunden, verbunden mit persönlicher Ansprache.<br />
Insbesondere <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf die allgeme<strong>in</strong>e<br />
demographische Entwicklung (Alterspyramide) können<br />
diese Faktoren e<strong>in</strong>e maßgebliche Bedeutung und<br />
Wertschätzung e<strong>in</strong>nehmen.<br />
� E<strong>in</strong> gutes Dienstleitungsangebot im Bereich der Gesundheitsversorgung,<br />
unter anderem durch spezialisierte<br />
Ärzte, erhöht die Qualität des Untersuchungsgebietes.<br />
1.4.5 Schwächen<br />
� Die Kaufkraftb<strong>in</strong>dung im periodischen Bedarf zeigt,<br />
gemessen an der planerischen Zentrumse<strong>in</strong>stufung,<br />
Defizite auf. Die Handelszentralität im Durchschnitt aller<br />
Branchen wird durch die Stärke der Branche Sportartikel<br />
auf den Großflächen positiv verzerrt.<br />
� Die Betriebsgrößenklassen bis 50 qm s<strong>in</strong>d im Untersuchungsgebiet<br />
überbesetzt. Diese Ladengröße ist auf<br />
Dauer nicht wettbewerbsfähig und birgt Entwicklungshemmnisse<br />
für die Zukunft.<br />
� Im Branchenmix <strong>in</strong> der Genre-Abstufung und h<strong>in</strong>sichtlich<br />
<strong>in</strong>novativer Ladenkonzepte bestehen Mängel. Alte<strong>in</strong>gesessene<br />
Fache<strong>in</strong>zelhändler werden zunehmend<br />
durch niedrigpreisige, discountorientierte Betriebskonzepte<br />
ersetzt.<br />
� Die Flächenproduktivität liegt mit 2.972 €/qm unter<br />
zahlreichen anderen Stadtbezirken <strong>Hamburg</strong>s. Mangels<br />
auskömmlicher Renditen besteht vielfach ke<strong>in</strong>e<br />
Möglichkeit zur Eigenkapitalbildung und dadurch e<strong>in</strong>e<br />
ger<strong>in</strong>ge Investitionsneigung.<br />
� E<strong>in</strong>zelnen Betrieben muss e<strong>in</strong>e mangelnde Wettbewerbsfähigkeit<br />
besche<strong>in</strong>igt werden, die sich im äußeren<br />
wie <strong>in</strong>neren Ersche<strong>in</strong>ungsbild, <strong>in</strong> der Sortimentspolitik<br />
und im Market<strong>in</strong>g wiederspiegelt.<br />
� Leerstände führen zu e<strong>in</strong>em weiteren Attraktivitätsverlust.<br />
Zusammen mit den Defiziten <strong>in</strong> der Stadtgestaltung<br />
verm<strong>in</strong>dern sie im Untersuchungsgebiet die Aufenthaltsqualität.<br />
� Der Dienstleistungssektor erfüllt <strong>in</strong>sgesamt die Grundversorgungsfunktion.<br />
Fehlende Angebote lassen sich<br />
„Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
29
Der S-Bahnhof mit angrenzendem<br />
Busbahnhof als<br />
Frequenzbr<strong>in</strong>ger und Zieladresse<br />
Globetrotter: E<strong>in</strong> Kundenmagnet<br />
im Untersuchungsgebiet<br />
30 „Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
im Wellnessbereich ausmachen (z.B. Zusatzleistungen<br />
beim Frisör, Kosmetikstudio).<br />
� Das Gastronomieangebot ist sehr e<strong>in</strong>seitig besetzt und<br />
bietet somit wenig Magnetfunktion.<br />
� Die Werbe- oder Interessengeme<strong>in</strong>schaft der Fuhlsbüttler<br />
Straße hat ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche, starke Präsenz im<br />
Untersuchungsgebiet.<br />
1.4.6 Potenziale<br />
� Auf dem Gelände des ehemaligen AK Barmbek entstehen<br />
400 neue Wohne<strong>in</strong>heiten; die Kaufkraft der zusätzlichen<br />
Bewohner kann im Untersuchungsgebiet zum<br />
Teil gebunden werden. Durch die Ansiedlung der<br />
GWG/SAGA auf dem Museumsgelände kommen täglich<br />
ca. 500 zusätzliche Pendler <strong>in</strong> das Untersuchungsgebiet.<br />
E<strong>in</strong> weiteres Projekt ist die Entwicklung des ehemaligen<br />
Güterbahnhofs Barmbek zu e<strong>in</strong>em attraktiven<br />
Wohnquartier mit über 500 Wohne<strong>in</strong>heiten.<br />
� In diesen Fällen sollte sich der entstehende E<strong>in</strong>zelhandelsbesatz<br />
auf Nahversorger beschränken und von<br />
e<strong>in</strong>zelhandelsähnlichen Dienstleistungen ergänzt werden.<br />
Falls <strong>in</strong> den neuen Quartieren e<strong>in</strong> über den Nahversorgungsbereich<br />
h<strong>in</strong>ausgehendes Angebot im E<strong>in</strong>zelhandel<br />
geschaffen wird, kann dies durchaus zu<br />
messbaren Wechselwirkungen mit dem Wirtschaftszentrum<br />
Fuhlsbüttler Straße führen. Aus den entstehenden<br />
Wohne<strong>in</strong>heiten wird sich e<strong>in</strong> Nachfragepotenzial<br />
entwickeln, welches ähnliche Auswirkungen zeigen<br />
kann, wie die Verlagerung der 500 Arbeitsplätze der<br />
GWG/SAGA <strong>in</strong> das Museumsquartier. Die zusätzlich<br />
entstehende Kaufkraft kann zum Teil im Untersuchungsgebiet<br />
gebunden werden.<br />
� Der „Umsteige“-S-Bahnhof Barmbek ist nicht nur als<br />
Frequenzbr<strong>in</strong>ger, sondern auch als „Zieladresse“ zu<br />
nutzen. Das erfordert, den S-Bahnhof Barmbek als<br />
Identitätsmerkmal der Fuhlsbüttler Straße zu nutzen.<br />
� Der starke Magnet Globetrotter hat e<strong>in</strong>e überregionale<br />
Anziehungskraft. Die Kaufkraft se<strong>in</strong>er Kunden sollte<br />
auch <strong>in</strong> anderen Branchen im Gebiet gebunden werden.<br />
� In der südlichen Fuhlsbüttler Straße/Maurienstraße ist<br />
e<strong>in</strong> Fachmarkt mit Bau- und Heimwerkerbedarf auf e<strong>in</strong>er<br />
Verkaufsflächen von ca. 3.000 qm bereits genehmigt<br />
und kann bei angenommener Beschränkung der<br />
Randsortimente e<strong>in</strong>e gute Ergänzung des Angebotes<br />
br<strong>in</strong>gen.<br />
� Weiterh<strong>in</strong> b<strong>in</strong>den alte<strong>in</strong>gesessene Fache<strong>in</strong>zelhändler<br />
Stammkunden an die Fuhlsbüttler Straße. Neue Kunden<br />
werden von Fache<strong>in</strong>zelhändlern mit Nischensortimenten<br />
(da Ruffnek, Factory Outlet Stefan Brand) angezogen<br />
und bergen somit ganz neue Potenziale im
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
E<strong>in</strong>zelhandel.<br />
1.4.7 Risiken<br />
� E<strong>in</strong>e neue E<strong>in</strong>zelhandelsansiedlung am ehemaligen AK<br />
Barmbek kann den Konkurrenzdruck im E<strong>in</strong>zelhandel<br />
noch verstärken.<br />
� Gegensätzliche Entwicklungstendenzen <strong>in</strong> den Bereichen<br />
südlich und nördlich des Bahnhofes können das<br />
Gebiet noch mehr spalten.<br />
� Im südlichen Teil beherrscht der Aufschwung von Globetrotter,<br />
der Sitz des Museums der Arbeit und der<br />
Z<strong>in</strong>nschmelze und der Neubau GWG/SAGA die positiven<br />
Entwicklungen.<br />
� Negative Entwicklungen im nördlichen Teil, wie die<br />
Abwanderung e<strong>in</strong>es Frequenzbr<strong>in</strong>gers (z.B. überörtliche<br />
Umstrukturierung bei Warenhauskonzernen) würden<br />
e<strong>in</strong> großes Risiko be<strong>in</strong>halten.<br />
1.4.8 Ziele und Strategien<br />
� Begleitung und Beschleunigung des Strukturwandels im<br />
E<strong>in</strong>zelhandel und Gewerbe durch Betriebsberatung. E<strong>in</strong>e<br />
qualifizierte Betriebsberatung zur Sortimentsauswahl, der<br />
Ladengestaltung und Warenpräsentation sollte von Fachberatern<br />
mit branchenspezifischen Erfahrungen durchgeführt<br />
werden. Weitere Unterstützung der Gewerbetreibenden<br />
kann e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>e Beratung im Bereich Market<strong>in</strong>g/PR<br />
bieten. Dabei sollten als Hauptaufgaben die<br />
Planungen von geme<strong>in</strong>samen Aktivitäten und e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>heitlichen<br />
Auftrittes zur Stärkung der Position des Gebietes<br />
beitragen.<br />
� Entwicklung e<strong>in</strong>es Standortprofils auf der Basis von vorhandenen<br />
Stärken, die zugleich Schwächen von Wettbewerbern<br />
s<strong>in</strong>d (Individualität, persönlicher Service, gute<br />
verkehrliche Erreichbarkeit, Überschaubarkeit)<br />
� Positionierung durch kooperative Kommunikation<br />
� Bessere Nutzung der Potenziale aus vorhandenen Magneten<br />
und Frequenzbr<strong>in</strong>gern (Globetrotter, S-Bahnhof,<br />
Museum der Arbeit)<br />
� Stärkere Vernetzung der ökonomischen und soziokulturellen<br />
Qualitäten und Angebote des Bezirkes<br />
� Verbesserung des Dienstleistungsangebotes, <strong>in</strong>sbesondere<br />
im Bereich Gastronomie (quantitative und qualitative<br />
Aufwertung, Außengastronomie)<br />
� Nutzung des Engagements und der Selbstorganisationsbereitschaft<br />
der Bevölkerung<br />
� Aufwertung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum,<br />
soweit dadurch ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>schränkungen h<strong>in</strong>sichtlich der<br />
günstigen verkehrlichen Erreichbarkeit resultieren<br />
� Entwicklung von Geschäftsflächen, die e<strong>in</strong>e betriebswirtschaftlich<br />
s<strong>in</strong>nvolle Größe besitzen. Der Umbau oder die<br />
Zusammenlegung bestehender Flächen sollte durch Beratung<br />
der Haus- und Grundeigentümer gefördert werden.<br />
„Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
31
E<strong>in</strong>es der wichtigsten Kulturangebote:<br />
Das Museum der Arbeit<br />
32 „Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
1.5 Das Zentrum als gesellschaftlicher<br />
und kultureller Mittelpunkt<br />
Kulturelles und gesellschaftliches Angebot<br />
Die Träger kultureller und gesellschaftlicher Angebote s<strong>in</strong>d<br />
nicht im eng def<strong>in</strong>ierten Untersuchungsgebiet selbst zu f<strong>in</strong>den,<br />
wohl aber <strong>in</strong> direkter Umgebung. Im gesellschaftlichen,<br />
sozialen und kulturellen Bereich existieren e<strong>in</strong>e Reihe Angebote<br />
<strong>in</strong> der Fuhlsbüttler Straße und ihrer Umgebung. Vere<strong>in</strong>e,<br />
Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaften, Kirchengeme<strong>in</strong>den, städtische Institutionen<br />
und Gewerbetreibende engagieren sich auf vielfältige<br />
Weise für verschiedene Zielgruppen.<br />
Angebote<br />
Museum der Arbeit<br />
Das Museum der Arbeit bef<strong>in</strong>det sich auf dem Gelände und <strong>in</strong><br />
den noch vorhandenen Fabrikhallen der ehemaligen „New-<br />
York-<strong>Hamburg</strong>er Gummi-Waaren Compagnie“ <strong>in</strong> direkter<br />
Nachbarschaft zum Untersuchungsgebiet Fuhlsbüttler Straße<br />
(Wiesendamm 3). Neben Dauer- und Wechselausstellungen<br />
rund um das Thema „Mensch und Masch<strong>in</strong>en“ bietet das Museum<br />
e<strong>in</strong>e Reihe kultureller und Bildungsangebote für alle Altersklassen.<br />
E<strong>in</strong>e Besonderheit ist die Zusammenarbeit mit<br />
Globetrotter, dessen Hauptfiliale sich <strong>in</strong> direkter Nachbarschaft<br />
zum Museum bef<strong>in</strong>det. Nach der gelungenen geme<strong>in</strong>samen<br />
Veranstaltung „Schwedenwoche“ soll jetzt am südlich<br />
gelegenen Osterbekkanal e<strong>in</strong> „Wassersportkompetenzzentrum“<br />
mit kulturellem und sportlichem Angebot entstehen. Ziel<br />
der Kooperation ist v.a., das Gebiet südlich des Barmbeker<br />
Bahnhofes zu beleben.<br />
„Bürgerhaus <strong>in</strong> Barmbek e.V.“<br />
Das Bürgerhaus, das vom „Bürgerhaus <strong>in</strong> Barmbek e.V.“ getragen<br />
wird, sieht sich selbst als Stadtteilkulturzentrum mit<br />
e<strong>in</strong>er großen Palette sozialer, gesellschaftlicher und kultureller<br />
Angebote.<br />
Barmbeker Vere<strong>in</strong> für Kultur und Arbeit e.V. – Z<strong>in</strong>nschmelze<br />
Die Z<strong>in</strong>nschmelze ist Café und kultureller Treffpunkt am südliche<br />
Ende der Fuhlsbüttler Straße (Maurienstraße 19). Der<br />
Vere<strong>in</strong> sieht se<strong>in</strong>en Schwerpunkt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em vielfältigen<br />
Kulturangebot für Menschen jeden Alters. Die Bandbreite<br />
reicht dabei von punktuellen Konzerten, Theateraufführungen<br />
und Lesungen bis zu regelmäßig wiederkehrenden Veranstaltungen<br />
wie dem Barmbeker Spieletag oder der Salsa-Night.
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
Bürgervere<strong>in</strong> zu Barmbek von 1859 r.V.<br />
Der Bürgervere<strong>in</strong> versteht sich als Interessenvertreter der<br />
Barmbeker gegenüber Politik, Verwaltung und Institutionen.<br />
Im kulturellen Bereich bietet der Vere<strong>in</strong> Vorträge und bunte<br />
Abende für Mitglieder und Gäste sowie im sozialen Bereich<br />
Spielnachmittage, Ausflugsfahrten und Hausaufgabenhilfe für<br />
die jungen Mitglieder. Se<strong>in</strong> besonderes Engagement und Interesse<br />
gilt außerdem der Denkmalspflege und der Geschichte<br />
Barmbeks.<br />
Auferstehungskirche Kirchengeme<strong>in</strong>de Nord-Barmbek<br />
Die Kirchengeme<strong>in</strong>de im Tieloh 22 bietet e<strong>in</strong> umfangreiches<br />
Angebot für K<strong>in</strong>der mit Musikgruppen, Chören und weiteren<br />
thematischen K<strong>in</strong>dergruppen, welches von der Zielgruppe<br />
sehr gut angenommen wird. Die Kirchengeme<strong>in</strong>de der Auferstehungskirche<br />
ist sehr <strong>in</strong> der Arbeit für Barmbek engagiert.<br />
Geschichtswerkstatt Barmbek e.V.<br />
Vom Vere<strong>in</strong> Geschichtswerkstatt Barmbek e.V. werden regelmäßig<br />
Stadtrundgänge zu literarischen, geschichtlichen<br />
und kulturellen Themen veranstaltet.<br />
Köster-Karte<br />
Von der „He<strong>in</strong>rich und Carol<strong>in</strong>e Köster Testament Stiftung“<br />
wird die „Köster-Karte“ herausgegeben, die e<strong>in</strong> vorwiegend<br />
soziales Angebot speziell für Senioren zugänglich macht.<br />
Weitere E<strong>in</strong>richtungen<br />
Im Untersuchungsgebiet oder <strong>in</strong> direkter Nachbarschaft s<strong>in</strong>d<br />
e<strong>in</strong>ige weitere E<strong>in</strong>richtungen ansässig, die Angebote im sozialen,<br />
kulturellen und gesellschaftlichen Bereich für spezielle<br />
Zielgruppen vorhalten.<br />
1.5.1 Entwicklung der Stadtteilarbeit <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />
Der „Wunschbaum zu Barmbek“<br />
Im Jahr 2001 <strong>in</strong>itiierten der „Bürgerhaus <strong>in</strong> Barmbek e.V.“, der<br />
„Barmbeker Vere<strong>in</strong> für Kultur und Arbeit e.V.’ (Z<strong>in</strong>nschmelze)<br />
und die Kirchengeme<strong>in</strong>de Nord-Barmbek e<strong>in</strong>e Aktion, die die<br />
Arbeit im Stadtteil <strong>in</strong> Gang br<strong>in</strong>gen sollte. Ausgangspunkt war<br />
die Überlegung, dass sowohl die Infrastruktur als auch die<br />
Angebote im kulturellen und Freizeitbereich den Bedürfnissen<br />
der ansässigen und sich ansiedelnden Bevölkerung gerecht<br />
werden sollten. Unter dem Motto „Wunschbaum zu Barmbek“<br />
wurde e<strong>in</strong>e Bürgerbefragung durchgeführt.<br />
„Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
33
34 „Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaften<br />
Aus der Wunschbaum-Aktion entstand im März 2002 die Idee,<br />
<strong>in</strong> thematisierten Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaften an den Problemen<br />
der Bürger im Stadtteil zu arbeiten und ihre Wünsche<br />
und Ideen zu verwirklichen. Interessierte Bürger schlossen<br />
sich <strong>in</strong> den Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaften zusammen. Aus den<br />
Gruppen Verkehr, Grün und Sauberkeit und E<strong>in</strong>kaufen und<br />
Freizeit gründete sich die „Vision Fuhlsbüttler Straße“, die<br />
heute sehr aktiv an der Stadtteilarbeit partizipiert. Ziel der Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />
ist, die Attraktivität der Fuhlsbüttler Straße<br />
als E<strong>in</strong>kaufs- und Stadtteilzentrum zu erhalten bzw. zu steigern<br />
und die Lebensqualität im Stadtteil zu verbessern.<br />
Kultur-Blüten<br />
Ermutigt durch den Erfolg der Wunschbaum-Aktion setzten<br />
die drei Partner Kirchengeme<strong>in</strong>de, Z<strong>in</strong>nschmelze und Bürgerhaus<br />
ihre Zusammenarbeit fort und <strong>in</strong>itiierten e<strong>in</strong> umfangreiches<br />
Kunst- und Kulturprogramm im Stadtteil – die „Kultur-<br />
Blüten“.<br />
Stadtteilgespräche<br />
Genauso wurden die Stadtteilgespräche von den Aktiven im<br />
Stadtteil <strong>in</strong>s Leben gerufen. E<strong>in</strong>mal im Monat haben die Bürger<br />
die Möglichkeit, sich im Gespräch mit Vertretern aus Politik<br />
und Verwaltung sowie Experten über e<strong>in</strong> spezielles stadtteilbezogenes<br />
Projekt zu <strong>in</strong>formieren.<br />
Defizite im gesellschaftlichen und kulturellen Bereich<br />
Allgeme<strong>in</strong>e Schwächen<br />
Im Untersuchungsgebiet Fuhlsbüttler Straße und der unmittelbaren<br />
Umgebung gibt es ke<strong>in</strong>e ständig verfügbaren kommerziellen<br />
Angebote im kulturellen Bereich, wie z.B. K<strong>in</strong>o,<br />
Diskothek, Theater.<br />
Zielgruppenspezifische Angebotsschwächen<br />
Obwohl es e<strong>in</strong>ige Angebote im gesellschaftlichen und kulturellen<br />
Bereich <strong>in</strong> Barmbek-Nord gibt, fehlt es an Möglichkeiten<br />
zur Freizeitgestaltung für Jugendliche und die sog. „jungen<br />
Alten“. Beide Altersgruppen s<strong>in</strong>d mit e<strong>in</strong>em Anteil von jeweils<br />
ca. 10% an der Gesamtbevölkerung im Stadtteil vertreten.<br />
Für die Jugendlichen (15-25 Jährige) fehlen v.a. kommerzielle<br />
„Breitband-Angebote“, wie K<strong>in</strong>o, Diskothek, Clubs und Szenekneipen.<br />
Auch nicht-kommerzielle Angebote, wie bspw.<br />
Jugendtreffs gibt es hier nicht; diesbezügliche Angebote wurden<br />
geschlossen (z.B. Probenraum für Bands „Trockendock“)<br />
oder s<strong>in</strong>d (<strong>in</strong> der Umgebung) von der Schließung bedroht.
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
Die Bevölkerungsgruppe der sog. „jungen Alten“, der 55-65<br />
Jährigen, ist gekennzeichnet von e<strong>in</strong>em hohen (Frei-)Zeit-<br />
Budget (Vorruhestand, Altersteilzeit) <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>er<br />
hohen Mobilität im näheren Umfeld. Es ist anzunehmen, dass<br />
diese Zielgruppe die angebotenen Geme<strong>in</strong>schaftsaktivitäten<br />
der Rentner nicht <strong>in</strong> besonderem Maße nachfragt, aber auch<br />
nicht <strong>in</strong> der Lage se<strong>in</strong> dürfte, kulturelle und gesellschaftliche<br />
Angebote <strong>in</strong> der weiteren Umgebung wahrzunehmen, sei es<br />
aufgrund f<strong>in</strong>anzieller Hürden oder e<strong>in</strong>es Kommunikationsdefizits.<br />
Hier gilt es, das vorhandene Kulturangebot auf diese Altersgruppe<br />
auszuweiten (bspw. Kursangebote) und v.a. die<br />
Zielgruppe durch geeignete Kommunikationsmittel zu „aktivieren“.<br />
Kommerzielle Angebote wie K<strong>in</strong>o und Tanzlokal würden<br />
auch <strong>in</strong> diesem Fall die Angebotssituation verbessern.<br />
Image und Identität<br />
Der Stadtteil Barmbek-Nord ist e<strong>in</strong>em Imagewandel unterzogen.<br />
Das Gesicht des ehemals als trist und grau empfundenen<br />
Stadtteils wird durch e<strong>in</strong>e neue Bevölkerungsstruktur<br />
verändert. Das Angebot an kle<strong>in</strong>en Wohnungen und die vergleichsweise<br />
günstigen Mieten locken junge Leute, <strong>in</strong>sbesondere<br />
Studenten nach Barmbek. In Expertengesprächen mit<br />
verschiedenen Multiplikatoren aus dem Stadtteil konnten<br />
H<strong>in</strong>weise darauf entnommen werden, dass es neuerd<strong>in</strong>gs als<br />
„kultig“ gilt, <strong>in</strong> Barmbek zu wohnen. In dieser Phase kann sich<br />
e<strong>in</strong>e soziokulturelle Subkultur entwickeln, die neue Impulse<br />
im E<strong>in</strong>zelhandel und Dienstleistungssektor br<strong>in</strong>gen, aber auch<br />
das gesellschaftliche und kulturelle Angebot nachhaltig verändern<br />
könnte.<br />
Die Fuhlsbüttler Straße hat <strong>in</strong> den letzten Jahren an Qualität<br />
als beliebte E<strong>in</strong>kaufstraße stetig verloren. Die Abwanderung<br />
größerer Filialen im Bereich Bekleidung und die Schließung<br />
von Geschäften alte<strong>in</strong>gesessener E<strong>in</strong>zelhändler bei gleichzeitiger<br />
Ansiedlung von discountorientierten Betrieben führte zu<br />
e<strong>in</strong>em größtenteils negativen Bild sowohl bei den Anwohnern<br />
als auch bei den Gewerbetreibenden. Das Gebiet wird als<br />
re<strong>in</strong>es Grundversorgungszentrum mit se<strong>in</strong>er Nahversorgungsqualität<br />
wahrgenommen. Als Mittelpunkt kulturellen und<br />
gesellschaftlichen Lebens wird das Zentrum Fuhlsbüttler<br />
Straße nur zum Teil wahrgenommen.<br />
Mit dem Logo und Slogan „Barmbek blüht!“ haben die Aktiven<br />
der Stadtteilarbeit sämtliche stadtteilbezogene Aktivitäten unter<br />
e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches Motto gestellt und damit e<strong>in</strong> Identitätsmerkmal<br />
für den Stadtteil geschaffen.<br />
„Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
35
36 „Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
Fazit gesellschaftliches und kulturelles Angebot<br />
Bezirkszentren sollen als Mittelpunkte öffentlichen Lebens mit<br />
eigener Identität und Ausstrahlung für die Bevölkerung der<br />
<strong>in</strong>neren Stadtteile fungieren.<br />
Die Träger des gesellschaftlichen und kulturellen Angebotes<br />
halten zum Teil Angebote vor, die von Bedeutung auch für e<strong>in</strong>en<br />
weiteren E<strong>in</strong>zugsbereich se<strong>in</strong> können. Besonders der<br />
Bereich südlich des S-Bahnhofes hat das Potential Zentrum<br />
von Bildung, Kultur , Erlebnis und Gastronomie (Museum<br />
der Arbeit, Z<strong>in</strong>nschmelze, Globetrotter, Bibliothek u.a.) zu<br />
werden und als solches Attraktivität auch über die Grenzen<br />
des Bezirks auszustrahlen. Durch die Bündelung und gezielte<br />
Vermarktung der Angebote könnten Impulse für das<br />
gesellschaftliche Leben im gesamten Stadtteil gegeben und<br />
e<strong>in</strong> Image als kulturelles und gesellschaftliches Zentrum vermittelt<br />
werden.<br />
Hier würde sich zudem die Möglichkeit e<strong>in</strong>er s<strong>in</strong>nvollen Jugendarbeit<br />
bieten: zum e<strong>in</strong>en im Sportbereich (<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />
mit Globetrotter), zum anderen im kreativ-handwerklichen Bereich<br />
(<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit dem Museum der Arbeit). Denkbar<br />
wäre auch die Integration e<strong>in</strong>es offenen Jugendtreffs im Gelände.<br />
Identitätsstiftende Aktionen und Veranstaltungen gehen <strong>in</strong><br />
großem Maße von den Aktiven der Stadtteilarbeit aus. Die<br />
fruchtbare Kooperation der verschiedenen E<strong>in</strong>richtungen sollte<br />
weiterh<strong>in</strong> gefördert werden.<br />
Insgesamt sollte das Außenmarket<strong>in</strong>g im Bereich Gesellschaft<br />
und Kultur deutlich verstärkt werden. Beispielsweise<br />
wäre e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitlichere Gestaltung von Kommunikationsmitteln<br />
(Flyer, Broschüren) und die vermehrte Verwendung des<br />
Logos (Barmbek blüht) für potentielle Nutzer und Besucher<br />
der E<strong>in</strong>richtungen und Veranstaltungen e<strong>in</strong> Signal, die Angebote<br />
im Gebiet als Gesamtangebot wahrzunehmen. Damit<br />
kann auch e<strong>in</strong>e gewisse Qualität und Beständigkeit vermittelt<br />
werden.
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
2 Erneuerungskonzept<br />
Das Erneuerungskonzept stellt die konzeptionelle Stufe der<br />
vorbereitenden Untersuchungen dar. Die im analytischen Teil<br />
der Untersuchung getroffenen Aussagen h<strong>in</strong>sichtlich der wirtschaftlichen,<br />
strukturellen, städtebaulichen und sozialen Verhältnisse<br />
und Zusammenhänge im Untersuchungsgebiet sowie<br />
die formulierten Sanierungsziele werden im Erneuerungskonzept<br />
konkretisiert. Notwendige Lösungsansätze,<br />
Vorschläge und Maßnahmen werden benannt.<br />
Parallel zur Analyse wurde der Ideenwettbewerb „Bahnhof<br />
Barmbek“ im südlichen Teil des Untersuchungsgebietes<br />
durchgeführt. Die planerischen Ideen des ersten Preisträgers 1<br />
haben, soweit sie mit den Zielen des Erneuerungskonzeptes<br />
<strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang stehen, weit gehend E<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> den Konzeptentwurf<br />
gefunden.<br />
Zur Vorbereitung des Wettbewerbs hat die <strong>Hamburg</strong>er Hochbahn<br />
e<strong>in</strong>e Neuordnung des ZOB´s vorabgestimmt, die als<br />
Grundlage für die Teilnehmer <strong>in</strong> die Wettbewerbsunterlagen<br />
aufgenommen wurde. Die von der Hochbahn vorgeschlagene<br />
Konzeption des Busbetriebs ist vom Preisträger übernommen<br />
und im Erneuerungskonzept berücksichtigt worden.<br />
2.1 Leitbild und Ziele<br />
Übergeordnete Zielsetzung der <strong>Stadterneuerung</strong> Fuhlsbüttler<br />
Straße ist die Stärkung der zentralen Funktionen und <strong>in</strong>sbesondere<br />
des E<strong>in</strong>zelhandels, damit die Fuhlsbüttler Straße<br />
die Funktionszuweisung als Bezirkszentrum tatsächlich ausfüllen<br />
kann.<br />
Auf Grund des anhaltenden allgeme<strong>in</strong>en Strukturwandels vor<br />
allem des E<strong>in</strong>zelhandels kann dieses Ziel nur erreicht werden,<br />
wenn e<strong>in</strong>e Vielzahl der analysierten Potenziale des<br />
Standortes möglichst <strong>in</strong> e<strong>in</strong> umfassendes Bündel von Maßnahmen<br />
umgesetzt wird. Die Maßnahmen sollen dazu führen,<br />
dass das Zentrum e<strong>in</strong>e stärkere Anziehungskraft <strong>in</strong>sbesondere<br />
für Kunden gew<strong>in</strong>nt.<br />
Es s<strong>in</strong>d folgende Ziel- und Handlungsebenen zu unterscheiden:<br />
� Aufwertung des E<strong>in</strong>gangsbereiches <strong>in</strong> das Zentrum<br />
durch Schaffung e<strong>in</strong>es attraktiven Bahnhofsvorplatzes,<br />
Betonung des Bezirkszentrums gegenüber dem<br />
angrenzenden Stadtraum und deutliche Funktionszuweisung<br />
der verschiedenen Zentrumsbereiche<br />
Verwaltung – Kultur – E<strong>in</strong>zelhandel / Dienstleistung,<br />
� Entwicklung e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>heitlichen (Außen-) Market<strong>in</strong>gs<br />
sowie Standortprofils,<br />
� Unterstützung der Dienstleister, Handel- und Gewer-<br />
1<br />
AP Plan Mory Osterwalder Vielmo Architekten- und Ingenieursgesellschaft<br />
mbH, Berl<strong>in</strong>/Stuttgart<br />
Weid<strong>in</strong>ger Landschaftsarchitekten, Berl<strong>in</strong>,<br />
Dipl. Ing. Hans Peter Henes, Verkehrsplaner, Stuttgart<br />
„Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
Die planerischen Ideen des<br />
ersten Preisträgers 1<br />
37
38 „Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
betreibenden bei der Implementierung e<strong>in</strong>es beratenden<br />
Standortmanagements zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
des E<strong>in</strong>zelhandels und zur Stärkung<br />
der Kooperation und des Organisationsgrades;<br />
�<br />
Begleitung und Beschleunigung des Strukturwandels<br />
im E<strong>in</strong>zelhandel und Gewerbe durch Betriebsberatung;<br />
Schaffung e<strong>in</strong>er Anlaufstelle für Gewerbetreibenden<br />
und Dienstleister zur gezielten qualifizierte Betriebsberatung;<br />
bessere Nutzung der Potenziale aus vorhandenen<br />
Magneten und Frequenzbr<strong>in</strong>gern<br />
Bauliche Erweiterung des vorhandenen Verkaufsflächenangebotes,<br />
Aktivierung von Leerständen,<br />
� deutliche Erhöhung der Nutzungs- und Baudichte<br />
im S<strong>in</strong>ne der ursprünglichen städtebaulichen Blockrandstruktur<br />
mit entsprechenden architektonischen<br />
„Merkzeichen“, vor allem um die analysierten Lücken<br />
im E<strong>in</strong>zelhandels-Branchenmix, bei den Dienstleistungsangeboten<br />
sowie im kommerziellen Kulturbereich<br />
zu schließen<br />
� Gestalterische Aufwertung der Fuhlsbüttler Straße als<br />
E<strong>in</strong>zelhandelsstandort; Neuordnung der Parkplätze,<br />
� Steigerung der Aufenthaltsqualität der Freiräume<br />
<strong>in</strong>sbesondere der Plätze sowie Verbesserung des<br />
Stadtbildes durch e<strong>in</strong>e neue moderne, „angenehme“<br />
Gestaltung mit e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>heitlichen L<strong>in</strong>ie für den gesamten<br />
neu als Bezirkszentrum def<strong>in</strong>ierten Bereich<br />
(„cooperate design“)<br />
� Verbesserung der Verkehrsbeziehungen <strong>in</strong>sbesondere<br />
für Fußgänger und Radfahrer durch direkte, klare<br />
Wegebeziehungen sowie geradl<strong>in</strong>ige und schlüssige<br />
Wegeachsen, ausgehend vom Kristallisationspunkt<br />
Bahnhof Barmbek mit e<strong>in</strong>er neuen auffälligen<br />
Außengestaltung und deutlichen Betonungen der<br />
E<strong>in</strong>gänge sowie der Neuorganisation und -gestaltung<br />
des Busbahnhofs.<br />
2.2 Städtebau<br />
Zur Aufwertung der Zentrumsfunktion wird im Erneuerungskonzept<br />
e<strong>in</strong>e deutlich stärkere städtebauliche Verdichtung<br />
und Geschossigkeit vorgeschlagen, damit dieser Bereich<br />
auch baulich als das Zentrum besser wahrnehmbar wird und<br />
sich so <strong>in</strong> e<strong>in</strong> hierarchisches Stadtbild e<strong>in</strong>fügt. Neben der<br />
Verdichtung der Nutzungen werden auch die fehlenden<br />
Raumkanten ergänzt und dadurch die städtebauliche Platzbildung<br />
verbessert. E<strong>in</strong>e Blockrandstruktur, wie sie siedlungshistorisch<br />
<strong>in</strong> der Gründerzeit und den 1920er Jahren<br />
angelegt und entwickelt wurde, wird den Anforderungen an<br />
die Raumqualitäten des Zentrums am besten gerecht.
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
Städtebaulich besonders wichtig s<strong>in</strong>d die Eckgrundstücke<br />
Fuhlsbüttler Straße / Hellbrookstraße sowie Hufnerstraße /<br />
Hellbrookstraße. Hier können <strong>in</strong> Zusammenwirken mit dem<br />
architektonischen Merkzeichen des siebenstöckigen Haspa-<br />
Gebäudes <strong>in</strong> der Mitte städtebauliche Torsituationen entstehen.<br />
Die Erdgeschosszonen sollen im östlichen Bereich an<br />
der Ecke Fuhlsbüttler Straße/ Hellbrookstraße nur großräumige<br />
E<strong>in</strong>zelhandels-Ladenflächen zugelassen werden. Darüber<br />
s<strong>in</strong>d je nach Konzept Büros und Dienstleister oder Wohnungen<br />
möglich. Der Neubau Ecke Hufnerstraße/<br />
Hellbrookstraße sollte h<strong>in</strong>gegen ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>zelhandelsflächen<br />
aufweisen.<br />
Insbesondere die tiefen Grundstücke östlich der Fuhlsbüttler<br />
Straße, südlich der Hellbrookstraße bieten die Möglichkeit,<br />
durch e<strong>in</strong>e bauliche Ergänzung der Erdgeschoss- Zonen <strong>in</strong><br />
Richtung Block<strong>in</strong>nenbereich die Verkaufsflächen zu erweitern.<br />
Auf diese Weise ergibt sich für viele Ladenbesitzer/ Eigentümer<br />
die Chance konkurrenzfähige Ladengrößen zu<br />
schaffen.<br />
Im Bereich des bisherigen ZOB´s wird entsprechend dem<br />
Wettbewerbsentwurf und den Anforderungen der Analyse das<br />
negativ wirkende Solitärgebäude von Karstadt stadträumlich<br />
<strong>in</strong> die Blockstruktur durch e<strong>in</strong>en Neubau e<strong>in</strong>es Büro und<br />
Geschäftshauses (mit E<strong>in</strong>zelhandelsflächen im Erdgeschoss)<br />
und e<strong>in</strong>er dazwischen liegenden Fußgängerpassage<br />
<strong>in</strong>tegriert. Damit die Passage funktioniert, ist e<strong>in</strong>e Umgestaltung<br />
des Karstadtgebäudes mit e<strong>in</strong>er Öffnung zur Passage<br />
nach dem modernen shop-<strong>in</strong>-shop-Pr<strong>in</strong>zip s<strong>in</strong>nvoll.<br />
Durch die verschiedenen vorgeschlagenen Maßnahmen ergibt<br />
sich Potenzial für <strong>in</strong>sgesamt rund 11.500 qm BGF für<br />
neue E<strong>in</strong>zelhandelsflächen, teilweise als Erweiterung vorhandener<br />
Erdgeschossflächen, teilweise als Neubau (auch<br />
auf Flächen mit vorhandenen e<strong>in</strong>geschossigen, kle<strong>in</strong>en Geschäftsgebäuden<br />
(z.B. Ecke Fuhlsbüttler Straße /<br />
Hellbrookstraße und Fuhlsbüttler Straße gegenüber Globetrotter).<br />
Gemäß Analyse s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sgesamt rund 19.500 qm Verkaufsfläche<br />
als Bestand im Untersuchungsgebiet ermittelt<br />
worden. Sofern sämtliche im Erneuerungskonzept dargestellten<br />
Entwicklungsmöglichkeiten realisiert werden, würde sich<br />
demnach e<strong>in</strong> Verkaufsflächenzuwachs von rund 40 % ergeben.<br />
Flankierend zu den städtebaulichen Neuentwicklungen können<br />
die beiden analysierten Gemengelagen an der Hufnerstraße<br />
118-124 sowie Steilshooper Straße / Ecke Pestalozzistraße<br />
<strong>in</strong> Kooperation mit den Eigentümern und Mietern<br />
bezüglich Bebauung und Nutzungen neu organisiert werden.<br />
� An der Steilshooper Straße ist im Erneuerungskonzept<br />
e<strong>in</strong> Gewerbehof dargestellt, <strong>in</strong> dem direkt neben<br />
dem Bahndamm auf bis zu rund 4.800 qm BGF<br />
die vorhandenen sowie zusätzlich gewerbliche Betriebe<br />
neu organisiert werden können.<br />
„Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
„Torsituation“ am Knoten<br />
Fuhlsbüttler Straße /<br />
Hellbrookstraße<br />
Umgestaltung ZOB mit<br />
Neubebauung und Fußgängerpassage<br />
Gemengelage Steilshooper<br />
Straße<br />
39
Umgestaltung „Piazetta“<br />
mit neuem Wochenmarkt-<br />
Umgestaltung Fuhlsbüttler<br />
Straße<br />
40 „Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
� An der Hufnerstraße ist städtebaulich und von der<br />
Nutzung her der Lückenschluss des Baublocks mit<br />
e<strong>in</strong>er fünfgeschossigen Wohnbebauung s<strong>in</strong>nvoll.<br />
2.3 Öffentliche Freiräume und Verkehr<br />
2.3.1 Plätze und Freiflächen<br />
Die Plätze und Freiflächen werden <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Weise e<strong>in</strong>em attraktiven,<br />
modernen E<strong>in</strong>kaufsstandort von übergeordneter<br />
Funktion und großem E<strong>in</strong>zugsbereich gerecht. Dies macht<br />
sich <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> den Bereichen bemerkbar, <strong>in</strong> denen<br />
auch verkehrliche Funktionsstörungen auftreten.<br />
Der bisher gestalterisch unbefriedigende und von den Fußgängerströmen<br />
abgehängte Platz („Piazetta“) östlich des Karstadt-Gebäudes<br />
soll durch verbesserte Wegebeziehungen<br />
(vor allem durch den neuen Nordausgang des Bahnhofs) und<br />
e<strong>in</strong>e neue Platzgestaltung aufgewertet werden. Es wird vorgeschlagen,<br />
den Bereich südlich des Bahnhofes (heute Parkplatz<br />
und Marktfläche) entsprechend dem Wettbewerbsergebnis<br />
als Platz zu gestalten, der dem attraktiven Museumsbereich<br />
südlich e<strong>in</strong> angemessenes Entree und vielfältige Nutzungsmöglichkeiten<br />
bietet.<br />
Als Standort für den Wochenmarkt kommen sowohl funktional<br />
als auch h<strong>in</strong>sichtlich der Flächengröße (über 2.000 qm)<br />
sowohl der vom Wettbewerbssieger favorisierte neue Platz<br />
südlich des Bahnhofes als auch die „Piazetta“ nördlich des<br />
Bahnhofs <strong>in</strong> Frage. Der nördliche Standort wäre im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er<br />
Verbesserung der E<strong>in</strong>zelhandelssituation und der Verb<strong>in</strong>dung<br />
vom Bahnhof zum Haupte<strong>in</strong>kaufsbereich nördlich der<br />
Drosselstraße aus Sicht der <strong>Stadterneuerung</strong> zu bevorzugen<br />
und ist dementsprechend im Erneuerungskonzept dargestellt.<br />
2.3.2 Umbau der Fuhlsbüttler Straße<br />
Die Funktionsüberlagerung der Fuhlsbüttler Straße als übergeordnete<br />
Hauptverkehrsstraße und als E<strong>in</strong>kaufsstraße sorgt<br />
<strong>in</strong> den Kernbereichen der E<strong>in</strong>zelhandelsnutzungen für erhebliche<br />
Konflikte bei der Abwicklung des Fußgänger- und Radfahrverkehrs.<br />
Um die Problemlage zu entschärfen und das Übergewicht<br />
des MIV zu reduzieren, wird im Erneuerungskonzept e<strong>in</strong>e<br />
Neuorganisation und Ordnung der<br />
Verkehrsabläufe auf der Fuhlsbüttler<br />
Straße zwischen der Drosselstraße und<br />
U- Bahn- Brücke sowie im nördlichen Teil<br />
der Hufnerstraße vorgeschlagen. Dabei<br />
wird das grundsätzliche System der Kfz-<br />
Fahrspuren der Fuhlsbüttler Straße mit<br />
zwei Spuren im E<strong>in</strong>richtungsverkehr nach Norden sowie der<br />
Hufnerstraße mit zwei Spuren Richtung Süden erhalten.<br />
Trotzdem lässt sich, wie im Konzept dargestellt, die Fuhlsbüttler<br />
Straße so neu ordnen, dass
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
� deutlich mehr Fläche für den nicht motorisierten Individualverkehr<br />
(NMIV) und als Ladenaußenflächen zur<br />
Verfügung steht,<br />
� e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches und übersichtliches Gestaltungsund<br />
Straßenbild entsteht,<br />
� die Anzahl der Parkplätze leicht erhöht wird.<br />
Bisher stehen <strong>in</strong> der Fuhlsbüttler Straße für Fußgänger, Radfahrer<br />
und Ladenaußenflächen beidseitig zusammen nur rund<br />
9,5 m im Profil zur Verfügung. Nach der vorgeschlagenen<br />
Umgestaltung werden knapp 15 m beidseitig als Bereich für<br />
den NMIV und die Ladenaußenzonen e<strong>in</strong>en großzügigen<br />
E<strong>in</strong>druck schaffen und viele Konflikte entschärfen. Die Bäume<br />
können weitestgehend erhalten bleiben, zum Teil werden sie<br />
ergänzt. An geeigneten Stellen werden außerdem die Querungsmöglichkeiten<br />
abseits der Ampeln durch e<strong>in</strong> Heranführen<br />
des Bürgersteiges an die Fahrbahn verbessert.<br />
Der erforderliche Raum lässt sich durch e<strong>in</strong> Aufheben der<br />
Sonderspuren / Parallelspuren sowie durch teilweisen Verzicht<br />
auf Rückstoßstreifen gew<strong>in</strong>nen, deren Funktion durch<br />
illegale Parker ohneh<strong>in</strong> <strong>in</strong> Frage gestellt ist.<br />
Durch die Umgestaltung der Hufnerstraße kann neben e<strong>in</strong>em<br />
zusätzlichen Parkplatzangebot <strong>in</strong> sehr kurzer Distanz zum<br />
E<strong>in</strong>zelhandel <strong>in</strong> der Fuhlsbüttler Straße zudem die tatsächlich<br />
gefahrene Geschw<strong>in</strong>digkeit reduziert werden.<br />
Die verbleibenden Flächen für den fließenden Kfz-Verkehr<br />
s<strong>in</strong>d so bemessen, dass die Leistungsfähigkeit und die übergeordnete<br />
Verkehrsfunktion der Fuhlsbüttler und der Hufnerstraße<br />
trotz E<strong>in</strong>schränkungen gewährleistet bleiben.<br />
2.3.3 Bahnhof und ÖPNV<br />
Grundsätzlich bildet der Bahnhof <strong>in</strong>klusive ZOB aufgrund<br />
se<strong>in</strong>er <strong>Hamburg</strong>-weiten Bedeutung und Zentralität mit sehr<br />
hohen Umsteigezahlen e<strong>in</strong> erhebliches (Kunden-) Potenzial<br />
für die Zentrumsfunktion. Das Erneuerungskonzept stellt die<br />
vom HVV und der BSU-V für den städtebaulichen Wettbewerb<br />
vorbereitete Neuorganisation des ZOB rund um den<br />
Bahnhof dar. Die Leistungsfähigkeit und Umsteigefrequenz<br />
bleibt durch das neue System gewährleistet.<br />
In das Erneuerungskonzept wurden ebenfalls die Vorschläge<br />
des städtebaulichen Wettbewerbs, 1. Preisträger übernommen:<br />
Durch die gestalterische Aufwertung des Bahnhofs vor<br />
allem durch e<strong>in</strong>e umlaufende E<strong>in</strong>fassung mit e<strong>in</strong>er Backste<strong>in</strong>mauer<br />
sowie e<strong>in</strong>e umlaufende Glasbedachung der neuen<br />
Bussteige kann der Bahnhof dem Kundenpotenzial <strong>in</strong> Gestaltung<br />
und Orientierung gerecht werden. E<strong>in</strong> markant zu gestaltender<br />
neuer Nordausgang <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>em<br />
Durchstich des vorhandenen Osttunnels werden die Wegebeziehungen<br />
als Hauptachse vom Museumsquartier durch<br />
den Bahnhof zwischen den Funktionsbereichen E<strong>in</strong>zelhandel<br />
im Norden und Kultur im Süden verbessern. Unter die Bahndämme<br />
s<strong>in</strong>d entlang der Bussteige kle<strong>in</strong>e Ladenflächen „ge-<br />
„Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
Konflikte Radfahrer und Kfz<br />
wegen Radwegeführung entgegen<br />
der Kfz-Fahrtrichtung<br />
Illegales Parken auf der Rückstoßspur<br />
41
Konflikte Fußgänger, Radfahrer<br />
und ÖPNV wegen zu ger<strong>in</strong>ger<br />
Flächen<br />
Angstraum Kundentiefgarage<br />
Karstadt<br />
42 „Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
schoben“, die zur Belebung der Situation führen können.<br />
Die östlich vom Karstadt gelegene Platzfläche (“Piazetta“), als<br />
der historische, zentrale Platz des Teilzentrums, erhält se<strong>in</strong>e<br />
zentrale Funktion und Lage als B<strong>in</strong>deglied zur nördlichen<br />
Fuhlsbüttler Straße zurück, die durch den Wochenmarkt hier<br />
noch verstärkt werden kann.<br />
Auch durch die Verlegung der südlichen Bushaltestelle an<br />
der Fuhlsbüttler Straße südlich der Hellbrookstraße <strong>in</strong> die dort<br />
weniger von Fuß- und Radverkehr frequentierte<br />
Hellbrookstraße selbst kann die Fläche im nördlichen Teil der<br />
Fuhlsbüttler Straße für den nichtmotorisierten Individualverkehr<br />
(NMIV) vergrößert werden.<br />
2.3.4 Ruhender Verkehr<br />
Auch wenn es gelegentlich zu Engpässen kommt, ist die<br />
Parkplatzsituation aktuell für e<strong>in</strong> gewachsenes Stadtteil-<br />
/Bezirkszentrum vergleichsweise entspannt. Allerd<strong>in</strong>gs werden<br />
Parkplatzprobleme steigen, wenn die Verdichtung im<br />
S<strong>in</strong>ne des Erneuerungskonzeptes realisiert wird. Trotz der erforderlichen<br />
Tiefgaragen unter den Neubauten für die privaten<br />
Stellplätze werden grundsätzlich Parkplatzprobleme nicht<br />
komplett zu vermeiden se<strong>in</strong>, je stärker die Nutzungs<strong>in</strong>tensität<br />
und –vielfalt steigt. Sie s<strong>in</strong>d letztlich e<strong>in</strong>e unerwünschte Folge,<br />
wenn das Ziel bezüglich e<strong>in</strong>er Stärkung des E<strong>in</strong>zelhandels<br />
erfüllt wird.<br />
Überschlägige Berechnungen haben ergeben, dass mit e<strong>in</strong>er<br />
dem Erneuerungskonzept entsprechenden Umgestaltung der<br />
Fuhlsbüttler Straße die Parkplatzbilanz im Bereich nördlich<br />
der Drosselstraße leicht gesteigert werden kann. Hier würden<br />
ca. 35 neue öffentliche Parkstände entstehen, was für diesen<br />
Bereich e<strong>in</strong> Plus von ca. 8 % bedeuten würde.<br />
Im Bereich südlich der Drosselstraße (nördlich und südlich<br />
des Bahnhofes) ist die im Erneuerungskonzept übernommene<br />
Planung des Wettbewerbssiegers bezüglich des ruhenden<br />
Verkehrs im möglichen Sanierungsverfahren zu konkretisieren<br />
und optimieren, denn die Parkplatzbilanz im Untersuchungsgebiet<br />
ergibt hier e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>us von ca. 79 Parkständen,<br />
vor allem durch die Aufgabe des öffentlichen Parkplatzes auf<br />
der bisherigen Wochenmarktfläche.<br />
E<strong>in</strong>e stadtgestalterisch s<strong>in</strong>nvolle Lösung zur Verbesserung<br />
der Parkraumsituation könnte <strong>in</strong> diesem Teil des Erneuerungsgebietes<br />
z.B. e<strong>in</strong>e Erweiterung der neuen öffentlichen<br />
Tiefgarage unter dem derzeitigen ZOB / Parkplatz bzw. e<strong>in</strong>e<br />
neue Tiefgarage unter dem neuen Stadtplatz südlich des<br />
Bahnhofes se<strong>in</strong>.<br />
Die vorgeschlagene Parkplatzanlage auf öffentlichem Grund<br />
vor dem Neubau Ecke Hufnerstraße/Rübenkamp ist <strong>in</strong> der Bilanz<br />
unberücksichtigt geblieben, so dass diese die Situation<br />
mit e<strong>in</strong>em Plus von 83 Parkständen weiter verbessern kann.<br />
Außerdem soll die vorhandene private Quartiersgarage mit<br />
297 Stellplätzen am zentralen Standort der Drosselstraße
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
durch e<strong>in</strong>e Attraktivitätssteigerung und Nutzererweiterung<br />
(Öffnung für Kurzzeitparker / E<strong>in</strong>zelhandelskunden und Angestellte)<br />
die Situation des ruhenden Verkehrs im Bereich direkt<br />
nördlich des Bahnhofs positiver gestalten.<br />
Auf Grund der weit reichenden Vorschläge zur Umgestaltung<br />
der Verkehrsflächen werden im Rahmen des Sanierungsverfahrens<br />
die verkehrlichen Maßnahmen durch e<strong>in</strong> umfassendes<br />
Verkehrsgutachten zu konkretisieren se<strong>in</strong>.<br />
2.4 Ökonomie<br />
Richtung Norden wird im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er Fokussierung des<br />
Zentrums zukünftig der Abschluss des Bezirkszentrums mit<br />
den E<strong>in</strong>zelhandelsflächen für den aperiodischen und periodischen<br />
Bedarf durch die Hochbahnbrücke klar def<strong>in</strong>iert. Nördlich<br />
entlang der Fuhlsbüttler Straße ist demnach nur noch<br />
E<strong>in</strong>zelhandel für den täglichen Bedarf / Nahversorgung zuzulassen.<br />
Auf diese Weise kann eher gewährleistet werden,<br />
dass für die neuen Baumassen / Verkaufsflächen auch Nutzer<br />
zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d und tatsächlich auch e<strong>in</strong>e stärkere städtebauliche<br />
Ausbildung des Zentrums entsteht. Bei neuen E<strong>in</strong>zelhandelsansiedlung<br />
außerhalb der Gebietsgrenzen ist darauf<br />
zu achten, dass ke<strong>in</strong> zusätzlicher Konkurrenzdruck für<br />
den E<strong>in</strong>zelhandel im Bezirkszentrum entsteht.<br />
Die im Erneuerungskonzept vorgeschlagenen städtebaulichen<br />
Ergänzungen tragen <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie durch die Erweiterung<br />
der Verkaufsflächen und Ladengrößen zur Erreichung<br />
der Ziele bei. Hier gilt es, vor allem die Branchen anzusiedeln,<br />
die <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>zelhandelsanalyse als unterrepräsentiert<br />
erkannt wurden. Ggf. ergeben sich auch Flächen für<br />
kommerzielle Kultur- und Freizeite<strong>in</strong>richtungen wie K<strong>in</strong>o, Diskothek<br />
oder aus dem Bereich Sport- und Wellness. Daneben<br />
sollten die freiraumgestalterischen und verkehrlichen Maßnahmen<br />
zu e<strong>in</strong>er Attraktivitätssteigerung des öffentlichen<br />
Raumes für die EZH-Kunden und damit zur ökonomischen<br />
Standortverbesserung <strong>in</strong>sgesamt beitragen.<br />
Über diese „harten“ Maßnahmen h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d für e<strong>in</strong>e deutliche<br />
Steigerung des E<strong>in</strong>zelhandelsstandorts auch „weiche“<br />
Maßnahmen erforderlich. Hier bietet sich die Unterstützung<br />
und Förderung e<strong>in</strong>es Standortmanagements (Gewerbe- und<br />
E<strong>in</strong>zelhandelsmanagements) mit netzwerkbildender und <strong>in</strong>tegrierender<br />
Funktion als Koord<strong>in</strong>ator zwischen den Interessengruppen<br />
im Bezirk, als Initiator, Interessenvertreter sowie<br />
Mediator an. Das substanzielle Interesse muss jedoch von<br />
den Handel- und Gewerbetreibenden selbst kommen. Daher<br />
sollte sich das Standortmanagements als Eigen<strong>in</strong>itiative der<br />
Handel- und Gewerbetreibenden entwickeln. Die Stadt <strong>Hamburg</strong><br />
kann hierbei unterstützend als Moderator und durch e<strong>in</strong>e<br />
entsprechende Förderung mitwirken.<br />
Das Standortmanagement soll das Eigenengagement und die<br />
„Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
43
44 „Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
Eigenverantwortung der Gewerbetreibenden aktivieren sowie<br />
bei der Entwicklung von Geschäftsflächen mit betriebswirtschaftlich<br />
s<strong>in</strong>nvoller Größe helfen. Darüber h<strong>in</strong>aus sollten von<br />
Fachberatern mit branchenspezifischen Erfahrungen gezielte<br />
und qualifizierte Betriebsberatung zur Betriebsführung, Sortimentsauswahl,<br />
der Ladengestaltung und Warenpräsentation<br />
angeboten werden. Hier sollte des Standortmanagement e<strong>in</strong>e<br />
vermittelnde Rolle übernehmen.<br />
Das Standortmanagement soll die bereits vorhandenen Initiativen<br />
(„IG Fuhle“, Stadtteilgespräche, Fuhle Vision, Kulturblüten<br />
etc.) zusammenbr<strong>in</strong>gen, zwischen Eigentümern, Bürgern<br />
und Behörden vermitteln, Ideen sammeln, Maßnahmen und<br />
Projekte <strong>in</strong>itiieren sowie Leitbilder und Handlungskonzepte für<br />
das Gebiet mitentwickeln. Das Standortmanagement br<strong>in</strong>gt<br />
dabei die richtigen Partner zusammen, akquiriert bei Erfordernis<br />
die notwendigen Mittel, gibt bei der Vorbereitung und<br />
Durchführung der Projekte umfangreiche Unterstützung.<br />
Ferner soll e<strong>in</strong>e aktive Öffentlichkeitsarbeit (Branchenführer<br />
oder Imagebroschüre) betrieben werden, um e<strong>in</strong>e breite Öffentlichkeit<br />
und deren Mitwirkungsbereitschaft für die anstehenden<br />
Maßnahmen und Entwicklungen zu gew<strong>in</strong>nen. Ziel ist<br />
die Schaffung von dauerhaft selbsttragenden Strukturen. Es<br />
bietet sich die Nutzung vorhandener Räumlichkeiten zur Errichtung<br />
e<strong>in</strong>es Kontaktbüros an, welches gleichzeitig als<br />
Quartierstreff dienen kann. Darüber h<strong>in</strong>aus besteht die Möglichkeit,<br />
dass sich hier e<strong>in</strong> turnusmäßig stattf<strong>in</strong>dender Unternehmerstammtisch<br />
für Gewerbetreibende bilden kann. Die<br />
genaue Lage und konkrete Festlegungen zur Gestaltung<br />
werden im Rahmen des weiteren Sanierungsprozesses festzulegen<br />
se<strong>in</strong>.<br />
Zusammenfassend werden dem Standortmanagement folgende<br />
Aufgaben und Aufgabenfelder zugeordnet:<br />
Koord<strong>in</strong>ation<br />
� Vernetzen und Integrieren der Interessengruppen vor Ort,<br />
Entwicklung e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>tegrierten Handlungskonzeptes<br />
� Nutzung lokaler Potentiale<br />
� Initiierung und Aufbau von Kooperationen zwischen Initiativen,<br />
Unternehmen und anderen lokalen Akteuren/Experten<br />
� Beteiligung aller im Stadtteil tätigen Behörden sowie der<br />
Träger öffentlicher Belange<br />
� Öffentlichkeitsarbeit nach <strong>in</strong>nen und außen<br />
� Bereitstellen und Vorbereiten von Informationen über die<br />
Arbeit im Gebiet<br />
Weitervermittlung der Gewerbetreibenden an Fachberater<br />
mit branchenspezifischen Erfahrungen<br />
� gezielte und qualifizierte Betriebsberatung
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
Organisation der Mitwirkung<br />
� Begleitung, Fortführung und Bündelung der bestehenden<br />
Initiativen vor Ort<br />
� Projekt<strong>in</strong>itiierung<br />
� Moderation und Hilfestellung bei der Entwicklung von<br />
Projekten und Leitbildern<br />
� Bündelung von Projektideen<br />
� Akquisition von Mitteln (öffentliche und private)<br />
� Unterstützung bei der Umsetzung (Begleitung) der Projekte<br />
aktive Mitwirkung an zu entwickelnden Evaluierungsverfahren<br />
Prozessbegleitende Erfolgskontrolle und Abgleich mit den<br />
gesteckten Zielen<br />
2.5 Freizeit und Kultur<br />
Das Untersuchungsgebiet ist gekennzeichnet durch e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ges<br />
bevölkerungsgruppenspezifisches Freizeitangebot.<br />
Besondere Defizite ergeben sich <strong>in</strong> den Bevölkerungsgruppen<br />
der Jugendlichen und so genannten „jungen Alten“. Hier<br />
s<strong>in</strong>d die vorhandenen Kulturangebote s<strong>in</strong>nvoll auszubauen<br />
und die Zielgruppen durch geeignete Kommunikationsmittel<br />
zu „aktivieren“.<br />
Maßnahmenideen s<strong>in</strong>d hier e<strong>in</strong> Quartierstreff mit <strong>in</strong>tegrierter<br />
Jugende<strong>in</strong>richtung oder e<strong>in</strong> Stadtteilcafé. Mit der Bereitstellung<br />
e<strong>in</strong>es solchen Treffs für Jugendliche wird die Hoffnung<br />
verbunden, die Konflikte <strong>in</strong> den öffentlichen Räumen mit<br />
sich selbst „organisierenden“ Gruppen von Jugendlichen, die<br />
ihre Freizeit auf der Straße verbr<strong>in</strong>gen, zu beheben. Diese<br />
Ideen s<strong>in</strong>d im Rahmen des möglichen Sanierungsverfahrens<br />
geme<strong>in</strong>sam mit den im Bezirkszentrum vorhandenen Institutionen<br />
und Akteuren zu konkretisieren. Im Erneuerungskonzept<br />
sowie <strong>in</strong> der Kostenf<strong>in</strong>anzierungsübersicht s<strong>in</strong>d sie wegen<br />
der fehlenden Konkretheit nicht dargestellt. Im Bereich<br />
kommerzieller Freizeitangebote s<strong>in</strong>d Lücken <strong>in</strong> der Angebotsvielfalt<br />
analysiert worden. Insbesondere die Schaffung e<strong>in</strong>er<br />
größeren kommerziellen Wellness - E<strong>in</strong>richtung kann dafür<br />
sorgen, dass neben dem E<strong>in</strong>zelhandel weitere Angebote e<strong>in</strong>e<br />
Sogwirkung für das Zentrum ausüben, von der kle<strong>in</strong>ere Betriebe,<br />
auch die Gastronomie profitieren können. Im Erneuerungskonzept<br />
ist an verkehrsgünstiger Lage westlich der Hufnerstraße,<br />
südlich des Rübenkamps <strong>in</strong> direkter Nähe des<br />
Bahnhofs e<strong>in</strong> dreigeschossiges Gebäude mit e<strong>in</strong>er derartigen<br />
Nutzung exemplarisch dargestellt. Die tatsächliche Gestalt<br />
und architektonische Ausformung hängt von der genauen<br />
Nutzung ab und ist im weiteren Verfahren zu konkretisieren.<br />
Südlich des Bahnhofs bef<strong>in</strong>det sich der denkmalgeschützte<br />
Rundbunker, der gemäß geltendem B-Plan als Museum für<br />
Heimatgeschichte umgenutzt werden soll. E<strong>in</strong> Anbau ist<br />
vorgesehen. Zur Belebung und städtebaulichen Fassung des<br />
„Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
45
46 „Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
östlich davon geplanten Stadtplatzes s<strong>in</strong>d die öffentliche Nutzung<br />
und der Anbau zu befürworten. Das Erneuerungskonzept<br />
übernimmt den Um- und Anbau des Museums als Maßnahme<br />
zur Förderung der kulturellen und historischen Identität.<br />
3 Notwendigkeit der Sanierung, Verfahrenswahl<br />
und Gebietsabgrenzung<br />
Das Untersuchungsgebiet Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
weist, wie <strong>in</strong> den voranstehenden Kapiteln beschrieben,<br />
Schwächen und Defizite auf. Es handelt sich hierbei um Funktions-<br />
und Substanzschwächen.<br />
Funktionsschwächen liegen vor, wenn das Gebiet <strong>in</strong> der Erfüllung<br />
der Aufgaben, die ihm nach se<strong>in</strong>er Lage und Funktion<br />
obliegen, erheblich bee<strong>in</strong>trächtigt wird. Als wesentliche Funktionsschwächen<br />
des Gebietes s<strong>in</strong>d zu nennen:<br />
� fehlende Verknüpfungen der nördlichen und südlichen<br />
Funktionsbereiche und mangelnde Wahrnehmbarkeit<br />
des Bahnhofes<br />
� funktionslose und unattraktive Fläche der sog. Piazetta<br />
� unübersichtliche nördliche Bahnhofsvorfläche<br />
� fehlender Nordostausgang des Bahnhofs<br />
� ungünstige Radverkehrsführung, unzureichende<br />
�<br />
Abstellmöglichkeiten,<br />
ger<strong>in</strong>ges Angebot privater Stellplätze <strong>in</strong> Wohnquartieren<br />
� ke<strong>in</strong>e h<strong>in</strong>reichende Teilversorgungsfunktion des<br />
Bezirkszentrums<br />
� fehlende Konkurrenzfähigkeit des Standortes im<br />
Bereich der zentrenrelevanten Sortimente mit anderen<br />
Bezirkszentren<br />
� Defizite an Branchen und Sortimenten<br />
� Defizite <strong>in</strong> der Kaufkraftb<strong>in</strong>dung des periodischen<br />
Bedarfs<br />
� Überbesetzung der Betriebsgrößenklassen bis 50<br />
qm - nicht wettbewerbsfähig Betriebsgrößen<br />
� Leerstände, die Attraktivitätsverlust und s<strong>in</strong>kende<br />
Aufenthaltsqualität hervorrufen<br />
� Defizite im Branchenmix und <strong>in</strong> der Genre-<br />
Abstufung<br />
� e<strong>in</strong>seitiges Gastronomieangebot<br />
� ke<strong>in</strong>e ständig verfügbaren kommerziellen Angebote<br />
im kulturellen Bereich, wie z.B. K<strong>in</strong>o, Diskothek,<br />
Theater im Gebiet<br />
Substanzschwächen liegen vor, wenn das Gebiet nach se<strong>in</strong>er
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
vorhandenen Bebauung oder nach se<strong>in</strong>er sonstigen Beschaffenheit<br />
den allgeme<strong>in</strong>en Anforderungen an gesunde Wohn- und<br />
Arbeitsverhältnisse oder an die Sicherheit der <strong>in</strong> ihm wohnenden<br />
oder arbeitenden Menschen nicht entspricht.<br />
Im Untersuchungsgebiet treten hauptsächlich folgende Substanzschwächen<br />
auf:<br />
� für e<strong>in</strong> Zentrum zu ger<strong>in</strong>ge Dichte und Geschossigkeit<br />
(u.a. Fuhlsbüttler Straße zwischen Drosselund<br />
Hellbrookstraße)<br />
� une<strong>in</strong>heitliches, unharmonisches Stadtbild (u.a.<br />
Fuhlsbüttler Straße südlich der Hellbrookstraße),<br />
mit fehlenden Raumkanten (u.a. westlich des<br />
ZOB´s zwischen Drossel- und Krüsistraße)<br />
� vere<strong>in</strong>zelt Gebäude mit ger<strong>in</strong>gem Modernisierungsund<br />
Instandsetzungsbedarf<br />
� h<strong>in</strong>gegen hoher Modernisierungsbedarf im Bereich<br />
der E<strong>in</strong>zelhandelsgeschäfte<br />
� Straßenräume und öffentlichen Plätze sowie Grünanlagen<br />
mit erheblichem Gestaltungs- und Sanierungsbedarf<br />
� unattraktive Freifläche, ger<strong>in</strong>ge Aufenthaltsqualität<br />
<strong>in</strong> den öffentlichen Räumen<br />
� räumliche E<strong>in</strong>engung für Rad- und Fußverkehr<br />
� Gestaltungsdefizite des Straßenraumes Fuhlsbüttler<br />
Straße<br />
Somit besteht e<strong>in</strong> besonderer städtebaulicher Handlungsbedarf.<br />
Zur Behebung der dargestellten Schwächen im Bezirkszentrum<br />
Fuhlsbüttler Straße s<strong>in</strong>d unterschiedliche mögliche Instrumente<br />
zu prüfen und zu bewerten. H<strong>in</strong>sichtlich der gegenwärtigen<br />
Situation im Untersuchungsgebiet und den beschriebenen funktionalen<br />
und substanziellen Schwächen kann nicht davon ausgegangen<br />
werden, dass ohne weitere flankierende Maßnahmen<br />
private Investitionen getätigt werden. Neben den vorgesehenen<br />
Gestaltungs- und Erschließungsmaßnahmen im öffentlichen<br />
Bereich s<strong>in</strong>d zur Stärkung und Aufwertung der Zentrumsfunktion<br />
weiche Maßnahmen vorgesehen.<br />
Wie die Abwägung der verschiedenen Belange belegt, ist die<br />
Durchführung der Sanierungsmaßnahme und somit die Anwendung<br />
des besonderen Städtebaurechts im vorliegenden Fall<br />
erforderlich und zweckmäßig. Nur mit diesem Instrument können<br />
die notwendigen, aufe<strong>in</strong>ander abgestimmten erforderlichen<br />
Ordnungs- und Baumaßnahmen ohne vermeidbare Hemmnisse<br />
und damit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em zeitlich begrenzten Rahmen mit der aufgrund<br />
des öffentlichen Interesses gebotenen Zügigkeit durchgesetzt<br />
und verwirklicht werden.<br />
Die förmliche Festlegung e<strong>in</strong>es Sanierungsgebietes und der<br />
damit verbundene E<strong>in</strong>satz von Städtebauförderungsmitteln s<strong>in</strong>d<br />
„Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
47
48 „Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
geeignete Mittel das Gebiet, welches se<strong>in</strong>e Versorgungsfunktion<br />
nicht mehr ausreichend wahrnehmen kann, nachhaltig aufzuwerten<br />
und <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Funktion als Bezirkszentrum zu stärken.<br />
Das Baugesetzbuch kennt zwei unterschiedliche Verfahrensarten<br />
für die Durchführung der Sanierung, das umfassende oder<br />
das vere<strong>in</strong>fachte Sanierungsverfahren.<br />
Rechtlicher Maßstab für die Entscheidung der Stadt h<strong>in</strong>sichtlich<br />
der Verfahrenswahl ist die Erforderlichkeit der Anwendung der<br />
besonderen sanierungsrechtlichen Vorschriften der §§ 152-156<br />
BauGB. Die Erforderlichkeit der Anwendung dieser Paragrafen<br />
liegt nicht vor. Zudem wird durch die fehlende Anwendbarkeit<br />
die Durchführung der Sanierung nicht erschwert. Somit wird<br />
vom Projektteam empfohlen, die Sanierung des Gebietes<br />
„Barmbek-Nord Fuhlsbüttler Straße" im Bezirk <strong>Hamburg</strong> Nord<br />
im „vere<strong>in</strong>fachten Verfahren" durchzuführen.<br />
3.1 Empfehlung zur Abgrenzung des<br />
Sanierungsgebietes<br />
Aus sanierungstechnischen Gründen wird e<strong>in</strong>e klare, e<strong>in</strong>deutige<br />
Grenzführung vorgeschlagen. Maßgebend s<strong>in</strong>d die von<br />
der Stadt selbst festgelegten Ziele und Zwecke der Sanierung.<br />
Die Abgrenzung des Sanierungsgebiets orientiert sich<br />
an den <strong>in</strong> den vorbereitenden Untersuchungen festgestellten<br />
Substanz- bzw. Zustands - sowie Funktionsmängeln. Es ergibt<br />
sich somit folgender Abgrenzungsvorschlag:<br />
Das künftige, förmlich festzulegende Sanierungsgebiet sollte<br />
das bestehende Untersuchungsgebiet nahezu vollständig<br />
e<strong>in</strong>schließen. Nur die Grundstücke östlich des Morgensternweges<br />
sowie die Wohnblöcke südlich des Pfeiffers- und<br />
Suhrsweges sollten nicht enthalten se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er gefasstes<br />
Sanierungsgebiet ersche<strong>in</strong>t aufgrund der bestehenden Missstände<br />
und Schwächen unzweckmäßig und gefährdet die<br />
e<strong>in</strong>heitliche Vorbereitung und Durchführung der Sanierung.<br />
Das Gebiet bildet e<strong>in</strong>e funktionale E<strong>in</strong>heit. E<strong>in</strong>e zügige Durchführung<br />
ist gewährleistet.<br />
Die Haupte<strong>in</strong>zelhandelszone des Bezirkzentrums Fuhlsbüttler<br />
Straße erstreckt sich zwischen Karstadtgebäude (Drosselstraße)<br />
und der Hellbrookstraße. Aus Gründen der zügigen<br />
Umsetzung und der F<strong>in</strong>anzierbarkeit der Gesamtmaßnahme<br />
sollte das Hauptaugenmerk und die Konzentration der Sanierung<br />
auf diesen Abschnitt der Fuhlsbüttler Straße liegen. Im<br />
weiteren nördlichen Verlauf der Fuhlsbüttler Straße nimmt die<br />
Bedeutung für den E<strong>in</strong>zelhandel kont<strong>in</strong>uierlich (<strong>in</strong>sbesondere<br />
für den periodischen Bedarf) ab. E<strong>in</strong>e nördliche Ausdehnung<br />
des Sanierungsgebietes über das bestehende Untersuchungsgebiet<br />
h<strong>in</strong>aus wird nicht empfohlen, auch um das Bezirkszentrum<br />
klar zu def<strong>in</strong>ieren und von dem nördlich anschließenden<br />
Teilen der Fuhlsbüttler Straße mit Nahversorgungsfunktion<br />
abzugrenzen. E<strong>in</strong>e weitere axiale Ausdehnung<br />
ist nicht empfehlenswert. Hierdurch ergibt sich e<strong>in</strong>e größere
Vorbereitende Untersuchungen Barmbek-Nord, Fuhlsbüttler Straße<br />
Weitläufigkeit, die die z.Z. bestehenden relativ kurzen Wegebeziehungen<br />
als herausgearbeitete Stärken des Wirtschaftszentrums<br />
Fuhlsbüttler Straße gefährden könnten.<br />
Die Grundstücke im unmittelbaren westlichen Anschluss an<br />
das Untersuchungsgebiet südlich des Rübenkamps fallen –<br />
von der tatsächlichen Nutzung her – durch e<strong>in</strong>e starke Unternutzung<br />
mit Kle<strong>in</strong>siedlungs-Wohnhäusern, e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>gewerblichen<br />
Betrieb und e<strong>in</strong>er ungenutzten öffentlichen Grünfläche<br />
auf. Hier bestehen für e<strong>in</strong>e Intensivierung und Neuordnung<br />
z.B. der gewerblichen Nutzung Entwicklungschancen.<br />
Sie sollten deshalb über die Untersuchungsgebietsgrenzen<br />
h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong> das potentielle Sanierungsgebiet aufgenommen<br />
werden.<br />
In unmittelbarer Nähe zum Haupte<strong>in</strong>kaufsbereich bef<strong>in</strong>det<br />
sich östlich des Untersuchungsgebietes zwischen Starstraße<br />
und Schwalbenstraße e<strong>in</strong> großflächiger Spielplatz <strong>in</strong> durchschnittlichem<br />
bis schlechtem Zustand. Dieser Bereich ist ansonsten<br />
gekennzeichnet durch wenige Grünflächen und<br />
könnte durch e<strong>in</strong>e Aufwertung des Spielplatzes, e<strong>in</strong>schließlich<br />
e<strong>in</strong>er Grünverb<strong>in</strong>dung zur Fuhlsbüttler Straße e<strong>in</strong>e deutliche<br />
Steigerung der Grünversorgung der Bewohner im Gebiet und<br />
<strong>in</strong> der Nachbarschaft widerfahren. H<strong>in</strong>sichtlich der zu erreichenden<br />
Sanierungsziele - der Stärkung des E<strong>in</strong>kaufsstandortes-<br />
ergibt sich die Möglichkeit für die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es betreuten<br />
Spielplatzes auch für K<strong>in</strong>der der EZH-Kunden. Daher<br />
sollte diese Fläche <strong>in</strong> das künftige Sanierungsgebiet aufgenommen<br />
werden.<br />
Der Sanierungserfolg für die Fuhlsbüttler Straße hängt aufgrund<br />
der bestehenden Verflechtung mit dem Museumsquartier<br />
südlich des Bahnhofs auch von diesem Gebiet und den <strong>in</strong><br />
ihm geplanten Maßnahmen ab. Die e<strong>in</strong>heitliche Vorbereitung<br />
und Durchführung der Maßnahmen <strong>in</strong> beiden Teilgebieten<br />
s<strong>in</strong>d wesentliche Voraussetzung für den Erfolg der Sanierung<br />
im Gesamtgebiet und liegen daher im öffentlichen Interesse.<br />
Voraussetzung für e<strong>in</strong>e zügige und zweckmäßige Durchführung<br />
der Sanierung im S<strong>in</strong>ne des § 142 BauGB ist daher, die<br />
südlich des Untersuchungsgebietes liegenden öffentlichen<br />
Flächen des Museumsquartiers <strong>in</strong> das künftige Sanierungsgebiet<br />
e<strong>in</strong>zubeziehen.<br />
Hierdurch kann die Zentrumsfunktion h<strong>in</strong>sichtlich Kultur und<br />
Verwaltung deutlich gestärkt werden. Durch die bessere Verknüpfung<br />
der Fuhlsbüttler Straße mit dem Museumsquartier<br />
lässt sich das Kundenpotential des Bahnhofs sowie des Kultur-<br />
und Verwaltungsstandortes besser für den E<strong>in</strong>zelhandel<br />
im Norden nutzen. Es wird daher empfohlen, die öffentlichen<br />
Flächen des Museumsquartiers bis h<strong>in</strong> zum Osterbekkanal <strong>in</strong><br />
das zukünftige Sanierungsgebiet aufzunehmen.<br />
„Projektteam Barmbek-Nord“– GOS·A+S·CIMA<br />
Spielplatz mit Erneuerungsbedarf<br />
Vorschlag zur Abgrenzung<br />
des künftigen Sanierungsgebietes<br />
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