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geballte<br />
Frauen<br />
power<br />
20<br />
»Die Zukunft <strong>de</strong>s Fußballs ist weibl<strong>ic</strong>h«,<br />
äußerte <strong>de</strong>r seit 1998 amtieren<strong>de</strong> Präsi<strong>de</strong>nt<br />
<strong>de</strong>s Weltfußballverban<strong>de</strong>s FIFA Joseph Blatter<br />
bereits 1995. Aber: Noch 1955 hatte <strong>de</strong>r<br />
Deutsche Fußballbund seinen Mitgliedsvereinen<br />
verboten, Spiele von Damenmannschaften<br />
zuzulassen. Die Begründung lautete:<br />
»Diese Kampfsportart ist <strong>de</strong>r Natur <strong>de</strong>s<br />
Weibes im wesentl<strong>ic</strong>hen fremd.«<br />
<strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong><br />
UEFA Women´s-Cup-Finale 08<br />
1. FFC gegen Umeå IK<br />
Eleganz und<br />
Fairness: Auf <strong>de</strong>m<br />
Frauenfußballfeld<br />
wird visionärer<br />
Teamgeist gelebt.<br />
Die Frauen ignorierten das Verbot <strong>de</strong>s DFB und praktizierten in <strong>de</strong>n 1960er Jahren einen regen illegalen Spielbetrieb, <strong>de</strong>r bis hin<br />
zu selbstorganisierten Län<strong>de</strong>rspielen re<strong>ic</strong>hte. Die Befürchtung, die Frauen könnten einen eigenen, unabhängigen Fußballverband<br />
grün<strong>de</strong>n, bewegte <strong>de</strong>n DFB 1970 zur Aufhebung <strong>de</strong>s Spielverbotes für Damenmannschaften. 1973 fiel <strong>de</strong>r Beschluss zur Austragung<br />
einer ersten <strong>de</strong>utschen Meisterschaft, aber erst vor 19 Jahren, 1989, bekannte s<strong>ic</strong>h <strong>de</strong>r DFB offen zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s<br />
Frauenfußballs.<br />
Der amtieren<strong>de</strong> Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Deutschen Fußballverbands Dr. Theo Zwanziger gilt als großer Fan <strong>de</strong>s Frauenfußballs. Heroisch ist<br />
das längst n<strong>ic</strong>ht mehr, <strong>de</strong>nn mit Frauenfußball lässt s<strong>ic</strong>h seit min<strong>de</strong>stens fünf Jahren mehr Staat machen als mit <strong>de</strong>m renommierten<br />
männl<strong>ic</strong>hen Pendant. Die <strong>de</strong>utschen Fußballfrauen haben ihren 2003 erkämpften Weltmeistertitel 2007 in Shanghai verteidigt<br />
und sind somit seit fünf Jahren unangefochten die besten Fußballerinnen <strong>de</strong>r Welt.<br />
Der 1. Frankfurter Frauen-Fußball-Club (1. FFC) hat an dieser internationalen Führungsposition <strong>de</strong>r Deutschen einen erhebl<strong>ic</strong>hen<br />
Anteil. Aus <strong>de</strong>r Mannschaft spielen aktuell sieben Frauen auch in <strong>de</strong>r Nationalmannschaft, sechs davon sind amtieren<strong>de</strong> Weltmeisterinnen.<br />
Seit <strong>de</strong>r Gründung am 1. Januar 1999 hat <strong>de</strong>r 1. FFC sieben Meisterschaften, siebenmal <strong>de</strong>n DFB-Pokal und dreimal<br />
<strong>de</strong>n Europapokal gewonnen. Eine Titelsammlung, die im <strong>de</strong>utschen Vereinsfrauenfußball bisher einmalig ist und auch europaweit<br />
Gesch<strong>ic</strong>hte geschrieben hat. 2008 gelang <strong>de</strong>r Mannschaft nach 2002 bereits zum zweiten Mal das »Triple«: <strong>de</strong>utscher<br />
Meister, DFB-Pokal- und UEFA-Women’s-Cup-Gewinner. Mit Saskia Bartusiak, Kerstin Garefrekes, Renate Lin<strong>go</strong>r, Conny Pohlers,<br />
Birgit Prinz und Sandra Smisek spielten sechs Frauen <strong>de</strong>s Vereins im Olympiateam von Peking. Eigentl<strong>ic</strong>h wären es sieben gewesen,<br />
<strong>de</strong>nn auch die Stürmerin und Weltmeisterin Petra Wimbersky war nominiert, aber nach einer Knieverletzung beim Training<br />
musste sie absagen und konnte nach erfolgre<strong>ic</strong>her Operation die Olympia<strong>de</strong> nur im TV verfolgen. Des einen Pech ist <strong>de</strong>s an<strong>de</strong>ren<br />
Glück: Wir konnten PiWi, so wird die beliebte Topspielerin gerne genannt, für ein Interview gewinnen.<br />
Wann und warum haben Sie mit <strong>de</strong>m Fußballspielen be<strong>go</strong>nnen?<br />
PiWi: »Ich habe einen zwei Jahre älteren Bru<strong>de</strong>r. Über ihn bin <strong>ic</strong>h bereits im Alter von fünf zum Fußball gekommen.«<br />
Sie haben in München mit <strong>de</strong>m Fußballspielen be<strong>go</strong>nnen, sind 2002 zum 1. FFC Turbine Potsdam gegangen<br />
und von dort 2006 zum 1. FFC gewechselt. Wie haben Sie s<strong>ic</strong>h in Frankfurt berufl<strong>ic</strong>h und privat eingelebt?<br />
PiWi: »Privat und auch berufl<strong>ic</strong>h habe <strong>ic</strong>h m<strong>ic</strong>h sehr gut eingelebt. Frankfurt hat viele schöne Ecken und das Freizeitangebot ist<br />
groß genug, um s<strong>ic</strong>h wohlfühlen zu können.«<br />
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